Beiträge von Xyrion

    SiCollier
    Ich habe zumindest schon mal angefangen mit "Die Schlacht der Trolle" und bin gerade ganz entsetzt, dass


    Meine Trollwelt steht also gerade Kopf, aber die Neugier hat mich schon nach wenigen Seiten wieder gepackt. Wir sehen uns dann ja im anderen Leserundenthread.:grin


    Viele Grüße :wave Xyrion

    Für einen Leser gibt es doch kaum ein schöneres Gefühl, als am Ende eines Buches selbiges zuzuklappen und einfach rundum zufrieden zu sein. Dieses Gefühl durfte ich soeben genießen. Mit diesem Gefühl im Bauch, ein wenig Restgänsehaut und dem Kampfruf "TIREA!" im Kopf, habe ich mir dann erstmal Eure Postings hier im Abschlussthread durchgelesen und äußere mich nun also selbst noch. In Kurzform: WOW!!!


    Ich konnte mir ja viel vorstellen, aber dass Christoph Hardebusch den Wlachaken die Trolle als Verbündete schickt, um gemeinsam an der Oberfläche (!) gegen Zorpad und seine Masriden zu kämpfen, DAS hatte ich nun wirklich nicht erwartet.


    Meine offenen Themen aus dem vorangegangenen Leseabschnitt wurden ja tatsächlich noch nahezu vollständig verarbeitet, wobei sich meine Befürchtung, dass die Geschichte am Ende zu komprimiert abläuft kaum negativ bemerkbar macht. C.H. hat ja selbst schon gestanden, dass das Tempo am Ende der Geschichte höher ist, als am Anfang. Statt auf 100 hätte das Ende der Geschichte also gerne auch auf 150 Seiten gedruckt sein dürfen. ;-)


    Einzig Sargans Auftrag bleibt ein Mysterium, weil man selbst als Leser nicht weiß, wann dieser Schurke die Wahrheit sagt. So ein Gefühl hatte ich beim Lesen bisher auch noch nicht. :lache


    Gänsehaut hatte ich auf Seite 751, als Ionna sprach "In den Feuern, mit denen er (Zorpad) unser Land überzog sind Klingen geschmiedet worden. [...] Wie kann Zorpad glauben, dass er diesen Willen, ja, dieses Volk jemals endgültig besiegen kann?" und auch die nachfolgende Passage, die SiCollier schon zitiert hatte. Einfach mitreißend, einfach ergreifend. Ich war so sehr ein Wlachake, so sehr ein Rebell wie Sten... Das ist etwas, was mir nur Fantasy geben kann. Das schafft kein anderes Genre, dass ich so sehr in der Geschichte versinke.


    Dann die Szene mit Flores und dem Schatten, der sich über sie beugt. In dem Moment dachte ich wirklich, dass mein Bauchgefühl vom Anfang des Buchs stimmen würde und dass sie Nati folgt. Dann diese laaaange Schilderung des Kampfgeschehens aus anderen Perspektiven, bevor dann aus Hrodgars Sicht geschildert wurde, wie er zum tödlichen Schlag gegen Flores ausholt, bevor sich dann die Szenerie wieder verdunkelt und sich kurz darauf dann ein trollischer Schatten über den am Boden liegenden Hrodgar senkt. :fingerhoch


    Schön fand ich auch die Szenen vor Kampfbeginn, wobei ich dort mehmals an Braveheart denken musste. Auch sehr gut nachvollziehbar fand ich das plötzliche Losrennen der Trolle, denen ich auch keine besonderen strategischen Fähigkeiten zugetraut hatte. :lache


    Und dann dieser Epilog. Tja, was soll man davon halten? Ganz ehrlich? Ich finde das genial. Alles bleibt offen und jeder mag sich den Dunkelgeist als das vorstellen, was ihm gerade beliebt. Vielleicht war es ja nicht mal ein Gestalt annehmendes dämonisches Wesen, sondern nur eine Symbolik für Naturgewalten. Erdbeben, Unwetter... Vielleicht war der Dunkelgeist im Grunde genommen nichts anderes als eine Personifizierung von Naturgewalten, weil die Wesen dieses Landes und dieser Zeit Erklärungen für diese Phänomene brauchten. Wer hätte ihnen plausibel erklären können, warum plötzlich die Erde bebt, oder warum es wochenlang regnet? Da bemüht man doch viel einfacher einen legendenumrankten Dunkelgeist, dem man huldigt und den man besänftigen muss. Vielleicht hatten weder die Rituale der Geistseher noch die der Sonnenpriester irgendeinen Einfluss, sondern die Zeit der Erdbeben und Unwetter war einfach wieder vorbei? Die Erdbeben waren letztendlich der Auslöser für den Marsch der Trolle an die Oberfläche. Wie man sich den Dunkelgeist nun vorstellt, bleibt jedem selbst überlassen. Vielleicht wird meine Vermutung ja im Folgeband widerlegt...


    Zwei Dinge hätte ich noch schön gefunden:
    1.) Ich hätte gerne gewusst, wie das Schwert Leuenfang aussieht und ob es besondere Kräfte in sich trägt (ja ja, alter Rollenspieler, sorry :grin)
    2.) Den Text des Kriegsliedes, dass die Wlachaken singen, bevor sie in die Schlacht ziehen


    Das Buch bekommt von mir satte 10/10 Punkte. Dank an den Autor. :anbet Auf geht's zu Band 2.


    Viele Grüße :wave Xyrion

    PN ist angekommen, aber ich hatte sowieso schon ein Auge auf diesen Thread geworfen. :lupe Ich müsste wahrscheinlich als Erstes mal den Fürst der Finsternis lesen, aber wenn mir das gefällt, dann spricht auch nichts gegen den Body Thief. Mai ist ja auch noch weit weg. Das lässt sich schon irgendwie einrichten. ;-)


    Gruß :wave Xyrion

    MagnaMater : Danke für den Tipp. Ich bin sowieso schon für die LR zum "Fürst der Finsternis" angemeldet, daher werde ich dann demnächst ja hoffentlich auch die vielen hohen Meinungen zu diesem Werk unterstützen können. ;-) Asnchließend stürze ich mich dann womöglich auch noch mal auf den Body Thief.


    Viele Grüße :wave Xyrion

    MagnaMater :


    Das waren auch gar nicht so sehr meine Erwartungen, sondern eher die Themen, die mir noch im Kopf herumschwirren. :grin Ich bin ja froh, wenn sich jetzt nicht alles knubbelt, aber ich hatte so in Erinnerung, dass Christoph Hardebusch irgendwo gepostet hatte, dass Die Trolle und Die Schlacht der Trolle zwei voneinander unabhängige Romane seien. Daher hatte ich schon die Befürchtung, dass die von mir genannten Themen noch irgendwie auf den letzten 100 Seiten verwurstet werden.


    Dann bin ich jetzt aber neugierig, wie er den ersten Roman enden lässt, so dass auch ich das Gefühl habe, dass es eine abgeschlossene Geschichte ist. Nicht dass ich das nicht für möglich halte, aber neugierig bin ich trotzdem. ;-) Wenn's nicht so sein sollte, werde ich aber auch nicht weinen, denn schließlich liegt Band 2 ja schon lesebereit hier. :grin


    Viele Grüße :wave Xyrion

    Nach dem Tempo der beiden vorangegangenen Leseabschnitte, ging es hier ja zeitweise etwas gemächlicher zu und es wurden intensiver die Beziehungen der Hauptcharaktere zueinander beleuchtet. Ionna - Vicinia, Sten - Flores, Vicinia - Flores, Ionna - Sten.


    Gerade die Rolle von Ionna hat mich etwas überrascht. Sie wirkt sehr distanziert und legt Wert auf Unantastbarkeit. Ihre politischen Ziele stehen deutlich über Einzelinteressen der Personen, die ihr nahe stehen. Sie plant eine Zwangsverheiratung ihrer Schwester mit einem Masriden und lehnt Stens strategische Pläne im Hinblick auf den bevorstehenden Krieg ab (aus strategischer Sicht für mich übrigens nachvollziehbar). Auch wenn ihre Rolle sie nicht zum Sympathieträger (für den Leser) macht, so liegt ihr das Wohl der Wlachaken trotzdem sehr am Herzen. Und wenn man nur die Wahl hat zwischen Pest und Cholera...


    Wie auch schon die Vorposter, so war auch ich von der Ausführlichkeit und Ausgestaltung der Szene am Dunklen Portal innerhalb des Klosters etwas enttäuscht. Dabei fand ich die gesamte Szenerie des Eindringens in das Kloster, der Befragung des wachhabenden Priesters und sogar das Massaker an den sieben Ältesten noch schlüssig. Der Kampf musste schnell enden, denn wenn erst sieben sehr mächtige Magiewirker ihre Kräfte zur Entfaltung bringen, dann hätten die Trolle keine Aussicht mehr auf Erfolg gehabt. Ihr Vorteil lag im Überraschungsmoment und in der Hilfe durch Sten, der den bereits Magie anwendenden Priester zu Fall brachte.


    Aber dann? Da wurde so viel Spannung aufgebaut, man wurde auf den Dunkelgeist vorbereitet, der von den Ritualen des Sonnenordens geweckt worden sei, dann stehen noch Kelche mit Blut an der dunklen Öffnung dieses Zeremonienraums und dann? "Hey Jungs, guckt mal, da unten ist ja der Schacht, wo's immer so strange gerochen hat. Na, das spart uns ja nen umständlichen Rückweg. Dann mal tschüssi!".


    Hallo? Geht's noch? Wo ist mein Baelrog? In welcher Form hatten die Rituale der Priester denn jetzt Einfluss auf die einstürzenden Höhlen der Trolle? Werden denn jetzt nicht einfach andere Priester an die Stelle der sieben Ältesten treten? Ich erwarte umfassende Beseitigung der bei mir hinterlassenen Fragezeichen Herr Autor, schließlich will ich am Ende meine 10 vollen Punkte verteilen! ;-)


    Die Szene hat mich jedenfalls völlig unbefriedigt zurückgelassen. Aber vielleicht war das ja eine gewollte schriftstellerische Provokation und der Kreis schließt sich wirklich mit dem Epilog, auf den C.H. ja schon verwiesen hat.


    Das Thema lässt mich allerdings trotzdem nicht los. Der Dunkelgeist ist also eher etwas Mystisches. Damit kann ich ja ganz gut leben. Die Dunkelseher der Wlachaken haben es also verstanden, dieses Mysterium milde zu stimmen. Seit die Sonnenpriester an diesem Dunlen Portal aktiv sind, scheint sich das Blatt zu wenden, was sich auf die Situation der Wlachaken und auch der Trolle negativ ausgewirkt hat? Oder stehen die, unmittelbar nach dem Massaker an den sieben Ältesten, geschilderten Begebenheiten (der wochenlange Regen weicht Sonnenschein und die Zwerge erleiden eine bittere Niederlage gegen die Trolle) nicht in Zusammenhang damit? :gruebel


    Für die letzten 100 Seiten habe ich jetzt aber noch eine Menge Themen auf der Liste. Da bin ich mal gespannt, ob es am Ende nicht zu gehetzt wirkt.
    - Zorpads' Feldzug gegen Ionnas' Wlachaken
    - Die Rache der Trolle an den Zwergen
    - Die Bedeutung des Dunkelgeists für den Ausgang der Geschichte
    - Sargans' Auftrag
    - Sten und die Trolle
    - Sten und Flores
    - Sten und Vicinia bzw. deren Zwangsverheiratung


    Dann werde ich mich mal zum Endspurt ansetzen.


    Viele Grüße :wave Xyrion

    So, und nun mal zum Leseabschnitt selbst.
    Als erstes: :grab Zdam, Roch, Natiole :cry :cry :cry


    Meine schlimme Vermutung in Bezug auf Flores war also vorerst falsch. Irgendwie wünsche ich mir auch, dass es so bleibt. Interessant fand ich, dass zwei Personen, die ich zwischenzeitlich als undurchsichtig eingestuft hatte, plötzlich doch relativ unspektakulär aus der Handlung verschwinden: Sciloi und Mirela. Keine der beiden hatte jetzt entscheidenden Einfluss auf die Szenen rund um die Geiselbefreiung, außer dass Sciloi den Verräter zu Zorpad geleitete. Na ja, hatte ich wohl zu viel in die Personen hineininterpretiert.


    Bei der Flucht mit dem Boot habe ich, glaube ich, mitgestakt bzw. durch bewusst schnelles Lesen versucht, dem Boot mehr Geschwindigkeit zu verschaffen. Ich fühlte mich richtiggehend gehetzt von den verfolgenden Soldaten und habe mich irgendwie auf meinem Bett sogar vor den heransirrenden Pfeilen geduckt. Super spannend und dramatisch das Ganze.


    Tolle Szene dann an und in der Hütte im Wald. Der alte Geistseher mit seinen Weisheiten und seiner Ruhe, dann die heranstürmenden Masriden und die überraschende Unterstützung durch die Elfen. Danach schließt sich dann endlich der Kreis zum Prolog, wie SiCollier auch schon geschrieben hat. Finde ich immer toll, wenn es dem Autor gelingt, diese "Auflösung" in den Schlussteil seiner Geschichte einzubauen. Jetzt ist also klar, dass die Vertreter des "neuen Glaubens" den uralten Dunkelgeist geweckt haben, der jahrelang mühevoll von den Vertretern des "alten Glaubens" im Schlafe gewiegt wurde.


    Das ist also Zorpads' Hilfe für das "Kleine Volk"? Wenn sich das nicht mal, im wahrsten Sinne des Wortes, als (weißer) "Bärendienst" erweisen wird...


    Dann noch die spannende Szene mit den Zraikas. Werwölfe mal andersherum? Also Wölfe, die die Gestalt eines Menschen annehmen können? Was könnte Pard darauf anderes erwidern als "Wer will schon freiwillig ein Mensch sein?" :fingerhoch Sargan wird nach Rochs' Tod ja auch sehr schnell auf den Boden der trollischen Tatsachen zurückgeholt, als er dem kannibalistischen Akt beiwohnen muss. Das scheint nicht wirklich in sein Weltbild zu passen. :grin


    Was mich noch beschäftigt hat: Jetzt wo klar ist, dass der Dunkelgeist geweckt wurde, bedarf es bei der Invasion von Starig Jazek nicht eines Geistsehers, um den Dunkelgeist noch einmal zu besänftigen? Aber wahrscheinlich plant der Autor gar keine Besänftigung mehr, sondern lässt es eher zu einer Art Showdown kommen? Diese Dunkelgeist-Thematik und die "tiefen Stollen", in denen die Trolle ja leben, erinnern mich immer wieder an Tolkiens Herr der Ringe... "Doch die Zwerge gruben zu tief..." und plötzlich stehen die Gefährten einem Dämon der "alten Zeit" gegenüber. Ob der Dunkelgeist von der Idee eines Baelrog abgeleitet ist?


    Muss mal schnell weiterlesen...


    Viele Grüße :wave Xyrion

    Nachdem ich jetzt den gesamten Thread studiert habe, verstehe ich auch, weshalb ihr das Wort "düster" inzwischen als geflügeltes Wort bezeichnet. Ich fand die Diskussion sehr interessant, möchte das aber nicht mehr allzu sehr vertiefen. :grin


    Zitat

    Original von SiCollier
    Ich habe, merke ich, doch recht Schwierigkeiten, mich da verständlich zu machen (weil ichs einfach nicht so recht in Worte kriege). Düster wird für mich ein Buch dann, wenn es eine durchweg melancholische Grundstimmung hat, wenn ich es als depressiv empfinde oder gar Depressionen davon bekomme.


    Das ist für mich sehr verständlich beschrieben, was Du unter düster verstehst.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Das war hier nicht der Fall. [...] Ich habe das Buch streckenweise als schlimm und hart empfunden (z. B. die Geiselbefreiung, die nicht alle überleben, und manche andere Stellen), aber das ist für mich etwas anderes als düster.


    :write Kampfszenen, sterbende Charaktere oder auch spannende, harte Passagen verursachen auch aus meiner Sicht nicht zwangsläufig Düsterkeit.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr Probleme habe ich, das in Worte zu fassen. Und desto mehr komme ich zu dem Ergebnis, daß es möglicherweise damit zusammenhängt, daß wir jeder etwas anderes unter dem Wort „düster“ verstehen.


    :write Und dabei lasse ich es bewenden, denn das Thema wurde, wie schon geschrieben, hier wirklich schon komplett ausgereizt.


    Gruß :wave Xyrion

    Zitat

    Original von MagnaMater
    du stehst über einem riesigen massengrab wie in Mohac (noch immer hut-ab vor den kollegen, die diese tausenden von knochen so sauber freigepinselt haben) und draussen blüht der klatschmohn auf den feldern und die bienen summen... und du packst auf einem von europas beliebtesten und leichenintensivsten schlachtfeldern deine käsesemmel mit paprika aus... neben dir grinst dich ein halbes unterkiefer an... vor deinen füssen winkt ein zerbröselnder armknochen... du zuckst mit den schultern und isst halt weiter, weil grad kein feind in der nähe ist, der dir dein essen hier und heute vermiesen könnte...
    das ist düster.


    Ja, richtig. Und übrigens: Toll geschrieben!


    Edit:

    Zitat

    Original von MagnaMater
    etwas, das ich getan hätte: 'Alles, was recht ist, chef, aber mein dienstvertrag als burgwächter beinhaltet keine trolle! Schau wo du bleibst, ich kündige!'


    :lache


    Gruß :wave Xyrion

    Bin auf Seite 517 angelangt und kann erst mal durchatmen. Schön dass ich doch nicht ganz richtig lag, dass dies schon der endgültige Showdown des Handlungsstrangs Wlachaken/Masriden war, sondern nur ein aufregendes Intermezzo. Na das muss ja ein fianle furioso werden, wenn ich bedenke wieviel Hochexplosives da noch in der Geschichte steckt. Bin gespannt, wie die Trolle den Verlust ihres Kameraden Zdam wegstecken. :-(


    Ich lese erstmal weiter...


    Viele Grüße :wave Xyrion

    Zitat

    Original von SiCollier
    Bis Seite 500. Meine Güte, was für eine Dramaturgie. Ich kann gar nicht so schnell lesen, wie ich wissen will, wie es weitergeht.


    :lache :write


    Zitat

    Original von SiCollier
    Besonders geschickt finde ich übrigens die zeitliche Verschränkung der Handlung. Z. B. wissen wir ja, was das Licht in Teremi bedeutet. In der Burg jedoch weiß man es nicht, und wir erleben es dort aus Sicht der Burginsassen nochmals. Solche Verschränkungen sind mir schon mehrfach aufgefallen, und sie gefallen mir sehr gut. So bekommt der Ablauf mehr „Farbe“ und Tiefe, wie wenn man einen Gegenstand aus mehreren Blickwinkeln ausbetrachtet, und er sieht von jedem anders aus. Prima gemacht! :anbet


    :write


    Nach dem Studium dieses Threads muss ich erstmal loswerden, dass ich Christophs' Schilderungen zu seiner Vorgehensweise bei der Erschaffung der Geschichte höchst interessant finde. Klasse, dass er sich die Zeit genommen hat, das hier so ausführlich zu erläutern. :fingerhoch


    Dieser Leseabschnitt war bislang der spannendste. Satte 50 Seiten am Stück Hochspannung, ab dem Moment als Flores die Patroullie niederstreckt um Sten noch rechtzeitig zu warnen, wie ich finde. Und die Spannung ist noch nicht mal auf dem Höhepunkt angelangt, denn immer noch kämpfen die Trolle, Sargan und Flores vor der Festung während die Rebellen sich jetzt verschanzt haben. Solch ein Spannungsszenario schafft mancher Autor nicht mal am Ende eines 800-Seiten-Romans. Respekt! :anbet


    Zum ersten Mal wird jetzt deutlich, welche Magie die Priester entfalten können. Würden die Trolle ("Dunkelgeister") den Magiern alleine gegenüberstehen, so wären sie also hoffnungslos verloren, da sie im magischen Sonnenlicht schlicht und einfach bewegungsunfähig wären. Sehr schön, wie sich der Kreis langsam schließt.


    Sargan ist immer darauf bedacht zunächst mal seine eigene Haut zu retten und erst "Heldentaten" zu vollbringen, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt. Er bleibt herrlich undurchschaubar. Vermutlich rettet er aber gerade sich selbst, den Trollen und Flores das Leben mit einem (hoffentlich) gezielten Dolchwurf auf den magiewirkenden Priester. Denkbar ist zudem, dass er damit sogar noch vielen Wlachaken in der Festung das Leben rettet, denn ich tippe mal darauf, dass die Trolle in Kürze in die Festung stürmen (wie ich mich auf den Moment freue, wenn Pard Zorpad gegenübertritt). :grin :schlaeger


    Irgendwie bin ich ja froh, dass Christoph Hardebusch es tatsächlich zum Showdown in Teremi kommen lässt. Gleichzeitig fange ich aber auch an zu spekulieren, ob in Kürze der Handlungsstrang Wlachaken/Masriden langsam ausläuft und sich die Handlung mehr Richtung Trolle/Zwerge verlagern wird. Verbindender Handlungsstrang könnte dann das Thema dieses Sonnenordens sein. Bin noch nicht sicher, ob ich das richtig vorausahne.


    Mich beschäftigt auch weiterhin die Frage, gegen wen die Zwerge ihren Feldzug zunächst richten werden? Hrodgard hatte ja schließlich am Ende der Brandrede gesagt "Aber zuerst müssen wir den Blick auf eine andere Gefahr (als die Trolle) richten." Gegen die Wlachaken, als Unterstützung für Zorpads' Vorhaben? Das gehörte doch eigentlich nicht zum Abkommen zwischen Zwergen und Masriden. Die Zwerge sollten doch nur Waffen und Rüstungen liefern und dafür im Gegenzug Hilfe erhalten. Gegen wen also dann? Das dyrische Imperium, weil diese scharf auf das Gold der Zwerge sind? Das wäre dann aber ein ganz neuer Handlungsstrang. Ich tappe wirklich noch im Dunkeln und bin sehr neugierig wie es weitergeht.


    Eine Sache habe ich an der Hinterhalt-Szene beim Betreten der Festung jedoch nicht verstanden: Warum gibt es keine Bogenschützen, wo doch angeblich so viele Krieger auf den Zinnen verteilt sind? Der Kampf wäre innerhalb von Sekunden entschieden gewesen. :gruebel


    Viele Grüße :wave Xyrion

    So, der Leseabschnitt wäre auch geschafft. Schade dass es schon wieder so spät ist, ich könnte die ganze Nacht durchlesen jetzt.


    Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Kurios ist ja auch, was Sten im Tempel zu Ohren bekommt... ich warte sehnsüchtig auf Aufklärung... da scheint ordentlich was im Gange zu sein!


    Schön, dass ihr bei dem Thema auch noch keine genauere Vorstellung habt, wie sich die Handlungsstränge Krieg Zwerge/Trolle, Krieg Wlachaken/Masriden und dann dieser mysteriöse Sonnenorden am Ende zusammenfügen. Einerseits vermuten die Trolle ja, dass die Magie dieses Ordens dafür verantwortlich ist, dass ihre Höhlen und Tunnel einstürzen, andererseits ist der Orden gleichzeitig auch ein indirekter Feind der Wlachaken, da er deren ursprünglichen Geisterglauben für Ketzerei erklärt. Sehr schön unklar das Ganze, so soll es sein. :-)


    Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Seltsam fand ich, dass alle Bediensteten der höhren Herren (sag ich jetzt mal so) plötzlich den Raum verlassen mussten... hab ich da irgendwas verpasst oder wurde der Grund dafür noch gar nicht genannt???


    Der Grund war doch, dass die Sciloi den Verräter Octeiu im Schlepptau hatte, dessen Nachricht wohl nur für Zorpads' Ohren bestimmt sein sollte. Octeiu hat ja sicherlich ausposaunt, dass Sten noch lebt und in Teremi weilt. Zum Glück war Octeiu bei der Rebellenversammlung noch nicht zugegen, als Sten von den Trollen berichtete, sondern stieß erst später dazu. Somit konnte er Zorpad dieses nicht ganz unwichtige Detail noch nicht unter die Nase reiben. Welch cleverer Schachzug des Autors! :anbet


    Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Ja und zu Octeiu kann man ja nicht mehr viel sagen, ausser: Hoffentlich findet Flores ihren Bruder, um ihn zu warnen und hoffentlich will sie das überhaupt!


    Das Spannende ist an dieser Situation ja jetzt, dass gerade Flores, die sich so voll und ganz von diesem Rebellentum distanziert, nun die Einzige ist, die Stens' Leben retten kann. Ich denke schon, dass sie ihn warnen wird, fragt sich nur, ob sie anschließend vielleicht sogar als Rebellin in den Krieg eintreten wird. Irgendwie habe ich so eine schlechte Vorahnung, was ihre Zukunft betrifft. Reines Bauchgefühl. :-(


    Die Sache mit den Pfützen habe ich übrigens nicht bedacht. Bei Octeiu hingegen wusste ich im Moment seines Erscheinens auch sofort, dass er der Verräter sein würde. Wie ich ihn dafür hasse! Einfach herrlich! :grin


    Die Szene, als die Trolle mit Sten zusammen in die Stadt schwimmen war schön spannend. Obwohl: Die schwimmenden und anschließend triefnassen Trolle hätte ich zu gern mal gesehen. :lache


    Wichtig fand ich auch die Szene, als Sten mit Nati über die "Sache", für die sie kämpfen gesprochen hat. Unmittelbar nach dem Anpfiff, den Sten sich bei Flores eingefangen hatte. Da kam Sten ja wirklich mal ins Grübeln und hatte ernsthaft Zweifel, ob dieser Rebellenkampf denn wirklich einen Sinn hat, oder ob dieser Dauerkriegszustand nicht einfach nur sein Leben zerstörte. Sein gedachtes Fazit auf S. 414: "...die beklemmende Befürchtung, dass es am Ende nichts gab, was die Seinen von den Masriden unterschied. Die Rebellen überfielen die Unterdrücker, setzten sich gegen sie zur Wehr. Und sie töteten. Aber wir haben Grenzen, und diese überschreiten wir nicht. Wir führen keinen Krieg wie die Trolle, wie die Zwerge, nicht einmal wie Zorpad, dem jedes Mittel recht ist, um zu siegen. Wir sind anders." Aber wirklich überzeugt erschien er mir von seinen eigenen Gedanken nicht. Sein innerer Konflikt verschärft sich also. Nicht auszudenken, wenn jetzt noch etwas mit Vicinia oder Flores passiert... Aber solch böse Überraschungen hat unser Autor doch sicherlich nicht vorgesehen... oder doch? :gruebel


    Und was ist mit Sargan? Der ist einfach zu intelligent und gerissen für diese Welt. Welche Rolle mag der wohl in seiner Heimat innehaben? Sonderagent des Imperators? Er scheint jedenfalls Privilegien in seiner Heimat zu haben, denn auf Seite 377 spricht er von "seinen Frauen" und er bezeichnet selbst die Gasthäuser in den entferntesten Provinzen des dyrischen Reichs als sauberer und zivilisierter als das Gasthaus in Teremi. Jedenfalls findet er die Menschen in Ardoly ja seit Seite 155 nicht mehr "unglaublich rückständig und vollkommen unzivilisiert" sondern nur noch "rückständig und unzivilisiert". :lache


    Tja, und die Rede des zwergischen Kriegsmeisters bei der Heerschau erinnerte mich unvermittelt an die dunkelsten Tage des 20. Jahrhunderts. Diese durch Brandreden ausgelösten Begeisterungsstürme kriegswilliger, blind folgender Artgenossen... Da bekommt man ja fast eine Gänsehaut.


    Schön spannend das alles. Morgen geht's weiter...


    Viele Grüße :wave Xyrion

    In ein paar Tagen wird sich das bei mir leider auch wieder ändern. Dann werde ich auch nicht viel mehr als Dein Pensum schaffen, denn ich gehöre eigentlich gar nicht zu den Schnelllesern dieser Welt. :-(


    Gruß :wave Xyrion

    MagnaMater :
    :lache :lache :lache :danke


    Aber wer weiß? Vielleicht ist das mit dem rückwärts lesen ja schon die von Dir selbst vorweggenommene Lösung des Problems. Du hast ja noch ein paar Seiten vor Dir. :grin


    Bei der Sache mit der Angst hast Du eigentlich Recht. Ist mir so gar nicht aufgefallen beim Lesen. Und Capricorn fand ich in dieser Phase auch extrem blass...


    Viele Grüße :wave Xyrion

    Zitat

    Original von MagnaMater
    ich weiss nicht, ob euch das aufgefallen ist, aber Tintenherz gehört nicht zu den geschwätzigen büchern, die leicht plätschernd dahin plappern.
    Da ist eine seltsame, fast zögerliche, tastende wortverliebtheit in den sätzen, und die beginnt schon auf der ersten seite mit dem ersten satz.


    :write Eine so gelungene Formulierung hatte ich leider nicht greifbar. Aber es trifft in etwa meine Eindrücke während des Lesens. :fingerhoch


    Viele Grüße :wave Xyrion

    Bin mit dem Abschnitt noch nicht durch, aber auf S. 384ff finde ich die Legende von Radu, als er den weißen Bären befreit und dann mit dessen Segen den Dunkelgeist besiegt. Anschließend gelingt ihm dann das, was er auch zuvor schon wollte, nämlich die Stämme der Wlachaken zu vereinen und der König von Wlachkis zu werden.


    Interessant ist vor allen Dingen die Diskussion der Trolle untereinander, die sich daran anschließt:
    Pard: "Eure Anführer sind schwach. Sie kämpfen nicht."
    Druan: "Pard, würdest Du gegen Trolle kämpfen?"
    Pard: "Trolle kämpfen nicht gegen Trolle."
    Druan: "Aber Menschen kämpfen gegen Menschen. Ihr König wollte das ändern."


    Scheint, als seien Trolle den Menschen in dieser Hinsicht schon einen Schritt voraus. :gruebel.


    Viele Grüße :wave Xyrion