Hi Waldlaeufer
freut mich, dass du so ehrlich bist.
ZitatDiese Worte zertören für mich den emotionalen Eindruck: kalter Wind, Asche, düsterer Ort. Mir fehlt die nüchtere, direkte Art der ersten beiden Zeilen, nun rutscht das wieder auf die blumige Ebene, als ob du dir denkst: huch, dass soll ja eigentlich ein Gedicht werden, packen wir noch ein paar Bilder rein.
Ich muss gestehen, dass mir zwischen diesen 2 Zeielen und denen davor kein Unterschied auffällt, was die Bildhaftigkleit betrifft.
Ist das Höllenfeuer etwa kein Bild? Ich muss sagen, dass diese letzen 2 Zeilen für mich sogar weniger abgegriffen sind, als die davor.
ZitatDu arbeitest ingesamt sehr stark über Kontrastierungen (lärmende Stille, Sonne - Schatten): das ist mir zu viel, ehrlich gesagt.
Nun ja ... was sol ich denn sonst schreiben ... vielleicht ruhige Stille
Lärmende Stille ... hattest du noch nie den Eindruck, dass es so leise ist, dass es dir schon in den Ohren dröhnt? Ich wollte damit die absolute, undaushaltbare Stille verdeutlichen ...
ZitatSonne - Schatten
Wo Sonne ist, ist doch automatisch Schatten, oder?
ZitatIn der ersten Strophe werden mir weiterhin andererseits die Emotionen (Hass, Schmerzen) zu direkt benannt, und dies wieder hinter der abgregiffenen poetischen Art (fahles Licht der Dämmerung).
Nun ja ... zu dem Abgegriffenen: die Dämmerung hat nun einmal fahles Licht ... wenn du nach Gedichten suchst, in denen nichts steht, das irgendwo auf der Welt schon einmal irgendwie geschrieben wurde, dann solltest du meine wohl in Zukunft nicht mehr lesen. Ich schreibe aus einem Gefühl heraus und immer ganz spontan. Länger als 10 Minuten dauert das nicht, deswegen kann es wohl sein, dass es etwas abgegriffen ist.
Wie gesagt: ich bin kein Mensch, der Lyrik zwanghaft analytisch lesen muss ... ich lasse mich lieber von Bildern tragen ... das scheinst du ja nicht sehr ansprechend zu finden...
Ich habe insgesamt den Eindruck, dass sich unsere Geschmäcker grundlegend unterscheiden...