Beiträge von Yakomoz

    Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Klasse.



    ... am Monatsanfang. Trau dich ruhig öffentlich. :zwinker


    Ich lese sie wirklich nur manchmal *mit dem fuß aufstampf*
    Nachdem sie aus Kaiser Franz Joseph II. mal eben den Ehemann der Maria Theresia gemacht haben, habe ich aufgehört... (Im übrigen war er ihr Sohn, nur zur Info *hust*)
    Okay, das war erst letztes Jahr, aber immerhin!


    Joan : Man lernt immer wieder dazu *sich das schon mal notier*

    Ich würde mich dem anschließen.


    Dieses Werk wurde mir durch einen Leserbrief in der letzten P.M. History wieder geläufig - Ich lese diese Zeitschrift nur manchmal und ein Werk von Heinrich Mann war das letzte Mal in der 8.Klasse Programm, also vor sieben Jahren; ein Schreiber hatte sich beschwert, dass bei einem Artikel der Fehler passierte, die Hintergrundgeschichte des Filmes "Der blaue Engel" der Feder Carl Zuckmeyer anzudichten. Und mir kam in den Sinn: "Das war doch von Heinrich Mann. Warum habe ich eigentlich nie was von ihm gelegen *grins*

    Mein erstes Werk von Brecht und gleich eines von seinem Steckenpferd - dem epischen Theater. Es ist vollkommen klar, dass die Aufführung enen ganz anderen Charakter hat als dieses gerade einmal 104-Seiten-Stück. Eingeordnet in die Geschichte des 30-jährigen Krieges fährt Mutter Courage (eigentlich Anna Fierling) mit ihren Kindern, die sie nach ihren Beziehungen benannte (Eliff, ein finnischer Name; Schweizerkas - Denkt es euch; Kattrin, ein ungarischer Name) mit einem Planwagen quer durch Deutschland und Italien immer den Truppen hinterher, immer etwas am Krieg verdienend und darum geht auch in diesem Stück: Um Geld. Und um Krieg. Und wie man beide "Leistungen" miteinander verbindet - Mutter Courage handelt, ist Oppurtunist, was den Glauben betrifft, empfindet den Krieg als durchaus lukrativ... Hauptsache allerdings, ihre Kinder werden davon nicht betroffen; und da bricht die Dramatik dieses Stückes dahin, sie will zugleich Geld mit dem Krieg verdienen und doch nimmt dieser ihr alles Heilige im Leben.
    Brecht selbst sagte zu seiner "Mutter Courage": "Was eine Aufführung von Mutter Courage hauptsächlich zeigen soll: Daß die großen Geschäfte in den Kriegen nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Daß der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer. Daß er darum bekäpft werden muß."


    Kurzum, es ist ein interessantes, schnelles Stück ohne großartige Handlung; mehr geht es um die Charakteristik und um eine starke Anklage gegen den als anfangs lukrativ eingeschätzten Krieg. Ein gut lesbares, sehr fesselndes Stück, zumal man nicht umhin kommt den Brecht'schen Humor zu teilen und vor allem die Namen der Akteure belustigend zu finden (Schweizerkas).


    Fazit: Leichtlebige, schnelle Lektüre ohne großartige Handlung über den Krieg in all seiner Sinnlosigkeit - Ihr habt danach einen großen Zitatenschatz.

    Ich muss eher negativ beginnen: Als ich diesen Roman nach ca. zwei Wochen beendet habe, habe ich gedacht: "Oh Gott, es ist vollbracht."
    Dieser Roman ist kein schlechter Roman; eigentlich hat er alles, was eine moderne Gegenwartslektüre ausmacht - eine sehr sinnliche Sprache, eine interessante Figur des 19.Jahrhunderts, dargestellt ohne historischen Anspruch, mit einer gewissen Botschaft in Richtung des gemeinsamen, religiösen Zusammenlebens. Im Roman wechselt die Hauptfigur Richard Burton seine Rolle ständig; er wandelt zwischen zwei Welten - der eigenen, nämlich der eines britischen Offiziers und seiner, sich für die Menschen in den jeweiligen Regionen und Ländern, angepassten Rolle, z.B. eines Derwischs oder eines Arztes während seiner Zeit in Arabien. Er ist wie ein Chamäleon, immer die Farbe wechselnd. Ob dies negativ oder positiv ist, wage ich nicht zu bewerten, nur folgendes war die Folge dieses Wechselsspiels: Man weiß nie, wer diese Person ist, die man da verfolgt; Richard Bruton bleibt eine nicht fassbare, unnahbare, vielleicht sogar ungeliebte Figur, von der zwar eine gewissene Faszination ausgeht (und dessen Wissbegier nachvollziehbar ist), aber man nie genau sagen kann, dass man sich mit ihr identifiziert, also das Handeln und Denken nachvollziehen kann.


    Ja, die Sprache ist sehr sinnlich, sehr exotisch und man bekommt einen guten Einblick in das Geschehen durch die vielen Figuren, die Trojanow in allen drei Teilen quasi interviewartig erzählen lässt; dabei charaktersisieren diese Figuren Richard Burton zwar sehr menschlich, auch als schwach und arrogant, aber doch als ferne, unnahbare, doch erheblich "naive" Figur. Er "konvertiert" zum Islam, unternimmt die Hadj nach Medina und Mekka und stellt nicht eine Minute lang sein Handeln gegenüber einer anderen Kultur in Frage; die einen nennen es sich einer Kultur annähren, ich nenne es sich eine Kultur "einverleiben", oder um aus dem Roman zu zitieren: "Fasten ist nicht gleich Hungern".
    Er kann jederzeit die ihm angepasste Rolle verlassen, er verrät seine s.g. neuen Freunde und zieht dann weiter. Sicherlich gehört es auch dazu, dass man Menschen trifft in einem Roman, die man nicht sonderlich identifizierbar findet, aber ich habe eine gewisse Negativität ihm gegenüber entwickelt.
    Aber nicht nur die Figur des Richard Burton missfiel mir, es war auch der von dem Autor so groß geförderte interreligiöse Dialog, dem manche Rezensenten hervorheben. Es stimmt, man erfährt einiges Interessantes über den Hinduismus und den Islam und welche Vorstellungen die Menschen mit dieser Religion verbinden, ABER wenn dies ein Dialog sein soll, ist er sehr einseitig geführt. Teilweise wird auf die enorme Unmenschlichkeit im Hinduismus hingewiesen, teilweise gibt es eine übertrieben positive Darstellung des Islam (Vielleicht weil Trojanow selbst konvertiert ist?); ein anderer Aspekt wäre hier, dass durchaus eher modernere Gedanken angesprochen werden, auch politische Fortschritte bedacht werden, die einfach aufgrund ihrer Konstruktion so in der damaligen Zeit in keinster Weise mögliche Gedanken waren; wir leben im Jahr 18... und nicht im Jahr 2007.


    Fazit: Roman mit sehr schönen Bildern und einer sehr sinnlichen Sprache; ein Roman, der mindestens 200 Seiten zu lang ist und der sich in seinen Bildern verliert, zumal er einem eine historische Figur nicht näher bringt, sondern eher entfernt.

    Als Kind mit acht oder neun Jahren habe ich einmal ein personalisiertes Kinderbuch bekommen - Ein Abenteuer auf dem Bauernhof, wo ich als in dem Buch vorkommende, fiktive Figur die Tiere vor einem Gewitter gerettet und sie rechtzeitig in den Stall gebracht habe. Als Kind hat mir das sehr gefallen, fühlte ich mich doch als Heldin.


    Ich wüsste nicht, ob sich einer meiner Verwandten oder Freunde darüber freuen würde; ich frage mich allerdings, was es mit Kreativität und Kunst zu tun hat nur Namen, Augen- und Haarfarbe in ein Buch einzutragen. Das ist für mich nichts persönliches, Namen ähneln sich, Haar-/Augenfarbe ähneln sich unter verschiedenen Menschen auch. Das ist nichts persönliches und individuelles für mich.
    Zumal ich gar nicht wissen will, wie simpel der Schreibstil gehalten sein muss, also wie innovativ die Vorlage ist, damit auch ja, egal was eingetragen wird an Worten auch in den Satz passt. Irgendwie erinnert mich das an englische Lückentexte, zur Übung von Vokabeln - "Bitte immer das gefragte Wort eintragen; wenn es ihnen nicht einfällt, suchen sie Synonyme!"...


    Einem Kind würde ich so was schenken, ja. Freunde, meines, eures Alters wären wahrscheinlich weniger begeistert. Ich verschenke dabei lieber "richtige" Bücher bzw. Literatur.

    Benannt habe ich mich nach dem von einer Jury gewählten, schönstem Wort aus dem Türkischen. "Yakomoz" oder auch "Yakamoz" bedeutet soviel wie "Die Wiederspiegelung des Mondes auf dem Wasser". Mir gefällt dieses Wort, obwohl es einen härteren Klang hat als die Bedeutung verrät.


    Nun zu mir: Ich bin Studentin der Geschichte und Germanistik, fast 21 Jahre alt, wohne in Österreich bei meinem Verlobten und komme ursprünglich aus Deutschland. Lesen ist nicht erst seit meinem 5.Lebensjahr meine große Leidenschaft und das gemütliche Vorlesen am Abend reichte bald nicht nicht mehr aus, um meine Leidenschaft zu befriedigen. Ich wollte selbst Welten durchqueren, mit Bären sprechen und auf Pferden sitzen und durch die Prärie reiten; zuerst waren es Tiergeschichten, dann Weltkriegsgeschichten (Ein interessanter Sprung, ich weiß.) und dann vor allem, vor ungefähr zwei Jahren hat es angefangen, Belletristik, vor allem aus Österreich und Deutschland, wobei ich bei Autoren weder auf die Nationalität noch auf die Themata festgelegt bin. Ich lese gerne alles, lasse mir auch gerne Werke empfehlen. Ich gebe allerdings zu: Fantasy und auch Science-Fiction gehören nicht zu meinen favorisierten Genres.


    Zum Abschluss ein kleiner Aphorismus: In meiner Jugend wollte ich um jeden Preis glücklich sein, heute weiß ich, das Höchste, was man erreichen kann, ist das Gleichgewicht zwischen Wagnis und Verzicht. Nie resignieren, immer wieder wagen, auch ohne Hoffnung auf einen Sieg. (Peter Lauster)