Beiträge von dschun

    "Nur ein Dichter allein weiß, welche Reize er seinem Gegenstand zu geben fähig ist. Man soll daher nie jemanden fragen, wenn man etwas schreiben will."
    Goethe, 1827


    Ergo: Man halte sich von Menschen fern, deren Verbitterung über ihre kreative Erfolglosigkeit schon bei den Ohren herausquillt. Sie meinen bestimmen zu können, was gut und was schlecht ist. Am besten, man sehe sich an, was diese Quängler erreicht haben, um ihnen den Rücken kehren zu können.


    Mit anderen Worten: wer ein Buch geschrieben hat und es veröffentlichen will, soll es auch tun - egal, was die Leute sagen. Freilich, er hat die Pflicht, die allergrößte Sorgfalt an den Tag zu legen.


    Ich habe das Prozedere der (halbwegs erschwinglichen) Veröffentlichung im Eigenverlag auf amüsante Weise festgehalten - hier geht's zum Comic und zum Blog:


    www.dschunibert.wordpress.com

    Mein kleiner Frosch, ei, welch stimmiges Gedicht hast du erkoren,
    weil der Dichter, der das schreibt, der möcht doch nur, ganz unverfroren,
    ein bisserl als Genie in diesem virtuellen Unviersum gelten,
    doch mir dünkt, da bedarf es doch ganz anderer Welten.


    :-)

    "Ein Markt ist vollkommen, wenn die entsprechenden Güter gleichartig (homogen) sind, die Marktteilnehmer keine persönl. Präferenzen haben und vollständige Markttransparenz herrscht. Fehlt die Voraussetzung der Transparenz, handelt es sich um einen temporär unvollkommenen Markt. Bei der quantitativen Einteilung der Märkte nach der Zahl der Anbieter und Nachfrager unterscheidet man neun M. mit theoret. sehr verschiedener Art der Preisbildung."


    Zitiert aus http://www.petra-budde.de


    :kiss Küsschen, du blitzender Frosch, du

    [quote]Original von Leserättin
    Und wer will das bestimmen / festlegen, was vom "Musenkuss" kommt oder nur Kreativität ist? Ich finde eine solche Aussage schlicht falsch.


    Ja, das ist ja die Krux an der Sache. Wer bestimmt in unserer Welt, wer ein Genie ist und wer nicht?


    Aber würde jemand für seine Kunst, für seine Vision leiden wollen? Heute? Würde man mit jenen berühmten Künstlern tauschen wollen, die damals buchstäblich vor die Hunde gingen?


    Wir sehen heute den (erfolgreichen) Künstler als Idealbild - der Erfolg definiert, so scheint es, das Genie, den Musenkuss.

    Mit einer Veröffentlichung ist noch nichts erreicht! Viele sehen es als ihr Ziel an, mit ihrer Schreibe "veröffentlicht" zu werden. Dank der Technik ist es heute ein Leichtes, sein Manuskript zu "veröffentlichen". Dummerweise ist man da nicht der Einzige. Etwa 100.000 Schriftsteller suchen einen Platz an der (einträglichen) Sonne.


    Das Problem (vulgo: Herausforderung) liegt darin, auf sich und sein Werk aufmerksam zu machen. Daran scheitert die Mehrheit. Daran scheiter das Genie (Balzac sagte schon, dass sich in der Masse das Genie verliere).


    Als ich voriges Jahr auf der Leipziger Buchmesse eine Blog-Bekanntschaft besuchte, ihre vom Verlag organsierte Lesung verfolgte, wurde es mir wieder bewusst, wie schwer es ist, sich Gehör zu verschaffen (im wahrsten Sinne des Wortes). Sie verkaufte an diesem Tag gerade mal zwei Bücher - eines an mich - und war sichtlich frustriert.


    Wer einen Musenkuss abbekommen hat, der hat die Aufgabe und Verpflichtung, alles daran zu setzen, seine Kunst umzusetzen. Alle anderen sollten ihre Kreativität besser als eine Ergänzung zu ihrem Leben sehen. Denn Kunst (Schreiben) allein erlöst einen nicht von all den Widrigkeiten, die einen plagen. Beinah wäre ich geneigt zu sagen, dass sich die meisten Leute einen Lottogewinn erhoffen - und manchmal sogar erwarten.