Beiträge von Xyrion

    Ich habe auch mal abgestimmt. Würde allerdings auch andere, als die 5 von mir genannten, gerne noch (oder noch mal) lesen, von daher bin ich da recht offen.


    Pasternak - Doktor Schiwago
    Aligheri - Die göttliche Komödie
    Heine - Deutschland - ein Wintermärchen
    Stowe - Onkel Toms Hütte
    Scott - Ivanhoe


    Viele Grüße :wave Xyrion

    Im dritten Leseabschnitt steht nun also Fenoglio, der "Erfinder" von Capricorn, Basta, Flachnase, Staubfinger & Co. im Mittelpunkt. Eine interessante Idee. Bin mal gespannt, ob es später noch eine Erklärung dazu gibt, weshalb sich Capricorn offenbar in unmittelbarer Nähe zu Fenoglio niedergelassen hat, denn Fenoglios Dorf ist ja praktisch "um die Ecke".


    Gut beschrieben fand ich Fenoglios' Begegnungen mit den Figuren seiner Geschichte. Seine Selbstsicherheit gegenüber Basta und vor allen Dingen Meggies' tollkühne These, dass Basta, Capricorn & Co. sterben würden, wenn Basta Fenoglio etwas antäte. Das erschien in diesem Moment sogar Basta einleuchtend.


    Trotzdem auch wieder Kritik. Es gibt auch in diesem Leseabschnitt wieder einige Längen, die aber zumindest durch Fenoglios' Enkel durchbrochen werden und auch durch die spannende und traurige Passage, als Elinor nach Hause kommt.


    In diesem Leseabschnitt war ja sogar Meggie selbst verärgert darüber, dass Mo sie immer nur mit Floskeln abspeist. Ich pflichte ihr da gerne bei. Auch dass er sie nicht mal fragt, ob sie vielleicht mit ihm zusammen Elinor vom Flughafen abholen möchte. Er beweist in dieser Hinsicht im Umgang mit seiner Tochter wenig Fingerspitzengefühl, auch wenn ich nicht abstreite, dass er sie über alles liebt.


    Was mich am meisten ärgert: Ich würde eigentlich viel lieber viel mehr über dieses Mysterium "etwas aus Büchern herauslesen können" erfahren, als so viel Krimi-Thematik. Mich interessieren Fragen wie: Hat sich die Geschichte innerhalb der Bücher verändert, seit die Personen nicht mehr darin enthalten sind? Ist Meggies' Mutter verschwunden, oder wurde sie vielleicht Teil der Geschichte, aus der Mo vorgelesen hat? Wenn letzteres, welche Rolle spielt sie in der Geschichte? Wie ist eigentlich die Handlung des Buchs, aus dem Capricorn stammt? Entweder ich habe da Gravierendes überlesen, oder die Antorten kommen hoffentlich später.


    Viele Grüße :wave Xyrion

    Zitat

    Original von Sarah
    Also einerseits soll die Handlung nicht vorhersehbar sein, aber andererseits die Gedankengänge nicht fehlinterpretierbar. Beides zusammen finde ich jetzt übertrieben. ;-)


    :write Ich empfinde es wirklich nicht als schlimm, wenn ich den Handlungsverlauf nicht durchgehend schon im voraus erahnen kann, sondern auch mal falsch liege mit einer Einschätzung. Ich lasse mich eher gern überraschen.


    Zu Helens' Situation:
    Rückblickend war der Abschluss des Buches schon auf ein Happy-End ausgerichtet. Alle "Bösewichte" starben. Das mag man übertrieben und einfach finden. Mich persönlich hat es nicht gestört, auch wenn ich großes Interesse an Pauls' weiterem Werdegang im nächsten Buch gehabt hätte, daher habe ich seinen Tod noch am ehesten bedauert.


    Viele Grüße :wave Xyrion

    Endlich ein Hauch mehr Fantasy in diesem Leseabschnitt. Ab dem Zeitpunkt, an dem Meggie, Mo und Elinor die Kirche betraten, bis zum Verlassen der Kirche, fand ich genau das, was ich mir von dem Buch erhofft hatte. Wunderbar geschrieben ist vor allen Dingen die Passage, in der Mo anfängt zu lesen. Toll finde ich auch weiterhin den Bezug des Buchauszugs am Anfang jedes Kapitels zum danach folgenden Geschehen.


    Warum es Mo beim Lesen des ersten Buchs gelingt, genau das aus dem Buch herauszulesen, was er wollte (den Goldschatz) und danach wieder nicht, das hat sich mir noch nicht erschlossen. Vielleicht wird man darüber ja noch im Laufe der Geschichte aufgeklärt. Wenn es Zufall war, finde ich es doch recht sonderbar.


    Trotzdem muss ich auch wieder meckern. Von Seite 206 bis 248 fand ich die Handlung wieder sehr zäh. Die Flucht aus Capricorns Dorf und die anschließende Verfolgungsjagd haben mich nicht vom Hocker gerissen. Wenigstens kommen die "Bösen" - eigentlich aber nur Basta - jetzt auch ernsthaft böse rüber. Am Anfang hatte ich mehr den Eindruck von Streichel-Bösewichten. Ich finde das eigentlich fesselnde, phantastische Thema, Dinge und Personen aus Büchern herauslesen zu können, so interessant, dass es mich ärgert, dass es bislang nur so wenige Seiten einnahm.


    Warum lässt Capricorn zunächst eigentlich alle Tintenherz-Exemplare verbrennen, um anschließend stolz zu präsentieren, dass er doch noch eins aufbewahrt hat? Der tiefere Sinn erschließt sich mir nicht. Oder habe ich da was überlesen?


    Mal sehen wie's weitergeht.


    Viele Grüße :wave Xyrion

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    Original von bartimaeus


    Das hat sie gut auf den Punkt gebracht, ich frage mich allerdings auch, wie man die Konflikte anders hätte lösen können...


    Das frage ich mich auch. Bei den Extremcharakteren und ihrer Feindschaft bis aufs Blut sah ich auch keine Chance für Verbrüderungsszenen. Die Konflikte (Gerald - Howard, Paul - Tonga) spitzen sich einfach so zu, dass man am Ende von einer Todfeindschaft sprechen musste und an deren Ende darf meines Erachtens auch der Tod stehen.


    Zudem schrieb die Autorin ja in einem vorangegangenen Thread selbst schon

    Zitat

    Original von Sarah
    Ich denke bei der Beurteilung von Romanen eher an 'Hätte das so oder so passieren können?'


    Ich denke, ja, es hätte.


    Mein Fazit, kurz und schmerzlos: Auf einer Skala von 1 bis 10 eine klare 11. :anbet
    Danke für die tolle Unterhaltung. Her mit Band 2... ;-)


    Viele Grüße :wave Xyrion

    Ich bin noch nicht durch, aber drei Passagen möchte ich schnell mal lobend erwähnen:
    1.) James McKenzies' Namensverschlüsselung im Gerichtssaal (Pua Pakupaku) :fingerhoch
    2.) James' zweiter Ausbruch um Fleisch für Friday zu stehlen :fingerhoch
    3.) "Geschäfte richten sich nach Angebot und Nachfrage. Wenn Nachfrage nach Bibeln bestanden hätte, dann hättest Du sicher Bibeln verkauft." :fingerhoch
    4.) "Also... äh, Miss Fleur: Wie in drei Teufels Namen meinte Miss Helen das mit dem Maultier?" :lache


    Und weiter geht's :-)


    Edit: Punkt 3 und 4 ergänzt


    Viele Grüße :wave Xyrion

    Schönes Gefühl, wenn ein Buch einen so richtig an sich bindet. Wenn man selber Hass auf die "Bösen" entwickelt und Rachegelüste hegt, wenn man sich schützend auf die Seite der Maori stellen möchte, wenn man sich über gelungene Fluchtversuche freut, sich über Hinterhältigkeiten und Vergewaltigungsversuche ärgert, wenn man auf das Überleben eines Freundes hofft oder die Stärke und Besonnenheit der liebgewonnenen Charaktere bewundert, dann weiß man, dass man so richtig in der Geschichte versunken ist.


    Ja, ich könnte auch das ein oder andere kritisieren (wieder mal das Thema "konstruierte Situation" contra "Wahrscheinlichkeit") oder über die Schwarz-Weiß-Malerei im Hinblick auf Paul und Fleurette sinnieren, aber eigentlich hat mich das gar nicht so wirklich gestört. Das ist halt die Freiheit, sie man einem Autoren lassen sollte. Da kann ich dann auch mal ein Auge zudrücken und mich einfach an der mitreißenden Geschichte erfreuen.


    So, und jetzt möchte ich wissen, wie Teil 1 endet. ;-)


    Viele Grüße :wave Xyrion

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    Original von SiCollier
    Ich kenne das Buch ja nun, und wenn man so weiß, was es mit diesem bewußten Buch alles auf sich hat, ist mir die Reaktion Mos schon verständlich. Und Meggie ist ja ein Kind. Ich schätze, ich würde in dieser Situation ähnlich handeln.


    Vielleicht sehe ich es ja später ein, wenn die ganze Tragweite bekannt ist. :-) Aber Mo kann nicht ernsthaft geglaubt haben, seine aufgeweckte Tochter mit einem einfachen "Jemand den Du besser nicht kennen solltest" abspeisen zu können, als sie ihn konkret nach Capricorn fragte. Ich erwarte ja gar nicht, dass er sämtliche Geheimnisse aufdeckt, sondern vielmehr, dass er versucht ihr die Angst zu nehmen, indem er mit ihr spricht. Darauf kam es mir an.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Zitat

    Original von SiCollier
    Wir Erwachsenen gehören auf jeden Fall nicht zur Zielgruppe. Frau Funke hat mal in einem Interview ziemlich wörtlich (bzw. sinngemäß) gesagt, daß sie für Kinder schreibe. Erwachsene dürften ihre Bücher auch lesen, aber die seien nicht ihre Zielgruppe. Und wenn es denen nicht gefalle, sei ihr das auch egal.


    Darauf war ich sogar weitestgehend eingestellt und deshalb verurteile ich das Buch ja auch nicht. Ich habe allerdings durchaus schon Fantasybücher gelesen, die auch von vielen jungen Lesern geliebt werden, die mich ebenfalls begeisterten. Ich gehe einfach hoffnungsvoll in die nächsten Leseabschnitte. Bislang hat es mich halt noch nicht mitgerissen, aber was nicht ist...


    Zitat

    Original von SiCollier
    „Von mir aus kann ein Autor über zwei Seiten lang einen Grashalm beschreiben, es muß nur gut geschrieben sein.“


    :write Leider stellte sich bei mir genau dieses Gefühl noch nicht ein. Aber das Problem hatte ich schon mit einem anderen Buch von Frau Funke, das ich meinem Sohn vorgelesen habe ;-). Möglicherweise mag ich einfach einen anderen Fantasystil lieber, aber das mag ich jetzt noch nicht beurteilen, sondern lieber erst am Ende des Buches. Gibt ja noch viel zu lesen und Eindrücke können sich ja ändern.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

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    Original von Pippi_L
    Außerdem habe ich bisher das Gefühl, als ob Cornelia Funke sich bei den Beschreibungen immer sorgfältig zurückhalten würde, damit es auch ja nicht zu furchteinflößend für jüngere Leser_innen ist. Das mag für Zehnjährige bestimmt ne gute Strategie sein, aber für mich wird's dadurch langweilig und blutleer.


    :write Den Eindruck teile ich bislang.


    Zitat

    Original von Pippi_L
    Naja, bisher keine große Begeisterung, aber vielleicht kommt die ja noch!


    :write Die Hoffnung teile ich ebenfalls ;-)


    :wave Xyrion

    Die Geschichte hat mich leider weiterhin noch nicht gepackt. Nach 168 - für meinen Geschmack - spannungsarmen Seiten, weiß ich jetzt, dass Mo Dinge und Personen aus Büchern herauslesen kann, wenn er aus diesen vorliest. Gleichzeitig verschwinden dann andere Dinge oder Personen, wie mit Meggies Mutter geschehen. Leider hat Mo keine Ahnung, wie er solche Ereignisse wieder rückgängig machen kann.


    Eigentlich sollten Capricorn und seine bewaffneten Bodyguards auf den Leser doch bedrohlich und furchteinflößend wirken. Ist das bei Euch so? Ich kann sie irgendwie nicht wirklich Ernst nehmen. Diese Entführung im Plauderton, dieses unspektakuläre "Buch aus der Hand reißen", als Meggie vor Capricorn steht. Vielleicht gehöre ich nicht zur Zielgruppe? Ich weiß es nicht.


    Jedenfalls lässt die von Elinor auf Seite 168 gestellte Frage "Wer war dieser Capricorn eigentlich in seiner Geschichte? Könnte ich vielleicht noch etwas mehr über ihn erfahren?" mein Fantasy-Herz gleich höher schlagen. Da kam direkt Hoffnung auf, dass ich endlich eintreten darf in die Phantasiewelt, von der ich bislang ja nicht mehr kenne als einige ziemlich gewöhnliche "herausgelesene" Wesen. Leider nimmt mir ein paar Sätze später Mo wieder diese Vorfreude mit seinem "Je weniger ihr über ihn wisst, desto besser".
    :spassbremse


    Ich bin trotzdem gespannt, ob es bald in meinem Sinne weitergeht.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Zitat

    Original von Queedin
    (deshalb würde zB "Im Land der weißen Wolke" bei mir nicht auftauchen - spielt zwar in der Vergangenheit, aber so richtig historisch ist es nicht gerade)


    Fragt sich nur, wo man da die Grenze ziehen will. Bei Amazon taucht "Im Land der weißen Wolke" genauso unter "Historische Romane" auf, wie z.B. "Die Wanderhure" oder "Die Säulen der Erde". Ich gebe Dir zwar Recht, dass es nicht schwerpunktmäßig historisch ist, aber genannt werden dürfte es hier schon, oder nicht?


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Ich habe noch gar nicht so wahnsinnig viele historische Romane gelesen, aber wenn ich mir die Posts hier so anschaue, dann hab ich ja die Mainstream-Romane dabei erwischt :lache.


    1. Der Nae der Rose - Umberto Eco
    2. Die Säulen der Erde - Ken Follet
    3. Die Päpstin - Donna W. Cross
    4. Tod und Teufel - Frank Schätzing
    5. Der Medicus - Noah Gordon


    und als "Newcomer", den ich derzeit lese:
    1. Im Land der weißen Wolke - Sarah Lark :anbet


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Zitat

    Original von Morgaine
    Also mal ehrlich, wenn Mo Meggie einfach verraten würde, was es mit dem myteriösen Buch und mit Staubfinger und Capricorn auf sich hat, wäre die Spannung dahin. Gerade diese Suche nach Antworten, dieses Abenteuer, dieses Ungewisse machen das Buch doch interessant.


    Das mag ja sein, dass ich ein paar Leseabschnitte später auch so denke, dass das Buch genau daraus seins Spannung zieht. Ich kenne es ja noch nicht. Im ersten Leseabschnitt fand ich es jedenfalls eher unverständlich, dass Mo das Interesse seiner Tochter nicht Ernst nimmt und nicht wenigstens mal versucht ihr mit einem Gespräch die Angst zu nehmen und ihr ein paar Dinge zu erklären. Er ignoriert sie ja in dieser Hinsicht. Das passt nicht zum anfangs geschilderten Verhältnis der beiden.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

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    Original von bartimaeus
    Das empfand ich nicht als zu kurz, George brauchte einen Grund, um sich dort häuslich niederzulassen und hat die erstbeste genommen, die ihm sympathisch schien... Und wie es der Zufall wollte - eine der Waisen :rolleyes Irgendwie scheint mir das ganze zu konstruiert


    An dieser Stelle stimme ich Dir zu. Diese Situation war mir auch zu konstruiert und viel zu schnell abgehandelt. Er überlegt sich, dass er ein Haus und eine Frau braucht, er geht am Fluss spazieren, er sieht sie, er beobachtet sie, er setzt sich neben sie und fragt sie, ob sie ihn heiraten wolle, sie sagt ja und schwupps... sie sind verheiratet. Das passte so gar nicht zur sonstigen Ausführlichkeit der Geschichte, daher mein Verdacht, dass dort gekürzt wurde (bzw. werden musste).


    Ansonsten empfinde ich bisher aber nicht viele Stellen als unglaubwürdig konstruiert. Konstruiert ist ja letztendlich alles in einer solchen Geschichte, aber ich empfinde die einzelnen Entwicklungen und Beziehungen der Personen hier nicht als störend konstruiert.


    Zitat

    Original von Bookworm
    Das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch


    :write


    Viele Grüße
    Xyrion

    Zitat

    Original von geli73
    Ich hatte die Zusammenfassung bei Wiki gelesen. Faulkner deutet vieles nur an, vielleicht war dieser Stil gerade in Mode. :rolleyes


    Na hoffentlich erlebt diese Mode kein Revival ;-)


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion