Nein, mit Standard meinte ich nicht, dass sie in jedem Roman vorkommen. Hätte wohl "gang und gäbe" sagen sollen.
Meine Leseerfahrungen beschränken sich allerdings in der Tat ziemlich auf den historischen Bereich.
Nein, mit Standard meinte ich nicht, dass sie in jedem Roman vorkommen. Hätte wohl "gang und gäbe" sagen sollen.
Meine Leseerfahrungen beschränken sich allerdings in der Tat ziemlich auf den historischen Bereich.
ZitatOriginal von Nachtgedanken
Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass nichts so schwer zu schreiben ist wie eine gute Sexszene
Echt? Mir fiel es sehr leicht, ich hatte die erotischen Szenen am schnellsten im Kopf und niedergeschrieben. Allerdings änderte sich das im letzten Drittel, da wurde der Spaß zur harten Arbeit, es war einfach zu viel, und man will sich ja nicht wiederholen. Das ist auch ein Grund, warum es erstmal keinen weiteren Erotikroman geben wird. Aber ich muss mich auch um andere Sachen kümmern.
Der historische Hintergrund gäbe wohl noch einiges her: Kaum ist Asarhaddon weg, kehrt Taharqa zurück, und Asarhaddon macht sich wieder auf die Socken. Stirbt allerdings unterwegs (er kränkelte, aber keine Ahnung, was ihn plagte). Sein Sohn Assurbanipal erobert Ägypten dann bis runter nach Theben. Aber lange konnten sich die Assyrer nicht in Ägypten halten.
ZitatOriginal von Mulle
Oder meinst du mit "ursprünglich" deine eigenen Pläne?
Genau. Wahr ist an der Story nur, dass Asarhaddon Ägypten bis Memphis eroberte und dazu drei Schlachten benötigte. Dass kurz vorher seine Frau starb und dass es einen Wesir namens Mentuhotep gab, der ein Schwiegersohn des Pharao war.
Zitataber so ganz scheint die Idee dich ja auch nicht losgelassen zu haben *denkt an den Schluss*
Hm, da hab ich gar nicht dran gedacht. *g* Es gibt ja tatsächlich eine Spielart, bei der Frau und Mann die Rollen tauschen, hat das automatisch eine homoerotische Komponente? Ich würd mal sagen, nein, aber eigentlich versteh ich davon rein gar nichts
Auch wenns merkwürdig klingt, Vergewaltigungen sind im erotischen Roman eigentlich Standard - sofern das Opfer seine eigene Lust entdeckt, bevor es zum Penetrieren kommt (bei männlichen Opfern gelegentlich auch danach, anscheinend müssen die mehr aushalten können).
ZitatOriginal von Alisha
Oh Gott, ich schreibe mich gerade um Kopf und Kragen...
In welchem Leserundenthread denn dann, wenn nicht hier? *g*
Zitat
Deshalb hat es mich auch nicht gewundert, dass sich die besiegten Ägypter so schnell in ihr Schicksal fügen, immerhin geht es nicht darum, ihre Stadt zu verteidigen.
Der Pharao war ja geflohen, da geht die Kampfmoral eines jeden Ägypters flöten. Diese Erklärung hätte sich bequem einflechten lassen, leider hab ich nicht dran gedacht.
ZitatOriginal von Katerina
Ich habe den Verdacht, dass es schlicht und einfach an der derzeitigen Mode liegt.
Da geh ich auch mal von aus. Vollbärte gehen heute gar nicht mehr, außer man heißt Reinhold Messner und muss sich vor der Kälte schützen. Und Dreitagebärte sind vermutlich akzeptiert, weil das suggeriert, man habe sich heldenhaft durch den Dschungel gekämpft und keine Zeit zum Rasieren gehabt.
Vor Urzeiten erschienen mal innerhalb kurzer Zeit drei Gilgamesch-Romane. Mich hatten die total begeistert. Dass ich die Story selber mal erzählen würde, und dann auf diese Art, hätt ich mir damals nicht träumen lassen *g*
Ursprünglich war Nefertem ja der Lustsklave von Asarhaddon. Zakutu gab es nicht (so hieß übrigens Asarhaddons Mutter, aber mir hat der Name so gut gefallen). Asarhaddon hatte Schanherib nachgestellt, und es war geplant, dass er zum Schluss als Gegenleistung für die Freilassung eine Nacht mit Asarhaddon verbringt (was ich aber nicht szenisch zeigen wollte). Der Verlag mochte aber nichts homoerotisches drin, also kam Zakutu rein, was mir dann eigentlich auch zugesagt hatte.
Ich glaube, über Nefertem würde ich gar nicht weitererzählen wollen, wenn es weiterginge. Er hat da eine Entwicklung durchgemacht, an die man erzählerisch schwer anschließen könnte. Im Sinne der Erotik!
Asarhaddon lässt Schanherib gehen, weil er kapiert hat, dass Zakutu gelogen hat. Es geht wirklich etwas schnell. Das liegt daran, dass diese Auflösung nicht von Begehren oder Liebe getrieben ist. Sämtliche Handlung wird dadurch angetrieben, dass jemand jemanden begehrt (wo sich erotische Szenen ja auch immer leicht einflechten lassen). Nur die Auflösung am Schluss nicht, da wird gekämpft und geredet. Daher erschien es mir für einen Erotikroman angemessen, das möglichst knapp zu halten. Kann gut sein, dass es zu knapp war.
Aber schön, dass es dir gefallen hat!
ZitatOriginal von Mulle
Zu deinem letzten Satz: Siehe meine Signatur
Aber nicht in diesem Genre. Da ist alles etwas schlichter und schwarzweißer.
Eigentlich ist es ja gut, dass es solche Männer nur in Büchern gibt. Dann liest man die wenigstens.
Wobei - um mich so richtig zu faszinieren (schreibenderweise), brauchts auch die dunkleren Ecken im Charakter. Die hat er ja eher nicht. Das ist eher so ein Wohlfühlheld.
ZitatOriginal von bibliocat
Und das, wo ich doch so gerne mal nach Theben und ins Tal der Könige möchte...
Ich hab das auch nie geschafft. Aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben.
ZitatOriginal von Johannaaber damals war das doch spannender :grin)
O ja. Männer in Röckchen und sonst nackt - ich glaub, nur deshalb hab ich mal angefangen, mich für Ägypten zu interessieren
Zitat
Die Prüderie kam doch erst später auf - oder Sabine? Wann gnau, weiß ich nicht genau.
Nur mit am extremsten war es wohl in der Victorianischen Zeit denke ich.
Ich will nix Falsches sagen, aber ich glaube, das ging erst so richtig mit der Syphilis los, also Neuzeit. Im Mittelalter war man nicht so prüde drauf. Eigentlich ist die heutige Zeit so richtig prüde - man redet zwar über Sex und sieht im Nachmittagsprogramm nackte Tatsachen, aber wenn man Nachbars stöhnen hört oder im Café eine Frau stillt, ist man peinlich berührt.
Und da beneid ich dich drum
ZitatOriginal von Mulle
Ja, aber in dem Fall weiß ich nicht, wie die Ausgangslage war. Da könnte man nur spekulieren, ob sie freiwillig mit ihm zusammen war oder nicht.
Ein bisschen was kann man ableiten: Sie hat zumindest Spaß an der Sache. Sie lebt in einem reichen Haushalt, also läuft sie nicht in Lumpen und muss nicht darben. Und vor allem: Sie lebt bei den GUTEN, also wird sie auch anständig behandelt.
ZitatOriginal von Nordstern
SabineW : Warum durfte man das denn 1993 machen und heute nicht? Wird es von den Lesern nicht mehr gewünscht, oder von den Verlagen oder woran liegt das?
Warum, weiß ich nicht. Vielleicht, weil der historische Roman noch jung war, und alles, was noch frisch ist, ist auch anarchisch, und später, wenn es sich weiter verbreitet hat, wird es in Bahnen gelenkt und reglementiert (vom Markt in diesem Fall).
Ich seh ja nur die Ergebnisse. Und damals konnte man sich z.B. in jeder Epoche austoben. Man durfte einen Mann als Prota wählen. Das hat echt keinen geschert. Meine ersten drei Romane haben Männer als Protas. Heute MUSS ich über Frauen schreiben, um überhaupt noch einen Vertrag zu kriegen. Heute MUSS ich in die Erotik ausweichen, um nochmal nach Ägypten zu dürfen.
Und heute muss eben auch alles historisch gesichert sein, während man früher machte, was man wollte (also nicht alle, natürlich). Was aber auch damit zu tun haben mag, dass, je länger die Epoche zurückliegt und man nicht mehr jede Einzelheit darüber weiß, die Hemmschwelle, sie zu verändern, niedriger ist. Und über lange zurückliegende Zeiten schreibt man heute ja kaum noch.
Was nicht heißt, dass ich es vorziehen würde, schlecht Recherchiertes abzuliefern. Aber vor 12 Jahren hab ich einen Roman geschrieben, in dem der Vater versucht, seinen Sohn umzubringen. Beide historisch belegt und bekannt, aber dass der eine dem anderen an die Gurgel wollte, ist völliger Quatsch. Tät ich mich heute niiiie mehr trauen!
ZitatOriginal von Bouquineur
Der historische Kontext stimmt aber doch bei Deinem Roman (zumindest nach meinen Kentnissen). Sag jetzt nicht nein, sonst muss ich meine Rezi umschreiben
Finger weg! Natürlich stimmt er. *g* Ich hab ja sogar geschrieben, dass Taharqa erwachsene Enkel hat, dabei hab ich ihn mir mit Will Smith schon so lecker vorgestellt. (Der spielt den angeblich ja ... demnächst ... irgendwann ... vielleicht nie.)
Der König von Assur ist blutrünstig. Da fliegen auf jeder Seite die Körperteile durch die Luft. Und der Held findet das toll. (Ich sachs ja, sowas gibts heute nicht mehr.)
Nää, das ist jetzt übertrieben. Das Buch kann man eigentlich gar nicht beschreiben. Das muss man lesen. Es gibt echt nichts Vergleichbares.
ZitatOriginal von Mulle
Erst wird der Assyrer rasiert, dann die Wunde versorgt - das sind mal Prioritäten.
Sie hat erst nach dem Rasieren geschnallt, dass es sich lohnt.
Der Bart musste schnellstens ab! Im Ernst, das war für mich ein Problem. Ein Held mit Bart, das geht nicht, das gibts nicht. Durchaus denkbar, dass eine Leserin sich sagt, nö, das mag ich nicht, les ich nicht. Naja, bild ich mir vielleicht nur ein, aber weiß mans ... Ohne Bärte fände ich ja schließlich die ganze assyrische Kultur noch viel interessanter.
Der Nefertem-Strang ist sicherlich noch am realistischsten. Also abgesehen von seiner ständigen, ähm ... Bereitschaft, das ist dem Genre geschuldet. Aber wie es ihm dabei ergeht - da ist er sicher die interessantere Figur (vielmehr das interessantere Schicksal). Merit & Schanherib - das ist ja eigentlich nur ein Märchen (solche Männer gibts ja auch gar nicht - aber ich hab Schanherib natürlich viel lieber).
Hier sieht man so eine entblößte Brust: http://jemolo.com/alta/eg778.jpg (Die Gemahlin von Sennefer, hohes Tier unter Amenhotep II.)
ZitatOriginal von Mulle
Was mit dem Pharao passiert ist, habe ich nicht so recht verstanden, und mich wundert es auch etwas, dass die Ägypter allesamt so schnell nach der Übernahme durch die Assyrer damit konform gehen. Ich hätte da irgendwie mehr … Trubel auf den Straßen erwartet, mehr Reaktion. Aber das Ganze schien sehr ruhig über die Bühne gegangen zu sein.
Das ist auf keinen Fall ein Abbild der Wirklichkeit. Wie der ganze Roman ja eigentlich nicht. Bei einem "richtigen" Roman hätte ich da aus dem Vollen schöpfen können, aber in einem Erotikroman ist alles der Erotik bzw. der Liebesgeschichte unterworfen. Da ist schlicht kein Platz, um Schlachten oder Widerstand den Raum zu geben, wie er es eigentlich verdient hätte. Aber es geht noch ganz anders - in einem Roman hatte Asarhaddon Memphis "erobert", indem er mit einem hohen ägyptischen Tier geschlafen hatte. Und das war ein richtiger historischer (und schöner) Roman, Hardcover, Piper! "Der König von Assur". Damals, anno 1993, durfte man sowas noch machen. Heute würden einem Lektoren wie Leser die Ohren langziehen
Zitat
Nefertem ist etwas interessanter, wobei ich mir ihn auch noch nicht ganz vorstellen kann. Wurde schon erwähnt, wie alt er ist? Ich frage mich die ganze Zeit, ob er jünger ist als Merit, weil sie zu Anfang mal etwas andeutet, wonach ich ihn mir so 15-16 jährig vorgestellt habe. Bitte sag mir jemand, dass er älter ist!
Merit ist 17, er ist 2 Jahre älter. Allerdings finde ich gerade nicht die Stelle, wo das erwähnt wird.
Mir gefällt das Cover, allerdings wusste ich auch, was auf mich zukommt. Immerhin wirkt die Dame natürlich und halbwegs mit Merit kompatibel. Es hätten auch Mörderkunsthupen sein können.
Ein ägyptischer Halskragen wär natürlich schick gewesen, aber es gibt praktisch keine historischen Erotikromane, die die Epoche widerspiegeln. Außer es handelt sich um Korsetts, und er spielt in einer Zeit, wo man das halt trägt. Aber ich weiß gar nicht, was ihr wollt - das Ledersofa im Hintergrund ist doch sowas von ägyptisch
Hallo Eulen, schön, wieder mit euch zu lesen
Danke für die Fotos, Herr Palomar. Da ist ja wirklich nicht viel übrig. Du hast die Bilder an Ort und Stelle gemacht, stimmts?
Aber das Cover ist furchtbar. Als hätte die sich einen Mongolenbart angeklebt.