Fremdgänger
von Ronald Reng
Kurzbeschreibung (von amazon.de)
Tobias Linderoth hat es geschafft. Ehrgeizig und erfolgreich arbeitet der Frankfurter für eine amerikanische Investment-Bank in London. Alles dreht sich darum, vorgegebene Ziele zu erreichen. Die Aussicht auf hohen Profit ersetzt die Suche nach tiefem Sinn. Viel zu sehr treibt Tobias die Angst an, seine „Performance“ sei nicht gut genug. Dann schickt ihn sein Chef nach Kiew. Dort lernt Tobias die über zehn Jahre jüngere Klarinettistin Larissa kennen. Beide verlieben sich. Doch hat das ungleiche Paar eine gemeinsame Zukunft? Oder endet ihre Liebe im Unglück?
Dieser aktuelle Roman führt von den Londoner Docklands in die Hauptstadt der Ukraine zur Zeit der orangenfarbigen Revolution. Es geht um Mann und Frau, Ost und West, arm und reich. Es geht um eigene Entscheidungen, persönliche Spielräume -- und darum, mit einem blauen Auge davon zu kommen. Der Held ist in den Dreißigern. Seine Generation versteht die Spielregeln der westlichen Gesellschaft und geht ihren Weg. Doch wie man dem Leben Glück und Sinn abgewinnt -- dafür hat auch diese Generation kein Patentrezept.
Meine Meinung
"Fremdgänger" von Ronald Reng ist eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art. Sehr eindrucksvoll werden die Liebe zwischen dem Protagonisten Tobias und der 12 Jahre jüngeren Ukrainerin Larissa, aber vor allem auch ihre Probleme und Hindernisse geschildert. Dabei ist Reng vor allem eines: schonungslos ehrlich. Vor allem geht es nämlich um die Gedanken und Gefühle des Protagonisten, wobei dieser seine Gedanken vielfach selbst nicht konsequent zu Ende bringt, was aber auch gar nicht nötig ist: mich als Leser hat dies zu eigenen Gedanken angeregt. Insgesamt ist der Roman ziemlich frei von Wertungen, jeder Leser darf und soll sich sein eigenes Urteil bilden.
Mir persönlich gefällt der Stil von Reng grundsätzlich sehr gut, und auch dieses Buch war sehr spannend und toll geschrieben. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und würde es daher auf jeden Fall weiter empfehlen!