Beiträge von SabineW

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    Original von SiCollier
    Seite 75, das Sturhorn. Da habe ich eine spontane Assoziation, wie das aussieht: wie „Kleines Bißchen“. Kennt ihr nicht?


    Doch! Die hatte ich nämlich auch. Könnte aber auch am wüstenartigen Drumrum liegen, denn die Sturhörner sehen doch ein bisschen anders aus. Eher so eine Mischung aus dem Kleinen Bisschen und Susanne Gerdoms Skralls.

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    Original von Bouquineur
    Bei den meisten Büchern ist es ja doch eher ein "sie sah ihn und schmolz dahin". Ich finde es sehr wohltuend, dass das hier nicht so ist.


    Ich hätte eher damit gerechnet, dass jemand anmerkt, dass es vorneweg gar keine "Was sich liebt, das zofft sich vorher"-Phase gibt.


    Was ich durchaus reizvoll gefunden hätte, nur war dafür gar kein Platz, das zu schildern. Anfangs sind ja doch ein paar recht große Zeitsprünge. Ich sehe sie eher als zwei, die von Anfang an merken, dass sie sich mehr als mögen, ihnen die äußeren Umstände aber erstmal kaum eine Chance lässt.

    Na, Raubtier, wer hätte ihr das denn abgenommen? Aber bettszenenmäßig war das ja noch nicht Ende der Fahnenstange (wie man sich sicher denken kann).


    Ich mag es, dass du so über Anschar denkst. Hier durfte ich ja mal ohne jeden Zwang den Helden so ersinnen, wie ich ihn mag: stark, schön, fast unüberwindlich, aber gequält und eben auch manchmal heulend. Eigentlich müsste er auch noch blond sein, aber erstens hatte ich in meinem Ketzer-Roman davor einen Blonden, und zweitens fiele dann ein Gegensatz zum blonden deutschen Friedrich weg. Die Argaden sind ja eher südländische Typen. Und dass Anschar so nah am Wasser gebaut hat, liegt eben daran, dass das eine Eigenschaft seines Volkes ist. Das ist auch so ein Gegensatz zu den Preußen, die das natürlich sehr merkwürdig finden. Diese Gegensätze machen ja den Reiz aus.

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    Original von JASS
    Es gibt so selten richtig tolle Liebespaare. :-]


    Dass du meins dazuzählt, freut mich ja irre.


    Ich glaub, Anschar würde sich nicht auf Berlin freuen, wenn er wüsste, was ihn da erwartet.

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    Original von SiCollier
    Am Anfang des Buches gibt es ja dankenswerterweise eine Karte. Vermutlich macht jeder Autor es anders, aber wie hast Du es gemacht? Was war zuerst da: das Buch und dann wurde die Karte gezeichnet, oder erst die Karte gezeichnet und dann geschrieben? Denn Beschreibungen und Karten müssen ja zusammen passen.


    Ich sollte eine Skizze anfertigen und hab dann diese drei gemacht, wie sie da zu sehen sind (nur nicht so schön, Häuschen hab ich keine gemalt). Eigentlich hab ich das nur gemacht, um alle Infos unterzubringen, aber vielleicht hat sich der Kartenzeichner gedacht, ich will das so haben, oder er fands gut, keine Ahnung. Dass auf diese Weise ein richtiges Bild der schwebenden Stadt entstand, hat mir erst gar nicht so gefallen. Das Bild an sich schon, klasse gemacht, aber dass man es überhaupt sieht ... Aber inzwischen hab ich schon hier und da gehört, dass es ein echter Hingucker ist und sogar zum Kaufen animiert. Das ist natürlich prima.


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    Dieser Teil (im 19. Jahrhundert) rauschte farbenprächtig wie ein Film an mir vorbei und hätte ruhig ein paar Seiten mehr dauern dürfen.


    Das zu lesen freut mich sehr, mir ist der nämlich sehr schwer gefallen. Das war für mich alles Neuland. Die fremde Welt nicht, da hab ich mich schreibenderweise gleich heimisch gefühlt.


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    wie sind die Namen entstanden? Gracia ist nicht unbedingt ein Name, den ich in Preußen vermuten würde.


    Hehe, jetzt wirds peinlich. Sie ist nach Gracia Baur benannt, ja genau, dieser Castingsängerin. Neiiiin, ich bin kein Fan, nix, ich hab bloß mal was über die gelesen, und da ist der Name hängen geblieben. Ursprünglich auch mit c, weshalb der so im Vorschautext gelandet ist, aber irgendwann ist mir aufgegangen, dass man bei so einem ungewöhnlichen Namen sicher nicht auch noch die italienische Version gewählt hätte. Ursprünglich hatte ich mal an Wilhelmine gedacht. Aber das kann ja keiner ernsthaft wollen. *g*


    Wie ich auf "Anschar" gekommen bin, weiß ich nicht mehr, aber meine Helden fangen fast immer mit A an, obwohl ichs gar nicht drauf anlege. Die anderen Namen zu ersinnen war ehrlich gesagt eine ziemliche Mühsal. Die der Familie nicht, die kamen ganz spontan. Aber die Fantasynamen, o weia ... Als Ausgangspunkt hatte ich für die argadischen indischen Namenslisten, und für die Wüstenbewohner hab ich in biblische Geschlechtsregister geguckt und das so lange abgeändert, bis es stimmig klang.

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    Original von buttercup
    Ansonsten hat mich die Geschichte :angel


    Uff. :schweiß von der stirn wisch: (Schöner Smiley übrigens.)


    Ein gewisses Nervpotential von Grazias Getue ist durchaus beabsichtigt. Das fand ich an der Konstellation ja auch so faszinierend: Eigentlich sollte einem die alte Jahrhundertwende immer noch näher sein als die gänzlich fremde antike Welt, aber was das betrifft (und natürlich auch anderes), ist einem die fremde Sichtweise näher.


    Grazia ist ein Kind ihrer Zeit; wenn sies nicht wäre, hätte ich diese Zeit nicht zu wählen brauchen. Und da gehört diese Schamhaftigkeit dazu. Ich weiß nicht, ob sie übertrieben oft an ihr Korsett denkt. Ich habs nicht so empfunden. Aber dass sie sich jetzt denkt, wie klasse, ich brauchs hier nicht tragen, wäre unrealistisch. Sie ist es gewohnt. Die eine Szene, wo Schmerzen erwähnt werden, saß sie wer weiß wie lange unnatürlich verrenkt auf dem Sattel. Eher war es ja so, dass man Rückenschmerzen hatte, wenn man es eine Weile nicht getragen hatte. Die Kritik damals kam ursprünglich von Medizinern, die Frauen waren da erstmal nicht so scharf drauf. Ein Kleid ohne Korsett war undenkbar. Da gab es ja dann ein paar Jahre später "Reformkleider", das waren taillenlose Säcke, weil man es sich ohne nicht vorstellen konnte.

    Das beruhigt mich. :lache Ah, doch, etwas hab ich davon gelesen, eine gewisse Folterszene (weil die so berühmt war, da hab ich mal geblättert). Irgendwann möcht ich ja schon mal ran. Die ganz allgemeinen Parallelen sind mir natürlich bekannt. Frau von (nicht ganz) heute verschlägts in eine rustikalere Zeit und findet die große Liebe.


    Ich hoffe, das wars. :-D


    Muss Jamie in anderen Bänden eigentlich auch in ihre Zeit? Weil, das blüht Anschar in der Fortsetzung nämlich auch.

    Ah, danke, dass du mir Gelegenheit gibst, zu sagen, nein, hab ich nicht.


    Das ist so ne alte Autorenangst: irgendwas unwissentlich zu verbraten, was es anderswo schon gibt. Ich weiß also nicht, was das für Parallelen sind, und bin mir auch gar nicht sicher, ob ich es jetzt noch wissen will. Lieber nicht.

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    Original von JASS
    Anschar ist ein Sklave! Ich bin beeindruckt, wie nebenbei vorher der Ohrring erwähnt wurde, da ja alles in dieser Welt fremd ist, kam da kein Verdacht auf, dass das etwas Besonderes bedeuten könnte. Ich weiß nicht, warum, aber diese Auflösung gefielt mir sehr. Es hat so etwas... ambivalentes. Stolz und Stark -und dann ein Sklave!


    Ja, was meinst du, wie groß meine Freude war, dass das im Vorschautext, der auch bei sämtlichen Onlinehändlern steht, verraten wird. :peitsch


    Friedrich kann kein Rivale sein. Ich weiß nicht mehr, wers mir gesagt hatte, aber so in etwa: Er hat einen Schnauzbart. Das kennzeichnet ihn sofort als "DU bist es nicht".

    Das leidige Sprachenproblem, das hat mir am Anfang ziemlich Kopfzerbrechen bereitet. Gibt ja nur drei Möglichkeiten: 1. die Heldin lernt die fremde Sprache, 2. Magie, 3. der Autor ignoriert das Problem (wenn jemand eine vierte kennt, her damit).


    Nr. 2 hatte ich erst favorisiert, aber diese Lösung kam mir zu bequem vor. Für mich und für Grazia. Außerdem hätte das vielleicht vermuten lassen, dass man auch an anderen Stellen mit bequemen Magielösungen rechnen muss. Es half nix, Grazia musste lernen. Dass sie eigentlich "deutsch" lernt und dann zwei Sprachen da rumschwirren, die in Wirklichkeit ein und dieselbe ist, ja, das war dann die andere Hürde. Dass ich sie immer elegant genommen habe, will ich gar nicht behaupten.


    Nr. 3 kam für mich nie in Frage. Es soll ja suggeriert werden, das ist alles echt. Wenn dann die fremden Leutchens einfach deutsch reden, also auch im Roman deutsch, wäre es nicht mehr echt. Es wäre dann, als würde Grazia träumen, oder so. Jedenfalls würde die Echtheit der fremden Welt platzen wie eine Seifenblase. Zumindest es es mir bei Büchern oder Filmen so gegangen, wo das Sprachenproblem ignoriert wurde.