Liebes Wichtelchen Knoermel,
ich danke dir ganz ganz dollle für das Buch. Damit betrete ich Leseneuland. Bisher habe ich mehr historische Romane gelesen, die auf wahre Begebenheiten beruhten, aber ich freue mich schon riesig daruf nach dem Umzug mich in eine Ecke zu setzen und zu lesen.
Für alle Neugierigen: Ich spreche hier von:
Wolfram Fleischhauer -
Das Buch, in dem die Welt verschwand
Ein Buch, in dem eine ganze Welt verschwindet - gibt es das wirklich? Ein Buch mit solch revolutionären Gedanken, dass es alles Bisherige mit einem Schlag vom Tisch wischt?
Wolfram Fleischhauer schildert in seinem historischen Roman mit dem provozierenden Titel "Das Buch in dem die Welt verschwand", die Geburt der modernen Philosophie. Man schreibt das Jahr 1780. Das Deutsche Reich zersplittert in unzählige Fürstentümer und vor allem in der Medizin tummeln sich eine Vielzahl von Scharlatanen, Badern und Ärzten, deren Behandlungsmethoden mehr als zweifelhaft sind - vom Aderlass bis zur Hohlraum-Diagnostik ist alles vertreten.
In Nürnberg wird der junge Arzt Nicolai zum nahen Schloss des Grafen gerufen. Seit Tagen hat sich dieser in seiner Bibliothek eingeschlossen und seine Bediensteten, denen es streng verboten ist, diese Gemächer zu betreten, befürchten das Schlimmste. Nicolai kann nur noch den Tod feststellen. War es Selbstmord oder Mord? Eindeutig lässt sich diese Frage nicht beantworten.
Das Angebot des selbstbewussten Justizrates Di Tassi, an der Aufklärung weiterer dubioser Mordfälle mitzuhelfen, reizt Nicolai. Dass dabei auch die schöne geheimnisvolle Magdalena mit von der Partie ist, bestärkt ihn umso mehr. Während seiner Ermittlungen verfängt er sich in einem Wust an Geheimbünden, Rosenkreuzer, Illuminaten, die Freimaurerloge - alle sind sie an den Intrigen beteiligt.
Zur selben Zeit schreibt in Königsberg ein unbekannter Professor Kant ein Buch mit dem Titel "Kritik der reinen Vernunft". Ein einziges Buch, das von allen Seiten gefürchtet wird und mit einem Handstreich ein völlig neues Weltbild erschafft.
Sorgfältig beleuchtet Wolfram Fleischhauer die dunkle Zeit vor dem Beginn der Aufklärung: Das unbeholfene Tapsen nach Erkenntnis sowie der weit verbreitete Aberglaube. Ein wenig leidet sein Buch am zu straff gespannten roten Faden, der den Leser mit einem erhobenen Zeigefinger durch die Geschichte führt. Hier hätte der Autor sein erzählerisches Talent üppiger wuchern lassen dürfen.
Trotzdem ist das Thema seines Romans sehr reizvoll: ist es möglich, Gedanken zu verhindern, die nicht in das Weltbild der Zeit passen - und das mit allen kriminellen Möglichkeiten?
Weiterhin danke ich denen, die mitgeholfen haben, daß wir uns bewichteln konnten, Chaos im Chat hatten und es einfach schön war.
Der Bücherwurm
PS: Freue mich schon auf den "Wichtelbücherwunschsuchchat"