Du hast recht, Gemini, wirklich eine tolle Diskussion, die da rund um das Buch entstanden ist. Bei aller Kirchenkritik ist das doch wohl ein Herzblut-Thema.
Aber so weit liegen doch die Positionen gar nicht auseinander, wenn ich das recht verstehe und die Begriffe "Kirche" und "Religion" klar trenne:
1. Die (katholische) Kirche ist als Klub der Kalten Männer, die sich immerhin seit einigen Jahrhunderten mit Höhen und Tiefen ordentlich an der Macht halten (alle Achtung, eigentlich) und sich die Mädels allenfalls zum Weihrauch-Schwenken und Haushalt machen halten - nicht ganz ohne Grund ein vielversprechendes Ziel modernen, demokratischen, weiblichen Engagements.
2. Die Sinnsuche in der Religion selbst ist an sich eher ungeschlechtlicher Natur. Wäre Gott männlich, müsste man sich den Himmel als eine Art ARD-Presseclub in den Wolken vorstellen. Wäre sie weiblich, könnte sie nicht rückwärts einparken. In beiden Fällen mithin also unvollkommen und somit qua Definition wenig göttlich.
3. Wer hat behauptet 1. und 2. hat was miteinander zu tun???
Ach ja, Tom und Historikus, eine Frage hätte Columbo natürlich noch:
Glauben Agnostiker daran, dass man nichts über Gott wissen kann? Oder wissen sie um die Unwissenheit des Glaubens? Wer weiß? Ich glaub, jetzt wird es Zeit fürs Bett ....