Beiträge von Alice Thierry

    :-( Un de perdu dix de retrouvés. ("Einer verloren, zehn gefunden") :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-)


    Liebe Melanie,


    eines Tages wird diese Sache keine Bedeutung mehr für Dich haben. Sei es, weil sich die Dinge doch wieder für euch zum Guten gewendet haben oder sei es, weil Du Abstand dazu gewonnen hast. Das ist momentan kein wirklicher Trost, aber immerhin eine Aussicht.


    Ich nenne das die Nullpunktverschiebung. Das soll heißen, dass sich die Sichtweise ändert, wenn sich die Situation ändert. Es passiert immer wieder, dass Paare zusammenziehen und sich kurz darauf trennen. Häufig liegt das daran, dass ihnen das Zusammenleben erstrebenswert erscheint bevor sie es umsetzen, aber anschließend für einen oder beide seinen Reiz verliert. Eben weil sich die Perspektive ändert und damit auch die Wahrnehmung.
    In Deinem Fall mag noch hinzukommen, dass schon zuvor "etwas im Busch" gewesen ist. Nun hat Dein Feund die Dinge offen gelegt - damit ändert sich die Perspektive, und zwar auch seine eigene. Es kann sogar möglich sein, dass er es sich wieder anders überlegt. Acht Jahre sind schließlich kein Pappenstil. Nur läßt sich das aus der Ferne schwer einschätzen, denn ich kenne leider weder Dich noch Deinen Schatz.


    Im Moment bist Du jedenfalls mitten drin in dem ganzen traurigen Schlamassel und mußt irgendwie damit zurecht kommen. Aber vertrau' auf die Zeit, Melanie. Vertrau auf das Leben, das immer wieder neue Überraschungen und viele schöne Dinge für Dich bereithält (auch, wenn das nun etwas pathetisch klingt). Und vor allem - wie bertrande schon rät - tu' Dir selbst etwas Gutes.
    Bestimmt gibt es einige Menschen, denen Du sehr wichtig bist und die Dir gerne zur Seite stehen. Mit ihnen zu reden, kann sehr hilfreich sein.



    Alles, alles Gute,:wave


    Alice



    "For life is just like a grab bag with something nice for everyone." (Alice Faye)

    Es war einmal... ein Märchen.


    Und das wird es bleiben bis man alt und grau geworden ist. Soll heißen, wenn man mit Märchen aufgewachsen ist und eine nette Omi hatte, die sie einem an gemütlichen Wochenenden vorgelesen hat, dann kann man diese Geschichten nicht mehr objektiv wahrnehmen. Sie sind untrennbar verbunden mit einem Stück Kindheit, ähnlich wie ein Song der Lieblingsband, den - würde man ihn heute zum ersten Mal hören - man vielleicht als grauenvoll empfinden würde. Dies verleiht ihnen eine ganz eigene Magie, unabhängig von ihrer jeweiligen Qualität.


    Abgesehen davon sind Märchen eine Kunstform für sich. Man darf, denke ich, nicht den Fehler machen und sie aus ihrem historischen Zusammenhang herausreißen und sie an modernen Geschichten messen. Erzählstil und Themen stammen aus einer Zeit, als es weder Computer noch Fernsehen noch Kino noch Radio noch Mobiltelefone (die glücklichen Menschen! ;-)) gab. Sie sind also genauso ein Spiegel ihrer Zeit wie jedes andere Zeitdokument. Wenn sie es schaffen, auch heute noch zu erfreuen und zu unterhalten - umso besser. Das zeugt dann doch von einer gewissen Zeitlosigkeit.


    Und das muß man ihnen lassen, selbst wenn man sie nicht mag.


    Und wenn man nicht gestorben ist, dann liest man sie noch heute.

    Danke für den Hinweis, Tom.


    Mal sehen, ob ich diese Interviews finde.


    Zitat

    Der Vergleich mit den Castingshows, die die Unterschichtsender en gros produzieren, drängt sich nachgerade (und immer wieder) auf. Da melden sich zwanzigtausend pickelige Teenies, die von sich felsenfest glauben, der zukünftige Superstar zu sein, und nicht einmal die Finalisten der Shows sind richtig gut.


    Da bin ich ganz Deiner Meinung. Fragt sich, ob etwas Vergleichbares mit angehenden Autoren Marktpotential hätte. Aber wir können froh sein, solange es so etwas nicht gibt. Die Casting-Shows sind schlimm genug.


    Noch eine Frage: Was genau verstehst Du unter "hanebüchen"?


    Und worauf kommt es Deiner Meinung nach an, um etwas Brauchbares vorzulegen? (Das bist Du wahrscheinlich schon 100.000 mal gefragt worden, aber vielleicht bist Du so nett und machst Dir meinetwegen nochmal die Mühe. :-) Ich finde das ganze Thema außerordentlich spannend!)

    Hallo Tom,


    vielen Dank für Deine Antwort und interessanten Inputs.


    Zitat

    Ja und nein. Das unentdeckte wirklich gute Manuskript geht auch deshalb unter, weil die Lektorenschreibtische mit quälenden Lebensgeschichten zugemüllt sind. Alle versuchen, Schriftsteller zu sein, und sie akzeptieren einfach nicht, daß sie auch dafür sorgen, daß diejenigen, die wirklich etwas drauf haben, mit größeren Schwierigkeiten dabei konfrontiert werden, ihre Sachen abzusetzen. Ich stelle mir vor, jeder, der mal Karaoke gesungen hat, würde das Zeug an die Musikfirmen schicken. Dann gäbe es überhaupt keine brauchbare Popmusik mehr. Aber die ganzen Literaturkaraoker schicken ihren Krempel stoisch durch die Weltgeschichte. Bis zum Sanktnimmerleinstag.


    Ein sehr netter und wohl auch zutreffender Vergleich. Vielleicht passiert das wirklich einmal, nachdem es die Technik möglich macht.
    Aber schreiben denn wirklich so viele Leute ihre Lebensgeschichte und irgendwelche persönlichen Stories? Das ist doch von vornherein absehbar, dass das allenfalls die nächsten Angehörigen interessiert.
    Ich habe leider als verlags- und schriftstellerfremder Mensch keinerlei Einblicke in das dortige Geschehen. Mich würde aber interessieren, was da so im Einzelnen (thematisch) auf den Schreibtischen und in den Verlagspostfächern landet.



    Zitat

    Stellt sich die Frage, ob ein hübscher selbstgestrickter Pulli nicht schöner ist als die vierzigtausendste Geschichte über die verpaßte Jugendliebe.


    Das kommt wahrschienlich auf den Pulli an. ;-)


    Viele Grüße

    @licht


    Zitat

    Ich halte nichts von einem endlosen Propieren bis zum Sanktnimmerleinstag, doch noch einen Verlag zu finden


    Das meinte ich auch nicht. Das Probieren bezog sich eher auf das Schreiben an sich, nicht auf die Verlagssuche. Je mehr man schreibt, desto eher kann Entwicklung stattfinden. Und die ist sicher interessant zu beobachten.
    Und wer weiß, vielleicht ist dann ja doch einmal etwas dabei, mit dem man es dann wieder probieren möchte.

    Hallo Tom,


    Zitat

    Das bedeutet umgekehrt natürlich auch, daß sich diejenigen, die es nicht schaffen, mit dem Gedanken anfreunden sollten, nicht gut genug zu sein.


    Oder nicht absetzbar. Das spielt doch sicher auch eine Rolle. Es gibt bestimmt Themen, die sich nur schwer an den Mann oder die Frau bringen lassen. Wer kauft heute beispielsweise noch Gedichtsbände - insbesondere von unbekannten Nachwuchsdichtern?


    Dieses ganze Marktgefüge ist sicherlich äußerst komplex und damit bietet es natürlich auch dankbare Erklärungen für den eigenen Mißerfolg, gleichzeitig ist es ein hart umkäpftes Wettbewerbsumfeld, ähnlich wie auf dem Arbeitsmarkt. Es heißt immer: Wer gut ist, wird auch Erfolg haben.
    Dennoch gibt es Menschen, die sich zu verkaufen wissen und solche, die es nicht können bzw. gar nicht wissen, wo sie ansetzen sollen. Wahrscheinlich ist denen zu empfehlen, sich einen guten Vermittler zu suchen.


    Jedenfalls sollten sich meiner Meinung nach die Leute, die nicht zu den Glücklichen gehören und veröffentlicht werden, ob sie nun gut genug sind oder nicht, durch den Mißerfolg nicht die Freude am Schreiben verderben lassen. Getreu meinem Motto "(...) try, try again". Auch wenn es dann bis zum Sankt Nimmerleinstag nicht funktioniert - sie haben es immerhin versucht. Ich schließe mich insoweit licht an.
    Und das Gefühl etwas kreativ geschaffen zu haben, ist ja an sich auch schon erhebend (jedenfalls erheblich mehr als seine Steuererklärung auszufüllen ;-)). Der Weg ist das Ziel.

    Danke Tom und magali für eure Antworten.


    Zitat

    Abgelehnt werden von Verlagen heißt nicht per se, daß man schlecht schreibt. Man kann zur Falschen Zeit am falschen Ort gelandet sein, man hat ein Thema erwischt, für das sich im Moment keiner interessiert, in drei Monaten aber plötzlich doch.
    Es kann sein, daß man ein Thema bearbeitet hat, über das auch ein anderer geschrieben hat, dessen Manuskript gerade angenomen wurde.
    Die, die das Paket geöffnet haben, können an dem Tag schlechte Laune gehabt haben.
    Der einzige, der das Ding wirklich einschätzen könnte, ist grad in Urlaub.


    Also eine Art Lotterie. ;-) Ist da nicht auch das Risiko groß, dass ein gutes Werk übersehen wird?



    Zitat

    Aber die Erfahrung spricht dagegen. So alt kann kein Mensch werden, daß er sich nicht durch persönliche Eitelkeit täuschen läßt.


    Wahrscheinlich hängt es von der Persönlichkeit ab. Wenn ich mir ältere Bilder ansehe, die ich gemalt habe, bin ich im Nachhinein selten noch so zufrieden damit wie ich es war, als ich es fertiggestellt habe. Allerdings werden Bilder ja mit einem ganz anderen Maßstab gemessen. Da gilt immer das als gut, was sich gut verkauft - selbst wenn es aussieht als hätte es ein Affe gemalt. :-)
    Kust ist ein sehr, sehr weiter Begriff.

    :taenzchenDie schönsten Musicals stammen in jedem Fall aus der Glanzzeit (1930-1960) dieser Kunstform: des 'klassischen' Broadway-Musicals. Ich schließe mich gerne meinen Vorredern an, die Cole Portner und Gershwin genannt haben.


    Als besondere Juwelen sind mir "My Fair Lady" und "Kiss Me Kate" sowie "Anything Goes" im Gedächtnis geblieben.


    Erwähnenswert sind sicher auch "Hello Dolly", "Sound of Music" und "Show Boat".


    Die meisten Musicals der vergangenen zwanzig Jahre sind mir leider zu "einheitsbreiig" - zu wenig Gefühl zuviel Gehampel, zuwenig Story. Mal abgesehen von wenigen Glanzlichtern wie "Phantom of the Opera".


    Die aktuelle Entwicklung, jede nur halbwegs erfolgreiche/n Geschichte oder Film als Musical auf die Bühne zu bringen, halte ich für bedenklich. Am Ende gibt es dann noch "Ben Hur" oder "Harry Potter" als Musical. No way!


    "Money makes the world go around..."

    Nochmal zurück zum Ursprungsthema:


    Wer veröffentlicht, bekommt also Lust auf mehr. Steigen denn die Chancen proportional zu den Veröffentlichungen?


    Und welchen Trost gibt es für diejenigen, die gerne veröffentlichen wollen, es aber nicht schaffen und sich auch für Bod "zu schade" sind?


    Ich persönlich denke, dass man es vermutlich doch irgendwann merkt, wenn das eigene Werk nicht dem Durchschnittsstandard genügt. Man wird ja schließlich auch älter und (hoffentlich) reifer und hat zudem irgendwann mehr Abstand dazu.

    Hallo Pelican,


    nun habe ich gerade erst Dein Posting gesehen. Deshalb sorry für die verspätete Antwort.


    Das Buch wurde erstmals 1921 veröffentlicht. Im Buch selbst gibt es nirgendwo einen Hinweis, dass es zu einer anderen Zeit als in der Gegenwart spielt.


    Also kann man wohl davon ausgehen, dass es zwischen 1915 - 1920 angesiedelt ist.


    Viele Grüße.


    "They don't write stories like this anymore" (Zitat einer amazon-Kundin zu "The Sheik")

    Dieses Buch ist meines Erachtens schon jetzt ein Klassiker! :anbet


    Es liest sich schnell und gut und zeichnet sehr prägnante Charaktere. Der Erzählstil der 20er Jahre ist wunderbar.


    Mich hat die Garbo-Verfilmung zum Lesen animiert, aber das Buch ist - ohne der Göttlichen zu nahe treten zu wollen - einfach um Längen besser.

    Ich habe gestern im Kulturtip von Radio B5 von einem interessanten neu erschienen Buch gehört. Titel und Autor habe ich mir leider nicht gemerkt, aber vielleicht helfen diese Anhaltspunkte ja weiter:


    Es geht um einen Mann im 16. Jahrhundert, der auszieht, um die Existenz von Engeln zu ergründen. Mit Vornamen heißt er Antinuus (oder ähnlich).


    Der Autor stammt anscheinend aus Norwegen.


    Dürftige Hinweise, aber wer weiß, vielleicht reichen sie ja.


    Hopefully Yours :P


    Alice

    Nun hätte ich doch gerne noch ein paar Empfehlungen mehr zu lesenswerten Büchern von Georgette Heyer. Am liebsten Regency oder 18. Jahrhundert. Mit dem finsteren Mittelalter und Rittern habe ich es nicht so :-).


    Gehört Victoria Holt nicht auch in die Kategorie Cartland und Courths-Mahler?