Beiträge von Fran-87

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    Original von Gummibärchen


    Aufgrund bestimmter Erfahrungen, oder warum? :gruebel
    Aber ja...mit der Frage schlag ich mich auch oft rum. Wobei ich einfach für mich beschlossen habe, dass Gott zwar gut, aber irgendwie launisch ist. :grin


    Oh, diese Veränderung basiert viel auf Gefühlen. Ich hatte in sehr schwierigen Situation nicht das Gefühl, von Gott angenommen zu werden. Vielleicht wurde mir das aber auch nur suggeriert. In der Kirche, in der ich damals war, hat man, wenn jemand Mist gebaut hatte (wie ich), wenig mit Seelsorge und Vergebung reagiert, sondern mehr mit Sanktionen, und das hat vielleicht das Gefühl produziert, dass Gott auch nur straft. Natürlich sollte man sich von einer Kirche oder ein paar Pastoren nicht so beeinflussen lassen, aber mein Glaube hat immer auch viel an meiner alten Kirche gehangen, und als das weggebrochen ist, wurde meinem Glauben so ziemlich der Boden unter den Füßen weggezogen.

    Gleich vorweg: Ich hab echt keine Ahnung, wo ich diese Rezension platzieren soll - sie passt eigentlich nirgends so richtig hin. Ggf. also bitte verschieben!


    Kurzbeschreibung von Amazon:
    Über einen berühmten Fall der Psychoanalyse


    Der Vater Moritz Schreber, Orthopäde und Erfinder des Schrebergartens, regiert seine Familie mit eiserner Hand. Die Kinder werden zwangsweise körperlich ertüchtigt und mechanisch gerade gehalten. Der sensible Paul versucht mit aller Kraft, sich dem Diktat des Vaters zu entziehen. Nach dessen Tod verweigert er das ärztliche Erbe, wird erfolgreicher Jurist und heiratet eine Frau, die von seiner Mutter abgelehnt wird. Aber dann gibt es noch die Innenwelt des Paul Schreber, bevölkert von Alben der Vergangenheit, von Angst und sexuellen Obsessionen. Als der Spagat zwischen außen und innen nicht mehr gelingt, wird Paul verrückt. Er wird zum berühmten Fall für den Psychiater.


    Meine Meinung:
    Die Thematik des Buches ist durchaus interessant. Dennoch muss ich sagen: Mich persönlich hat der Klappentext getäuscht. Erzählt wird aus der Perspektive Paul Schrebers. Die Stimmung ist durchgehend bedrückend, was zu der Thematik natürlich passt und Huizing hat einen ansprechenden Erzählstil. Dennoch: Die Stimmung im Elternhaus und die strenge Erziehung, all das wird wesentlich weniger krass beschrieben, als ich nach dem Klappentext gedacht hätte. Die erste Hälfte des Buches beschreibt größtenteils Kindheitserlebnisse Paul Schrebers, und da wird Moritz Schreber schon als Vater beschrieben, der fragwürdige Erziehungsmethoden anwendet. Aber später, als Paul dann "verrückt" geworden ist, kann man sich als Leser wirklich fragen, ob das nun wirklich nur an seinem Vater gelegen haben soll. Das wird meiner Meinung nach so wirklich nicht deutlich.


    Die Kurzbeschreibung von Amazon (die dem Klappentext nicht ganz entspricht) ist auch einfach falsch (oder vielleicht besser: suggeriert etwas Falsches), da Moritz Schreber sich (so wid es im Buch beschrieben) zwar wünscht, dass Paul Arzt wird, aber im Gespräch mit ihm einmal feststellt, dass er wohl als Mediziner nicht geeignert wäre. Einerseits wird durchaus deutlich, dass Moritz Schreiber Ansprüche an seinen Sohn gestellt hat, aus denen der nicht ausbrechen konnte. Andererseits wird Moritz Schreber aber auch durchaus als liebender und stolzer Vater beschrieben, ein strenger Vater, ja, aber wenn er als "Diktator" dagestellt werden sollte, so ist das, in meinen Augen, nicht besonders gut gelungen. Tatsächlich wirkt er doch recht "harmlos".


    Aber wenn man sich nicht so sehr vom Klappentext beeinflussen lässt, ist das ein wirklich gutes Buch. Vor allem Huizings Versuch, Paul Schrebers Verrücktheit zu beschreiben, finde ich wirklich sehr gelungen.


    Ich gebe 8 von 10 Punkten.

    Ich komme aus einer sehr religiösen Familie, hab mich davon aber irgendwann eher abgewendet. Irgendwo in mir drin ist schon die Überzeugung verankert, dass es einen Gott geben muss. Irgendwie. Früher hatte ich dazu ein extrem positives Gottesbild, welches heute weg ist. Die primäre Frage, mit der ich mich heute oft rumschlage, ist: Ist Gott gut?

    Ich kann eigentlich nur jedem Mut machen, der mit dem Glasperlenspiel anfangen möchte: Die Einleitung ist furchtbar zäh, aber ist man da erstmal durch, wird es wesentlich besser und interessanter.
    Ich kann persönlich mit dem frühen Hesse wesentlich mehr anfangen - besonders Unterm Rad finde ich toll, aber Demian ist auch gut. Dementsprechend ist das Glasperlenspiel eher nicht so mein Fall. Ja, ohne Frage, es ist faszinierend geschrieben, wie gewohnt bei Hesse. Dennoch, aus ausnahmslos allen anderen Hesse-Büchern die ich bisher gelesen habe, habe ich mehr mitnehmen können als aus diesem - und das auf einer wesentlich höheren Seitenzahl. Aber: Die Stimmung, die in dem Buch rübergebracht wird, ist ziemlich geheimnisvoll und faszinierend und allein dafür lohnt es sich meiner Meinung nach, es zu lesen.

    Viel zu lang lag dieses Buch auf meinem SUB. Ich hatte großen Respekt vor diesem Klassiker - einmal mehr, weil ich mit Thomas Mann sonst (Felix Krull, Der Zauberberg) nicht viel anfangen kann. Durch die Leserunde habe ich mich nun endlich daran gewagt - und wurde positiv überrascht. "Buddenbrooks" ist wirklich ein gutes Buch für Klassiker-Einsteiger, es ist (vergleichsweise) leicht zu lesen. Ich denke, man muss das Buch (wie die meisten Klassiker) auch unter einem literaturgeschichtlichen Aspekt lesen. Und auch die Frage, ob man es gelesen haben "muss", sollte man unter diesem Aspekt sehen.

    Den Tag aus Hannos Leben fand ich auch sehr intensiv - war ja auch sehr ausführlich und lebendig beschrieben. Ein sehr krasser Gegensatz, dieser detailliert beschriebene Schultag mit Erleichterung und Angst - und nur wenige Seiten ist Hanno schon 6 Monate tot, und man weiß so gut wie nichts darüber...

    2. Alt-SuB-Abbau-Liste 2010


    13. Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel (570 Seiten) gelesen Juli 2010
    14. Thomas Mann: Buddenbrooks (759 Seiten) gelesen August 2010
    15. Urs Widmer: Der Geliebte der Mutter (126 Seiten)
    16. Pascal Mercier: Der Klavierstimmer (509 Seiten)
    17. Dan Brown: Sakrileg (607 Seiten) gelesen Juli 2010
    18. Umberto Eco: Der Name der Rose (655 Seiten) gelesen Juli 2010
    19. Eric-Emmanuel Schmitt: Oskar und die Dame in Rose (105 Seiten)
    20. Jodi Picoult: Die einzige Wahrheit (461 Seiten) gelesen Juli 2010
    21. Jostein Gaarder: Maya oder Das Wunder des Lebens (429 Seiten)
    22. Alfred Andersch: Die Kirschen der Freiheit (130 Seiten)


    Wieder ein Buch geschafft :)

    Ich hab das Buch schon ziemlich lange auf dem SUB und hab es diesen Sommer endlich mal gelesen. Es war sehr spannend und hat mir gut gefallen. Die Hauptpersonen werden alle sehr lebhaft beschrieben und so fiebert man richtig mit. Ich hab es sehr gern gelesen.



    Ich sehe das Buch als Unterhaltungsliteratur, sicher mit Wahrheiten an der einen oder anderen Stelle. Aber vieles ist eben fiktiv und das sollte man sich auch bewusst machen. Dan Brown macht es sehr geschickt, dem Leser vieles als Fakt zu verkaufen, was dennoch immer Spektulation bleiben wird bzw. widerlegt werden kann. Wenn man das aber im Hinterkopf hat, dann kann man mit diesem Buch schöne Lesestunden erleben.

    "Die einzige Wahrheit" war mein erstes Buch von Jodi Picoult - daher wusste ich auch noch nicht, dass am Ende noch alles aufgelöst werden würde. Ich hätte auch kein Problem damit gehabt, wenn es nicht richtig aufgelöst worden wäre. Ich hatte auch jemanden (jemand anderen) unter Verdacht, aber die Auflösung war mir an der Stelle nicht so wichtig. So oder so finde ich das Buch insgesamt sehr gut, auch wenn es wirklich nicht so tiefgehend war, wie ich es mir gewünscht hätte.

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    Original von Shadow91


    Stimmt der ist wirklich sehr gelungen. Ich fand die Verfilmung sogar etwas besser als das Buch.


    Das zum Beispiel könnte ich nie sagen. Eine Buchverfilmung könnte für mich niemals besser sein. Ob eine Verfilmung eines Buches gut ist messe ich vor allem auch daran, wie sehr man beim Buch geblieben ist und auch daran wie gut die Rollen besetzt sind und wie die Stimmung des Buches eingefangen wurde.
    Dagegen kann ein Film der auf der Basis eines Buches gedreht wurde natürlich spannender sein als das Buch oder einen mehr ansprechen, durch Abweichungen von dem Buch. Was ein Plus für einen Film ist, kann aber in meinen Augen auch gleichzeitig ein Minus für eine Buchverfilmung sein.

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    Original von bibliocatAber was in der Welt ist grüner Käse?


    Also, das hab ich mich auch gefragt. Ich hab zwar selber letztens an der Käse-Theke einen grünen Käse gekauft, aber das was Pesto-Käse und ich bezweifle, dass der hier gemeint ist.
    Google hilft hier auch nicht wirklich weiter...
    Nun ja, von Scheibenhonig hatte ich vor den Buddenbrooks auch noch nichts gehört.

    Nun ja, da "Buddenbrooks" für Klassiker-Einsteiger empfohlen wird, ist es sicherlich normal, dass Leute noch während der LR dazukommen. Für Leute, die Klassiker "gewohnt" sind, finde ich das Buch aber noch ziiiiemlich moderat. Allerdings ist es natürlich recht dick.


    Was heißt schon "irgendwann genug haben"? Gewollt hat sie ihn doch eh nie.