Zitat
Original von Tom
@Rabbi:
"Liebe" ist ein Begriff, den ich durchaus sehr gerne benutze, auch und vor allem im Zusammenhang mit meiner Frau, aber ich bin mir durchaus der Tatsache bewußt, daß es Liebe in jener verklärten, quasi-esoterischen Form, in der wir romantisch fühlend zu versinken glauben, nicht gibt. Liebe ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von kognitiven und hormonellen Prozessen, aber auch für Gewöhnung und Verlustängste (was wiederum kognitive und hormonelle Prozesse sind). Diese Liebe aber läßt sich als Prozeß und Zustand beweisen. Gehirnaktivitäten und Hormonstände sind meßbar.
Man kann körperliche Reaktionen messen: Gehirnaktivitäten z.B. und dann sagen, dass das dann das wäre, was wir Liebe nennen (erklär das mal am Hochzeitstag deiner Frau! :grin). Abgesehen davon, dass hier von WISSEN keine Rede sein kann (es gibt halt einige Forscher, die diese Thesen vertreten, aber auch genügende, die ihnen widersprechen).
Sei dir versichert, dass man auch besondere Gehirnströme messen kann, wenn ein Mensch intensiv betet. Und bestimmt wird auch die eine oder andere Drüse zu gesteigerter Aktivität gereizt.
So kommen wir jedenfalls nicht weiter. Dein Versuch, die Parallelität meiner Beispiele zu widerlegen, ist dir nicht gelungen.
Doch du sprichst hier - wohl ohne es zu wollen - einen sehr wichtigen Punkt an: Ich weiß, dass es in der Hirnforschung Leute gibt, die das Verhalten der Menschen einzig und allein als chemisch-physikalischen Ablauf betrachten. Sie stellen - ich las das erst kürzlich in einem entsprechenden Interview - auch den freien Willen des Menschen in Abrede, was ja völlig logisch aus der vorherigen Aussage folgt.
Wer aber selbst die Überzeugung äußert, dass es keinen freien Willen, sondern nur einen chemisch-physikalischen Prozess gibt, der spricht sich selbst seine eigene Meinung ab. Er degradiert sich zu einem plappernden Papagei. Wieso sollte ich jemandem zuhören, der von sich selbst sagt, dass er in Wirklichkeit gar nicht darüber entscheiden kann, ob er etwas sagt, geschweige denn, was er sagt.
Wenn diese Thesen stimmen, dann ist diese Debatte hier an Lächerlichkeit nicht zu überbieten, weil sie dann in Wahrheit nur von seelenlosen Robotern geführt wird, die nichts dazu können, ob und was sie in die Tasten klopfen.
Womit wieder einmal belegt wäre, dass pure Materialisten in einer völlig sonnlosen Welt leben.