Beiträge von Alice Thierry

    Meines Wissens gibt es von rororo wirklich nur acht oder neun Taschenbücher mit den Filmbildern als Cover. Dabei sind die fast die schönsten (auch wenn die Filme - mal abgesehen von der Hauptdarstellerin - nicht so toll sind).


    Die erste Auflage in dieser Machart stammt aus den 1970ern. 1990/91 wurde nochmal neu aufgelegt, diesmal mit Glanzcover. Aber seitdem gab's eben leider keine Auflage mehr...


    Der Gang zur Bücherei lohnt sich auf jeden Fall.

    Kurzbeschreibung:


    "Angélique und der König" ist der zweite Band des Romanzyklus um die weltberühmte Heldin von Anne Golon. Er wurde 1959 veröffentlicht und umfasst sie Jahre 1666-1670.


    Angélique ist zu Wohlstand gelangt und hat sich das Recht um einen Platz bei Hofe teuer erkauft. Sie hat ihren Cousin Philippe geheiratet, einen Feldmarschall des Königs, der ihr nichts als Verachtung entgegenbringt und ihr Unanehmlichkeiten bereitet, wo er nur kann, weil sie ihn zu der Ehe gezwungen hat. Im Ausgleich dazu ruht das Auge des Königs jedoch mit größtem Wohlwollen auf ihr und rückt sie in den Mittelpunkt des Glanzes von Versaille. Niemand kann sich ihrem Charme und ihrer Schönheit entziehen, und schließlich - nach vielen auseinandersetzungen und Mißverständnissen - kapituliert sogar Philippe. Aber Angélique ist kein langes Glück beschert. Philippe fällt in einer Schlacht im Krieg gegen die Holländer. Nun sieht der König seine Chance gekommen. Er möchte Angélique zu seiner Maîtresse en titre machen und beauftagt sie sogar mit einer diplomatischen Mission, um sie an den Hof zurückzuholen. Die Favoritin des Königs, Madame de Montespan, beobachtet Angéliques Aufstieg mit Mißgunst. Sie versucht die Rivalin sogar mit Gift umzubringen. Aber Angélique kann und will sich nicht dem König unterwerfen. Sie kann nicht vergessen, dass er den Tod des Grafen Peyracs, ihres ersten Mannes, verschuldet hat. Als sie ihm dies sagt, eröffnet ihr Louis IVX., dass der Graf noch lebt und hofft, damit das Hindernis zu beseitigen. Doch sein Plan geht nicht auf. Angélique setzt nun alles daran, den verlorenen Gatten wiederzufinden. Sie folgt seiner Spur, hinaus aus Versaille und aus Paris. Und niemand kann sie aufhalten.


    Die Autorin:


    Anne Golon (geboren 1921 als Anne Changeux) entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für Schriftstellerei und Malerei. Sie arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg als Journalistin und erhielt einen Literaturpreis für eine ihrer Veröffentlichungen. Um Stoff für einen Roman zu sammeln, reiste sie in den Kongo, wo sie ihren späteren Ehemann Serge Golobinow kennen lernte. Gemeinsam verfassten sie mehrer Romane, denen jedoch kein Erfolg beschieden war. Ein Verleger empfahl ihnen, historische Frauenromane zu schreiben. Unter tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes begann Anne Golon mit dem ersten Buch der Angélique-Reihe. Dem Buch gingen aufwendige Recherchen und umfangreiche Milieustudien voraus, die sich aber in jeder Hinsicht auszahlten. 1957 erschien "Angélique - Band 1" - zunächst in der deutschen Übersetzung - um bald seinen Siegeszug um die ganze Welt anzutreten. Es folgten elf weitere Romane. Anne Golon hat auch nach dem Tod von Serge Golon im Jahr 1972 die Arbeit an ihrem Lebenswerk "Angélique" fortgesetzt. Der letzte Band erschien 1985. In der Folge war die Autorin in jahrelange Prozesse um die Urheber- und Nutzungsrechte an ihren Romanen verstrickt, die jedoch zu ihren Gunsten entschieden wurden.
    Nach eigener Aussage schreibt Anne Golon an dem allerletzten Band ihrer Romanreihe, wann und ob dieses Buch jedoch seinen Weg an die Öffentlichkeit findet, steht jedoch bis dato in den Sternen.


    Amazon Rezension:


    "Anne Golon schreibt so spannend und faszinierent das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte bevor ich fertig war.
    Einfach ein Meisterstück der Schreibkunst, absolut umwerfend !"


    Eigene Meinung:


    "Angélique und der König" ist mein persönliches Lieblingsbuch der Reihe. Es gibt die Zeitgeschichte, vor allem die Geschehnisse bei Hof und damit das Leben in Versaille, so gekonnt wieder, dass es fast als Lehrbuch verwendet werden könnte. Von Menüfolgen bis hin zu Molière-Zitaten ist alles dabei. Besonders die Verwendung authetischer historischer Persönlichkeiten fasziniert. Alles ist penibel recherchiert und vermittelt ein interessantes Sittengemälde. Die Dialoge sind gelungen. Und auch wenn es um viel Höfisches geht, liest sich die Geschichte doch sehr spannend. Die Erzählung ist sehr anschaulich, teils amüsant, teils romantisch mit einem Hauch von Melancholie. Es gibt auch ein Wiedersehen mit einigen Figuren des ersten Bandes, zum Beispiel Angéliques Söhnen und dem Polizisten Desgrays.
    Angélique ist deutlich gereifter als das junge Mädchen, das sie in Band eins noch war. Ihre Persönlichkeit entwickelt sich, sie ist geprägt von ihren Erfahrungen.
    Kurzum, ein sehr, sehr empfehlenswertes Buch, besonders für Freunde von Romanen, die in den höfischen Kreisen spielen und Fans des Sonnenkönigs.


    Dieses Buch wurde 1966 ebenso verfilmt wie sein Vorgänger. Allerdings enttäuscht die Verfilmung über alle Maßen, denn wenigstens das ganze erste Drittel des Buches ist darin völlig ausgespart und der Fokus wird fast nur auf die physischen Reize der Hauptdarstellerin und andere Aspekte der Handlung mit voyeuristischem Potential gerichtet (wie zum Beispiel Angéliques Begegnung mit dem teils barbarischen persischen Gesandten).



    edit: Jahreszahl korrigiert.

    Vorbemerkung:


    Da sich sonst niemand erbarmt, greife ich selbst zur Tastatur, denn es ist höchste Zeit, dass dieser Romanzyklus eine Rezension in diesem Forum erhält.


    ANGÉLIQUE - Band 1


    Zum Romanzyklus:


    Angélique ist das Mädchen mit den grünblauen Augen und dem goldkäferfarbenen Haaren zur Zeit des Sonnenkönigs Louis IVX. von Frankreich. Die "Angélique-Bücher" erzählen in derzeit 12 Bänden (davon zwei Bände in zwei Teilen) Angéliques Erlebnisse von ihrer frühen Kindheit im Poitou bis zu ihren Abenteuern in der Neuen Welt. Was sich zwischen der ersten Seite des ersten Buches und der letzten des letztes Buches abspielt ist eine Geschichte, die den Leser in eine faszinierende Geschichte mit immer neuen Wendungen entführt und in der Literatur ihresgleichen sucht. Die Reihe war international in den 1950ern bis in die 1980er Jahre ein Bestsellererfolg und begeistert bis heute.



    Kurze Inhaltsbeschreibung - Band 1:
    1. Teil:
    Angélique de Sancé wächst zur Zeit der Fronde (Mitte des 17. Jahrhunderts) als eines von acht Kindern des Barons de Sancé, einem verarmten Landadeligen, in Monteloup im französischen Poitou auf. Schon früh fällt sie durch ihre Schönheit und ihr schillerndes Wesen auf. Sie wird Zeugin einer Verschwörung des Grafen von Condé gegen den jungen König und vereitelt diese. In der Folge wird sie ins Kloster geschickt und mit sechzehn Jahren an den reichen Grafen de Peyrac nach Toulouse verheiratet. Dieser ist als hässliches Monster mit Hinkefuß verschrien, entpuppt sich jedoch als hochgebildeter Feingeist mit einem Hang zur Alchemie und den schönen Künsten. Angélique lernt ihren Mann lieben und hält mit ihm prächtig Hof in Toulouse. Dies mißfällt dem König, der es nicht gerne sieht, wenn einer seiner Untertanen mehr Pracht entfaltet als er selbst. Unter dem Vorwand einer Anklage wegen Zauberei läßt er den Grafen Peyrac verhaften und nach Paris in die Bastille bringen. Angélique folgt ihm, von seiner Unschuld überzeugt, und gerät in die Intrigen des Hofes. Es gelingt ihr nicht, ihrem Mann zu helfen, und der Graf wird nach einem Scheinprozess zum Scheiterhaufen verurteilt und hingerichtet. Sein Vermögen ist beschlagnahmt, sein Name für alle Zeit verdammt.


    2. Teil:
    Angélique hat alles verloren und streift durch Paris ohne zu wissen, wie sie ihre beiden kleinen Söhne durchbringen soll. Sie gerät in die zwielichtigen Kreise von Bettlern und Banditen, unter denen sich ein Spielgefährte aus ihrer Kindheit im Poitou befindet. Als die Räuberbande von der Polizei zerschlagen wird, ist Angélique wieder auf sich alleine gestellt. Sie findet Unterschlupf in einer heruntergekommenen Schenke, die sie durch ihr Geschick zu einem florierenden Geschäft aufbaut. Schließlich schenkt die dort als eine der ersten in Paris Schokolade aus. Sie gelangt durch geschickte Investitionen und Gespür für's Geschäft zu Wohlstand, doch ihr Name ist noch immer befleckt. Da sie aber an den Hof und ihren früheren Rang zurückgewinnen möchte, strebt sie eine eheliche Verbindung mit dem Träger eines alten Titels an. Sie wählt sich ihren Cousin Philippe aus, einen Marschall des Königs, der bereits eine andere zu heiraten beabsichtigt. Durch eine List gelingt es Angélique jedoch, ihn zur Heirat mit ihr zu zwingen. Philippe schwört Rache und tut alles, um sie vom Hof fern zu halten. Aber schließlich triumphiert Angélique und hält ihren feierlichen Einzug in Versaille. Ihr Stern beginnt aufzugehen...



    Die Autorin:


    Anne Golon (geboren 1921 als Anne Changeux) entdeckte schon früh ihre Leidenschaft für Schriftstellerei und Malerei. Sie arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg als Journalistin und erhielt einen Literaturpreis für eine ihrer Veröffentlichungen. Um Stoff für einen Roman zu sammeln, reiste sie in den Kongo, wo sie ihren späteren Ehemann Serge Golobinow kennen lernte. Gemeinsam verfassten sie mehrer Romane, denen jedoch kein Erfolg beschieden war. Ein Verleger empfahl ihnen, historische Frauenromane zu schreiben. Unter tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes begann Anne Golon mit dem ersten Buch der Angélique-Reihe. Dem Buch gingen aufwendige Recherchen und umfangreiche Milieustudien voraus, die sich aber in jeder Hinsicht auszahlten. 1957 erschien "Angélique - Band 1" - zunächst in der deutschen Übersetzung - um bald seinen Siegeszug um die ganze Welt anzutreten. Es folgten elf weitere Romane. Anne Golon hat auch nach dem Tod von Serge Golon im Jahr 1972 die Arbeit an ihrem Lebenswerk "Angélique" fortgesetzt. Der letzte Band erschien 1985. In der Folge war die Autorin in jahrelange Prozesse um die Urheber- und Nutzungsrechte an ihren Romanen verstrickt, die jedoch zu ihren Gunsten entschieden wurden.
    Nach eigener Aussage schreibt Anne Golon an dem allerletzten Band ihrer Romanreihe, wann und ob dieses Buch jedoch seinen Weg an die Öffentlichkeit findet, steht jedoch bis dato in den Sternen.


    Amazon Rezension:


    "Angelique ist einfach toll. Das was die Autorin Anne Golon hier geschaffen hat, ist sensationell. Ich habe alle 12 Bücher gelesen und besitze auch die 5 Filme von Angelique. Nachdem ich das erste Buch gelesen hatte, kaufte ich mir alle drei Wochen den nächsten Band. Jede freie Sekunde wurde ausgenutzt, um zu lesen. Angelique wurde regelrecht zur Sucht. Ihre unsterbliche Liebe zu Joffrey, dem sie im Herzen treu bleibt, bringt sie in viele Schwierigkeiten, aber durch ihre Schönheit und Intelligenz meistert sie alle Abenteuer. Und manchmal fragt man sich bei irgendeiner Entscheidung die ansteht, wie hätte Angelique sich entschieden? Man muß diese Bücher gelesen haben. Sonst hat man wirklich was verpaßt !!! "


    Eigene Meinung:


    "Angélique" gehört eigentlich in jede Sammlung guter historischer Romane. Vielmehr noch - Angélique ist einzigartig. Die Protagonistin ist ein Mensch von unglaublicher Charakterstärke, Eigensinn und Durchhaltewillen mit gleichzeitig ganz typischen weiblichen/menschlichen Schwächen. Sie ist schön und intelligent und voller Herz. Die ideale Heldin.
    Die Geschichte, besonders des ersten und zweiten Bandes, fesselt von Anfang an. Orte und Personen sind lebendig beschrieben, Lebensweise und -umstände der Zeit perfekt wiedergegeben. Die Autorin schafft es, ihre Geschichte mit einer Vielzahl echter historischer und fiktiver Charaktere zu bevölkern. Die Handlung ist geschickt aufgebaut und greift in erstaunlichen Wendungen immer wieder auf Charaktere une Ereignisse zurück, die zuvor eingebracht wurden. Jeder Kreis schließt sich.
    Die Detailtreue und historische Akuranz ist schier unglaublich. Natur- und Personenbeschreibungen herrlich.


    Heute wird der Name "Angélique" leider oft mit billigen Liebes- und Kitschromanen gleichgesetzt, was wahrscheinlich auf die äußerst dürftigen Verfilmungen zurückzuführen ist.
    Nichts könnte jedoch ferner liegen. Die Romane erzählen in erster Linie ein bewegtes Frauenschicksal, eingebunden in die historischen Ereignisses. Dabei gibt es auch eine Liebesgeschichte, Romantik und teilweise auch erotische Beschreibungen, die aber mit den gegenwärtigen Liebesromanen nichts gemein haben, sondern äußerst geschmackvoll sind und zudem nur einen geringen Teil des Romans ausmachen. Aber auch der exzellente Erzählstil und die historische Genauigkeit, lassen das Werk "Angélique" von vornherein aus diesem Genre ausscheiden.


    Die Autorin versteht ihr Handwerk meisterhaft. Sprachlich wie inhaltlich setzt "Angélique" Standards in Sachen "historischer Roman". Besonders in den ersten Band kann man herrlich eintauchen, ob man sich nun am Strand, zu Hause auf der Couch oder in der U-Bahn befindet.
    Das Buch ist ein wundervolles Leseabenteuer, wie es heute kaum mehr zu finden ist.
    Wenn überhaupt ein älterer Roman wieder eine neue Auflage erfahren sollte, dann dieser. Unbedingt!

    Zitat

    ich habe bestimmt den altmodischsten Geschmack aller hier anwesenden


    Keineswegs. Was die Herren angeht, definitiv einen der besten. :-)



    Farell, Bloom, Pitt & Co. können es mit diesen Giganten der Leinwand einfach nicht aufnehmen. Poor Fellows.


    P.S. Tyrone Power und Omar Sharif wären auch noch eine nette Ergänzung.

    @ CathrineBlake


    Filme, die besser sind als die Buchvorlage, gibt es natürlich auch.


    "Lolita" und "Dr. Schiwago" gehören meiner Meinung nach dazu, denn da sind die Bücher zäher als alter Kaugummi.


    Und "Herr der Ringe" ist sicherlich ein Sonderfall. Die Bücher sind ja auch schon etwas älter und haben erst durch die Filme ein Revival erfahren. Das heißt, dass die meisten Leute wohl die hochgejubelten und in aller Munde gewesenen Filme gesehen haben und dann erst "auf das Buch gekommen" sind. Und das ist natürlich kein Popcorn-Fantasy-Spektakel, wie man vielleicht aufgrund der Filme erwarten möchte.


    Aber ehrlich gesagt - mir sind die Filme auch lieber ;-).

    Piratenbücher gibt's grundsätzlich viel zu wenige.


    Aber hier sind noch zwei empfehlenswerte, auch wenn der Thread schon etwas älter ist - vielleicht hat ja sonst noch jemand Bedarf:


    "Captain Blood" von Rafael Sabatini
    "The Sea Hawk" von Rafael Sabatini
    "An den Ufern der Dunkelheit" von Diana Norman



    Viel Lesevergnügen!

    Verfilmungen von Büchern sind im Grund unvermeidbar und bestehen seit es den Film gibt. Es liegt einfach nahe, etwas Geschriebenes in Bilder umzusetzen. Bereits viel früher wurden Sagen oder tatsächliche Ereignisse zu Theaterstücken verarbeitet und diese zum Teil sogar noch in Opern (z.B. La Traviata alias Die Kameliendame).


    Bücher bieten einfach großartige Ideenvorlagen für Filme (sie waren ja als Medium auch zuerst da).
    Dass die Umsetzung meist hinter der Vorlage zurückbleibt, liegt meiner Meinung vor allem daran, dass sich in die geschriebene Fassung einer Geschichte soviel mehr Details unterbringen lassen als in einem Film. Es sind einfach zwei völlig unterschiedliche Formen der Darstellung.
    Meist gelingen Verfilmungen dann, wenn die Buchvorlage von der Erzählung her klar ist, das heißt ohne zahlreiche Nebenhandlungen und - figuren auskommt, und das Setting nicht zu aufwendig ist. Ich denke, deswegen lassen sich klassische Krimis (z.B. von Agatha Christie, Conan Doyle etc.) ganz gut verfilmen. Darin kommt es weniger auf die Darstellung tiefgründiger Emotionen und einer bestimmten Szenerie an, sondern vor allem auf die Spannung, die den Kern dieses Genres ausmacht.

    Ansonsten ist es wohl auch sehr viel Geschmackssache, ob eine Verfilmung gefällt oder nicht und natürlich, ob man das Buch zuvor kannte. Wenn das der Fall ist, ist es sicher wahrscheinlicher, dass eine Verfilmung hinter den Erwartungen zurück bleibt.


    Meines Erachtens gehören zu den gelungenen Verfilmungen: :anbet


    "Menschen im Hotel" (Roman von Vicki Baum) verfilmt 1932
    "Tess d' Urbeville" (Roman von Thomas Hardy) verfilmt von Roman Polanski
    "Peyton Place" (Roman von Grace Metalious) verfilmt mit Lana Turner


    Absolut unerträgliche Buchverfilmungen sind dagegen für mich: :stop


    "Angélique I - V" (1964-1967 mit Michèle Mercier in der Hauptrolle)
    "Dracula" (1957 mit Christopher Lee)
    "Scarlett" (1992: Das Buch ist schon grottenschlecht, aber die Miniserie hat es geschafft, das noch zu überbieten).


    Im Endeffekt sollten wir jedoch froh sein, dass Bücher so fleißig verfilmt werden, weil sie uns eine mögliche Interpretation des Stoffes zeigen, an der wir aber nicht notwendigerweise die eigene Phantasie festmachen müssen. Gleichzeitig tragen sie dazu bei, dass das Buch nicht vergessen wird und animieren manchen Zuschauer überhaupt erst, das Buch zu lesen.


    So geht es mir sehr oft. Und wenn eine Verfilmung schon sonst nichts über die Buchvorlage aussagt, dann zumindest, dass diese eine Verfilmung wert gewesen ist.

    Es ist erfreulich, dass wir Gerald, Howard und Paul glücklich losgeworden sind. Allerdings hätte ich ihnen kein solch spektakuläres Ableben gegönnt. Betrunken vom Pferd gefallen, im Stall vom morschen Balken erschlagen oder an Leberzirrhose gestorben, wäre genauso gut gewesen.


    Ich hätte Helen schon viel eher ein besseres Leben gewünscht. Schwache, abhängige Frauen in früheren Zeiten hin oder her - wenn der Leidensdruck groß genug ist, sucht jedes Lebewesen einen Ausweg. Die Schwäche und vermeintliche Machtlosigkeit der Frauen zu anderen Zeiten (und auch in anderen Kulturen) wird mir momentan literarisch etwas zu überstrapaziert.


    Ich fand es erstaunlich, dass Gwyn bei all den Männern, die sich zur Jagd auf McKenzie auf Kiward Station zusammengerottet hatten und munter zechten, unbehelligt geblieben ist. Es ist beeindruckend, wie sie es schafft, ihre Stellung zu behaupten. Aber starke Frauen gibt und gab es eben zu jeder Zeit.


    Über was ich noch gestolpert bin: es tauchte in dem Dialog zwischen Howard und Gerald im Pub das Wort "antörnen" auf. Das hat mich etwas gestört, weil es so modern klingt. Generell schien es mir, als verfielen die Figuren in recht moderne Ausdrucksweisen, wenn losgeschimpft wurde.


    Aber ich möchte nicht nur rumkritisieren, sonst entsteht ein falscher Eindruck. Die Plusseite darf auf keinen Fall fehlen:


    Das happy-ending für Helen fand ich zum Beispiel sehr schön, ebenso das für Gwyn und McKenzie. Auch die Zuspitzung der Lage durch den "Maori-Krieg" fand ich gelungen. Die Geschichte wird von einer Menge unterschiedlicher Figuren bevölkert, deren Schicksale einen alles andere als kalt lassen. Besonders die Tiere sind mit viel Augenmerk auf die kleinen-feinen Signale geschildert und bereichern die Geschichte außerordentlich.
    Mit Sicherheit werde ich auch die Fortsetzung lesen, denn die Welt, die Du, Sarah, vor meinem inneren Auge erschaffen hast, möchte gerade in Hinblick auf die jüngeren Charaktere weiter erkundet werden. Und Neuseeland mit dazu.


    Mich selbst zieht es nicht unbedingt an dieses Ende der Welt, aber ich finde es wunderbar, wenn es gelingt, diese Welt für andere so lebendig werden zu lassen als wäre man dort. :-)


    Herzlichen Dank auch von mir für diese schöne, interessante Leserunde.

    Das Buch ist nach wie vor spannend und man fühlt mit den Charakteren mit. So kann ich meinen Vorlesern und - rednern nur beifplichten in der Abscheu gegen Paul. Der ist nicht nur eine alte schadenfrohe Petze, sondern auch nur einfach dumm.
    Und wenn man rückblickend die Entwicklung Gerald Wardens mit seinem Auftritt zu Anfang vergleicht, hat man den Eindruck, dass er sich zu einer Art Monster ohne jegliche Moral und Verstand gemausert hat (wieviele Hirnzellen sterben bei einem Rausch?). Mit O'Keefe sen. verhält es sich ähnlich, wenn auch nicht so sehr in Hinblick auf die Moral.


    Es ist schaden, dass Helen weniger Raum erhält. Und ebenso bedaure ich die großen Zeitsprünge im Buch. Die sind natürlich nötig, um die Kinder groß und größer werden zu lassen, aber dafür bleiben auch viele weiße Flecken - zumindest auf der eigenen inneren Handlungslandkarte. Man fragt sich, was sich da so alles getan haben mag. Wahrscheinlich liegt es auch an den direkten Zeithinweisen bei den Überschriften, dass dieses Gefühl entsteht.
    Der zweite Nachteil ist, dass die Tiere auf der Strecke bleiben (erstaunlich überhaupt, dass Hunde annähernd 20 Jahre alt werden!) - beim nächsten Mal also besser Schildkröten und Papageien ;-) als Weggefährten - die halten sich leichter bis in die dritte Generation ihrer Eigentümer.


    Gab es auf Neuseeland wirklich größere Mengen Gold zu finden? Das war wohl eine Art Modeerscheinung in dieser Zeit. In Australien und Alaska uns sogar Kalifornien, wenn ich mich nicht täusche, begann ja um den Dreh auch der Run auf Nuggets.


    Interessant, die historische Entwicklung der Städte zu verfolgen.

    Diana Norman halte ich persönlich für eine der wenigen guten aktuellen Autorinnen historischer Romane. Ihr Schreibstil ist ungewöhnlich, aber sehr erfrischend und weder veraltet noch zu modern, eben einfach überzeugend.


    Den vorliegenden Roman habe ich mir noch nicht zu Gemüte geführt, da mich der historische Hintergrund nicht sonderlich interessiert, aber er ist wohl zweifelsohne genauso unterhaltsam und gut recherchiert wie die mir bekannten Werke.


    In jedem Fall Danke für den Tip, besonders auch für den Hinweis mit dem Pseudonym. :wave

    Wahrscheinlich war der Tod des Schauspielers ein Kreislaufkollaps, nachdem er in der nahen Vergangenheit nicht ausreichend geschlafen hat (von nicht mehr als 2 Stunden am Tag/ in der Nacht war die Rede). Das in Kombination mit Medikamenten ist eine ungesunde Mixtur.


    Sein Tod kam sicher überraschend und bestürzt uns. Das liegt vielleicht auch daran, dass in letzter Zeit nicht mehr so viele bekannte Schauspieler jung und in kurzen Zeitabständen sterben wie das früher häufig der Fall war. In den 20ern und 30ern beispielsweise sind einige der ganz großen Superstars von heute auf morgen - und natürlich jung - verstorben:


    z.B. Wallace Reid (31 Jh.), Olive Thomas (25), Barbara La Marr (29), Rudolph Valentino (31), Jean Harlow (26), Thelma Todd (30), Alma Rubens (33), Russ Columbo (26), Jack Pickford (36), Renée Adorée (35), Lya de Putti (32), John Gilbert (37), ...


    Grund waren damals oft die begrenzen medizinischen Möglichkeiten.


    - Rest in Peace -

    Der Droemer Knauer-Verlag sucht übrigens auch per Aufforderung in seinen Büchern nach Testlesern.


    Fragt sich, weshalb sie so viele und so ausdauernd suchen. :gruebel Entweder springen die meisten Testleser auf kurz oder lang wieder ab und sie brauchen ständig Nachschub oder das Ganze ist nur eine Werbepraktik.



    Edit: Grammatikfehler korrigiert.

    Muß jetzt auch noch meine Meinung zu dem Thema loswerden:


    Der Film ist okay, bemüht sich, nah an der Buchvorlage zu bleiben und auch Seiten des Helden zu zeigen, die bisher zu kurz gekommen sind.


    Aber (ganz großes ABER): Daniel Craig ist zwar gut, aber er ist kein James Bond! Never ever.
    Das ist irgend ein anderer Agent, der da rumturnt - Kollege Tom Hatchet, 00xy was weiß ich - und wenn man es so betrachtet ist er wirklich gut und überzeugend. Aber eben no Bond.


    Bond ist dunkelhaarig(er) und weniger Lausbub. Die Rolle muß jemand mit Cary Grant-/ George Clooney- /Clark Gable-Format spielen. Und dieser Typus ist D. Craig einfach nicht. Sorry, Mr. Craig.


    So, das mußte raus und jetzt geht's mir besser. :-)


    Mal sehen, was die Bond-Zukunft dieses Jahr so bringt.


    @ Babyjane: Bloß nicht die Hoffnung aufgeben. Es kommen auch wieder bessere Zeiten...hoffentlich.




    P.S. Clive Owen wäre wirklich schön gewesen...

    Ich schließe mich den Vorrednern an: ein sehr bildgewaltiger Film mit exzellenten Darstellern, nur die Handlung wirkt arg zusammengestückelt und ist eben historisch nicht korrekt.


    Aus irgendeinem Grund fehlt auch die Identifikationsfigur. Man muß solche historischen Filme eben mögen.


    Optisch ist er in jeder Hinsicht 1A und wird wohl sicher nicht ohne Nominierung für die Kostüme bei den diesjährigen Academy Awards antreten.


    P.S. Wer mehr Elizabeth I. sehen möchte, dem empfehle ich "Günstling einer Königin" mit Bette Davis (der Film ist romantischer und meiner Meinung nach noch viel besser besetzt - Vincent Price als Raleigh ist einfach göttlich!) oder "Fire over England" mit Flora Robson (DIE Elizabeth schlechthin) und Leinwand-Traumpaar Vivien Leigh und Laurence Olivier. :anbet

    Zitat

    Sarah: Was die Planung angeht, so steht natürlich das Große Ganze, muss ja auch, man verkauft schließlich nicht den Roman, sondern das Exposé, und da will der Verlag schon wissen, was anschließend drinsteht.


    Erstaunlich, dass man beim ersten Werk offenbar das ganze Manuskript vorlegen muss, anschließend aber dann das Exposé genügt - das ist schon sehr vertrauensseelig.


    Wie bist Du eigentlich zu Deiner Veröffentlichung gekommen, Sarah? Aus der Danksagung entnehme ich, dass Dein Roman von einer bekannten Agentur vermittelt wurde (an denen ist wohl heute kein Vorbeikommen mehr). Hast Du Dich dort per eMail oder per Post mit Deinem Exposé beworben?


    Entschuldige bitte die direkte Frage, aber ich finde es immer wieder interessant, wie ein Buch seinen Weg an die Öffentlichkeit findet und frage mich schon lange, ob die Kontaktanbahnung Autor-Agentur/Verlag bereits über die gängigen PC-Medien läuft oder noch traditionell. Ich persönlich würde vermuten, dass es leichter ist, einen längeren Text auf Papier als auf dem Bildschirm zu lesen.

    Nein, Lesebienchen, Du bist nicht die Einzige. So ungern man ein spannendes Buch auch aus der Hand legt, so große Freude macht es auch, es sich ganz bewußt auszukosten und lange daran zu lesen. Das hat auch seinen Vorteil.


    Eine hübsche Wendung, dass die drei "verlorenen" Waisen wieder auftreten und damit ihr Verbleib geklärt wird. Dorothys und Elizabeths Schicksal ist ja ebenfalls bekannt, aber was macht eigentlich das sechste Mädchen? Das war doch das in der Bäckerei, oder?


    Lucas' Ableben ist meiner Ansicht nach schon Verschwendung, weil dieser Charakter doch noch Potential in seiner Entwicklung gehabt hätte. Wahrscheinlich hätte er auch in Neuseeland seinen Weg gemacht, zum Beispiel als technischer Zeichner oder sogar Architekt beim Bau. Insofern hatte er ja jede Menge Talent. Was ihm wohl letztlich vor allem gefehlt hat, war ein gesundes Selbstvertrauen und Wissen um die eigene Identität. Armer Kerl.


    Immer wieder abschreckend, dass es so viele "eklige" Männer gibt (ich denke da an die rauen Männer beim Walfang und auf den Seehundbänken, die offenbar gerne mit Schmutz, Gestank und Flöhen leben). :rolleyes
    Der Steinbjörn war auch nicht so ganz mein Fall, eine seltsame Mischung aus wißbegieriger Pubertierender und sorgloser Immigrant. Aber letztlich irgendwie ein schwacher Mensch. Dass Daphne da andere Ambitionne hat, ist nachvollziehbar.


    Thema Paulchen: Ich denke, eine Mutter bringt ihr Kind immer mit dessen Vater in Verbindung, ob sie will oder nicht, und nicht jede kann eine Abneigung, die sie diesem gegenüber hegt, im eigenen Verhältnis zu dem Kind außen vor lassen. Gwyneira ist sicherlich keine Mutter, die das kann. Das wäre wahrscheinlich eher Helen möglich gewesen.

    Na also! Nun wurde der gute Lucas also offiziell geoutet. :hop Da freut man sich doch, dass einen das Gespür nicht getrogen hat.
    Aber der arme Kerl ist schon ein Jammerlappen. Und man fragt sich, weshalb. Denn den Über-Vater mit seinen Tiraden und seiner Vehemenz kennt er ja von Anbeginn an. Und nachdem die Mutter früh verstorben ist, müßte er ihm doch die einzige Bezugsperson geblieben sein, so dass zumindest auch etwas Prägung von dieser Seite zu erwarten gewesen wäre.
    Was jedoch unfassbarer ist, ist die Tatsache, dass dieser Mensch seelenruhig daneben steht und zuschaut während seine Frau von seinem Vater geschändet wird. Ich hätte es nachvollziehen können, dass er ihr entweder zu Hilfe kommt, Hilfe ruft oder einfach davonläuft (Zweiteres liegt wohl eher in seinem Naturell), aber einfach so zusehen... ?(
    Und dann Gwyneira. Das Mädchen ist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen, aber in diesr Situatuation bleibt sie ruhig liegen und läßt "es" über sich ergehen, ansatt sich mit Händen und Füßen zur Wehr zu setzen und zu schreien. Das ist doch mit das Schrecklichste, was man einer Frau antun kann. Und in diesem Fall ist es auch noch eine Art Inzest.
    Bitte nicht falsch verstehen, ich bemängele nicht das Vorhandensein dieser Szene - die in jedem Fall einen interesanten Wendepunkt darstellt - sondern das Agieren der Beteiligten.


    Was ich arg schade finde ist, dass Helen nicht doch noch mit George zusammenkommt. Auch wenn das ziemlich seifig und konstruiert wäre, so wäre es doch schön. Denn den alten Howard hat sie einfach nicht verdient.


    Aber ich möchte auch noch etwas Positives an den Schluss stellen: die Maori sind durchweg überzeugend und gut dargestellt (ich kenne zwar keine perönlich, aber wenn, dann waren sie vermutlich so :-)) und die Geschichte hat nun klare Konturen angenommen. Die Welt dieses Buches ist mir nun vertraut und ich warte mit Spannung, was sich weiter tut.