Alles anzeigenJetzt muss ich doch noch mal was anmerken zum Thema "Sarah unternimmt nichts und fragt keine Nachbarn oder Freunde, um Eddie zu finden", weil im Thread zum ersten Abschnitt gerade wieder jemand genau darüber geschrieben hat.
Diese Sache fand ich das ganze Buch über einfach komplett unlogisch, unverständlich und nicht durchdacht. Inzwischen weiß ich auch, warum die Autorin sie so agieren lässt - denn wenn Sarah einfach ihren gesunden Menschenverstand einschalten würde, dann würde die ganze Story keine hundert Seiten füllen. Verwicklungen, Irrungen und Wirrungen sind bei Liebesromanen ja fast immer dabei, aber hier war das alles so künstlich und übertrieben kompliziert konstruiert, dass es für mich stellenweise sehr unecht rüberkam.
Dass Eddie und Sarah wenigstens eine Woche lang ein Paar sein können, ohne zu ahnen, wer der jeweils andere wirklich ist, setzt voraus, dass sie wirklich absolut nichts voneinander wissen. Dafür greift die Autorin dann zu diesen Mitteln, dass sie Sarah so dämlich und absolut passiv handeln lässt, dass sie nicht im Dorf herumfragt oder Nachbarn interviewt oder einfach zu Eddies Scheune fährt und ihn zur Rede stellt. Das wäre doch echt das einfachste und naheliegendste gewesen. So hirnamputiert kann man ja selbst mit Liebeskummer nicht sein, dass einem das nicht einfällt.
Aber wenn die Autorin Sarah nicht so blödsinnig handeln lässt, sondern diese agiert wie jeder normale vernunftbegabte Mensch auf der Suche nach einer anderen, überall gut bekannten Person, also mit simplem Nachfragen, dann funktioniert die ganze Geschichte schlicht nicht. Und sie hätte das Buch auch nicht mit endlosen Smartphone-Aktivitäten auf über 500 Seiten aufblähen können. Dahingehend war die Story einfach schlecht konstruiert und nicht durchdacht genug. Oder einfach zu kompliziert gestrickt. Das hätte die Autorin irgendwie anders lösen müssen, denn so wirkt Sarah über weite, weite Strecken einfach nur total unglaubwürdig und für mich auch unecht. So handelt keine reale Person.
Da waren so viele unwahrscheinliche Zufälle im Spiel .... das ganze Dorf und auch Sarahs ganze Schule wissen, dass sie in die USA geflohen ist, nur Eddie kriegt das nicht mit? Seine Mutter war ja geradezu besessen von Sarah, wenigstens von der hätte ich erwartet, dass sie genau im Bild über Sarahs Verbleib ist. Dann ändert Eddie seinen Nachnamen von Wallace in David - geht das so einfach? Und wieso überhaupt? Und selbst mit geändertem Nachnamen bleibt der Vorname ja gleich - und ein Eddie in diesem Alter, in diesem Dorf, der auch noch in der Nähe wohnt, weckt bei Sarah nicht mal einen Hauch von Verdacht, um wen es sich da handeln könnte? Das muss erst Tommy einfallen, der weder Eddie noch das Dorf kennt?
Sarah lebt zwar in den USA, hat aber ja regen Kontakt zu ihren Eltern und kommt einmal im Jahr nach Hause nach England - und auch sie kriegt Eddie in all diesen Jahren nie zu Gesicht, obwohl der nur einen Katzensprung entfernt wohnt? Und obwohl sie in diesem Dorf einkaufen geht und Kaffeetrinken und ins Pub, und bestimmt auch Leute von früher trifft. Und keiner dieser Leute, die sie sieht, erzählt Eddie oder seiner Mutter, dass sie wieder in England ist? Finde ich alles sehr unrealistisch.
Die ganze Sache ändert sich erst, als man im Buch erfährt, wie Eddie und Sarah in diesen Unfall verwickelt sind, und wer sie wirklich sind. Von da an wird das Buch eine runde Sache und auch durchweg glaubwürdig.
Mir hat auch erst die zweite Hälfte richtig gut gefallen, die erste war mir zu unlogisch und zu künstlich und unrealistisch. Die zweite war dann wirklich gut, anrührend und bewegend, und der Schluss war echt schön..
Das sehe ich genauso. Auch, dass bei Eddie keine Leuchten angehen, als er eine Sarah kennenlernt, die in der Gegendaufgewachsen ist... Ihren Namen kannte er ja, dass eine Frau mitte 30 nicht mehr unbedingt ihren Mädchennamen trägt hätte ihm auch einfallen können.
Es sind viel zu viele Handlungen, die Sinnlos waren und das Buch unheimlich aufgebläht manmach auch unglaubwürdig gemacht habne.
Klar ist ein Buch nicht 100% Realität, für mich war es einfach zu viel.