Beiträge von Alice Thierry

    Nun wage ich mich einmal als Laie und einfaches Mitglied in die geheiligten Hallen der Autorenecke :-) , nachdem ich bislang nur interessiert die vielfältigen Beiträge gelesen habe.
    Dabei ist mir aufgefallen, wie außerordentlich viele Beiträge das Thema Veröffentlichung behandeln. Ich möchte daher den Anstoß zu einem neuen Thema geben:


    Ist es wirklich so wichtig, das eigene Werk zu veröffentlichen?


    Ich bin der Meinung, dass es sicherlich nett und erfreulich ist, wenn man das Ergebnis seiner Arbeit hübsch gesetzt und gebunden in den Händen hält, aber möchte man es denn immer mit anderen teilen?


    Ist es nicht auch faszinierend, eine Arbeit ganz für sich alleine zu haben? :geschenk


    Die meisten Geschichten oder Gedichte kommen wahrscheinlich anfangs aus der Motivation zustande, etwas schreiben zu wollen, das einen beschäftigt und über das man selber gerne lesen möchte - etwas, über das es einfach Spass macht zu schreiben. Die Sache ist also nebenbei auch noch sehr persönlich.


    Daher finde ich es erstaunlich, dass offenbar so viele Hobby-Autoren bereitwillig ihre Arbeiten der Öffentlichkeit zugänglich machen wollen.


    Ich würde gerne mal hören, wie wichtig das Veröffentlichen wirklich ist und ob es nicht dem einen oder anderen genügt, sich die eigenen Kreationen insRegal zu stellen, auf die Gefahr hin, dass die Nachwelt sie dereinst entsorgt.

    :roesleinDie Buchreihe Angélique von Anne Golon ist sicherlich eine der erfolgreichsten historischen Romanreihen des 20. Jahrhunderts.


    In den 1950er trat der Zyklus um das Mädchen mit den goldkäferfarbenen Haaren, das im Frankreich zur Zeit des Sonnenkönigs lebt und liebt, seinen Siegeszug rund um die Welt an und brachte es bis heute auf (wenn ich richtig gezählt habe) 14 Bände mit durchschnittlich 350-400 Seiten.


    Zugegeben, die ersten fünf Bände sind die besten, aber das ist nur meine persönliche Meinung.


    Eine Kundenmeinung bei Amazon dazu:


    "Angelique ist einfach toll. Das, was die Autorin Anne Golon hier geschaffen hat, ist sensationell. Ich habe alle 12 Bücher gelesen und besitze auch die 5 Filme von Angelique. Nachdem ich das erste Buch gelesen hatte, kaufte ich mir alle drei Wochen den nächsten Band. Jede freie Sekunde wurde ausgenutzt, um zu lesen. Angelique wurde regelrecht zur Sucht. Ihre unsterbliche Liebe zu Joffrey, dem sie im Herzen treu bleibt, bringt sie in viele Schwierigkeiten, aber durch ihre Schönheit und Intelligenz meistert sie alle Abenteuer. Und manchmal fragt man sich bei irgendeiner Entscheidung die ansteht, wie hätte Angelique sich entschieden? Man muß diese Bücher gelesen haben. Sonst hat man wirklich was verpaßt !!!"



    Erstaunlich, dass sich im Forum bisher weder Rezensionen noch sonst etwas zu diesem Thema findet (es sei denn, ich ahbe es in der Menge an Themen übersehen), denn die Bücher sind meiner Ansicht nach keine seichten Liebesromane (wie man vielleicht nach Anschauen der Filmversionen annehmen möchte), sondern akribisch recherchierte und spannend erzählte Geschichten um eine faszinierende Heldin. Hier kommen sowohl Historienfans als auch Freunde von abenteuerlichen Frauenschicksalen auf ihre Kosten.


    Höchste Zeit, dass diese Romane wieder aus dem Regal, abgestaubt und neu aufgelegt werden. Etwas Vergleichbares findet sich in der gegenwärtigen Belletristik kaum.



    Also denn - wer macht sich an's Werk und rezensiert?

    "Mein Name ist Aphra" war hierzulande ein Verkaufsschlager. Hierzulande soll heißen in Peiting und Umgebung. Da es sich dabei um relativ kleine Ortschaften handelt, spricht sich schnell herum, wenn jemand aus dem eigenen Ort ein Buch veröffentlicht hat. Da macht sich dann eine Art Lokalpatriotismus bemerkbar.


    Ich habe einige Zeit im Nachbarort gewohnt und ließ mir damals das Buch auch nicht entgehen, da ich Frau Dopfer-Werner vom Sehen her kannte. Es hat mir dann auch gut gefallen (allenfalls die römischen Bezüge fand ich nicht so spannend - das muss man mögen und sich dafür interessieren). Aber noch viel spannender als das Buch selbst ist die wahre Geschichte der Moorleiche dahinter.


    Die wurde in den 1950er Jahren entdeckt, "Rosalinde" genannt und kam irgendwann in den 80ern nochmal zu einer Ausstellung nach Peiting. Das fand ich damals ziemlich gruselig, denn wie oft sieht man schon eine echte 900 Jahre alte Moorleiche? Dementsprechend stark hat mich die ungeklärte Geschichte dahinter beschäftigt. Aus diesem Grund finde ich es gut, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, ein Buch dazu zu schreiben.


    Schließlich - die besten Geschichten schreibt das Leben. Und die besten Vorgaben liefert es auch. :-)

    Mein Tip:


    "Die Winterrose" von Jennifer Donelly", Piper Verlag, ISBN 3492048323, Genre: historischer Familienroman.


    Sehr packende Geschichte, anschaulich beschrieben, erfaßt das Flair der jeweiligen Schauplätze. Die gelungene Weiterführung der "Teerose"

    Die göttliche Marchesa. Leben und Legende der Luisa Casati.


    Kurzbeschreibung (von Amazon):
    Die erste große Biografie über Marchesa Luisa Casati, die Muse großer Künstler wie Gabriele d'Annunzio, Man Ray oder Jack Kerouac und bis heute Inspirationsquelle der Haute Couture. Marchesa Luisa Casati (1881-1957) war eine der schillerndsten Celebritys Europas. Mit ihren Lebens- und Liebesgeschichten erstaunte und faszinierte die italienische Adelige den Kontinent: Sie sammelte Palazzi und eine Menagerie von exotischen Tieren in Venedig, Rom, Capri und Paris. Maler und Bildhauer porträtierten sie, Dichter priesen ihre fremdartige Schönheit und Modedesigner warben um ihre Gunst. Zu ihren Verehrern zählten Gabriele D'Annunzio, Man Ray, Augustus John, Kees van Dongen, Erté oder Jack Kerouac. Noch zu Beginn des Jahrhunderts als reichste Erbin Italiens umschwärmt, musste sie verarmt in den 1930er Jahren nach London fliehen, wo sie, unterstützt von Freunden, bis zu ihrem Tod 1957 lebte. Ihrem faszinierenden Leben setzten auf der Bühne Vivien Leigh und im Kino Ingrid Bergman ein Denkmal. Bis heute inspirieren ihre Lebensweise und ihr Stil Modedesigner wie John Galliano und Tom Ford. Die erste große Biografie der göttlichen Marchesa spürt der Faszination wie dem Mythos der Casati nach und zeichnet anhand zahlreicher Dokumente und Abbildungen, die großteils zum ersten Mal reproduziert wurden, das Bild einer glamourösen Lebensinszenierung.
    Aus dem Amerikanischen von Astrid Tautscher


    Luisa Casati erhob Die Verschwendung zur Kunstform. Die Lebensleistung der 1881 geborenen Erbin war es, ihr Milliardenvermögen durchzubringen, aber mit welcher Grandezza! Für ihre Feste in Venedig verwandelte sie den durch goldbetresste Diener abgesperrten Markusplatz in ihren Ballsaal. Später, in Paris, machte sie mit exzentrischen Partys und elektrisch beleuchteten Kleidern Furore. (Rezension bei Amazon)


    Eigene Meinung:


    Die Biographie behandelt eine mode- und zeitprägende Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts. Das Leben der Marchesa Casati war schillernd wie ein Technicolor-Film. Ihre Herkunft aus ursprünglich bürgerlicher Familie, die aufgrund ihrer Bedeutung geadelt wurde, ihr unermesslicher Reichtum und ihre zunehmend exzentrische Persönlichkeit fesseln und stoßen zugleich ab.
    Die Biographie zeichnet ihren Lebensweg chronologisch nach und behandelt insbesondere ihre Bekanntschaften zu bildenden Künstlern, die die Marchesa in ihren Bildern und Plastiken unsterblich gemacht haben. Streckenweise liest sich das Werk etwas zäh. Das Wesen der Casati, die Geparden spazierenführte und sich selbst exhibitionistisch inszinierte, wird nirgends recht greifbar, vielleicht so beabsichtigt vom Autor; möglicherweise auch, weil der Mythos das reale Bild verdrängt hat und wenig Fotos oder Aufzeichnungen von ihr existieren, die sie nicht in Szene gesetzt darstellen.
    Für Freunde von Biographien über Menschen, die in erster Linie aufgrund ihrer Prominenz Bekanntheit erlangten und Mode und Stil ihrer Zeit hinlänglich beeinflussten, ist dieses Buch sicherlich recht interessant. Es regt an, mehr über die Frau hinter der Legende erfahren zu wollen. Und so findet man heraus, dass beispielsweise ein relativ junges Modelable (Marchesa) nach ihr benannt und von ihr inspiriert wurde .


    In jedem Fall wird dieses Buch helfen, die Erinnerung an eine seltsam eindrucksvolle und hierzulande wenig bekannte Persönlichkeit am Leben zu erhalten.

    beowulf


    Auch wenn's schon länger her ist, aber ich schließe mich Deinem Eindruck, insbesondere Ziffer Nr. 3, gerne an. Eine schöne Interpretation.


    Schade, dass es diese Art Bücher - gerade von heimischen Autoren - weniger oft als früher gibt.


    Was besonders schön ist, ist dass dieses Buch nicht in klischeehaften Figuren badet, sondern die Autorin komplexe Charaktere entwirft, die dem zeitlichen Hintergrund entsprechen, und sie ihnen auch Entwicklungen zugesteht.


    Menschen sind nun einmal nicht nur entweder gut oder böse, sondern ein Gemisch von angenehmen und weniger angenehmen Wesenszügen; ein Produkt ihres Umfelds und ihrer Anlagen; sie handeln oft inkonsequent und verändern sich. Ebenso verändern sich zwischenmenschliche Beziehungen. Deshalb halte ich ein happy ending oder ein Entstehen von gegenseitiger Wertschätzung zwischen Figuren, die anfangs nicht miteinander klarkommen (und ich meine nicht das Paar, das aufgrund von Mißverständnissen etc. à la "Stolz & Vorurteil" nicht recht zueinander findet) grundsätzlich für möglich und realistisch.


    Es ergeben sich in jedem Fall interessante Konstellationen. :-)



    And now for something completely different:
    Ich finde es erstaunlich, dass in der Schule von ewwa Referate über zeitgenössische Unterhaltungsliteratur gehalten werden. Bei uns hieß es immer Goethe & Co., bestenfalls Remarque. Schon Vicki Baum war da ein heikles Thema. Times change.

    Es verwundert immer wieder, weshalb so wenigen deutschen Autoren das gelingt, was die amerikanischen und englischen Kollegen hinkriegen:


    Einen wundervollen spannungsgeladenen und atmosphärisch dichten Historienroman vorzulegen, der ausnahmsweise einmal nicht im Mittelalter spielt.


    (Pardon, falls ich mit dieser Aussage jemandem auf die Füße trete. Es gibt sicher Ausnahmen.)


    "Die Winterrose" ist für mich eines der besten Bücher des Jahres aus diesem Genre. Wobei ich zugeben muss, dass sich meine Begeisterung auf das englische Original bezieht.


    Es wird zu keiner Zeit langatmig und hat meines Erachtens das Zeug für eine Verfilmung als Mini-Serie.


    Die Handlung ist gut verständlich, selbst wenn man das Vorgängerbuch ("Die Teerose") noch nicht gelesen hat.


    Eine wirklich gelungene Mischung aus Turn of the Century-London, Gangstergeschichte, Familiensaga Abenteuerroman und Frauenschicksal. Die Charaktere (mit Ausnahme des fürchterlichen Freddy Lytton) wachsen einem trotz mancher Ambivalenz ans Herz und wirken teils so real als gäbe es sie irgendwo in der Nachbarschaft.


    Wirklich, wirklich lesenswert! Besonders in der kalten dunklen Jahreszeit.


    Ist schon was bekannt über das nächste Buch der Autorin?

    Noch ein weiterer Vampirbuch-Tip: "Der Vampir" von Tom Holland


    Wenn man sich ein bisschen für Historie und englische Lyrik interessiert, ist "Der Vampir" sicherlich spannend. Wenn man ein Freund des klassischen Vampirromans ist sollte man sich dieses Werk auf jeden Fall einmal zur Hand nehmen.


    Die Rahmenhandlung der Geschichte spielt in unserer Zeit. Der Protagonist kommt jedoch aus dem 19. Jahrhundert und ist niemand anderer als der berühmt-berüchtigte Lord Byron, der mehr als 150 Jahre nach seinem Tod noch immer auf Erden wandelt und seine faszinierende Geschichte erzählt.


    Ich habe das Buch schon vor einiger Zeit gelesen und fand es damals sehr ansprechend. Sprachlich sehr schön, beschreibt es anschaulich die Figuren und Länder und gibt aufschlussreiche Einblicke zur Person Lord Byrons selbst.


    Das Buch läßt sich wahrscheinlich am besten als "Historischer Vampirroman" bezeichnen und hebt sich damit sicherlich von der großen Menge gängiger Vampirromane ab. Nicht allein wegen der typisch schaurigen Gothic-Atmosphäre des 19. Jahrhunderts, die das Buch vermittelt.

    Hallo Ida,


    das klingt ja sehr suspekt. Traurig genug, dass immer wieder versucht wird, mit den Hoffnungen und Träumen anderer Menschen Kasse zu machen.


    Aber ich denke, selbst wenn man an diese Agentur geraten ist, muss man noch nicht zwangsläufig die Flinte ins Korn werfen, sondern erst mal ganz genau den Vertrag prüfen. Sofern da nämlich überraschende Kosten drangeknüpft sind, ist die Sache nämlich eventuell hinfällig.


    Man müßte den genauen Inhalt kennen.


    Viele Grüße


    Alice

    Habe gerade gesehen, dass eine weitere Fortsetzung bzw. ein Mischmasch aus Prequel, Nacherzählung und Fortsetzung von "Vom Winde verweht" auf den Markt gekommen ist:


    "Rhett" von Donald McCaig. Diesmal wird die Story aus seiner Sicht und inklusive seiner Vergangenheit erzählt, wie es den Anschein hat.


    Die Erben von Margaret Mitchell müssen wirklich finanzielle Not leiden, wenn Sie schon wieder ein neues Buch in Auftrag gegeben haben, das sich an den Welterfolg anlehnt. ;-)


    Ob das wohl lesenswert ist? ?(



    Kurzbeschreibung( von Amazon)
    Scarlett O'Hara und Rhett Butler sind für viele das Traumpaar der Literatur- und Filmgeschichte. Unvergesslich, die temperamentvolle, selbstbewusste Südstaatenschönheit und der abenteuerlustige Lebemann. Aber was weiß man eigentlich über Rhett Butler? Donald McCaig verrät, wie die Hauptfigur aus Margaret Mitchells legendären Epos denkt, fühlt und wie seine Vergangenheit aussah. Er erzählt von Rhetts prägender Kindheit und Jugend auf einer Reisplantage bei Charleston und davon, wie der rebellische Junge zu dem Mann wird, den jeder aus VOM WINDE VERWEHT kennt. In diesem einzigartigem Panorama der Südstaaten erfährt man nicht nur alles über Plantagenbesitzer, Sklaven, die besseren Kreise von Charleston und Atlanta und den vernichtenden Bürgerkrieg, der zwischen 1861 und 1865 tobte. McCaig erzählt vor allem von Rhett Butlers Welt: von Belle Watling, der Prostituierten, die zu seiner engen Vertrauten wird, Langston Butler, seinem unnachgiebigen, verbitterten Vater, Rosemary, der geliebten Schwester, und von seinem besten Freund, dem Farbigen Tunis Bonneau. Und dann ist da natürlich Scarlett, Katie Scarlett O'Hara, die eigensinnige und leidenschaftliche Frau, die für Rhett mehr empfindet, als sie wahrhaben will...


    Über den Autor
    Der Schriftsteller Donald McCaig wurde eigens von den Nachlassverwaltern Margaret Mitchells autorisiert, einen neuen Roman auf der Grundlage von VOM WINDE VERWEHT zu verfassen. Unter aufwendigen Recherchen an Originalschauplätzen und in historischen Archiven arbeitete der 1940 geborene Autor zwölf Jahre lang an Rhett. Für seine bisher erschienenen Romane über den amerikanischen Bürgerkrieg hat er mehrere Preise erhalten, darunter den John Esten Cooke Award für die beste Südstaatenliteratur.

    Indirekt wählt man wahrscheinlich beim Bücherkauf auch nach dem Verlag.


    Denn ein Buch sollte nicht nur optisch ansprechen, sondern sich auch angenehm anfühlen. In dieser Hinsicht habe ich gute Erfahrung mit dem Piper Verlag gemacht. Die Einbände sind glatt und ohne Hochglanz bzw. geprägte Letter.


    Die Finger lasse ich - wenn möglich - von den kleinen gelben Reklam Büchern und Artverwandten, die sich wie Pappe anfühlen.


    Ebenso finde ich die Einbände, derer sich manche Verlag in den 80er oder 90er Jahre bedient haben furchtbar, denn diese gingen nicht nur am Buchrücken aus dem Leim, sondern hatten oft auch viel zu starre, glänzende Oberflächen, bei denen man jeden kleinen Knick sofort sah.


    Wenn also Verlagspreferenzen, dann eindeutig unter dem Kriterium Materialqualität.

    Kurzbeschreibung:


    Das Buch erzählt die geheimnissvolle Geschichte des Mondfohlens Illinga und des Hengstes Wurring das in einer Herde Wildpferde irgendwo in den Weiten des australischen Buschs aufwächst und einige Abenteuer be- und überstehen muss bis seine Welt wieder in den Fugen ist. Eine Geschichte über die Natur, Freundschaft und Überleben.



    Eigene Meinung:


    "Das Mondfohlen" ist ein schmales Büchlein mit nur 136 Seiten. Aber was sich zwischen den Buchdeckeln abspielt, kann einfach nur als zauberhaft bewertet werden.


    Das Mondfohlen Illinga taucht eines Nachts mit seiner Mutter in einer Wildpferdeherde auf. Der Leithengst bringt beide Stuten mit. Illingas Mutter ist verletzt und stirbt bald darauf, ohne dass die Herde etwas über sie erfahren hat. Ihr Mondfohlen findet Aufnahme bei der Mutterstute des Junghengsts Wurring. Beide Pferde wachsen gemeinsam heran. Und eines Tages holt die Vergangenheit Illinga ein. Ein fremder eisengrauer Hengst erscheint - und nimmt Illinga mit sich. Doch Wurring folgt ihrer Spur - bis an ihr Ende, an dem die Antwort auf viele Fragen steht.


    Die Geschichte ist durch und durch magisch. Sie beschreibt das Leben einzelner Tiere einer Wildpferdeherde ohne die typische comichafte Vermenschlichung der Tiere. Die Handlung spielt sich zu unbekannter Zeit an nicht genanntem Ort ab. Lediglich aufgrund der auftauchenden anderen Tiere und der Herkunft der Autorin liegt nahe, dass der australische Busch der Schauplatz ist.
    Gut und Böse erscheinen in erster Linie in Gestalt der Dinge und Abläufe, wie die Natur sie schafft. Die Geschichte wird niemals kitschig oder banal. Eindringliche Beschreibungen der Flora und Fauna runden die Handlung ab.


    Die Sprache ist unglaublich ästhetisch und es fasziniert, dass das Buch ohne jeglichen Dialog auskommt. Statt dessen sind da Atmosphäre, Spannung und tiefe Emotionen wie es ein "Tierbuch" kaum vermuten lässt.


    "Das Mondfohlen" ist für Erwachsene sicher genauso geeignet wie für Kinder. Es rührt an und lässt den Leser eintauchen in eine Welt voller Geheimnisse, Natur und zeitloser Schönheit.


    Ein echter Geheimtip!

    Im Gegensatz zu meiner Vorschreiberin hat mich dieses Buch sehr angesprochen.


    Es ist ein herrlich erfrischender historischer Roman wie es ihn selten gibt. Er wirkt authentisch und zugleich spritzig, ohne - wie so viele geschichtliche Romane - in einen allzu modernen Stil in Bezug auf Dialoge und Beschreibungen zu verfallen.


    Die geschichtlichen Hintergründe sind sehr interessant und die Charaktere ungewöhnlich und sehr einprägsam und in ihrem Zusammenspiel sehr amüsant. Es mag hier und da Längen und historische Ungenauigkeiten, vielmehr Freiheiten, geben, aber sie fallen nicht wirklich auf, wenn man das Buch mag.


    Diana Norman ist ihren Kollegen in diesem Genre meines Erachten weit voraus und schafft damit beinahe eine neue Unterart:


    den historischen Roman mit Scewball-Comedy Ansätzen. Warum nicht?


    Wanderhuren, Medicusse und Co. gibt es ausreichend. :-)

    Oh, was haben wir denn hier?


    Etwas schön Ausgefallenes. Ich habe das Buch vor mehr als zehn Jahren gelesen - auf Englisch, weil ich es auf Deutsch nicht bekam.


    Motivation war der wunderbare Filmklassiker "Captain Blood" mit Errol Flynn und Olivia de Havilland, Baujahr 1935 - ein Kassenschlager zu seiner Zeit und bis zum heutigen Tag in alter Frische.


    Es hat mir große Freude gemacht, den Vorlageroman zu lesen. Sabatini schreibt sehr gut - jedenfalls in der englischen Variante. Wenn ich mich nicht täusche, ist "Blood & Sand" auch von ihm.


    Zu schade, dass manche Autoren nicht regelmäßiger neu aufgelegt werden.


    Dieser hier hätte es in jedem Fall verdient.

    Dem schließe ich mich gerne an.


    Als Fortsetzung gänzlich ungeeignet. Darüber hinaus ist eine Fortsetzung ungefähr so notwendig wie Hühneraugen.


    Das Buch selbst: Vollendet. :lesend


    Ganz gleich ob man die Charaktere, die Dialoge oder das Setting mag oder nicht - an der Qualität gibt es nichts zu rütteln.
    Anfangs hatte ich auch Vorbehalte gegenüber Romanen mit 300+ Seiten und fand manche Beschreibungen sehr langatmig und überflüssig, wie man das eben so mit 16 Jahren empfindet.
    Für manche Bücher muß man eben reifen. Alles hat seine Zeit.


    Und ist es nicht faszinierend, dass dieses Buch vielleicht gar nicht bekannt oder je veröffentlicht worden wäre, wenn nicht zufällig jemand nach Atlanta gekommen wäre, auf der Suche nach neuen Talenten? Das Manuskript mußte Peggy Mitchell angeblich fast aus der Hand gerissen werden, denn sie war nicht unbedingt von einer Veröffentlichung überzeugt. Selbst nach zehn Jahren Arbeit daran hat sie bis zuletzt Dinge umgeshrieben und alles bestmöglich recherchiert. Dieses Buch wurde meiner Meinung nach wirklich mit Herzblut geschrieben.


    Der große Amerikanische Roman.


    "Die Insel der verlorenen Träume" war übrigens nur eine Geschichte, die die Autrin mit 16 Jahren in ein Schulheft geschrieben hat und die wahrscheinlich nie für eine Veröffentlichung vorgesehen war.
    Ein nettes kleines Buch, das die frühe Begabung der Autorin zeigt und aufschlussreiche Einblicke in ihre Entwicklung gibt.


    Der Film selbst ist wundervoll und hätte wahrscheinlich kaum besser das Buch umsetzen können. Denoch reicht er in all seiner Pracht und Farbigkeit nicht an die Vorlage heran - as usual.


    Mr Gable wurde im Übrigen deshalb verpflichtet, weil er der Kassenmagnet seiner Zeit war. Wäre es nach der Autorin gegangen, hätte möglicherweise der Charakterdarsteller Basil Rathbone den Part erhalten.


    Wer mehr - viel mehr - über die Entstehung des Films wissen möchte, dem sei die zweiteilige Dokumentation


    "Vom Winde verweht - ein Film, der zur Legende wurde"


    ans Herz gelegt.

    Hallo Rommy,


    ich stimme voll und ganz bei.


    Einer der ganz großen Filme der 1990er!


    Gefühle en gros. :knuddel Nicht umsonst hat er jede Menge Oscars eingeheimst.


    Und übrigens: auch Männer können ihn durchstehen und gut finden. Ich kenne welche, die (trotz bevorzugtem Konsum von Actionfilmen) ganz begeistert waren.
    Am besten einfach ausprobieren.

    Wirklich ärgerlich - es gibt in letzter Zeit so wenige Kostümfilme im Kino. Man muß förmlich danach suchen. Ich hoffe also, dass "Jane" ein sehenswerter Film ist. Nach Aussage einer Augenzeugin ( ;-)) soll er sehr gut sein.


    Nur schade, dass er in so verhältnismäßig wenigen Kinos läuft.
    Das ist immer die Tragik bei etwas besondereren Filmen, die weder als Blockbuster lancieren noch den breiten Massengeschmack treffen.


    Aber gut, dass es sie überhaupt gibt! Und Danke an Cookiemonster für die Mühe, eine Rezension dazu zu schreiben.

    Frage an Alle:


    Ich habe gerade "North & South" von Elizabeth Gaskell vor mir liegen. Ich habe mir das gute Stück zugelegt, weil ich die BBC - Verfilmung sehr gut fand.


    Hat jemand dieses Buch gelesen?


    Und wenn ja, was ist der Eindruck?


    Ich würde mich freuen, mich mit jemandem darüber austauschen zu können.


    Vielen Dank und Grüße


    Alice Thierry