Beiträge von Sophia

    Zitat

    Original von Annorra
    Also, die IRRTUM, als Autor das große Geld zu machen, kann sehr wohl ein wesentlicher Teil der Motivation sein, mit dem Schreiben anzufangen.


    Nu ja, ich kann mir gut vorstellen, dass das in einigen Fällen so ist.


    In ganz wenigen Fällen landet ja dann auch das ersehnte Geld in der Tasche - in anderen Fällen vielleicht auch nur genug, um dies als ausreichende Bestätigung und netten Nebenverdienst anzusehen.


    Und wenn nicht.....



    Zitat

    Original von Annorra
    Was stimmt: Der Geldertrag kann nicht der Grund sein, warum so viele mit dem Schreiben noch lange WEITERMACHEN.



    Mit dem Weitermachen ist es vielleicht wie beim Glücksspiel - man kann, wenn man schon bis zur ersten oder zweiten Veröffentlichung gekommen ist, nicht mehr zurück - denn auch wenn die Verkaufszahlen enttäuschend sind, hofft man vielleicht immer weiter auf den großen Gewinn?


    Und wenn die Veröffentlichung noch nicht stattgefunden hat, ist das vielleicht wie mit dem Lottoschein, dass man die Vorstellung fürchtet, es hätte dann doch geklappt, wenn man nicht vorschnell aufgegeben hätte....?

    Wenn der Stil eines Buches signalisiert, dass bestimmte Passagen ernst genommen werden sollten weil sie inmitten eines realistischen Umfeldes stehen,
    sollten Autoren entweder eigene Erfahrung bzw. Beobachtung einbringen können, oder aber auf die Erfahrungen und Beobachtungen anderer zurückgreifen - durch Interviews, Erzählungen, evtl. auch Lesen von Berichten etc. etc.
    Sonst ist das einfach schlechter Stil, kein gutes Buch.


    Anders ist es bei Romanen, in denen es vorrangig um Effekte geht,
    die z. B. für den Leser erkennbar größtes Gewicht auf den Unterhaltungswert legen, z. B. auf Humor,, Satire, Überzeichnung, Romantik, Träumerei.....

    Auch bei einer Charakterdarstellung oder wenn die Beschreibung einer Psyche Thema ist, muss nicht alles praktisch oder wissenschaftlich erwiesen sein.
    Denn aus der Sicht dieser Psyche sehen dann die Dinge eben verzerrt aus, oder sie stützt sich auf Sekundärurteile, oder ihr fehlt die eigene Erfahrung und sie bildet sich trotzdem ein Urteil, wie Menschen das so machen.


    Viele bilden sich ja durchaus über Bücher ein Urteil, ganz spontan und vielleicht unbewusst.
    Wir erleben die Welt ja auch bildhaft über alle Eindrücke, die sich uns bieten, also über unsere Erfahrungen mit fremden Darstellungen der Welt, deren Echtheit wir nicht überprüft haben.


    Deshalb hört man von Lesern gar nicht selten über ein Buch und seine Beschreibungen: "Da konnte ich mich hineinversetzen, es ist, als ob ich es selbst erlebt hätte" . Das Beschriebene speichert sich beim Leser auch als eine Art Erfahrung ab, auch wenn es vom Autor vielleicht erfunden ist oder erraten oder vermutet....


    Kürzlich wurde wissenschaftlich bewiesen, dass starke Vorstellungen beinahe dieselben Körperreaktionen auslösen können, wie tatsächliche Erfahrungen.


    Das kann die Magie von Büchern sein: Realitäten im Kopf zu erschaffen.
    Die dann zur Realität dieses Menschen werden.


    Und dabei können falsche Ideen eingepflanzt werden,
    weshalb ich schon finde, dass das Fantasieren und Erraten nur in bestimmten Sparten - siehe oben- fair ist, sonst aber die Inhalte, die Realitätsanspruch haben, auch wirklich Hand und Fuß haben sollten.


    (Kürzlich fiel mir auf, dass manche Personen tatsächlich die Darstellungen bestimmter Fernsehserien für absolute Realität halten, z. B. Richter Holt, oh je......Seifenopern.....und dann darauf bestehen, so wäre es im echten Leben....da bilden sich Urteile über Menschentypen, Berufsgruppen, etc., erschreckend.
    Basierend auf den Eingebungen der Kostümdamen, der Maske, des Drehbuchautors und den Experimenten eines Regisseurs, der nur auf Effekte aus war....
    So was geschieht auch manchmal bei manchen mit manchen Büchern - aber natürlich kann man das nicht verallgemeinern.)

    Ich habe die Büchereule empfohlen bekommen.


    Zuerst bin ich nicht darauf eingegangen, aber nach mehreren Nachfragen: "Und? Was hältst Du davon?" habe ich ersteinmal geschmökert, um eine Antwort geben zu können - um ein bisschen mitreden zu können.
    Beim Schmökern bin ich gleich an verschiedenen Themen hängengeblieben und ziemlich schnell war die Anziehungskraft der Büchereule so groß, dass ich mich nun einfach nicht mehr losreißen kann - und will.
    Prima Forum! Prima Eulen!

    Ich hatte an der Leserunde zu diesem Buch teilgenommen und damit zum ersten Mal erlebt, wie der Burggraf Bandolf in einen Kriminalfall hineingerät, von dessen Lösung sein eigenes Schicksal abhängt.


    Ich habe mich sofort als Teil seiner eingeschworenen kleinen Gruppe gefühlt, die versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, das hinter dem Tod des Fremden steckt.


    Die Spannung hat mich von Anfang bis Ende gepackt. Bald waren mir die Figuren richtig vertraut. Und die amüsanten Szenen aus dem Leben in der Burg haben mich immer wiede schmunzeln lassen, es war dazu noch köstlich unterhaltsam.


    Ein Buch mit Atmosphäre.
    Es war wirklich ein Lesevergnügen!

    Danke an Euch alle für die wirklich sehr interessanten und vielfältigen Meinungen zu dem Thema!


    @ Bernard:


    Zitat

    Original von Bernard
    Meine Hauptmotivation, wenn ich ein Buch schreibe, liegt darin, dass ich die Geschichte lesen möchte, die dabei herauskommt. Das Schreiben ist dann der Weg dahin.


    Diesen Gedanken finde ich sehr spannend -
    da hat man anfangs eine Gesamtidee für das Buch, weiß aber gleichzeitig auch schon, dass man während des Schreibens aus dem Fundus der eigenen Möglichkeiten viele originelle Stücke herausziehen wird, von denen man im Moment noch nichts ahnt.
    Ideen, Überraschungen, Ungeahntes, Verkanntes, Vergessenes, Schlummerndes, Dinge, die darauf warten, ins Leben gerufen zu werden.


    Und wenn man am Ende liest, was dabei herauskommt, hat man sich vielleicht selbst überrascht - nicht, dass alles anders kommt als man geplant hatte, aber doch in der Art der Umsetzung überraschend.


    Ich weiss nicht, ob Du das so gemeint hast - ?
    aber mir gefällt diese Vorstellung.

    Zitat

    Original von Judith
    In meinem Beruf als Tanzpädagogin kann ich auch Menschen nicht nur körperlich bewegen, sondern oft auch die Seele. Sie müssen - je nach Chroreographie - in verschiedene Rollen schlüpfen.. Mal ein paar Bildbeispiele von immer ein und derselben Gruppe aus meinem Tanzstudio (alles Choreographien von mir):
    Judith


    @ Judith:
    Oh ja, das ist ein sehr schöner Beruf, den Du ausübst.
    Und sehr schöne Bilder sind das!


    Ich will nicht bestreiten, dass es vielfältige Ausdrucksmittel gibt, und dass jedem Einzelnen bestimmte Ausdrucksmittel besonders liegen.


    Ich war in meiner Argumentation deshalb auf das Thema Schreiben fixiert, weil es Mittelpunkt meiner Überlegungen zum Thema "Anfangsmotivation zum Schreiben" war; ich möchte damit aber keinesfalls andere Berufe abwerten.


    Was mich betrifft, da kann ich nur sagen, dass ich meine Berufe (das waren verschiedene) zwar oft sehr gern gemacht habe, dass sie mich aber trotzdem nie richtig ausgefüllt haben. Als ich in die Medienbranche ging, war das zwar auch eine gute Erfahrung, doch dort konnte ich ebenfalls keine Erfüllung finden. Und jetzt ist es das gleiche - ich bin zufrieden, aber nicht wirklich jeeeahh!
    Trotzdem kann ich mir Berufe vorstellen, wo ich sehr wohl Erfüllung finden könnte.


    Jetzt bin ich aber etwas vom Thema abgekommen.


    Wo man Erfüllung findet, ist ja schon wieder individuell sehr unterschiedlich.

    Ich gehe alle Ewigkeit einmal zu einem Konzert...


    A bisserl was hab ich aber schon geschafft:


    Ist schon ewig her:


    -Bruce Springsteen
    - Michael Jackson


    Dann kam:


    - Carmina Burana
    - und einzelne klassische...


    dann irgendwann:


    - Lotfi (persische Musik)


    Vor kurzem war ich bei einem Kurz-Konzert von:


    Faruk Tekbilek -
    (ganz andere Sparte!) auf den Tipp einer Freundin hin.

    @ magali:


    Du hast mich ertappt- ich habe gerade das Bedürfnis, die Dinge ein wenig zu überhöhen...


    aber Ernst beiseite:


    Wenn Autoren das große Projekt eines Buches zu Ende bringen wollen, mit allen Anstrengungen, die damit verbunden sind,
    ist dafür ein wenig Überhöhung und romantische Verklärung vielleicht sogar recht hilfreich?
    Unterstützt solch eine Art von Begeisterung nicht generell dabei, das Beste zu geben und eine Sache erfolgreich zu Ende zu führen, egal wobei?

    Zitat

    Original von Tom


    ... So eine knuddelige, anheimelnde, die Persönlichkeit ganzheitlich transportierende Sache ist das in den meisten Fällen eher nicht.


    :lache
    Ja, schon, das sehe ich schon auch so,
    aber mir ging es hier um die Motivation, die ganz am Anfang steht.
    Um den auslösenden Faktor. Um das, was der erste Antrieb war.


    Ganz sicher war die Anfangsmotivation bei den einzelnen AutorInnen sehr unterschiedlich - eben dies wollte ich mal erfragen.


    Zitat

    Original von Tom...Sondern ein Beruf, in dem es seeeeehr viel Konkurrenz gibt, und bei dem man - wie in jedem anderen - verpflichtet ist, etwas abzuliefern, das auch verkauft werden kann. Eine geldwerte Leistung.


    :wippe


    Wenn die große Ernüchterung kommt, dass z. B. das Manuskript den Vorschlägen der Lektoren angepasst werden muss, ja sogar die Lektoren Vorschläge für ganze ergänzende Inhaltspunkte machen, oder Lieblingsstellen, in denen das eigene Herzblut liegt, als überflüssig erachtet werden, oder wenn Dir für den nächsten Roman nicht nur Zeitdruck sondern auch eine gewisse Themenvorgabe im Nacken sitzen,
    dann relativiert sich evtl. auch die anfängliche Motivation.


    Das sind dann Erfahrungen, die nach Abschluss des Buches und/oder nach der Erstveröffentlichung auftauchen können. Vielleicht folgt darauf eine Demotivation (oder so).


    Wie stark ändert sich damit die anfängliche Motivation?
    Warum schreibt man trotzdem weiter?

    Zitat

    Original von claudiatoman


    ... Anerkennung dafür zu bekommen, dass man dieser seiner "Berufung" gefolgt ist. ... Aber der Beruf Schreiben ist wie andere Berufe auch, die Möglichkeit, das eigene, ganz spezielle Talent einzusetzen, um damit etwas zu bewegen, Menschen zu erreichen...


    Genau das hatte mich interessiert:
    Was macht das Schreiben für Autoren so besonders?
    Ja, und das ist es vielleicht, was zu Anfang die Motivation für das Schreiben ausmacht!
    Das ist es, was das Bücher-Schreiben als Beruf (auch als Nebeneinkommen!) von vielen anderen Berufen hervorhebt:
    Die gesamte Persönlichkeit darin einbringen zu können, die ganz speziellen Talente und Eigenheiten mit einfließen lassen zu können, und zwar so, dass sie im Endergebnis auch spürbar sind: Das bist Du, da steckst Du drin.


    Schön und befriedigend sind sicher auch viele andere Tätigkeiten, in denen ein Mensch z. B. sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Aber in den meisten Berufen muss man sich zumindest auf ein Interessengebiet beschränken. Und wenn man sagen kann, man hätte einen interessanten Beruf, kehrt nicht selten auch dort Routine ein und die Tätigkeiten wiederholen sich, ohne dass etwas vollkommen Neues daraus entstehen kann, in dem man sich selbst auf die ganz eigene Art mitteilt. Auch z. B. als Kreativer im Bereich Graphik/Design ist man oft an die Vorgaben anderer gebunden, oder die Wünsche des Chefs, oder die vorherrschenden Moden.



    Beim Schreiben dagegen gibt es Raum, Spielraum, eine gewisse Freiheit des Selbstausdrucks. Am Ende des lagen Prozesses entsteht etwas Neues, und nicht nur das: Darin kann sich der/die Autorin so widerspiegeln, wie er/sie das möchte, die Lebenserfahrung einbringen, die sie möchte, die Interessen einbringen, die er in dieser Phase des Lebens gerade einbringen möchte, die Gefühle einbringen, die gerade die Ihren sind und die Einsichten und Überlegungen verarbeiten, die ihn/sie bewegen.


    Das Bücherschreiben ermöglicht also viel eher eine Verwirklichung der gesamten Persönlichkeit, als viele andere Berufstätigkeiten das tun, da sie immer auf einen Bereich beschränkt sind. Denn mit dem Wort kann man eben fast alles auf für andere verständliche Weise ausdrücken, vielleicht zum Teil mehr noch als mit der Malerei, der Musik, dem Tanz, etc..


    Sicher bedeutet Schreiben auch Disziplin, harte Arbeit, Durchhaltevermögen, es gibt frustrierende Phasen in denen einen Blockaden und Ideenmangel und viel organisatorischen Kram etc quälen. Aber es entsteht am Ende etwas, was aus Dir selbst hervorgegangen ist.


    Das ist sehr verlockend, oder? Ist das die Motivation des Anfangs?

    Da das Thema "Schreiben als Hauptberuf" gegen Ende diese Frage aufwarf, überlege ich:


    Weshalb also schreiben Autoren?
    Haben Autoren ein besonders großes Mitteilungsbedürfnis?


    Denn da der finanzelle Ertrag einer schriftstellerischen Tätigkeit von vorneherein sehr ungewiss ist, und auch ein späterer eventuell größerer Erfolg nicht unbedingt lange anhalten muss,
    kann das Geldverdienen nicht der Grund sein, warum jemand Bücher zu schreiben beginnt.


    Schreiben um des Schreibens willen kann ich mir schon eher erklären, wenn ein(e) Autor(in) eine große Liebe zum Wort entwickelt hat, zur Sprache, zum Spiel mit der Sprache.


    Oder auch ein Vergnügen daran, Welten, Schicksale und Geschichten zu erschaffen, die all das beinhalten, was den Autoren bewegt - also sozusagen die Realität vervollständigen und ergänzen -


    oder auch zu schreiben, um (sich) die Realität zu erklären. Das könnte vielleicht tatsächlich ein wenig in Richtung "Rauslassenwollen" und "Eigen-Therapie" gehen. Doch das muss nicht negativ sein, denn schließlich ist der Autor/ die Autorin dann mit Herz und Seele dabei; und das kann sich als Ergänzung zu einem schriftstellerischen Talent nur bereichernd auswirken.


    Aber all dies könnte man auch für die eigene Schublade oder den Freundeskreis tun, oder nicht?


    Autoren haben jedoch meist VIEL Energie aufgewendet, um veröffentlicht zu werden,
    und ich denke, das ist der eigentliche Grund, warum sie schreiben:
    Sie wollen, dass andere es lesen, sie wollen sich mitteilen, sich Gehör verschaffen.
    Also doch: Autoren schreiben, weil sie ein großes Mitteilungsbedürfnis haben? Gehört / Angehört werden wollen?


    Mit einer Veröffentlichung ist automatisch auch Anerkennung dessen, was AutorInnen zu sagen haben, verbunden, nämlich durch das Lektorat und den Verlag. Wenn die Leser das Buch auch noch gerne kaufen, ist das der nächste Schritt - noch größere Anerkennung für das, was der Autor mitzuteilen hat.


    Ich habe bisher noch keine(n) Autor(in) kennengelernt, der/die nicht aller-schwerst enttäuscht wäre, würden die Bücher unveröffentlicht und rein privat bleiben. Bis hin zu völlig verzweifelt. Aber vielleicht ist das nur meine Erfahrung.


    Auch wenn später, nach der Veröffentlichung, die Identität als Autor(in) zur Normalität wird, und man, nachdem man das große Ziel erreicht hat, plötzlich eine recht gelassene Einstellung zum Autorendasein entwickelt,
    war dieses Ziel VOR der Veröffentlichung noch der Traum aller Träume.


    Seht ihr das auch so?

    Hallo,


    kennst Du die hier schon? Ich finde sie fantastisch, herrlich.
    Und sie müssten Deine Kriterien ziemlich gut erfüllen.


    J. V. Jones: Das Schwert der Schatten - 4 Bände:
    1. Das dunkle Herz der Nacht
    2. Im Schatten von Spire Vanis
    3. Festung der Toten Augen
    4. Im Zeichen des Raben.



    Und die sind auch fantastisch:


    Sean Russel: Das verlorene Königreich 3 Bände:
    1. Nachtvogel
    2. Goldvogel
    3. Sturmvogel




    und die sind auch sehr gut:


    Ian Irvine: Die drei Welten - 7 Bände:


    1. Der Spiegel der Erinnerung
    2. Das magische Relikt
    3. Der Turm von Katazza
    4. Die Festung der Macht
    5. Dunkler Mond
    6. Der Fluch des Bettlers
    7. Der Weg zwischen den Welten
    8. Der Ruf der Wächter


    :wave

    Zitat

    Original von Siorac
    Ich erlaube mir sogar noch eine freche Bemerkung: Ich kenne mindestens zwei studierte Historiker die über meine spezifischen Geschichtsthemen nicht annährend so gut bescheid wissen wie ich. Dafür fehlt mir natürlich an anderer Stelle unendlich viel.


    Das kann man groß schreiben... :-)


    Das leuchtet mir auf jeden Fall ein.
    Fachleute in allen Ehren - aber auch Historiker sind oft spezialisiert und haben sich mit bestimmten Gebieten länger oder lange nicht mehr beschäftigt.
    Da kann jemand, der aus großem Interesse und mit einer ebenso guten Fähigkeit, wissenschaftlich zu recherchieren, die er sich vielleicht in einem anderen Fach angeeignet hat, und die man ja in jedem Fach braucht,
    sich in ein solches Gebiet einarbeiten und dann darin brilliant werden.
    Da auch nicht jeder Historiker ein guter Historiker ist, kann ein talentierter "Fachfremder oder Laie" manchen Historiker vielleicht sogar übertreffen,
    so sehe ich das.

    Zitat

    Original von Siorac
    Das ist so lustig bei Houben: Er nennt Norwich an irgendeiner Stelle einen "interessierten Amateur".



    Das klingt nicht nett - :cry
    ein interessierter Laie, o.k. ...schließlich ist Norwich nicht Historiker von Beruf.
    Aber AMATEUR?


    Das ist er eindeutig nicht.
    Als Studierender an mehreren führenden Universitäten und als Diplomat ist er das wissenschaftliche Arbeiten gewöhnt und auch in der Lage, sich sehr qualifiziert in fachfremde Gebiete einzuarbeiten.


    Mir gefällt, dass er oft zu einem strittigen Aspekt die verfügbaren Quellen angibt oder zitiert, nach dem Motto "der eine Chronist schreibt dies, der andere schreibt das, dabei wissen wir, dass der eine pro Roger, der andere Contra Roger eingestellt ist....etc."
    Er zieht dann seine Schlussfolgerung, aber man hat die Möglichkeit, für sich selbst auch anders zu urteilen.


    Er schreibt sehr schlüssig, nachvollziehbar und übersichtlich. Es gelingt ihm, die Gesamtsituation und die begleitenden Umstände verständlich zu machen.
    Seine Sprache ist ausgefeilt, aber anschaulich und geordnet.
    Zusätzlich vermittelt er ein lebendiges Bild der Personen und ihres Charakters.


    @ Grisel: Das war meine Rezi....da würde natürlich noch die Inhaltsbeschreibung fehlen, aber grob geht es um die Herrscher auf Sizilien zwischen 1130 und 1194.


    Ich werde mir bald auch das Buch besorgen, das die Zeit vor 1130 behandelt, also den ersten Teil der Hauteville-Geschichte darstellt:
    "Die Wikinger im Mittelmeer."


    Ihr seht, bei mir gerät die Reihenfolge leicht durcheinander....


    Nun kommt aber erst der Houben dran!

    Zitat

    Original von Grisel


    Wer dann da?


    Genau der hat's mir angetan, Roger II. - momentan;
    aber auch seine Nachfolger auf dem sizilianischen Thron, bis hin zu der Übergangszeit und dem Auftreten der Staufer, als das Geschlecht der Staufer durch Heinrichs Heirat mit Konstanze einen Fuß nach Sizilien kriegt-


    Das Buch von Houben liegt schon auf meinem Tisch und ist als nächstes dran! Wie ich mich drauf freue! :mahlzeit


    (Da dies eigentlich ein Berling-Thread ist: Parallel lese ich gerade "Das Blut der Könige").


    Vor Houben lese ich dieses zu Ende:


    John Julius Norwich: Die Normannen in Sizilien


    Sehr gut, sehr sehr gut.


    Tschüss! Ich muss weiterlesen.

    Ganz lieben Dank Siorac!


    Ich habe das Grals-Paket heute bestellt, in wenigen Tagen werde ich es genießen, die DVDs anzusehen -
    aber mit Vorsicht genießen, da ich ja nun vorgewarnt bin.


    Da werde ich mal bei den Fresken, dem Kreuz etc. besonders genau hinsehen
    - ich bin auf jeden Fall schon gespannt, welche Geheimnisse die Entdeckungsreisenden uns da vor Ort enthüllen. :kreuz


    Und ich freue mich auf die erwähnten Aufnahmen vom Mont Segur, etc.

    Zitat

    Original von Siorac
    Habe gestern eine Dokumentation über den Gralsmythos bei den Templern und Katharen mit Peter Berling gesehen. Er spricht dort viel über seine Lieblingsthemen, besucht den Montségur, Jerusalem usw.


    ...
    Da werden auf einmal die Katharer zu Verfechtern der freien Liebe. Katharische Frauen seien, ganz in der Tradition des Minnesangs, die Herren über ihre Männer gewesen. Kennt noch jemand den Film? Habe nur ich das so empfunden? Es gibt noch zwei weitere Teile die ich mir heute anschauen werde, einen über den Gralsmythos bei Hitler und Otto Rahn und einen über Merlin und Artus.


    Hallo, wisst Ihr, die ihr die Dokumentation gesehen habt, noch,
    wie sie hieß und von wem sie produziert wurde?
    Würde mich nämlich brennend interessieren, vielleicht gibt es die Doku ja auf DVD... danke im Voraus!


    Dass die Katharer Verfechter der freien Liebe gewesen seien, ist ja eine haarsträubende, völlig irreführende und falsche Behauptung.
    Sicher leben in jeder Gemeinschaft nicht alle Mitglieder nach den Überzeugungen, die ihre Gemeinschaft eigentlich vertritt - deshalb gab es unter den Katharern, die keine parfaits waren, auch sehr triebgesteuerte Brüder und Schwestern, wie in jeder menschlichen Gemeinschaft.

    Aber eigentlich besagt die Lehre der Katharer ja das Gegenteil. Männer und Frauen sollten in der Theorie gleichberechtigte Partner sein, doch sie sollten enthaltsam leben und keine Kinder zeugen! Dies wurde natürlich nicht von allen Anhängern verlangt, weil es viele einfach nicht durchziehen konnten, doch nicht nur die Priestergrade sollten danach leben, sondern eigentlich war dies ein allgeingültiges katharisches Ideal.


    Hintergrund für diese Einstellung, man solle keine Kinder zeugen und nicht der Fleischeslust frönen, war, dass ein Katharer nicht zum Fortbestehen dieser Welt des Bösen beitragen sollte, sondern sich auf die vom guten Gott geschaffene Welt vorbereiten sollte. Die materielle, irdische Welt war sozusagen "des Teufels", war von einem bösen Gott geschaffen.


    Es gab also zwei Götter, den bösen und den guten - Gott und den Teufel; Und es gab zwei Welten- unsere war die Welt des Teufels.


    Die Welt des guten Gottes kann nach ihrer Lehre nur durch Loslösung von der Schöpfung des Bösen erreicht werden. Die vom Teufel geschaffene Welt ist dazu verdammt, dass sich im Miteinander der Menschen Hierarchien und Machtverhältnisse bilden, die wiederum zur Folge haben, dass Begierden entstehen, dass es Herrscher und Beherrschte gibt, Täter und Opfer, und das Böse die Oberhand behält, da es bedenkenlos und skrupellos seine Ziele verfolgt. In diese Welt hinein sollte ein Katharer keine Kinder gebären - in der Theorie.

    Zitat

    Original von Grisel
    Sophia : Hast Du Lewins "Federico" gelesen?


    Obwohl ich trotzdem, wenn wir unsere Gruppenzeitreise machen werden, Euch dann 1235 verlassen muß, um "meinem" Konrad IV nach Deutschland zu folgen. Ihr müßt dann den Vater im Auge behalten und mir davon erzählen. :-]


    Da wird Konrad sich freuen :-]
    Er konnte Beistand und mutige Verbündete im Endkampf doch so gut gebrauchen. Ich sehe, Du liebst die Herausforderung!


    Ich werde tatsächlich den Vater im Auge behalten, und bei nächster Gelegenheit das Buch Lewins lesen - das Vergnügen hatte ich nämlich bisher noch nicht.


    Mehr als Friedrich II. faszinieren mich allerdings zur Zeit seine normannischen Vorfahren. :schlaeger
    :-)

    Hallo,


    diese drei Bücher brauche ich nicht mehr,
    möchte sie jemand kaufen?


    Raymond Khoury: "Scriptum" - für 2,50 € + 1 € Versand = 3,50- €


    Wolfgang Hohlbein: "Krieg der Engel" - für 2,50 € + 1 € Versand = 3,50- €


    Paul Auster: "Die New York-Trilogie" - für 1,50 € + 1 € Versand = 2,50,- €


    Zustand der Bücher: Aus Nichtraucherhaushalt, unbeschädigt, mit leichten Gebrauchsspuren.


    Bei Intesse:
    Schreib mir bitte eine PN, ich schicke Dir meine Kontodaten, Du überweist das Geld, ich schicke das Buch.
    :wave