Lieber Blaustrumpf,
da ich dich ja auch aus einem anderen Forum kenne, weiß ich ganz gut, dass du auch deine Themen hast, bei denen du äußerst eifrig bist, du Zelot du
Ich will nicht darum streiten, wie alt die rk-Kirche nun ist. Alt genug jedenfalls, dass kein Taubenzüchterverein mithalten kann und vermutlich auch keine andere religiöse Institution. Für meine Argumentation spielte es aber absolut keine Rolle, ob es nur 1000, 1500 oder 2000 Jahre sind.
Ob die rk-Kirche nun gut, schlecht, böse, heilbringend, kugelrund oder kariert mit blauen Streifen ist, spielt keine Rolle. Hier werden wir sicher zu keiner übereinstimmenden Meinung kommen.
Zurück zur Frage, ob die Homophobie der polnischen Regierung Ausdruck ihres Katholizismus ist.
Herangezogen als Beleg der Homophobie der rk-Kirche wurde in jüngerer Vergangheit der Erlass des Vatikans, Homosexuelle möglichst nicht zum Priesteramt zuzulassen.
Wer noch ein bisschen Fairness walten lässt, muss zugeben, dass diesem Erlass die öffentliche (nicht kirchliche, sondern zivile) Empörung über die homoerotischen "Untriebe" im Priesterseminar St. Pölten waren.
B XVI: "„Auch wenn die Kirche den fraglichen Personen tiefen Respekt erweist, so kann sie zu den Priesterseminaren und zu den heiligen Weihen dennoch jene nicht zulassen, die Homosexualität praktizieren ..."
Ich erkenne unumwunden an, dass man über den Ausschluss von Homosexuellen zum Priesteramt (wobei das ja so gar nicht stimmt, aber ich will mich jetzt nicht in einem Nebengleis verlieren) unterschiedlicher Auffassung sein kann, aber das Erweisen tiefen Respekts ist wohl kaum die Haltung von homophoben Menschen.
Außerdem betrifft der Ausschluss nicht Menschen mit homosexuellen Neigungen, sondern solche, die sie praktizieren. Das aber ist mit dem Zölibat ohnehin nicht vereinbar; weder für Heten noch für Homos.
Ob das Zölibat nun gut oder schlecht ist, tut hier nichts zur Sache. Dies wäre eine ganz eigene Diskussion. Fakt ist lediglich, dass es hier eben keine unterschiedliche Behandlung zwischen Heten und Homos gibt (für beide gilt das Zölibat), und dass den Homosexuellen ausdrücklich tiefer Respekt entgegengebracht wird.
In diesem Sinne ist die Homophobie der poln. Reg. eben kein Ausdruck ihres Katholizismus.