Beiträge von Linda

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    Original von ninnie
    Es wird doch irgendwo beschrieben, dass sie meinte, es sei dann besser so für Lisa.
    Sie hätte mit ihrer Tochter zusammen heimfliegen müssen, sie wusste, dass Lisa Angst hatte in Honduras, auch wenn sie das Land liebte. Da hat Susan aber ihr Leben wieder über alles andere gestellt und lieber ihre Tochter hergegeben, als ihr Leben zu ändern. Für mich völlig unverständlich.



    Ich würde auch auf gar keinen Fall mein Kind alleine irgendwohin schicken, um mein eigenes Leben alleine weiterzuführen.
    Aber Susan ist ein anderer Mensch! Sie war einfach nicht bereit, das Leben, was sie sich ausgesucht hatte, nämlich in einem hilfsbedürftigen Land Menschen zu retten, zu teilen oder aufzugeben. Sie hat dieses Leben schon nicht für ihre großen Liebe Philip aufgeben wollen. Für ihre Tochter wollte sie es auch nicht tun. Das ist ein familienbindungsloser Charakterzug. Aber es gibt Menschen, für die ihr Leben oder ihre Lebensaufgabe sich einfach nur dadurch erfüllt. Die Wertigkeit ihrer eigenen Tochter war für sie einfach nicht höher als das Helfen und Aufopfern von fremden, hilfsbedürftigen Menschen bis in den Tod!

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    Original von bücherwurm2612


    Trotzdem versteh ich sie nicht. Lisa ist ihre Tochter, da sollte sie doch normal mit ihrer Tochter leben wollen. Oder wenn als Grund genannt wurde, dass sie Lisa in den USA ein besseres Leben ermöglichen will mit gutem Schubabschluss und in keinem Katastrophengebiet, hätte man es ja auch verstanden. Aber selbst da muss Susan ihre Freunde und Lisa nicht im Glauben lassen, dass sie gestorben ist. Da hätte sie auch Bescheid geben können.


    So, wie Susan einen Dickkopf besaß, so hatte ihn auch Lisa schon in jungen Jahren. Lisa wäre nie von ihrer Mutter in die USA gegangen. Und wenn Susan noch so eine schlechte Mutter gewesen wäre, die Tochter hätte sich einfach nie von ihr getrennt. Lisa wollte ja sogar auf die Honduras zurück, obwohl sie glaubte, ihre Mutter sei nicht mehr am Leben.
    Ich denke, dort, wo man seine Jungend verbracht hat und was man kennt, davon möchte man sich nicht trennen.
    Ich vermute also, ohne die Lüge Susans, dass sie tot sei, hätte Lisa sich nie auf den USA Kompromiss eingelassen.


    Was ich auch noch sehr schön fand, dass Mary Lisa später bedingungslos geliebt hat, auch wenn sie ständig von Lisa vor den Kopf gestossen wurde. So eine Kraft an Liebe ist wirklich tief. Es ist schwer, in solchen Momenten die Wut hinunterzuschlucken und weiterzumachen, ohne die Tochter anzuschreien, sie könne bleiben, wo der Pfeffer wächst.
    Bei einem Ziehkind stelle ich mir das noch viel schwerer vor, denn es ist eben nicht das eigen Fleisch und Blut. Kompliment an Mary! Zum Glück hat sie die Früchte geerntet, die sie verdient hat: Lisa liebte sie zurück und gab ihr das Gefühl gebraucht zu werden. (Besonders schön: die Gespräche der beiden, was die Männerwelt anging, wo Lisa das erste Mal verliebt war) :-)

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    Original von SiCollier


    Nun, irgendwem muß es ja auch gefallen. Die Situation, mit seiner Meinung ein Einzelner zu sein, kenne ich. Das ist mir auch schon öfters passiert.


    Wirklich?! Ist schon ein merkwürdiges Gefühl... :umschau


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    Original von SiCollier
    Schön wie du die einzelnen Figuren beschrieben und das Wesentliche beschrieben hast.


    Danke! :-)


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    Original von SiCollier


    Zu mir leider nicht, das ist mein Problem.


    Schade! :-( Aber jeder hat ja auch seine Sichtweise und eine Geschichte dringt zu jedem unterschiedlich durch.

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    Original von Prombär
    Oh Linda, es gibt mir Hoffnung, weil es dir gefällt :-)



    Ja, ich fand es wirklich sehr schön, stand damit in der Leserunde eher alleine. Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. :-]


    Vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich bisher nur ein Buch von Levy gelesen habe und die anderen Kritiker mehr von ihm und deshalb eine völlig andere Grunderwartungshaltung hatten... :rolleyes

    Ich habe "Wo bist du" auch in der LR gelesen.


    Ich fand es sehr schön! :-]


    Das Buch hat in der Mitte einen absoluten Überraschungseffekt - hätte damit nicht gerechnet. Ich fand die Geschichte in sich sehr schön aufgebaut und sie schloss sich am Ende. Alles, was anfänglich angerissen oder geöffnet wurde, wurde auch beendet und geschlossen (z. B. die Hurrikan-Situation, der Platz am Flughafen, Susan und ihr Leben).


    Die Figuren sind sehr unterschiedlich und jeder versucht, sein Leben auf seine Art und Weise zu meistern mit Schwächen und Stärken.


    Alles in allem hat mich das Buch lächeln lassen. Zweihundert Seiten mehr hätten ihm bestimmt gut getan. Aber die Irrungen und Wirrungen der Liebe in seinen vielen Fassetten ist zu mir durchgedrungen.
    Jeder hatte seinen Liebeskampf auszutragen. Es war nichts für die tiefgehende und -greifende Liebe, sondern eher die der kämpferischen Natur.
    Sehr schön! :-]

    So, nun habe ich dieses Buch auch durch!


    Ich fand es - mein Gott, ich stehe völlig alleine!!! - sehr schön! :grin


    Das Buch hat mich in der Mitte mit dem angeblichen Tod Susans und dem Schauplatzwechsel total überrascht. Es stand plötzlich im Raum, eine Beziehung zwischen einer Frau und einem Mädchen aufzubauen. Noch dazu mit der Tochter der großen Liebe ihres Mannes.
    Ich fand die Geschichte in sich sehr schön aufgebaut und sie schloss sich am Ende. Alles, was anfänglich angerissen oder geöffnet wurde, wurde auch beendet und geschlossen (z. B. die Hurrikan-Situation, der Platz am Flughafen, Susan und ihr Leben).


    Mich hat erschreckt, dass Susan noch lebte. Mein erster Gedanke war: wie kann sie nur ihre Tochter wegschicken, um für andere, die nicht ihr eigen Fleisch und Blut sind, sich aufzuopfern, dafür womöglich noch in den Tod zu gehen.
    Aber, es passt zu ihr. Sie hat schon zu Philip nie eine enge Bindung eingehen können. Sie hat es auch bei ihrer eigenen Tochter nicht gekonnt. Der rote Faden, der sich durch Susans Leben zog, ist beibehalten worden. Susan konnte nicht mal für sich selber Verantwortung übernehmen. Wie sollte sie es bei ihrer Tochter schaffen. Susan war in meinen Augen ein sehr schwacher Mensch. (Hier möchte ich noch mal erwähnen, dass ich es sehr schade finde, dass ihr nicht mehr Zeilen von Levy geschenkt wurden, wie sie sich auf den Honduras durchgeschlagen hat!)


    Philip fand ich recht blass und schwach anfänglich. Er war Susan verfallen, hätte ihr den Himmel auf Erden geschenkt. Deshalb fiel es ihm auch so schwer, Mary zu lieben. Doch die Zeit heilt Wunden. Durch die Anwesenheit Lisas hat er einen Teil von Susan bekommen. Bis zu seinem Wutausbruch hing er ja an ihr wie an Susan. Ich denke, der Wutausbruch tat ihm gut, damit er seine Augen öffnete. Von daher erschien er mir reifer, ruhiger, besonnener. Auch seine Beziehung zu Mary hat sich immens verbessert! Schön, in sich stimmig! Dass er am Ende nicht sauer auf Susan ist, verstehe ich so: er hat sie geliebt, davon ist mit Sicherheit noch etwas übrig. Aber er lebt jetzt ein Leben, in dem sein "Für-sie-Schwärmen" kein Platz mehr hat. Er ist eben reifer geworden und Familienvater mit Verantwortung.


    Mary liebt Philip bedingungslos. Sie hängt an ihm, wie Philip sein halbes Leben lang an Susan. Doch sie ist stark und kämpft für ihre Liebe. Sie tut einiges dafür, z. B.: sie bleibt trotz geringer Gegenliebe bei ihm, kämpft gegen ihren Schweinehund an, ein Mädchen zu lieben, das nicht ihr eigen Fleisch und Blut ist und sie setzt alles daran, eine intakte mit Liebe gespickte Familie zu haben. Sie trägt ihr Herz auf dem rechten Fleck!


    Lisa hat auch schwer zu kämpfen. Aus ihrer Heimat und von ihrer Mutter gerissen zu werden, ist, denke ich, für ein so junges Mädchen sehr schwer! Schön fand ich, dass sie die Liebe, die Mary und die Familie ihr geschenkt haben, angenommen hat.


    Alles in allem hat mich das Buch lächeln lassen. Zweihundert Seiten mehr hätten ihm bestimmt gut getan. Aber die Irrungen und Wirrungen der Liebe in seinen vielen Fassetten ist zu mir durchgedrungen.
    Jeder hatte seinen Liebeskampf auszutragen. Es war nichts für die tiefgehende und -greifende Liebe, sondern eher die der kämpferischen Natur.
    Sehr schön! :-]

    @ SiCollier: Du erwähnst ab und an im Vergleich den Namen: Richard Paul Evans.
    Ich habe mal in seine Auswahl an Büchern gesehen. Das sind ja einige. Könntest Du mir da eins oder zwei empfehlen, die Du besonders schön fandest?! :-)

    So, hier bin ich nun endlich!


    Meine Ausgabe ist diese hier: siehe unten - und da steht auch nichts in Punkto Schwangerschaft von Susan.


    Irgendwie kommt das Buch bei mir anders an als bei der Mehrheit von Euch. Ich finde es spannend und sehr gut.


    Susan wirkt auf mich wie eine Frau, die mit sehr viel Mut und Überzeugung in ein Land fuhr, um Gutes zu tun. Sie war jung, erst 21 Jahre, und voller Optimismus. Sie hat sich voll engagiert und einen guten Job gemacht. Doch dort in auf den Honduras ist es eine dauerhafte Sache zu helfen. Das Leben plätschert dahin, man (sie) wird jeden Tag aufs Neue mit Leid, Armut und Trauer konfrontiert.
    Bei Philip läuft das Leben auch weiter. Er arbeitet sich hoch, steigt auf, erfährt einen positiven Aufstieg in seinem Leben.
    Bei Susan läuft das Leben in gerader Bahn ohne viel Freude. Ich vermute, sie geht genau daran kaputt.
    Ich denke, sie stellt irgendwann fest, dass das Leben, das sie dort führt, nicht von Dauer für sie sein kann, aber keinen Absprung findet und es Philip nicht eingestehen möchte. Sie ist so in sich verkeilt und niemand ist da, mit dem sie intensiv über ihr Leben reden könnte. Um mit Philip zu reden, ist sie einfach zu kurz in den USA. Aber ich denke, sie zieht sich zurück, will sich auch nicht helfen lassen. Ihr Leben ist verkorkst. Und als sie sieht, dass Philip auch noch das Glück der Liebe durch eine andere Frau erfährt, ist sie gänzlich am Boden zerstört. (z. B. die Hochzeit, die ihre hätte sein können).


    Man darf einfach nicht vergessen, wie jung sie noch war, als sie auf die Honduras kam. Die Vorstellung ihrerseits, wieder in die Zivilisation und zu Philip zurückzukehren, machte ihr bestimmt Angst. Sie hätte eine starke, führende Hand gebraucht. Doch Philip ist in dem Punkt auch zu schwach.


    Ich muss sagen, dass mich das Buch sehr beschäftigt und mir auch sehr nahe geht. Besonders, weil Susan aus ihrem Sog nicht rauskommt.


    Das Buch hätte gerne ein bisschen länger sein können, damit man Susans Situation besser verstehen kann.

    Sorry, sorry, dass ich bisher nur den ersten Teil lesen konnte. Aber hier war Land unter. Beide Kinder krank :krank und in den Abendstunden quängelig, nicht zum Einschlafen zu bringen, Stress und andere Sorgen... :-(


    Aber nun werde ich wieder einsteigen! Es ist ein so schönes Buch! Sonst bin ich eigentlich von der schnelleren Sorte, aber auch bei der letzten Marc Levy- LR hatte ich irgendwie tierischen Stress!


    So, nun bin ich aber wieder dabei! :-]

    Ich habe nun auch den ersten Teil beendet.


    Mir fiel es anfänglich schwer, mit den Personen warm zu werden. - Hab schon gesehen, damit stehe ich nicht alleine! ;-) -
    Das Problem ist wohl, dass einfach zu viel Zeit auf zu wenig Seiten verstreicht. Man kommt nicht richtig an die Personen ran, weil man nicht weiß, was sie den Tag über tun. Es gibt lediglich mal den einen oder anderen Einblick.
    Mir hat im Detail gefehlt, was Susan in den zwei Jahren gemacht hat, was ihr passiert ist und wie sie sich vom Kopf her gewandelt hat. Es gibt lediglich eine und auch sofort berührende Szene (!): die Geschichte mit dem Bergvolk und dem Mädchen. Toll! Leider nur eine.
    SiCollier sagte: "Der Autor scheint dem Stoff nicht gewachsen zu sein". Ich denke ähnlich, allerdings in die Richtung: Der Autor hat sich nicht genug Zeit genommen.
    Dani sagt: "Die Entwicklung von Susan und Philip bleibt dabei auf der Strecke." Das kann ich nur bestätigen!!! :write


    Susan wirkt unsympathisch. Dabei glaube ich, dass so ein zweijähriger Aufenthalt in einem Kathastrophengebiet mit ständigem Kummer, Armut und Leid einen sehr stark herunterziehen kann. Sie ist ja auch noch jung. Mit 21 Jahren (war doch richtig, oder?!) in so ein Gebiet zu fahren und dort zu leben und zu arbeiten, muss verdammt schwer sein!
    Dadurch, dass der Autor ihr einfach nicht genug Zeit "geschenkt" hat, uns (dem Leser) von sich zu berichten, können wir auch nicht nachempfinden, was sie durchgemacht hat.
    Deswegen fand ich die Mädchen-/Rettungs-Ziehvater-Szene unglaublich rührend und nah!


    Philip liebt sie zwar. Aber er kommt mir vor, wie ein Klammeraffe! - Sorry- Er ist ein bisschen steif und spießig. Nichts gegen Spießigkeit, aber er ist ja so super akkurat, wenn ich an die Salzstreuer auf dem Tisch denke und dieses ewige Warten! Er hätte, da er ja wusste, sie kommt erst in 6 Stunden, wieder nach Hause fahren und irgendetwas anderes machen können!
    Ich glaube, dass beide in verschiedene Richtungen abdriften und diese Liebe sich auseinander leben könnte. Ist ja oft so. Gerade weil die beiden sich seit jeher kennen.


    Dass Susan nur 2 Stunden bleiben konnte/wollte, fand ich auch super schade! Sie hätte es ihm auch gerne schreiben können, denn ich denke, es schwebte ihr schon länger vor, auf den Honduras zu bleiben!


    Man merkt mit jeder Faser, dass Susan keine richtige Beziehung mehr zu Philip hat. Es gibt keinen Begrüßungskuss nach 2 Jahren und auch sonst keine Küsschen von ihrer Seite. Keine Tränen, keine emotionale Regung. Und ihre zum Teil taktlosen oder knappen Sätze sprechen Bände.


    Was mich persönlich gestört hat, war, dass sie sich nie umdreht beim Weggehen. Aber das macht wohl jeder anders...


    Ansonsten finde ich das Buch spannend. Und ich bin auch überrascht, wie anders das Buch ist, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber im positiven Sinne! Ich freue mich, es weiterzulesen! :lesend

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    Original von SiCollier
    Ja, schon. Doch so gaaaanz langsam fängt es an, sich arbeitsmäßig hier etwas zu entspannen, und da läßt sich das irgendwie einrichten. Meistens. So wie nächste Woche, wo ich auch zwei Leserunden gleichzeitig habe (Levy und "Elbenzorn"). Aber das ist auch schon geregelt und wird funktionieren. :-)


    Unglaublich, wie Du das machst! :respekt