Beiträge von Charlotte

    Genau das stört mich irgendwie, Pilvi.


    "Privatgespräche sind erlaubt, solange wir das nicht zu oft oder zu lange führen"


    Was ist zu oft und was ist zu lang???


    Ich bin der Meinung, daß ich ein ziemlich gesundes Verhältnis für "zu oft und zu lang" habe. Also meine Privat-Telefonate beschränken sich auf maximal fünf Minuten und auf zwei Gespräche pro Monat. Das halte ich persönlich nicht als übertrieben oder geschäftsschädigend.
    Aber das ist nur meine Meinung. Wenn nun ein Gericht beschließt, daß nur EIN privates Telefonat im Monat für den Arbeitgeber zumutbar ist, stehe ich mit meiner eigenen Meinung ziemlich dumm da und muß die evtl. deswegen ausgesprochene Kündigung hinnehmen.

    Danke Lizard, du hast es mit deinen Kommentaren auf den Punkt gebracht.


    Und jetzt für die anderen, die meinen, daß Diebstahl gleich Diebstahl ist.


    Beispiel: Ich kaufe mir Gummibärchen. Lege die Tüte auf der Arbeit hin. Alle Kolleginnen bedienen sich (weil ich es ihnen vorher erlaubt habe). Der Chef bedient sich auch.
    Nur IHM habe ich es vorher NICHT ausdrücklich erlaubt. Also ein Grund für eine fristlose Kündigung meinerseits?
    Denn wer ein Gummibärchen "klaut", dem ist auch zuzutrauen daß er auch bei anderen Dingen ungefragt zugreift. Es geht ja hier ums Prinzip und nicht um einzelne Gummibärchen ;-).
    Das Vertrauensverhältnis ist gestört. Denn wer Gummibärchen klaut, bedient sich vielleicht auch an meiner Geldbörse, die sich während meiner Arbeitszeit in einem nicht abzuschließenden Fach im Umkleideraum befindet.


    Ich finde die Möglichkeit der Kündigung, weil mein Arbeitgeber mich bestohlen hat, recht interessant. Die Kündigung wäre berechtigt und das Arbeitslosengeld dürfte somit nicht gekürzt werden.


    Und bevor ich jetzt angegriffen werde. Natürlich darf sich mein Chef auch an meinen Süßigkeiten vergreifen (ohne rechtliche Konsequenzen), denn er schmeißt oft genug auch eine Runde Süßkram. Ich denke in einem normalen Arbeitsverhältnis ist das auch kein Thema. Alles hält sich dort die Waage.


    Aber wahrscheinlich (das sind meine Bedenken) hat sich das die Sekretärin auch so gedacht und ist irgendwann damit auf die Schnauze gefallen.

    Ich kann auch mal wieder von einem Lese-Zufall berichten:


    Im Oktober habe ich mit dem Lesen von Madame Bovary begonnen. Ab der Mitte des Buches war ich etwas gelangweilt von der Lektüre und das Buch wurde erst mal zur Seite gelegt.
    Und dann habe ich Das verborgene Wort von Ulla Hahn innerhalb von zwei Tagen (ich habe zur Zeit Urlaub) verschlungen.
    Danach hatte ich wieder genug Zeit und Muße, mich mit der zweiten Hälfte von Madame Bovary zu beschäftigen.


    Und während ich weiterlas, hatte ich immer das Gefühl, die Geschichte der Emma Bovary schon zu kennen. Obwohl ich mir 100%ig sicher war, dass ich bisher weder den Roman gelesen, noch eine Verfilmung zu dem Buch gesehen hatte.


    Woher kam mir das alles so bekannt vor? Das ließ mir einfach keine Ruhe. Und so langsam dämmerte es mir, daß der Inhalt irgendwie im Verborgenen Wort vorkam.
    Und genau so war es dann auch. Ab S. 471 der unten stehenden Ausgabe kann man die Geschichte der Emma mit Hillas eigenen Worten nachlesen.
    Erst danach habe ich diesen Abschnitt so richtig verstehen können. Und habe mich dabei köstlich amüsiert.

    Und wenn er es mir vorher nicht dreimal gesagt hat? ;-)


    Vieles kann man mündlich - unter vier Augen besprechen - was vielleicht einmal später vor Gericht keine Aussagekraft mehr hat.
    Wie schützt man sich denn als Arbeitnehmer davor?

    Bestimmt habt ihr auch schon mitbekommen, daß einer Sekretärin wegen einer geklauten Frikadelle gekündigt wurde.
    Nun sind einige der Meinung, daß der Grund der Kündigung ein Bagatellfall sei und andere widerum sind der Meinung "Diebstahl ist Diebstahl".


    Ich kann beide Meinungen verstehen.
    Wo aber fängt und hört Diebstahl innerhalb der Arbeitswelt an und auf?


    Ich arbeite in einer Arztpraxis. Für mich ist ganz klar, daß z. B. der "Griff" in die Kasse (und sei es auch nur ein paar Cent) ein Kündigungsgrund darstellt.


    Aber wie sieht es bei anderen Dingen aus?


    Was kann passieren, wenn man versehentlich einen Kugelschreiber mit nach Hause nimmt? (Weil er sich noch in der Arbeitskleidung befindet, die man zu Hause waschen muß).
    Wieviel Privatkopien sind ohne vorheriges Einverständnis des Arbeitgebers erlaubt?
    Was ist, wenn ich bei abzusehenden Überstunden meine Familie zu Hause telefonisch benachrichtige, ohne den Arbeitgeber vorher darüber zu informieren? (Egal ob ich vom Festnetz der Firma oder von meinem privaten Handy anrufe). Letztendlich "betrüge" ich den Arbeitgeber zumindest um ein paar Minuten Arbeitszeit, die ich privat nutze oder/und um zusätzliche Telefonkosten.


    Und um mal ganz ins Extreme abzuschweifen: Wie verhält es sich eigentlich, wenn ich meinem privaten Einkaufszettel mit dem Kugelschreiber und auf dem Papier des Arbeitgebers notiere. Auch Diebstahl? Wenn man es ganz erbsenzählerisch treibt...sicherlich. Aber auch ein Grund zur Kündigung?


    Ich wäre sehr interessiert an Meinungen.
    Sowohl von Arbeitnehmern, wie auch von Arbeitgebern.
    Denn ich denke, die Grenzen sind da sehr verschwommen.

    Zitat

    Original von Babyjane


    Ich bin allerdings dezent entsetzt, daß es auch in der heutigen Zeit noch Menschen gibt, die auf Englisch, sei es mit Händen und Füßen nicht mal die simpelsten Dinge, zuwege bringen.
    Sogar meine mittlerweile pensionierte Mutter hat da so viel Interesse an der Sprache und Kommunikation, daß sie sich zumindest ein paar Grundlagen angeeignet hat.


    Für Versicherungen und speziell für Krankenversicherungen gibt es mehrere englische Begriffe. Für die (deutsche) Krankenversicherungskarte gibt es keine spezielle Übersetzung. Wenn nun ein Mensch vor mir steht, der die Krankenversicherung nicht kennt, geschweige denn eine Chipkarte für die Krankenversicherung (weil es in seinem Land nicht üblich ist und/oder er in Deutschland "nur" einen Schein vom Sozialamt bekommen hat") dem kann ich nur mit "Händen und Füßen" verständlich machen, was ich von ihm möchte/verlange.

    Ich möchte meinen Bruder nicht in Plastik gegossen sehen, und genau so sehr wünsche ich das keinem anderen Angehörigen eines Verstorbenen.


    Für die Medizin-Interessierten gibt es bestimmt andere Methoden, um die Anatomie der Menschheit zu studieren.


    Ich habe und werde diese Ausstellung mit Sicherheit niemals besuchen.

    Dieser Dame wurde, zumindest nach ihrer Krankenversicherung, kein Asyl bewährt.
    Demnach hätte ihr ein Deutsch-Kurs zugestanden.
    Es ging mir nicht nur darum, daß diese Frau der deutschen Sprache nicht mächtig war, sondern viel mehr darum, daß unterbezahltem Personal zugemutet wird, der englischen Sprache mächtig zu sein bzw. sprachlich auf die Kundschaft eingehen zu können.
    Das wird bei einem "Job" hier in Deutschland vorausgesetzt, nicht nur von der Kundschaft, sondern auch von der Chefetage. Und das ist das eigentliche Ärgerniss.
    Für 1.350, - Euro Brutto für eine Vollzeitbeschäftigung spreche ich kein englisch! Punkt!

    Und dann noch ein Beispiel, das sich nicht auf Rumänien-Deutsche bezieht.
    Eine dunkelhäutige Afrikanerin begibt sich in unsere Praxis und ist der deutschen Sprache nicht mächtig, sondern nur einem Pidgin-englisch.
    Wir versuchen mit ihr zu kommunizieren. Mein Chef kommt dazu, und meint" Meine Damen, sie müßen englisch sprechen (lernen)". Englisch? Für 1.350, Euro Brutto/Vollzeit? In welcher Welt lebt dieser Mensch?
    Die eingewanderte Afroamerikanerin bekommt in der Regel Deusch-Unterrricht zum Null-Tarif. Ich, als Angestellte, muß für einen Englisch-Kurs in der Regel 150,- bis 300,- Euro pro Semester berappen.
    Warum sollte ich von meinem lächerlichen Gehalt diesen Kurs bezahlen, wenn es noch nicht einmal meinem Arbeitgeber so viel Geld wert ist?

    Zitat

    Original von Foer


    Naja, das finde ich jett aber auch etwas übertrieben. Was hat den das aggressive Verhalten von Ida mit Herta Müller zu tun? Warum lässt du dich davon abhalten etwas von Herta müller zu lesen?


    Ok, mein Verhalten wird als aggressiv empfunden.
    Dann will ich dich gerne darüber aufklären, was es damit auf sich hat.
    Vor ca. 20 Jahren habe ich keine Ausländerfeindlichkeit gekannt. Ich habe nach dem Motto gelebt: Wie du mir, so ich dir. Und bin immer gut damit gefahren.
    Und da ich Ausländer nur in meiner Freizeit kennengelernt habe, waren mir diese natürlich meistens sympathisch und ich habe mich daher oft gefragt, warum Menschen überhaupt ausländerfeindlich sein können.


    Vor ca. drei Jahren habe ich eine Arbeitsstelle angenommen, die mich zu 70% mit Ausländern in Berührung gebracht hat.
    Ich "kenne" daher viele Ausländer und ihr Auftreten, ihre Ansichten und Meinungen.
    Und glaube mir, es ist ein schwerer Kampf. Es ist schwer, sich bei bei jedem Telefonat (und davon habe ich mehr als 100 pro Tag) auf einen anderen Akzent, auf eine andere Mentalität und zudem noch auf eine andere Krankheit einzustellen.


    Besonders auffallend unsypmathisch sind mir dabei die Leute aus dem Balkan, dem ehemaligen Jugoslawigen oder sonstigen Ostblockstaaten gewesen. Das mag jetzt nicht für alle gelten. Aber auffallend ist ihre fordernde und unverschämte Art trotzdem.
    Und ich möchte eigentlich nicht ausländerfeindlich denken (habe aber trotzdem hin und wieder Vorurteile und möchte diese gern relativieren - unter anderem vielleicht auch durch die Lektüre einer Herta Müller), aber dieser "guter Wille" ist mir nun durch eine "idazurich" erstmal zerstört worden.
    Warum soll ich mich weiterhin in meiner Freizeit mit, sagen wir einfach mal, unsympathischen Personen umgeben, wenn ich doch viel besser bei einem Thriller, Krimi oder einem Frauenroman abschalten könnte?

    Zitat

    Original von Idazurich1
    Bevor ich aus diesem Forum wieder geloescht werde wegen meinem "Umgangston"- kritischer Ton ist in diesem Forum wohl unerlaubt- werde ich erklaeren, was ich erstmals meinte: erstens, dass man ohne jeden Nominierten gelesen zu haben keinen Vergleich den literarischen Verdienst betreffend erstellen kann. Und zweitens, dass ich es schade finde, dass so VIELEN deutschen Bundesstaatsbuergern die Thematik der Rumaeniendeutschen voellig fremd ist. Ich bin gluecklich dass Herta Muller der Nobel Preis verliehen wurde da ich hoffe die Welt wird mehr daruber erfahren, durch die eindeutige, klare Sprache ihrer Werke.


    Und mir wird sie für eine geraume Zeit auch weiterhin fremd bleiben, denn mein Interesse an Literatur aus oder über Rumänien hat, dank deiner Beiträge, erheblich nachgelassen.

    Beerholms Vorstellung - Daniel Kehlmann


    Zum Autor:
    Daniel Kehlmann wurde 1975 in München geboren und lebt in Wien. Sein Werk wurde unter anderem mit dem Candide-Preis, dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Doderer-Preis und dem Kleist-Preis ausgezeichnet.


    In all seinen Büchern [...] beschäftigt sich Daniel Kehlmann mit Menschen von außergewöhnlicher Intelligenz, die auf höchst unterschiedliche Weise herauszufinden suchen, was die Welt zusammenhält.
    (FAZ)


    Klappentext:
    Als Lehrling bei einem berühmten Magier findet Arthur Beerholm zu seiner Berufung. Bald füllt er die Säle der großen Städte mit begeisterten Zuschauern.
    Aber der beste Illusionskünstler aller Zeiten zu sein, genügt ihm nicht. Er will über die Grenzen seiner Kunst hinaus, er will mehr als nur den Schein des Wunders.



    Meine Meinung:
    Also mal ehrlich - weder Klappentext noch Titel machen einen unbedingt neugierig auf das Buch. Mir ging es auf jeden Fall so.
    Der Grund, warum ich dieses Buch trotzdem gekauft habe: Ich wollte schon immer etwas von Kehlmann lesen, war aber nie richtig überzeugt, das seine Schreibe mir auch gefallen könnte und so habe ich bei einem preisreduzierten Buch von Kehlmann zugeschlagen. Der Zufall wollte es, daß es Beerholms Vorstellung wurde.
    Das wird Kehlmann sicherlich gut gefallen, daß ich rein zufällig über sein Buch gestolpert bin ;-)
    Denn Zufälle spielen auch in seinem Buch eine Rolle. Und Mathematik. Und Physik.
    Das hört sich jetzt ziemlich trocken und schwer an. Ist es aber nicht. Denn Kehlmann
    mischt das Ganze dann noch mit Magie und Witz und benutzt eine sehr ausgefeilte Sprache, die aber niemals so abgehoben ist, das sie schwer verständlich wird.


    Ich kann immer schlecht über den Inhalt eines Buches schreiben, da ich Angst davor habe, zuviel zu verraten.
    Deshalb empfehle ich dieses Buch einfach nur weiter - es lohnt sich.
    Und ich werde bestimmt noch andere Bücher von Daniel Kehlmann lesen.

    Ich habe den 2. Teil nun auch beendet und kann mit dem Roman nicht so richtig warm werden.


    Die endlosen Beschreibungen langweilen mich etwas. Und für Emma empfinde ich einfach keine Sympathie, auch wenn dieser Rodolphe ihre "Liebe" nur ausnutzt.
    Denn richtige Liebe scheint es ja bei Emma nicht zu sein, eher eine Verliebtheit.
    In Bezug auf ihr Kind kommt mir Emma richtig kalt vor. War es zu der damaligen Zeit so üblich, daß man sich kaum um die eigenen Kinder kümmerte oder hat Flaubert sie als Mutter absichtlich so dargestellt?


    Ich werde sicherlich noch weiterlesen, da ich dann doch noch wissen möchte, wie es mit Emma endet.
    Aber wahrscheinlich werde ich jetzt erstmal eine Pause einlegen.

    Zitat

    Original von Eddie Poe
    Meine Hunde kläffen auch alle drei, wenn im Dunkel der Nacht eine schemenhafte Gestalt auf uns zu kommt. Bei denen macht das richtig Eindruck. Aber sobald die Person was sagt und ich antworte sind sie wieder still :-].


    Gut zu wissen...ich scheiß mich nämlich immer in die Hose, wenn ich im Dunkeln Hundebesitzer (deren Hunde mich ankläffen) begegne, zumal ich auch ohne Brille schlecht erkennen kann, ob die Hunde nun angeleint sind, oder nicht.
    Demnächst also ein paar nette Worte an den Hundebesitzer und ich kann gefahrlos meinen Weg fortsetzen.
    Vielleicht hilft es ja wirklich.... :-)