Beiträge von tonio_treschi

    kann man das, was bei den letzten drei Büchern, die ich mitgelesen habe, abgelaufen ist, wohl kaum nennen. Egal, wie viele Leute für ein Buch gestimmt hatten, es blieben immer nur zwei bis drei Leute (was schon wirklich viel war!) übrig, die es dann tatsächlich gelesen haben. Ist ziemlich frustrierend... nur mal so nebenbei...


    Gerade weil hier die Meinungen über die "Dinge des Lebens" so weit auseinanderklaffen, ist die von Mr B vorgeschlagene Form des gemeinsamen Lesens vielleicht eine Lösung... Dann finden sich vielleicht endlich Leute zusammen, die wirklich Interesse an dem gemeinsam zu lesenden Buch und einem Austausch darüber haben.


    Ich bin auf alle Fälle für diesen Vorschlag. Keine Abstimmung mehr... Jeder kann einen Vorschlag machen, und wenn er genug Interessenten (drei ist für einen sinnvollen Austausch wohl Mindestvoraussetzung) hat, kann's losgehen...

    Ich bin dabei... Hört sich interessant an. Ich würde auf alle Fälle mitlesen. Über das alte Ägypten weiß ich nicht wirklich viel, aber... Geschichte... immer wieder spannend.

    - Alles, was man wissen muß" von Dietrich Schwanitz. Geschichte Europas, europäische Literatur, Geschichte der Kunst, der Musik, Philosophie... endlich mal ein Buch, das all diese Themen im Zusammenhang schildert... Kurzweilig geschrieben... und macht neugierig darauf, einzelnen Themen zu vertiefen... Und, ein bißchen Bildung hat noch niemandem geschadet, oder?


    "Die letzten Tage von Pompeji" habe ich zu Ende gelesen. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass es ein ausgezeichnetes Buch ist. Zur Zeit lese ich außerdem noch (fast alleine) "Die Brüder Aschkenasi" im Rahmen des "gemeinsamen" Lesens. Aber auch hier, wie in dem Buch zuvor: Mehr ein Solo... Aber was soll's?

    Ups, da bin ich wohl eine Antwort schuldig geblieben...


    Ich habe (vor Wochen...) "Die stumme Sünde" von Stefan Blankertz gelesen. Ich mach's mir einfach und setz' erst mal den Klappentext rein:


    "Der Kölner Ratsherr Andreas Kleingedank wird Anno 1274 von einem Wanderprediger der "stummen Sünde" beschuldigt. Als ihm auch noch ein Mord zur Last gelegt wird, scheint sein Schicksal besiegelt zu sein: Er soll dem Henker übergeben werden. Verzweifelt sucht seine Schwägerin nach Beweisen für seine Unschuld. Sie schickt ihren Sohn Johannes nach Paris, um durch die Aussage einer dort lebenden Dirne die besondere Verwerflichkeit des Anklägers nachzuweisen. Doch während sie auf die Botschaft von Johannes wartet, spitzt sich die Lage in Köln zu. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt."


    Soweit zum Inhalt.. Das Thema des Buches ist die Toleranz gegenüber Andersartigkeit - in religiöser ebenso wie in kultureller Hinsicht.


    Verpackt ist es in eine spannende Geschichte aus dem Mittelalter, gespickt mit vielen Details, interessant erzählt. Kurz: Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

    Ich habe zu Weihnachten "1984" von George Orwell geschenkt bekommen... Noch einmal... ;)


    Die deutsche Ausgabe befand sich schon einmal in meinem Besitz, aber dummerweise habe ich sie verliehen - und da war sie verloren... 8o


    Die englische Ausgabe (noch aus meiner Schulzeit - mit den Anmerkungen aus dem Unterricht) wird das Haus nicht mehr verlassen...


    Bücher verschenken, da muss ich Dir Recht geben, Historikus, ist nicht einfach. Am besten ist's, wenn man die Interessen (und den Buchbestand) des zu Beschenkenden wirklich gut kennt. Ich habe meiner Tochter in diesem Jahr Bücher über das alte Ägypten und über die Geschichte Schottlands geschenkt. Zum Glück ist sie noch jung und ihr Buchbestand noch recht "übersichtlich"... :D

    Zitat

    ...aber es steht auch z.B. im Islam, das die Frau die sexuellen Wünsche des Mannes sich nicht verwehren darf...


    Wo im Koran - den meinst du sicher, oder? - steht denn das? Wenn das so ist, werde ich noch heute Moslem. :D


    Ich glaube, du wirfst hier die Lehre des Islam und die Praxis in patriarchalischen Gesellschaften durcheinander. (Das gilt entsprechend auch für die jüdische und christliche Lehre.)


    Zitat

    Das er seine Bücher in Jiddisch schreibt, und zwar nur in dieser Sprache, ist ja auch damit zu erklären, dass es seine Muttersprache ist.


    Da Jiddisch die Sprache der osteuropäischen Juden und Singer einer von ihnen war, ist es wohl klar, dass er Jiddisch geschrieben hat... Im übrigen gab es um die Jahrhundertwende eine blühende jiddische Literatur- und Theaterlandschaft... Er war also wirklich nichts außergewöhnliches in seiner Kultur...


    Wenn ich deine beiden ersten Absätze richtig verstanden habe, bist du der Meinung, dass seine Familie nicht damit einverstanden gewesen sein kann, dass er die Tatsache, dass nicht alle Juden nach den strengen orthodoxen Regeln leben, in seinen Büchern beschrieben hat. Und dass er mit der orthodoxen Lebensweise nicht einverstanden gewesen sein kann, da er auch die Lebensweise der assimilierten Juden beschrieben hat. Ist das so richtig wiedergegeben?


    In jeder Religion gibt es Strenggläubige, die jedes Gebot und Verbot einzuhalten versuchen, und solche, die ihren Glauben weniger ernst nehmen. Und natürlich auch solche, die sich völlig von ihrer Religion entfernen. So sind die Menschen... Wie hätte Singer diese Tatsache in dieser Geschichte ignorien können?


    Nun, sollten dich diese Fragen ernsthaft beschäftigen, empfehle ich dir zwei weitere Bücher von I. J. Singer: "Von einer Welt, die nicht mehr ist" und "Verloren in Amerika" sowie ein Buch seines Bruder I. B. Singer: "Eine Kindheit in Warschau". Darin wird u. a. auch die Meinung seiner Eltern zu seinen schriftstellerischen Aktivitäten beschrieben.

    Zitat

    Des weiteren hat mich sehr verwundert, das Israel Joshua Singer für meine Begriffe einen risiegen Spagat gemacht, indem er auf der einen Seite die streng gläubigen Juden schildert und er auf der anderen Seite auch die Juden versucht darzustellen, die von diesen ganzen Glaubens ... eigentlich nichts mehr wissen wollen.


    Kannst du mir das bitte noch mal erklären? Inwiefern macht I. J. Singer einen "Spagat", wenn er verschiedene Einstellungen zum Glauben darstellt?


    Wie ich in meinen Beitrag über den Autor versucht habe, deutlich zu machen, waren ihm beide Seiten - durch das strenggläubige Elternhaus sowie seine eigene, aufgeklärte Lebensweise - durchaus persönlich bekannt. Wieso sollte es für ihn ein "Spagat" sein, beides darzustellen?

    Zitat

    Des weiteren stört mich etwas, dass das Buch nur so von jüdischen Fachbegriffen strotzt. Man muss ständig nachschauen, was dies und jenes bedeutet, denn man kennt sich mit der jüdischen Glaubensrichtung ja doch nicht so aus.


    Aber dafür gibt's ja das Glossar am Ende des Buches. Im übrigen, dieses Buch wurde von einem jüdischen Autor für jüdische Leser auf Jiddisch geschrieben. Die amerikanische (und die anderen) Übersetzung folgte erst später. Dass den meisten nicht-jüdischen Lesern die Begriffe nicht geläufig sind, hat den Autor sicher nicht weiter interessiert, weil sie nicht das von ihm angesprochene Publikum waren/sind.

    Zitat

    Desweiteren ist mir aufgefallen das im jüdischen Glauben, genauso wie im Islam, die Frau als solches nichts zu Sagen hat.


    In beiden Fällen sollte man diese Kritik auf die orthodoxe Richtung beschränken. Und in beiden Religionen haben die Frauen "als solche" in Haus und Familie sehr wohl zu sagen, lediglich nach außen wird die Familie durch den Mann vertreten.


    Im übrigen gilt zu bedenken, dass diese Geschichte im 19. Jahrhundert und in polnisch-jüdischem Umfeld spielt und nicht in der heutigen Zeit in Westeuropa, in der Religion und Staat voneinander getrennt sind.


    Und, nur mal so nebenbei, wenn man die Stellung der Frauen im "orthodoxen" Christentum (um auch hier zu verallgemeinern...) betrachtet, stellt man fest, dass es dort nicht wirklich besser ist. Immerhin haben sowohl jüdische als auch islamische Frauen z. B. das Recht auf Scheidung, das die katholische Kirche bis heute nicht gewährt.


    Dass sich die Stellung der Frau in Europa gewandelt hat, hat nicht mit der gewandelten Einstellung der orthodoxen Christen (aller Glaubensrichtungen) zu tun, sondern mit der Trennung von Kirche (Religion) und Staat in Folge der französischen Revolution.


    orthodox (griechisch): rechtgläubig, strenggläubig, die wahre (kirchliche) Lehre vertretend

    Für diejenigen unter uns, die sich in polnischer Geschichte nicht auskennen, aber trotzdem etwas über den politischen Hintergrund des Romans erfahren wollen, hier eine kurze Zusammenfassung:


    Kongresspolen


    Nach der Niederlage Napoleons wurde der Wiener Kongreß (1814-1815) einberufen.


    Anfang 1815 drohte wegen der polnischen Frage ein bewaffneter Konflikt auszubrechen, doch dann kam ein Kompromiß zustande.


    Preußen verzichtete auf das südliche Sachsen und erhielt dafür den westlichen Teil des Herzogtums Warschau (mit Posen, Gnesen, Thorn). Die Wiener Schlußakte vom 09.06.1815 legte dann die Grenzen fest, die im wesentlichen bis 1914 Bestand hatten. Der Hauptteil des Herzogtums Warschau wurde als Königreich Polen (Kongreß-Polen, poln.: kongresówka), Besitz des russischen Kaisers auf ewig, bezeichnet. Der Westen kam als Großherzogtum Posen an die Preußen. Krakau wurde freie Stadt unter dem gemeinsamen Schutz von Rußland,Österreich und Preußen. So blieb die polnische Frage praktisch weiter ungelöst und Krakau wurde zur symbolischen Hauptstadt einer verschwundenen Nation.


    Kongreßpolen, unter der Verwaltung von Adam Czartoryski, war der liberalste Teil des Russischen Reiches mit mäßigem Wohlstand. Es behielt auch sein eigenes Parlament, Verwaltungs- und Schulsystem.


    Im November 1830 brach ein Aufstand aus, in dessen Mittelpunkt ein Anschlag auf den Bruder des Zaren stand. Der Fakt, daß das polnische Parlament Zar Nikolaus als König von Polen ablehnte, da er die Wiederherstellung der polnischer Verfassung und die Vereinigung mit Litauen verweigerte, führte dazu, Zar Nikolaus am (25.01.1831) offiziell als polnischen König abzusetzten. Daraufhin erfolgte eine russische Invasion.


    Am Ende des Folgejahres waren die Polen geschlagen und ihre Verfassung wurde außer Kraft gesetzt. Viele Polen gaben jede Hoffnung auf nationale Souveränität auf und kurz darauf setzte die erste große Auswanderungswelle, vor allem nach Amerika, ein.


    Ebenso mißlang ein Aufstand gegen Österreich im Jahre 1846, das bedeutete auch das Ende der Unabhängigkeit von Krakau.


    Dieser Rückschlag war einer der Gründe für Polens Passivität bei den Revolutionen, die 1848-49 fast ganz Europa überzogen.


    Der letzte große Aufstand gegen die Russen (1863-64) wurde zwar schon von Litauen und Galizien unterstützt, waren aber von vornherein zum Scheitern verurteilt, da es kein stehendes polnische Heer gab.


    Nach seinem Mißerfolg wurde Kongreßpolen aufgelöst und als Provinz "Weichselland" an Rußland angeschlossen.


    Gegen Ende des Jahrhunderts entstanden auch in Polen verschiedene neue politische Parteien und Bewegungen. Die wichtigsten waren: die PPS (Polnische Sozialistische Partei), die in den Städten des russischen Teil Polens tätig war; die Nationalistische Liga, deren Machtbasis in den Randprovinzen lag; die Bauernbewegung von Galizien; und die Christdemokraten, die unter den schlesischen Katholiken dominierten.

    Was wissen die meisten Leser denn schon über die Geschichte Polens im 19. Jahrhundert? So erhalten sie wenigstens einen kurzen Einblick.


    Oder hättest du's gewußt? Dass Juden bereits in Polen gelebt haben, als es das Königreich Polen noch garnicht gab? Dass deutsche Weber (zumeist Protestanten) ins katholische Polen ausgewandert sind, weil die Lebensbedingungen dort besser waren als in ihrer Heimat? Dass die Industrialisierung Polens von Juden und Deutschen eingeleitet wurde? Dass Polen zur Zeit dieser Geschichte aufgeteilt war zwischen dem deutschen, dem russischen und dem österreichisch-ungarischen Reich und als unabhängiger Staat garnicht existierte?


    Nein, ich denke, die Einleitung ist weder zu lang noch überflüssig. Das Buch handelt zwar von der Geschichte der Brüder Simcha Meir und Jakob Bunim Aschkenasi. Aber die Geschichte der Brüder ist eingebunden in die Geschichte ihres Volkes und des Landes, in dem sie lebten. Es ist nicht nur ein Buch über einen Bruderkonflikt, der überall und jederzeit spielen könnte. Singer hat in seinen Büchern, wie sein Bruder, auch immer die Geschichte der osteuropäischen Juden erzählt.

    Hi Morgana!


    Klar lesen noch andere außer dir! Ich zum Beispiel...


    Schön, dass du das gesetzte Ziel schon erreicht hast... ;) Freut mich, dass dich dieses Buch mehr anspricht, als der Untergang Pompejis.

    Ob mir das gelingt? Nun, hier ist eine Erklärung und ich versuche, sie kurz zu halten... ;)


    Haskala
    leitet sich ab von dem hebräischen "Sechel", das auf Deutsch ein Synonym für Vernunft ist, und wird auch als "jüdische Aufklärung" bezeichnet. Deren Vertreter nennt man "Maskilim".


    Die Haskala entstand gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Preußen als Folge der Aufklärungsbewegung und der damit verbundenen Emanzipation der Juden. Sie veränderte die jüdische Religion und Erziehung grundlegend (z. B. Gottesdienst und Unterricht in der Landessprache), die Autorität der Rabbiner gebrochen und die Mehrheit der Juden in Westeuropa säkularisiert.


    Diese Aufklärungsbewegung verbreitete sich in den deutschen Staaten innerhalb von drei Generationen, und führte zur raschen und (fast) vollständigen Assimilation der Juden an ihre christliche Umwelt. In Osteuropa, besonders in den Ländern unter russischem Einfluss, in denen rechtliche Gleichstellung der jüdischen Minderheit undenkbar war, fand sie kaum Verbreitung. Ebenso blieb ihr Einfluss in den sephardischen Gemeinden Westeuropas, die durchweg in toleranterem Umfeld lebten, äußerst gering.


    Chassidim
    (die Frommen) leben heute hauptsächlich in New York und Israel, wohin ein Teil von ihnen vor dem Massenmord der Nazis fliehen konnte.


    Der Chassidismus geht zurück auf Rabbi Israel ben Elieser, genannt der Baal Schem Tow (Meister des guten Namens), der ca. 1700 – 1760 in Polen lebte und ein charismatischer Führer seiner Gemeinde war.


    Er entstand in Folge blutiger Pogrome und innerjüdischer Konflikte und verbreitete sich rasch über ganz Osteuropa.


    Ziel der Chassidim ist es, jedem Einzelnen die mystische Welt nahezubringen, womit sie in krassem Gegensatz zum klassischen Rabbinismus stehen, der die enge Bindung an Gott einer Elite, nämlich den Rabbis, vorbehält. Im Gegensatz zur Haskala hatte der Chassidismus eben nicht die Säkularisierung, die "Verweltlichung" und Anpassung an die Umgebung, sondern die Hinwendung zu Gott zum Ziel.


    Noch ein kleines Extra? Der Name der "Romanhelden" - Aschkenazi - leitet sich von dem Wort für Deutschland - Aschkenaz - ab. Mit Aschkenazim bezeichnet man die Juden Deutschlands und Osteuropas. Die zweite große Gruppe der europäischen Juden bezeichnet man als Sephardim, was sich auf deren Herkunft aus Spanien, von wo sie im Zuge der Reconquista vertrieben wurden, ableitet. Diese siedelten sich daraufhin hauptsächlich entlang der Küsten in den großen Städten (z. B. London, Amsterdam, aber auch Hamburg) an.


    Sorry, Lady M, ist doch nicht so kurz geworden...

    Israel Joshua Singer


    wurde am 03.02.1893 in Bilgorij/Polen als zweites von vier Kindern geboren. Seine Eltern Pinchos Menachem Singer und Bathsheba Zylberman zogen 1908 von Radzymin, wo sein jüngerer Bruder Isaac Bashevis geboren wurde, nach Warschau. Sein Vater war Rabbi und unterrichtete an einer chassidischen Schule und auch seine Mutter stammte aus einer Familie von Rabbis.


    Israel Joshua sollte diese Linie fortsetzen und erhielt die traditionelle jüdische Erziehung mit dem Ziel, später gleichfalls Rabbiner zu werden.


    Während des 1. Weltkrieges wurde er zur russischen Armee eingezogen und musste während der deutschen Besetzung Polens 1915 als Zwangsarbeiter arbeiten.


    1917 zog er gemeinsam mit seinem Bruder Isaac nach Bilgoraji, wo seine Großeltern mütterlicherseits lebten. Sein Großvater, ein orthodoxer Rabbiner in Bilgoraji, lehrte die Brüder die Geschichte und Welt des Judentums.


    Von Bilgoraji zog er nach Kiew, wo er als Korrektor bei einer jüdischen Zeitung arbeitete und bereits Geschichten und Theaterstücke schrieb.


    1921 kehrte er zurück nach Warschau. Dort war er schon in den 20er Jahren eine der herausragenden Persönlichkeiten im Kreis der jiddischen Schriftsteller. Bereits 1922 veröffentlichte er die Sammlung "Perl un andere Dertseylungen", in der sein moderner Realismus bereits deutlich wird.


    Als er 1934 nach New York City auswanderte, hatte sein Roman "Yoshe Kalb" seinen Namen bereits bis nach Amerika getragen. In Amerika erschien 1936 der bereits 1933 in Warschau begonnene Roman "Di Brider Ashkenazi", der ihn international bekannt machte.


    Israel Joshua Singer erlag am 10.01.1944 in New York City den Folgen eines Herzanfalls.


    Seine Erinnerungen "A velt vos iz nishto mer" (Von einer Welt, die nicht mehr ist) erschienen 1946 in der jiddischen Tageszeitung Vorverts.


    Israel Joshua Singer wuchs mit seinen Geschwistern in einem orthodoxen jüdischen Elternhaus auf, in dem ausschließlich jiddisch gesprochen wurde. Er wurde von seinen Eltern in den religiösen Traditionen des Chassidismus (väterlicherseits) und der Haskala (mütterlicherseits) erzogen, entwickelte jedoch selbst einen rationellen Blick auf die Religion, da er schon in seiner Jugend begann, z. B. Werke von Spinoza sowie säkulare Literatur, wie etwa naturwissenschaftliche und mathematische Bücher, zu studieren.


    Wie sein Bruder und seine ebenfalls schriftstellerisch tätige ältere Schwester Esther (geboren 1892) schrieb er seine Werke ausschließlich auf jiddisch.


    Er galt zu Lebzeiten als anspruchsvoller Autor kulturgeschichtlicher Romane, ist jedoch heute wenig bekannt.


    Sein Einfluss auf seinen Bruder, den späteren Nobelpreisträger Isaac Bashevis Singer, war so groß, dass dieser nach seinem Tod feststellte, er habe seinen "geistigen Vater" verloren.

    gibt's beim Emons-Verlag. Sie werden jedoch nicht von einem einzelnen, sondern von vielen verschiedenen Autoren geschrieben und spielen in ganz unterschiedlichen Zeiten, vom Mittelalter (zu finden unter der Rubrik "Historischer Krimi" ;) ) bis zur Gegenwart. Ihnen allen ist jedoch gemeinsam, dass sie in einer Stadt, eben Köln, spielen.


    Beim Emons-Verlag gibt's in der Krimi-Reihe im übrigen auch Krimis aus vielen anderen Städten und Regionen - sogar aus Düsseldorf 8o, Frankfurt :rolleyes: und Münster :D.


    Gelesen habe ich bisher noch keinen davon, aber jetzt bin ich auf den Geschmack gekommen... ;).