Beiträge von Alice Thierry

    Amazon Kurzbeschreibung:


    Philip Ashleys alternder Vetter Ambrose fährt nach Florenz, um in der Heirat mit Cousine Rachel spätes Glück zu suchen. Doch bald darauf befällt ihn ein unerklärliches Leiden; der Sterbenskranke schickt einen Hilferuf an Ashley, der sofort nach Italien aufbricht. Doch als er ankommt, ist Ambrose tot ... Eine meisterhaft erzählte mysteriöse Geschichte.


    Die Autorin:


    Die englische Schriftstellerin Daphne du Maurier (1907-1989) ist Autorin einiger der großen Bestseller des 20. Jahrhunderts. Wenige verstehen es meisterhaft wie sie, aus alltäglichen Situationen spannungsgeladene Geschichten zu fertigen. "Die Vögel", "Rebecca" und "Jamaica Inn" sind nur ein paar Beispiele. Bereits 1928 veröffentlichte ein angesehener Verlag ihren ersten Roman. Bedingt durch ihren Wohnsitz in Cornwall spielen viele ihrer Geschichten an der Küste Englands.
    Neben Romanen schrieb du Maurier Theaterstücke und Kurzgeschichten und wurde 1969 von Queen Elizabeth zur "Dame of the British Empire" geadelt.
    Ihr literarisches Werk enthält historische Romane ebenso wie düstere Erzählungen und Biografien. Ihre Geschichten haben jedoch selten ein glückliches Ende, bleiben dem Leser jedoch unvergessen. Noch heute zählt Daphne du Maurier zu den großen gefeierten britischen Autoren unserer Zeit.
    Ihre Bücher sind leider nicht vollständig in deutsch erhältlich und bereits vielfach vergriffen.


    Zum Roman:


    "Meine Cousine Rachel" ist ein aufregender Roman, der Ansätze eines Thrillers enthält. Erzählt wird die Obsession eines jungen Mannes im England des 19. Jahrhunderts mit der Witwe seines unter mysteriösen Umständen verstorbenen Vetters Ambrose. Dieser hat nach Jahren als überzeugter Junggeselle auf einer Reise nach Italien unverhofft geheiratet. Dies schreibt er seinem Vetter Philip nach England. Er plant, mit seiner Frau alsbald aus Italien zurückzukehren, aber statt dessen treffen nur weitere Briefe ein, die zunächst vom Idyll der Jungverheirateten berichten, aber zunehmend eine bedrohlich anmutende, isolierte Situation Ambroses schildern. Als die Briefe immer seltener werden und zuletzt sogar einen Hilferuf enthalten, macht sich Philip auf den Weg nach Florenz. Dort trifft er jedoch nicht mehr seinen Vetter, sondern nur Rachel an - Ambroses Witwe. Philip versucht, das Rätsel um Ambroses Tod zu ergründen und gerät dabei immer mehr in den Bann seiner faszinierenden Cousine Rachel...
    Bis zur letzten Seite fesselt dieser Roman und wartet mit immer neuen unvorhergesehenen Wendungen auf. Er ist ein Klassiker, der geschickt Liebesgeschichte und Spannungsroman ineinander verflechtet. Unmittelbar nach seinem Erscheinen 1951 wurde er mit Olivia de Havilland und Richard Burton in den Hauptrollen verfilmt.


    Ein Roman der es verdient, endlich wieder aus der Versenkung gehoben zu werden und den ihm gebührenden Platz unter den Meistererzählungen zeitgenössischer Literatur einzunehmen.

    Zitat

    Mit den Frauenverstehern hast Du recht, Alice. Aber lass doch auch uns Romanautoren unsere Wunschvorstellungen!


    Liebe Sarah,


    vielen Dank für Deine Erläuterung. Ich denke, ich verstehe nun besser, wie es in Gwyns Kopf aussieht. Es ist sicher sehr schwer, die Gedankengänge eines Menschen nachzuvollziehen, der in einer Zeit gelebt hat, die doch sehr weit zurückliegt, und von Faktoren geprägt ist, die für uns nicht mehr real sind.


    Und was die Wunschvorstellungen angeht: dafür sind Bücher doch da. Wir finden darin unsere Träume oder schreiben sie nieder. Die Gentleman sind ja leider wirklich recht rar geworden - auch ein Zeichen unserer Zeit. :-)


    Meine Kritik ist nicht böse gemeint. Es macht mir großen Spaß, das Buch zu lesen - und ebenso, über einzelne Bereiche zu diskutieren.


    @ beowulf: Nicht persönlich nehmen. Die Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Man gerät allerdings nicht nur geographisch in eine andere Welt, sondern auch emotional.


    Wenn ich einen bedrückenden oder traurigen Passus eines Buchs lesen, überträgt sich dieses Gefühl auf mich und ich sehe meine Umwelt und gegenwärtige Situation mit einer deutlich negativeren Grundstimmung, obwohl es dazu keinen Anlass gibt.


    Aber das sind eben die Bücher, die packen. :-)

    Kommt es nicht auch darauf an, was gelesen wird?


    Und ich meine dabei nicht, ob Thriller oder Heimatroman, sondern das Medium, das die Schrift trägt. Denn es gibt Leute, die nur selten ein Buch anrühren, dafür aber alles verschlingen, was sie an Zeitschriften und Zeitungen in die Hand bekommen können.


    Außerdem wage ich mal pauschal zu behaupten, dass sich unter den Viellesern sowohl mehr Tagträumer als auch mehr kreative Köpfe befinden, da Bücher nicht nur das Vorstellungsvermögen anregen, sondern auch geistig beflügeln.


    Und ich glaube, dass gebildete Menschen generell mehr lesen, was nicht heißt, dass es unter denen nicht auch Nichtleser gibt. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber ich würde vermuten, dass die Gewohnheit, sich mit Büchern zu befassen, bei dieser Gruppe ausgeprägter ist.


    (Wäre auch interessant, mal zu sehen, ob häufiges Lesen mit dem Vorliegen einer Sehschwäche korreliert).

    Vom Winde verweht - Margaret Mitchell
    Forever Amber - Kathleen Windsor
    Angélique , Angélique & der König - Anne Golon
    Die Rose von York - Charlotte Kaufmann
    Sinuhe, der Ägypter - Mika Waltari
    The King's General - Daphne du Maurier
    Die Bucht des Franzosen - Daphne du Maurier
    Der Scheich - Edith Maud Hull
    Scarlet Pimpernel - Baroneß Orczy
    Captain Blood - Rafael Sabatini
    An den Ufern der Dunkelheit - Diana Norman



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    Gar nicht so einfach, die Auswahl. Aber es ist wie mit den Weinen - je älter, desto besser. :strahl

    Auf das Buch von Leroux bin ich lediglich durch die letzte Hollywood-Verfilmung des Musicals mit Emmy Rossum gekommen, allerdings hat mir diese wesentlich besser gefallen. Das Buch fand ich etwa zäh und langatmig.


    Aber dieses Prequel könnte sich als recht interessant herausstellen und vermutlich auch lesbarer. Danke für die Rezension.

    Zitat

    Sich selbst informieren?
    Wie soll das denn gegangen sein? Mit der BRAVO?


    Die gab es zum Glück noch nicht ;-), aber die Menschen haben sich zu allen Zeiten über diese Sachen ausgetauscht - prüde hin oder her - weil es sie einfach beschäftigt hat. Sexualität ist neben Essen, Trinken und Schlafen ein Grundbedürfnis, auch wenn die Befassung mit dieser Thematik in manchen Jahrhunderten von der Obrigkeit so gut wie möglich zu unterbinden versucht wurde.


    Aber auch in der nach außen hin stockprüden viktorianischen Era gab es sicher die eine oder andere ältere Schwester oder den Bruder oder die Freunde, mit denen man sich unterhalten konnte, was ganz bestimmt auch getan wurde - der Reiz des Verbotenen und Unbekannten.
    Und in den weniger gebildeten und ärmeren Schichten waren die Menschen sowieso weniger gehemmt was diese Dinge anging. Wenn eine ganze Familie in einem Raum lebt, bekommen die Kinder zwangsläufig etwas mit und pflegen einen anderen Umgang damit.


    Ich habe eher das Gefühl, dass die diesbezügliche Betrachtungsweise vergangener Zeiten im Nachhinein ziemlich schwarz-weiß gefärbt ist. Da war ein Jahrhundert entweder freizügig oder grundbieder.


    Jedenfalls, wer sich dafür interessiert hat, hat auf die eine oder andere Weise sicherlich auch etwas in Erfahrung gebracht.


    Zu Gwyns wagemutiger Berührung des "Unaussprechlichen": Mit Berühren allein ist es eben nicht getan. Die gute Gwyn hätte das Problem gemeinsam mit Lucas angehen sollen. Wie sooft hapert es mal wieder an der Kommunikation.


    Ehebruch im 19. Jahrhundert erforderte meiner Meinung nach immerhin eine ganze Menge mehr Gewissenlosigkeit/Abgebrühtheit als sich über den Geschlechtsakt zu informieren oder dies mit dem Ehepartner zu diskutieren.
    Gwyn hätte wirklich Helen löchern können, nachdem sie auch problemlos der Geburt ihres Sohnes beiwohnt, was ja auch nicht gerade ein schickliches Ereignis ist.


    Letztlich läuft es wohl daraus hinaus, dass Gwyn einfach mit James auf der Wiese/im Stall/am Seeufer/... landen sollte. Nun denn. Ein Hoch auf die Legionen der sensiblen, aber doch ungemein männlichen Frauenversteher-Helden, die die Romane dieser Erde bevölkern, aber unglücklicherweise nie ohne größerer Schwierigkeiten mit der Heldin glücklich werden können...


    ;-) ;-) ;-)


    Zurück zum Buch.

    Einen anderen Mann "zur Zucht" benutzen?


    Also das ist schon ein starkes Stück und selbst für ein ungestümes und vor allem unkonventionelles Mädchen wie Gwyn einfach unfaßbar.
    Da braucht sie einerseits länger als ein Jahr, um herauszufinden, wie denn nun die Kinder entstehen, und dann wirft sie sich gleich dem nächstbesten Kerl an den Hals, nur weil es mit dem Gatten nicht so richtig klappt. Das geht für mich nicht ganz zusammen: einerseit Prüderie und andererseits keinerlei großartige Hemmungen. Es ist doch sicherlich weniger peinlich, eine andere Frau bei "Verkehrsproblemen" um Rat zu bitten als einen Mann zum Beischlaf aufzufordern.


    Darüber hinaus glaube ich nicht, dass die unverheirateten Mädchen der damaligen Zeit so völlig unbedarft in eine Ehe gegangen sind. Manche vielleicht, aber der Großteil wurde sicher zuvor von Müttern, Tanten etc. aufgeklärt und hat sich so weit es ging selbst informiert. Das Thema hat die Menschen sicherlich nicht weniger interessiert als heute. Und selbst in den zugeknöpften 1950ern tat es jeder, obwohl keiner drüber redete.


    Außerdem: so resolut wie Gwyn ist, sollte sie eigentlich nicht davor zurückschrecken, ihren Lucas mal entsprechend zu motivieren anstatt bei jedem Anzeichen von Mißerfolg die Segel zu streichen. Dann probiert man's eben gleich nochmal. (siehe Motto)


    Aber abgesehen davon ist es ein unterhaltsames und spannendes Buch. :-)

    Nur ein kurzer Zwischenkommentar von einer, die auf Seite 177 angelangt ist und die vorangegangenen Beiträge nur sporadisch überflogen hat:


    Langsam wird es wirklich spannend. Die neue Welt ist erreicht und der Leser steht ebenso unwissend da und harrt der Dinge, die da kommen, wie Helen und Gwyneira.


    Helens Betreuung der Mädchen ist ein sehr schönes Asset, das der Geschichte zusätzliche Facetten verleiht und Raum für etliche interessante Entwicklungen bietet. Die Mädchen sind auch charakterlich greifbarer als einige andere Figuren. (Im Buch gibt es eine Menge unsymphatischer Frauen mittleren Alters(z.B. Mrs Greenwood, Lady Silkham, Mrs Baldwin, Lady Brennan, Mrs Lavender,...), wie mir aufgefallen ist - sowohl in England als auch in Neuseeland).


    Die Bürger von Christchurch wirken im Großteil irgendwie puritanisch und bieder auf mich, aber das waren sie vermutlich auch.


    Das große Rätsel um die zukünftigen Ehemänner ist immer noch nicht gelöst, aber es sieht so aus, als ob die beiden Heldinnen jeweils das Gegensätzliche von dem bekommen, was sie sich erwarten und wünschen.


    Schnell zurück zu Buch...

    Ein wundervolles und sehr lesenswertes Buch, da es


    a) ungeheuer spannend ist
    b) mit interessanten und sehr anschaulichen Charakteren aufwartet
    c) historisch korrekt ist
    d) sprachlich einwandfrei plus sehr gut erzählt ist (zumindest im englischen Original)
    und
    e) einfach mitreißt.


    Ein Buch zum Verfilmen und immer wieder lesen.
    Auch wenn man "Die Winterrose" schon kennt, ist es ein Leseerlebnis voller Überraschungen. Es gibt wenige Bücher, die vergleichbar anrührend sind und Menschen beschreiben, die nicht nur menschlich, sondern auch greifbar sind.


    Warum gibt es das einfach nicht hierzulande? Liebe deutsche Autoren und Autorinnen, nehmt euch ein Beispiel an Miss Donnelly. :-)

    Nun bin ich endlich auch in die Gänge gekommen und kann mich zum ersten Abschnitt des Buches äußern.


    Anfangs fiel es mir etwas schwer, in die Handlung hineinzukommen, weil sich nichts Weltbewegendes tut und ich wohl eher ein Fan von Geschichten bin, die ein besonderes Ereignis oder einen Zustand an den Anfang setzen, der die Aufmerksamkeit fesselt. Aber das ist Geschmackssache.


    Sprachlich hat mir gut gefallen, dass zeitgenössische Ausdrücke wie "Stetson" Eingang in die Erzählung gefunden haben, dem gegenüber stehen jedoch auch Begriffe, die sehr modern wirken (z.B. "Wirtschaftsfaktor").
    Amüsant finde ich die Namenswahl: Helen Davenport hat mich gleich an den Schauspieler Harry Davenport erinnert. Und zu Lucinda fiel mir "Oscar & Lucinda" ein. Silkham scheint mir dagegen eine Eigencréation, deren Übersetzung mich schmunzeln läßt.


    Nicht ganz klar ist mir, ob man die Anrede Lord zusammen mit dem Vornamen des Titelträgers (hier: Lord Terence), verwendet. Mir war das bisher nur bei Sir bekannt.


    Aber ich möchte keine Erbsenzählerei betreiben. Kurz und gut: wenn man erstmal in der Story drin ist und es auf nach Neuseeland geht, liest sich das Buch gut und man möchte wissen, wie es weitergeht.


    Die Charaktere sind bis auf die beiden Protagonistinnen bisher etwas 08/15 geblieben, aber das kann sich angesichts der nächsten 600 Seiten noch ändern. Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass es noch viel zu erwarten gibt, wenn das Setting erstmal da und die Handlung richtig in Schwung gekommen ist. Und dazu ist sie auf dem besten Weg.


    Ich bin gespannt. :-)


    Wäre übrigens lustig, wenn sich Lucas Warden als Homosexueller entpuppt, nach dieser Mischung aus Stolz und Zurückhaltung, mit der der Vater ihn schildert.


    Und noch als Anmerkung: selbst wenn der gute Howard O'Keefe ein einfacher Bauern sein sollte, konnte er sich doch sicher brieflich ausdrücken. Das Briefeschreiben war damals äußerst wichtig und die einzige Kommunikationsform neben dem persönlichen Gespräch. Es wurde generell sehr großen Wert darauf gelegt, dass man gute Briefe schrieb. Auch einfach Leute konnten das. Das merkt man bereits, wenn man sich Feldpost aus dem ersten Weltkrieg ansieht.

    Wie wäre es mit der Bibel? ;-)


    Wahrscheinlich lassen sich vor allem unter sehr alten Büchern auch sehr dicke finden, weil damals noch niemand mit etwas zum Lesen in der U-Bahn sitzen mußte und allenfalls die Mönche sich damit ein bisschen Bewegung verschafft haben. :-]


    Spass beiseite. Ich habe "The Complete Costume History" zu Hause, und das ist nicht nur recht dick, sondern auch groß. Es wurde schon im 19. Jahrhundert herausgegeben, was die obige These bestärkt.


    Trotzdem: mein Favorit in Sachen "Dickstes Buch" bleibt die Bibel. :grab

    Auch ohne konkreten Hinweis hat das Christkind seinen Weg in die Bücherläden gefunden und mir etwas daraus gebracht.


    Zum Beispiel:


    "Vergangenes und Gegenwärtiges" von Monika Mann



    Allerdings war das Christkind auch auf dem Flohmarkt, so ließ ich mir sagen, denn dort findet man manchen Schatz, der sonst nicht so leicht zu haben ist.


    Unter anderem:


    "There's a new Star in Heaven...Valentino", Verlag Volker Spiess, 1979
    "Marilyn Monroe und Arthur Miller" von Christa Maerker

    Es hilft nichts - Du mußt wohl eine Auswahl treffen. Entweder kommt etwas weg oder Du lagerst es, wie schon von Leserättin vorgeschlagen, aus.


    Packe die Bücher, die Dir weniger wichtig sind, in eine (oder auch zwei oder drei) Kiste(n) - aber nicht zu voll- und lagere sie im Keller (trocken und nicht zu kalt). Irgendwo findet sich erstaunlicherweise immer ein Platz.


    Alternativ: bei den Verwandten nachfragen, ob die noch Unterstellmöglichkeiten haben. Und letzten Endes darauf spekulieren, dass Du Dich doch irgendwann räumlich vergrößern kannst, was nicht sehr unwahrscheinlich ist - Du bist ja schließlich noch sehr jung :-).