Beiträge von Herzquark

    Vanity :
    Nun, ich kann als sehr gutes Beispiel Dieter Bohlen heranziehen.
    Er war erfolgreich mit Modern Talking - und hat irgendwann gemerkt, dass er zwar gesanglich wenig gut ist, aber seine Melodien waren eingägig und drei Akkorde auf der Gitarre kann er ja auch. Nach vielleicht sieben Jahren war dieses Image gegessen.
    Dann versuchte er sich als Musikproduzent und Jurymitglied bei DSDS - und tut dies nach wie vor, weil er "scharfzüngig" und beleidigend genug ist für's deutsche Fernsehen. Seine von ihm produzierten Stars haben alle nach drei Monaten aufgehört zu existieren, aber an den CDs, Tandiemen und ab den Werbeauftritten verdient/e er verdammt gut.
    Und irgendwann zwischendurch hat er aus seinen Beziehungen Karriere gemacht und ein Buch geschrieben und daran auch gut verdient.


    Was ich mit diesem Beispiel sagen möchte, ist, dass es einen Schlag Mensch giht, die eine so große Publicity haben, dass es egal ist, was sie tun. Sie sind im Munde des Pöbels (Das soll nicht sagen, dass wer sich für Kltasch und Tratsch interessiert dazu gehört; ich meine damit die BILD-und-GALA-lesende-Bevölkerung ^-~) und das ist ausreichend; sie bleiben im Gespräch, somit in der Zeitung, somit verdienen sie Geld.
    Und Eva Herman erfreut sich bei einer breiten Masse der Bevölkerung, vor allem unter älteren Menschen ab 50/60 sehr großer Beliebtheit, vor allem bei solchen, die selbst das Patrichat als Familienmodell noch kennen gelernt haben während ihrer Kindheit.
    Selbst, wenn der NDR sie rausgeworfen hat, so hat sie nach wie vor ein breites Publikum, erscheint somit in den Zeitungen und auf anderen Fernsehsendern und zu Interviews vielleicht für RTL / RTL2 und so weiter und daran verdient sie genug.

    Zitat

    Original von Vanity
    dyke
    du hast Recht, schon sieht es ganz anders aus.
    Was mich stört, und damit hat sie nicht ganz unrecht ist, dass die Medien viel Schuld haben dass das alles aufgebauscht wird.
    Sollen Sie doch mal bei sich selbst anfangen, denn da gibt es die ein oder andere Leiche bestimmt auch.


    Sie ist, meines Erachtens, die Gewinnerin durch die Medien und ich denke als Fernsehjournalistin, die lange Zeit vor der Kamera stand, weiß sie um ihre Beachtung. Was ich damit meine? Ich setze mich in die Nesseln und behaupte, dass sie ganz gezielt provoziert.
    Natürlich weiß sie, dass durch das Aufbauschen der Medien und somit der Beachtung von allen Menschen ihre Quote steigt bzw. den Buchkauf ankurbelt. Warum auch nicht? Ich habe schon oft als Argument gehört, dass man sich ja "mit dem auseinandersetzen muss, was man hasst" und deswegen wird das Buch gekauft und deswegen kann sie auch weiterschreiben und ihre, sogar vom Hausfrauenverband abgelehnten Thesen, weiterverkaufen. Sie hat vielleicht selbst ein geringes Interesse an der moralischen Entwicklung der Gesellschaft (wie sie selbst sagt), bloß wenn sie wirklich selbstlos etwas verändern wollen würde, würde sie den von ihr proagierten Lebensentwurf selbst leben, meint ihr nicht? ;=)


    Was ich unterstelle? Nun, in aller erster Linie möchte diese Frau Geld verdienen und das tut sie. Es ist ihr egal, ob die Menschen sie lieben oder hassen; beides ist gut für ihr Portemonnaie. Und wenn schon keine gute, dann eben eine schlechte Publicity, Hauptsache man bleibt im Gespräch.


    Ich möchte mal erwähnen, dass man nicht so naiv sein sollte zu glauben, dass die Frauen selbstlos und nur zur Errettung der aussterbenden "Familien-mit-vielen-Kindern"-Gesellschaft handelt, weil dann würde sie folgendes tun:
    Ihren proagierten Lebenentwurf selbst leben als Hausfrau mit ihren beiden Söhnen und dem dritten (?) Ehemann.

    Ich möchte zu einer Äußerung ihrerseits, vor allem als Geschichtsstudentin äußern:


    Ich habe auf der Pressekonferenz betont, dass im Dritten Reich grundlegende Werte, die jahrtausendelang den Menschen das Überleben sicherten, missbraucht, pervertiert wurden und anschließend von den 68ern abgeschafft wurden.


    Grundlegende Werte waren für sie: Familie, Kinder, und das Mutterdasein. Und ich muss sie leider darauf hinweisen, dass sie hier beweist keine Ahnung von familiengeschichtlichen Zuständen zu haben; weder vom Dritten Reich noch von der Vorkriegs- bzw. Vor-Hitler-Phase.
    Ich formuliere dies mal sehr pauschal, weise aber darauf hin, dass es kein festes Familienmodell zur damaligen Zeit gab. Folgendes war nämlich zu den Goldenen 20ern eher der Fall: Frauen, die arbeiten und studieren. Ich kann sogar mit einem Schlagwort erwidern, warum die Produktivität von Frauen so gestiegen ist - Salopp formuliert, irgendwie sind im 1.Weltkrieg einige Männer abhanden gekommen.
    Es gibt Wirtschaftshistoriker, die sogar sagen, dass durch das Aufkommen der Frauenarbeit die Wirtschaft sogar sich steigern konnte in ihrer Produktivität. Familienmodelle, in denen Frauen alleinstehend sind, gab es auch schon zu Zeiten, bevor Hitler überhaupt eine Rolle in der NSDAP gespielt hat.
    Was ich damit sagen will, ein Familienbild, bei denen alle unter einem Dach gelebt haben, mit Großeltern, Eltern und Kindern, wie es ein von den Nationalsozialisten als "altes, wertvolles Bild" propagiert wurde, war die Ausnahme, nicht die Regel. Zumal man nicht vergessen darf, dass Hitler die Frauenproduktivität nur im häuslichen Bereich geschätzt hat, bis zum "Männermangel" 1944, wo er sogar vorsah Frauen an der Waffe ausbilden zu lassen.

    Ich denke, unterschiedliche Kinder brauchen unterschiedliche Betreuung und jeder reagiert anders auf die Abstinenz von Mutter und/oder Vater. Und doch sollte es für Kinder eine feste Bezugsperson geben, was nicht die Mutter sein muss, sondern jeder andere, der sich intensiv um ein Kind kümmern kann.


    Was mir sehr negativ an Frau Herman aufgestoßen ist, sind die Zusammenhänge, die sie ab und an feststellt; z.B., dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Lernbehinderungen und fehlenden sozialen Kompetenzen bei fehlender Bemutterung:


    Die berufliche Karriere von Frauen stockt und erleidet deutliche Einbrüche vor, während und nach der Schwangerschaft. Bei beinahe der Hälfte aller Kinder in Deutschland werden anlässlich der vorschulischen Untersuchungen wegen fehlender Bemutterung deutliche Defizite wie motorische oder sprachliche Störungen, kognitive Entwicklungsbarrieren und verhaltensauffälliges Benehmen festgestellt.


    Sie unterstellt Karrierefrauen, dass sie so oder so unzufrieden sind mit ihrem Berufsleben, weil sie in einem ständigen Kampf mit dem männlichen Geschlecht um Anerkennung sind:


    ... sind im beruflichen Kampf gegen die Männer am Ende ihrer Kräfte und Ressourcen angelangt. Sie sind ausgelaugt, müde und haben wegen ihrer permanenten Überforderung nicht selten suizidale Fantasien


    Viel schlimmer noch, sie sieht einen biologischen Zusammenhang zwischen der Verteilung der Rollen zwischen Mann und Frau. Im übrigen bezeichnet sie die Schöpfung als biologisch *hust*:


    Betrachten wir einmal den soziologischen und biologischen Kontext. Der Mann steht in der Schöpfung als der aktive, kraftvolle, starke und beschützende Part, die Frau dagegen als der empfindsamere, mitfühlende, reinere und mütterliche Teil.


    Sie unterstellt den Karrierefrauen, und somit auch sich selbst, sie würden nur arbeiten gehen, damit sie sich selbst beweisen können:


    Dabei sollten sich umgekehrt die so genannten Vorzeigefrauen zur Abwechslung auf den Prüfstand stellen und sich fragen lassen, welche Ziele sie eigentlich leiten. Die ehrliche Antwort wäre: Es sind Selbstgefälligkeit und Eitelkeit. Wir Frauen sind dem Wahn verfallen, uns beweisen zu müssen, dass wir zu allem fähig sind.


    Das nächste Zitat lasse ich unkommentiert stehen:


    Wenn die Frau zur Konkurrentin des Mannes wird, spürt er weder Bindung noch Verantwortung für sie.


    ... Was ich damit sagen möchte, ist nicht, dass keiner zu Hause bleiben darf und sich in seiner Rolle als Mutter und Hausfrau nicht verwirklichen darf. Ich denke mir nur, dass wir im Jahr 2007 bereits die 50er Jahre mit dem "Muttchen bleibt zu Hause"-Mythos überlebt haben und auch die 68er mit ihrer extremen Ablehnung der Mutterrolle. Wir leben im Jahr 2007 und jeder sollte doch mündig genug sein selbst zu entscheiden, ob er arbeiten geht oder aber ganztags zu Hause bleibt.


    Für mich persönlich steht nur folgendes fest: Ich brauchte keine 24-Stunden - Betreuung, ich brauchte eine Mutter, die mir Vorbild sein konnte und die meine Neigungen schulischer Natur gefördert hat und dass nicht 24 Stunden täglich, sondern in den vier, fünf Stunden, die wir miteinander hatten als sie von ihrer Arbeitsstelle nach Hause kam.
    Und doch ist das ja eine sehr subjektive Bewertung.
    Ich denke, dass ist eine viel zu individuelle Sache, als dass man das auf alles und jeden beziehen kann.

    Ich muss ehrlich gestehen, anfangs war ich wenig angetan von den Beschreibungen des Autors. Seinen Schreibstil würde ich als anfänglich wenig fesselnd beschreiben; er beschreibt das Leben und dessen Banalitäten in Folge allerdings so ironisch, dass ich nicht umhin kam an der einen oder anderen Stelle zu lachen. Und doch... Die gesamte Handlung wirkt etwas konstruiert, die Figuren beinahe austauschbar. Er kann sich nicht zwischen den beiden Damen entscheiden, rühmt gleichzeitig Vor- und Nachteile einer Dreiecksbeziehung, merkt aber dennoch, dass in seinem Alter (51 Jahre) es vielleicht besser wäre monogam zu leben.
    Die beiden Damen erlebt man dabei mit ihren Unterschieden allerdings sehr blass, beinahe alles wird um den gemeinsamen Geschlechtsakt mit den Protagonisten aufgebaut. Vielleicht mag dies eine reale Beschreibung für fortwärende Beziehungen sein, aber ich denke, die Gefühlskomponente spielt im Leben des Protagonisten keine tragende Rolle und das, wo er von Emotionen geradezu durcheinander gebracht wird.
    Ich muss sagen, es ist nicht die erste Geschichte dieser Art, allerdings wurde hier, für meinen Geschmack zu konstruiert versucht, eine Liebesgeschichte zwischen drei Menschen zu gestalten, nebenher noch die Sicht des Protagonisten auf die Welt mit ihren Banalitäten und ihren "normalen" Tagesabläufen in einer Stadt.
    Doch dennoch gibt es Stellen zum Schmunzeln, wenn er z.B. sagt, er würde gerne frei sein wie ein Vogel und auch auf seinen Balkon scheißen, während er graziös sein Gefieder aufplustert.
    Sicherlich, ein großartiger Bestseller ist dies meiner Meinung nach nicht, dazu ist die Handlung einfach nicht innovativ genug. Für einen Nachmittag bestimmt sehr interessant, auf Dauer aber wird man erschlagen von Normalitäten und Banalitäten und dem Konstruktwahn des Autors.

    Ich kann mich den positiven Begeisterungsstürmen überhaupt nicht anschließen.


    Das Buch wurde mir in mehreren Foren wärmstens ans Herz gelegt und auch amazon hatte nur zumeist positive Rezensionen zu verzeichnen. Also dachte ich mir: "So schlecht kann es ja nicht sein und wenn es so wunderschön ist, vielleicht hast du dann mal ein Buch, um dich aufzuheitern."
    Und dann?


    Ich habe es nach 100 Seiten weggelegt.


    Dieser dialoglastige Stil gefiel mir noch am wenigsten; hinzu kam, dass diese Idee mit einer zusammengewürfelten WG nicht die innovativste ist und zum anderen wirkte die Darstellung mancher Charaktere extrem daneben.
    Wenn man versucht einen Charakter verrückt darzustellen, muss man nicht alle möglichen, von der Gesellschaft abgelehnten Werte in einen Topf werfen und für eine Figur benutzen, tun; diese Darstellung war überzogen, klischeebeladen und konstruiert.
    Insgesamt ist mir die Geschichte zu simpel gestrickt, zu einfach, zu... logisch? Es gibt in dem gesamten Roman keinen einzigen Überraschungsmoment, nichts, was mich aus meinem Alltagslesen herausreißen würde und mir sagt: "Wow, die Idee ist klasse!" oder "Diese Lösung ist endlich mal etwas kreativer!" und dementsprechend war ich etwas enttäuscht.

    Also dann, wie man sieht, heiße ich Herzscheiße und komme aus den weiten weiten WorldWideWeb... oder auch Berlin genannt.
    Ich lebe derzeit für mein Deutsch / Geschichte Studium in der Nähe von Klagenfurt / Österreich. Nicht zuletzt aufgrund des Faches Deutsch habe ich im Laufe meines bisher 20-jährigen Lebens eine gewisse Leselust entwickelt.
    Dennoch... nach Lieblingsautoren oder auch -büchern mich zu fragen, wäre fatal. Ich kann und würde kurz antworten: "So etwas habe ich nicht." Es gibt zu viele gute und auch schöne Bücher, die alle auf ihre Art einen Zauber haben, einen Stil z.B., der einem gut gefällt. Und dennoch... ein paar Namen könnte ich nennen: Marcelle Seauvageot - Fast ganz die Deine oder auch Nick Hornbys "A long Way down".
    Wie man sieht bin ich auch bei Genres nicht gebunden, allerdings zähle ich mich weniger zu den den Fans von Science-Fiction oder Fantasy.
    Andere Hobbies neben dem Lesen wären wohl schreiben, ins Kino gehen oder auch so einen guten Film schauen, faulenzen, chatten, Bilder sammeln oder auch einfach mal meine freie Zeit auf dem Balkon mit einer Tasse Cappuccino oder auch einem Glas Eistee (Mein absolutes Lustgetränk; was dem Einen sein Bier ist, ist mir mein Pfirsich - Eistee) zu verbringen.
    So etwas wie mein Lebensmotto kann ich zwar nicht benennen, aber doch ein Lieblingszitat, womit ich auch meine etwas zu lang gewordene Vorstellung schließe:
    Es gehört große Kühnheit zu dem Wagnis, sich selbst zu sein.
    Ferdinand Victor Eugène Delacroix, (1798 - 1863)

    In diese Kategorie gehört für mich wohl an erster Stelle "Der Herr der Ringe".


    Es ist nicht so, dass sich mir nicht erschließen würde, warum andere es mögen, ganz im Gegenteil. Es besitzt die Fantasy-typischen Elemente an Fabelwesen, eine neue Welt sowie wieder einen Kampf zwischen Gut und Böse. Wirklich, die Mischung stimmt... würde der Autor sich nicht in langweiligen Passagen über das Aussehen eines einzelnen Weizenkorns auf einem Feld auseinandersetzen, würde ich mich sogar weiter wagen als die ersten 20 Seiten.
    Wobei ich sagen muss, J.R.R. Tolkien bei der Entwicklung seiner Welten und auch der dazu gehörigen Sprachen und Rassen, ungeschlagen bleibt als Fantasy-Autor, aber als Stilist einfach nicht dem entspricht, was ich gerne lese.


    Als zweites in dieser Kategorie wäre so ziemlich jedes Werk von Wolfgang und auch Heike Hohlbein. Mir erschließt sich nicht, wie niemanden auffallen kann, dass er sich fortlaufend selbst kopiert, was Plot oder auch nur Hauptfiguren betrifft. Es sind zumeist Jungen zwischen 11 und 14, die in eine andere Welt treten, um ihre eigene zu retten und dabei auf einmal Fähigkeiten entwickeln und haben, die sie in ihrer Realität niemals ausgebildet hätten (Oder ihr zeigt mir einen Jungen in dem Alter, der gerne in ritterliche Rüstung und mit Schwert rumläuft.).
    Und noch einen Punkt gefällt mir an ihm und der fällt fast mehr ins Gewicht als eigene Plotkopien: Wenn man sich schon einer Mythologie annährt, sei es die ägyptische oder griechische, man sollte nicht allzu frei mit dem Material umgehen zum einen und zum anderen sollte man sich schon an die Original - Geschichten halten; als Beispiel: Bastet war sicher keine Frau des Osiris oder Hera sicherlich keine Cousine des Zeus, sondern seine eigene Schwester.


    Ansonsten fallen mir nicht mehr ein; ich halte es da genauso wie Elke Heidenreich: Legen Sie ein Buch sofort weg, wenn es sie nicht fesselt.



    Beim Durchforsten des Forum fiel mir ein anderer Autor auch noch ein, seine Werke insgesamt gefallen mir nicht: Thomas Mann.
    Ich durfte in der 11.Klasse "Mario und der Zauberer" sowie "Tonio Kröger" lesen und privat habe ich mich einmal an "Lotte in Weimar" gewagt, kam aber nie über die ersten zwei Seiten hinaus.
    Mir gefällt sein Stil überhaupt nicht, seine Thematiken und auch die Konnotationen wären sicherlich schön rauszufinden, wenn er nicht einen wirklich behebigen, zähen und Schachtelsatz-artigen Stil hätte, der mir einfach auf's Gemüt schlägt.