Wenn unsereiner was zu dem Buch sagt, kann man dem Verdacht, einer lieben Autorenfreundin sowieso nur Lob zu spendieren, kaum ausweichen. Ich versuchs trotzdem: JA, ich hatte auch meine dicken Zahnschmerzen bei den Verwicklungen ab der berühmtberüchtigten Seite 300nochwas. So, jetzt ist es raus!
Und komme hiermit zum allerehrlichsten Lob.
Ich hatte ja auch schon mal für einen Bauernkriegsroman, Bundschuh, die ganze Kiste halt, recherchiert. Zig Bücher gewälzt (auch Romane) und die Sache einfach nicht gerafft. Das war so ein Berg, nee, wie soll man das schnallen. Dann Katerinas MS gelesen und zack - alles da. Alles begriffen. Alles ganz einfach eigentlich. Unglaublich, mit welcher Leichtigkeit sie einen da durchführt, inklusive der vielen schönen Ausschmückungen über Leben und Denken der Leute damals. Dabei nie überladen oder mit Wissen protzend. Selbstredend, dass man auch nie das Gefühl hat, da agieren Figuren vor Kulissen. Es ist tatsächlich, wie es ja im Idealfall sein sollte, wie ein Blick in die Vergangenheit.
Ganz großes Wohlfühlkino. Was eben auch an den Menschen liegt, denen man da zusieht. Vor allem Kathrin. Die ist die lebensechteste Gestalt, die mir in einem Roman je untergekommen ist. Diese Fähigkeit, in die Seele und Gedankenwelt einer fiktiven Figur zu schauen, ist ja so überaus beneidenswert. Ständig tut und sagt Kathrin Dinge, die man in ähnlicher Situation auch schon mal tat und dachte. Das zum Beispiel:
[sp]Als ich das letzte Mal hierher gekommen bin, war ich eine, die noch einen Vater gehabt hat, und wenn ich das nächste Mal komm, bin ich eine, die keinen Vater mehr hat.[/sp]
Oder wenn sie
[sp]später richtig verliebt in Lux ist, ständig an ihn denken muss und selber reflektiert, dass verliebte Leute für andere eigentlich unerträglich sind - stimmt, sind sie! Ich kann die nicht ausstehen, und Kathrin ging mir da auch mächtig auf den Zwirn :lache[/sp]
Allein deshalb freu ich mich auf Katerinas nächsten Roman. Hörst du? ROMAN!!!