Beiträge von Alice Thierry

    Vorab: ich kenne keine der Buchvorlagen und habe überhaupt erst durch den Film zum ersten Mal davon gehört.


    Den Film selbst fand ich wunderschön. Ein optischer und akustischer Genuss, einfach mit Abstand einer der schönsten Filme des Jahres und perfekt für die Vorweihnachtszeit (nach der Vorschau zu schließen hätte ich nichts annähernd so gutes erwartet). :-)


    Als Kritikpunkte kann ich nur anbringen, dass der Film viel, viel zu kurz war (manches ging recht schnell) und für den unbedarften Zuschauer nicht ausreichend Erklärungen geliefert hat, und schließlich, dass er einfach aufhört (eine Fortsetzung muss her, aber schleunigst!).


    In jedem Fall ist der Film exzellent besetzt und entführt in eine zauberhafte Parallelwelt, die sehr schön die Stimmung und Ausstattung des Fin de Siècle aufgreift. Nicole Kidman trägt sehr elegante Kleidung, die mich an die fantastisch-feminine Mode der 30er und 40er erinnert hat. Und dann die niedlichen Tiere! Perfekt.
    Optisch eine 100% gelungene Mischung.


    Die Narnia-Verfilmung sieht alt dagegen aus. ;-(


    Die Verfilmung von "Der Goldene Kompass" hat mich hingenen stark beeindruckt. Diese Bücher möchte ich nun unbedingt lesen.

    Hallo Adrien,


    egal was Du genau vor hast, frage ruhig den Onkel. Das kann nie schaden, denn der weiß es am besten. Du kannst ja sagen, dass Du für einen Freund oder rein theoretisch fragst und es noch gar nichts Geschriebenes gibt.


    Diese Sachen mit der Verwendung von Namen und vor allem Bildern von Prominenten im Internet ist immer eine recht zweischneidige Sache und zieht manche kostenspielige Abmahnung nach sich. Also Vorsicht.

    @ Waldläufer


    Man muss wahrscheinlich, wie überall, die goldene Mitte finden.


    Wenn man die Historicals nicht gerade dazu verwendet, um sich ein Bild der darin thematisierten Epoche zu machen, sind sie sicher nett und unterhaltsam. :-)


    Wahrscheinlich besteht die Kunst des Lesers darin, das, was er vor sich hat, richtig einzuordnen (ist es ein penibel recherchierter geschichtlicher Roman oder ein unterhaltsamer Historienroman mit oberflächlichen Bezügen zur Historie oder irgendetwas dazwischen?). Nur wird das nicht gerade leicht gemacht bei dem großen Angebot (da haben wir es wieder!), das es speziell zum Thema Mittelalter gibt und das einen mit den unterschiedlichsten Bildern überflutet.


    Vielleicht müsste man sich zu diesem Thread die Frage stellen - welches Genre wurde zuvor en masse ausgeschlachtet?


    Das gibt möglicherweise interessante Aufschlüsse über den "Zeitgeist", der sicher auch beim aktuellen Mittelalter-Boom eine nicht unbedeutende Rolle spielt.

    @ Doc


    noch eine späte Stellungnahme hierzu:


    Zitat

    Dir ist es also egal, ob die Romane historisch korrekt sind, Hauptsache sie vermitteln das Gefühl, als ob alles seine Richtigkeit hätte?


    Der Anspruch ist also nicht historische Genauigkeit, sondern lieber schön bunt? Es macht also nichts, wenn Herzog Wilhelm in der Schlacht bei Hastings seinen Vorderlader lädt und auf seinen schurkischen Widersacher zielt und eine Salve abfeuert, um seine Geliebte Johanna aus dessen Klauen zu befreien?


    Nein, so habe ich das nicht gemeint. Die Romane sollen eben schon historisch so korrekt wie nur irgendmöglich sein. Dies würde dann aber in letzter Knsequenz auch bedeuten, dass die Sprache der Figuren sich erheblich - zum Teil vielleicht sogar bis zur Unverständlichkeit - von unserer Sprache unterscheidet. Man denke nur an die Orthographie in den Briefen Liselottes von der Pfalz, und das ist nur 300 Jahre her.
    Also ist es in dieser Hinsicht sicherlich sinnvoll, ein paar Abstriche zu machen, aber die Sprache dennoch so zu gestalten, dass es uns - wie Du gesagt hast - so vorkommt, als ob es so seine Richtigkeit hat.


    Vielleicht stutzen manche ja wirklich nicht beim Lesen, wenn ihnen der Große Karl mit den Steakstäbchen begegnet, aber Reißverschlüsse an Kniebundhosen oder Konzertflügel im Bankettsaal der Stauferburg sind schon ein starkes Stück und rufen im besten Fall ein Lächeln hervor, lassen die Geschichten im schlimmsten Fall aber nur lächerlich erscheinen.


    Herzog Wilhelm soll also bitteschön nur die Angelsachsen bekämpfen und England erobern, Joan, Widersacher & Co. haben da nichts verloren. Da hilft auch alle Buntheit nichts. Fakten müssen Fakten bleiben.
    Was allerdings vielleicht irgendwer aus seinem Gefolge irgendwo mit irgendwem treibt, kann durchaus der Fantasie der Schriftsteller überlassen bleiben, die darüber schreiben möchten. :-)


    Also Fazit: Wie sollte der gelungene Historienroman sein?


    - Authentisch - stilecht - (trotzdem) bunt -


    ;-)

    Historische Romane sollen weder an wissenschaftliche Abhandlungen erinnern noch den Fachbüchern Konkurrenz machen.


    Ich möchte darin nur einfach keine Sätze wie "Ey Mann, hol mal den Wagen!" (Und dabei meint er dann eine Kutsche) hören/lesen. ;-)


    Das paßt nicht. Zumindest soll das Gefühl vermittelt werden, dass man sich in einer anderen Epoche und nicht in Pinneberg Anno 2007 befindet; egal ob alle Darstellungen nun hunterprozentig korrekt sind oder nicht - die Sprache sollte schon berücksichtigt werden.

    Zitat von MagnaMater


    Zitat

    Vielleicht ist auch die Faszination so groß, weil es aus diesem Zeitraum einige Legenden gibt; oder aber, weil es eine der "Epochen" ist, wo wir schon einiges historisches Material haben, aber so gut wie ein Großteil noch offen ist.


    Das ist sicher ein Aspekt. Hinzu kommt wohl noch, dass sich das Ganze momentan besonders gut als Projektionsfläche vermarkten läß.
    Esoterik und Fantasy scheinen ja ebenfalls gerade hoch im Kurs zu stehen, so dass sich diese Art Romane gut einfügen. Nicht ganz klar ist mir, weshalb sie gerade Frauen ansprechen, denn es gibt sicherlich glamourösere Epochen als diese. :-)


    Was sicher interessant ist, ist einen Blick auf die Erzählungen der einzelnen Autoren zu werfen und Vergleiche zu ziehen. So läßt sich feststellen, ob es immer wieder die gleichen Requisiten und Zutaten sind, die verwendet werden. Und die Mischung macht bekanntlich das Erfolgsrezept.


    Zu der lebhaften Diskussion inwieweit das Mittelalter in den diesbezüglichen Romanen authentisch wiedergegeben wird, möchte ich nur anmerken, dass meiner Meinung nach wahrscheinlich sehr, sehr wenige dieser Bücher eine Art Fenster in die Vergangenheit verkörpern, die man zur Hand nehmen kann, um einen Einblick in die damaligen Lebensumstände etc. zu gewinnen. Sie sind bestenfalls Anregungen für die Leser, selbst weitere Nachforschungen anzustellen, und das führt selten an Fachliteratur und Originalquellen vorbei.


    Noch ein paar Worte zur Authentizität historischer Romane:


    Grundsätzlich wiederholt sich Geschichte immer wieder, weil das Wesen der Menschen sich nicht ändert und es nur eine begrenzte Anzahl an Variationsmöglichkeiten gibt. Die Verpackung (Sprache, Konventionen, Politik, Mode,...) kann freilich anders aussehen, aber der Inhalt bleibt stets verblüffend ähnlich.
    Schade nur, dass sich viele Autoren dieses Genres dieser Tatsache scheinbar als Rechtfertigung bedienen, um ihre Figuren in einem eher zeitgenössischen Umgangston sprechen und sehr moderne Einstellungen und Verhaltensweisen an den Tag legen zu lassen. Das gehört meiner Meinung nach nur bedingt, wenn überhaupt, in einen historischen Roman, ganz gleich in welcher Zeit er spielt. Man sollte sich - so weit wie möglich - um eine, natürlich lesbar aufbereitete, authentische Wiedergabe der jeweiligen Zeit bemühen, was auch eine korrekte Einbindung belegter Fakten voraussetzt. Das ist sicherlich nicht einfach, aber eben wünschenswert. Denn der Reiz an historischen Romanen ist, dass sie eine fiktive Handlung mit realen Begebenheiten und Umständen verbinden und so das Lebensgefühl dieser Zeit wieder lebendig werden lassen. Zumindest sollten sie das.
    Andernfalls kann man genauso gut eine Geschichte lesen, die in der Gegenwart spielt.

    Zitat

    Ja, logo. Aber viel schneller und wohl billiger.


    @ Heaven


    Nicht notwendigerweise. Das hängt immer davon ab, wie schnell alle Unterlagen beisammen sind. Die Gerichtskosten sind immer gleich hoch, egal, ob man die "Online-Scheidung", die die Anwälte anbieten wahrnimmt oder ganz klassisch zum Anwalt des Vertrauens geht ;-).


    Und ich vermute, dass die meisten Anwälte bei ihrer Abrechnung keinen Unterschied machen, ob der Mandant sich online an sie gewendet hat oder nicht. Das geht immer nach dem Vergütungsgesetz oder separater Honorarvereinbarung. Billiger als das Gesetz vorsieh, ist nicht erlaubt, nur teurer.


    Aber wenn man wirklich bei einer Scheidung Kosten und eine Menge, Menge Ärger sparen will, tut man gut daran, frühstmöglich einen fairen Ehevertrag aufzusetzen. Dann geht alles zumeist relativ unkompliziert. :wave


    Insoweit kann das also auch eine Art Versicherung sein.[/quote]

    @ Heaven


    Zitat

    Online gehts ja wohl auch schon hab ich gehört.


    Das sieht nur so aus. Man reicht da seine sämtlichen Unterlagen ein und der Rechtsverdreher leitete sie weiter und kümmert sich um alles. Einen Scheidungstermin vor dem Richter gibt es dann aber doch.


    @ Idgie


    Zitat

    Ich bin mal gespannt, wie sich das Scheidungsrecht entwickelt. Man hört öfter mal von einer Reform, die bei einvernehmlichen Trennungen eine Scheidung ohne Familienrichter möglich machen soll, z. B. beim zuständigen Standesamt.


    Das wird wahrscheinlich nicht so bald der Fall sein, weil sich an Scheidungen ziemlich gut verdienen läßt. Bei jedem dahingehenden Versuch läuft die Anwaltschaft regelmäßig Amok :-).

    Alexx61


    Die Überschrift des Threads ist bewußt provokant gewählt. Ich möchte die Mittelalterromane damit keineswegs abwerten. Sie sind weder besser noch schlechter als Krimis, Liebesromane etc.
    Die einzige Frage, die hier im Raum steht, ist die, weshalb es gerade davon seit ein paar Jahren so viele gibt.


    P.S. Über Rock 'n Roll im Mittelalter muss ich noch nachdenken...

    Private Haftpflichtversicherung - auf jeden Fall. Kann man auch sehr günstig bekommen. Die Mehrheit der Leute hat merkwürdigerweise eine Hausratsversicherung, obwohl deren Versicherungsschutz nicht so umfangreich ist wie der der Haftpflicht (gilt ja nur für das eigene Zeug).


    Rechtschutz - unbedingt! ;-) Der Jahresbeitrag rentiert sich meist schon bei einem einzelnen Beratungsgespräch pro Jahr und früher oder später muß jeder zum Anwalt. Achtung! Rechtschutzversicherungen zahlen keine Scheidung. :nono


    Berufsunfähigkeitsversicherung - kann nicht schaden, am besten kombiniert mit privater Altersvorsorge.


    Alles übrige: wohl Geschmacks- & Bedarfssache (Brandversicherung ohne eigene/s Haus/Wohnung???).

    Ein wirklich schöner Roman. Interessante Charaktere, guter Erzählfluß, spannungsgeladenen Szenen. Ich hatte das Buch in kürzester Zeit durch und kann mich insoweit der Begeisterung meiner Vorrezensenten nur anschließen.


    Aber - und hier muss ich die Mindermeinung vertreten - die "englische Erbin" hat mir persönlich ein Stück besser gefallen, auch wenn "Der Duft von Sandelholz" sprachlich gereifter und penibler recherchiert ist.


    "Die Englische Erbin" war meines Erachtens ein wenig (melo-)dramatischer. Und es geht einfach nichts über das gute alte London.


    Aber bitte weiter so! Ich freue mich schon auf Buch Nummer drei! :-)

    Das frage ich mich immer wieder, wenn ich in einen Buchladen gehe und in der Ecke für Historische Romane nach den Neuerscheinungen greife. Ein Blick auf den Umschlag genügt:


    "Regensburg 1154..."


    oder


    "Im Jahr 983 ...."


    Schon wieder! Mittelalter. Und ein Blick ins Eulenforum bestätigt es: über 4000 Einträge (!) zu "mittelalterlichen" Büchern. Die Bücher, die sich mit den umliegenden Jahrhunderten befassen liegen weit dahinter und können bestenfalls halb soviele Einträge verbuchen.


    Ist ja grundsätzlich schön und gut, dass es Romane gibt, die eine Geschichte erzählen, die im Mittelalter spielt, aber weshalb tritt dieses Genre so gehäuft auf? :lanze


    Liegt es daran, dass das Mittelalter so finster war und daher einen Reiz ausübt (Jungfrauen in Nöten, Hexenverbrennung, die Macht der Kirche, Ritter und Schwertkämpfe)?


    Oder kann man sich in Sachen Historie mit dem Mittelalter mehr Freiheiten erlauben, weil das gesellschaftliche Umfeld nicht so klar hervortritt oder dokumentiert ist wie beispielsweise zur Zeit der Französischen Revolution?


    Oder liegt es speziell an den deutschen Lesern, die einen geheimen Hang zu dieser Epoche haben?


    Aus dem Bekanntenkreis erklärte mir jemand, es müsse am "Herr der Ringe"- Hype liegen. Soll heißen, alles, was mit ähnlichen Requisiten aufwartet, kommt gut an. ?(


    Also denn, woran liegt es? Ich will's wissen.

    "Der kleine Lord" von Frances Hodgson Burnett darf natürlich auch nicht fehlen.


    Und die Verfilmung mit Alec Guiness hat sicher einiges dazu beigetragen.


    Ein wunderschöner Klassiker, der mit seiner herzanrührenden Geschichten die Vorweihnachtsabende verschönt.

    Bücher, die für mich bedeutsam im Sinn von besonders berührend, beeindruckend, lebensprägend, waren, gibt es einige.
    Erwähnen möchte ich hier ein Buch, das für mich eine besondere Bedeutung leider im negativen Sinn hat.


    Es handelt sich um "Die Wolke" von Gudrun Pausewang .


    Das Buch hat mich gewissermaßen verfolgt.


    Ich habe es mit zwölf Jahren geschenkt bekommen und verbannte es auf den Dachboden, weil ich so etwas nicht lesen wollte. Einige Zeit später erhielt ich es nochmals, so dass ich schon annahm, ich sähe aus als ob mich Reaktorkatastrophen besonders interessierten. Das Buch nahm den selben Weg wie sein Vorgänger. Als nächstes wollte es mir eine Freundin zum Lesen aufdrängen. Keine Chance.


    Erst ein paar Jahre später habe ich das Buch dann doch gelesen und fand es von der Handlung her so schrecklich, dass ich Alpträume davon bekam. Auch heute noch verbinde ich etwas Unangenehmes damit, wenn es mir irgendwo über den Weg läuft. Und diese Assoziation wird es für mich wohl immer behalten. :hmm

    1. Welches ist das längste und/oder langweiligste Buch, durch das Du Dich, aus welchen Gründen auch immer, erfolgreich hindurchgekämpft hast?


    "Doktor Schiwago" von Boris Pasternak
    und "Lolita" von Vladimir Nabokov
    (beide zu lang und langweilig)


    2. Von welchem Autor (natürlich auch Autorin) kannst Du behaupten: Von dem (oder der) habe ich wirklich _jedes_ Buch gelesen.


    Margaret Mitchell
    Jean Harlow
    Laila El Omari
    Groucho Marx



    3. Welches ist Dein liebster Klassiker (vor mindestens 50 Jahren veröffentlicht)?


    Da gibt es mehr als einen. Aber unter den Top Ten ist in jedem Fall "Die Brüder Karamasov" von Dostojewski


    4. Welchen Titel hast Du in den letzten Jahren sicherlich am häufigsten verschenkt?


    Lauter verschiedene, deswegen kein häufigster Titel.


    5. Von welchem Autoren würdest Du nie wieder freiwillig ein weiteres Buch in die Hand nehmen?


    Boris Pasternak


    6. Welches Buch hast Du mehr als 2 Mal gelesen?


    "Vom Winde verweht"
    "Ein Sommergeist"
    "Das Mondfohlen"
    "Mio, mein Mio"
    "Die Rose von York"
    "Angélique"
    "Angélique und der König"
    "Rebecca"


    7. Welchen Titel hast Du erst nach einigen Seiten beiseite gelegt und dann tatsächlich später nochmals in die Hand genommen und durchgelesen?


    "Anne Neville" von Michael Hicks


    8. Wenn man Dich 3 Wochen in eine Mönchszelle in Klausur stecken würde, und Du darfst nur 3 Bücher mitnehmen, welche drei Titel würdest Du wählen?


    "Vom Winde verweht"
    "Sinuhe der Ägypter" von Mika Waltari
    "Der Idiot" von Dostojewski


    9. Bei welchem Titel sind dir schonmal ernsthaft die Tränen (nicht vor Lachen!) gekommen, obwohl es doch nur ein Buch war?


    Eindeutig: "Vom Winde verweht"


    10. Welches sonst recht erfolgreiche Buch ist Dir bis heute ein großes Rätsel geblieben, d. h. Du hast es einfach nicht verstanden?


    "Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht rückwärts einparken können" und ähnliche dieser Liga.