Beiträge von Xyrion

    Was mir eben noch einfiel: Habe ich etwas überlesen, oder wissen wir am Ende wirklich nicht, wieso Lestat das Attentat von Claudia und das Versenken seiner "Hülle" im Sumpf überlebt hat? Es gab natürlich einige Vermutungen von Louis und Claudia, aber aufgeklärt wurde es nicht, oder?


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Noch mal zu der Sache mit dem Absinth: Der andere Junge war jedenfalls unmittelbar nachdem Lestat mit aufgeschnittener Kehle und mit den klaren Auswirkungen des Absinths (zurückgezogene Lippen, verdorrtes Fleich an der Nase, sich abzeichnende Knochen etc.) tot (?) zu Boden gegangen war, ebenfalls bereits tot (S. 128).


    Das Ganze müsste also eine Sache von Sekunden gewesen sein, in denen der erste Junge möglicherweise gerade noch lebte. Die ganze Szene ist dadurch für mich auch nicht wirklich schlüssig, es sei denn, Lestat hat tatsächlich nicht gemerkt, dass der erste Junge bereits tot war. Warum aber hatte das Absinth bei den beiden Jungen nicht die gleichen körperzersetzenden Auswirkungen? ?(


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Zitat

    Original von Queedin
    Den Briefen von Howard O'keefe traue ich übrigens nicht, irgendwie klingt das nicht nach einem Farmer, so wie ich ihn mir in Neuseeland zu dieser Zeit vorstellen würde. ich bin gespannt, was dabei rauskommt.


    Das Gefühl hatte ich beim Lesen auch direkt. Aber so ist man jedenfalls sehr gespannt, was das wirklich für ein Mensch sein wird.


    Zitat

    Original von Queedin
    und dann fällt mir noch etwas zu Mr. Warden ein - ich hatte ja fast den Verdacht, dass er Gwyn am Liebsten für sich selbst gehabt hätte und nicht für seinen Sohn. Was das wohl für ein Typ ist und wie er auf sie reagieren wird? die Beschreibungen über ihn klingen ja etwas widersprüchlich.


    Wenn nicht auf Seite 33 die Passage gewesen wäre, wo Gerald Warden über seinen Sohn sagt, dass er "einen Großteil seiner Zeit mit den Farbtöpfen" vertrödele, hätte ich auch geglaubt, dass er Gwyneira für sich selbst "erspielen" wolle.


    Alles was Warden nachher noch über seinen Sohn erzählt halte ich sowieso für dick aufgetragen. Da wollte er nur noch sicher gehen, dass Gwyneira es sich nicht noch mal anders überlegt. Ich vermute aber, dass es Warden nicht um seinen Sohn geht, sondern um den Zugewinn an Einfluss, den blaues Blut in der Familie für ihn als Schafsbaron bringen kann. Er erscheint mir kühl und berechnend.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Wenn man die ersten Kapitel eines Romans schon mit einem Dauerschmunzeln starten kann, dann ist das doch schon mal eine gute Ausgangssituation. Die Charakterisierungen der beiden jungen Damen, Helen und Gwyneira, sowie auch die Beschreibungen ihres Umfelds und ihres Alltags, finde ich äußerst unterhaltsam und beide sind mir auf Anhieb sehr symphatisch.


    Wundervoll, wie Helen sich durch die widersprüchliche Erwartungshaltung der Greenwoods laviert und wie sie mit Charme und Intelligenz die Symphatien von Robert und George Greenwood gewinnt, ohne Lucinda zu kränken. Schön auch die Passage, als Lucinda ihren Mann mit einem entschlossenen "Eben!" bestätigt, als dieser die Frauen als das "schwache Geschlecht" bezeichnet und sich Helen auf die Zunge beißen muss.


    Bei Gwyneira weiß man auch sofort nach ihrem ersten "Auftritt", welcher Typ Frau sie ist. So gar nicht damenhaft reitet sie ihrem Vater und dem Schafsbaron entgegen und stellt dem kaufwilligen Neuseeländer dabei, neben den Schafen, für die er sich sowieso schon interessiert, noch drei weitere Objekte der Begierde zur Schau: sich selbst, ihr Pferd Igraine und ihren Hund Cleo. Sehr klischeehaft, aber irgendwie trotzdem nett, sind die Schilderungen von Gwyneiras näherer Verwandtschaft.


    Beiden gemein ist die Rolle des "schwarzen Schafs" in ihren Familien. Helen füttert von dem wenigen was ihr zur Verfügung steht, auch noch ihre beiden wenig erfolgreich studierenden Brüder durch und Gwyneira wird, aufgrund ihres nicht vorhandenen Interesse an allen häuslichen Dingen und aufgrund ihrer sowieso schon niedrigen Mitgift, von ihrer Mutter als schwer verkuppelbar eingestuft.


    Liest sich bisher alles sehr leicht und flüssig.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Ich empfand die Schilderungen von Louis' Gemütszustand gar nicht unbedingt als nervend, sondern vielmehr war genau diese Zerrissenheit, die Anne Rice hier immer wieder seeeehr intensiv schildert, genau das, was das Buch vorrangig ausmacht. Ist denn nicht dieser innere Konflikt genau das, was Louis aus der Masse der "normalen" Vampire heraushebt? Sie wollte doch gerade, dass der Leser Seite für Seite mitleidet. Vielleicht gehört das genervt sein auch zum Leiden dazu ;-).


    Aber alle die dabei gelitten haben, dürften doch erstklassige Kandidaten für den "Herrn der Finsternis" sein, denn dort steht dann ja, wenn ich richtig informiert bin, Lestat im Mittelpunkt und der jammert nicht (jedenfalls bisher noch nicht ;-)).


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Zitat

    Original von Booklooker
    Wie kann es sein, dass Claudia den Jungen mit Absinth und Ladanum umgebracht hat. Der hat doch noch gelebt, als Lestat ins Zimmer kam, oder nicht?


    Claudia hatte die beiden "Knaben aufs Sofa gebettet", vermutlich waren sie also schon tot (S. 124).


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Hihi, schön wenn der Tipp hilfreich war. Es gibt so viel tolle Fantasy-Literatur, aber wenn wir das hier alles auflisten, dann wirst Du Dich wahrscheinlich erschlagen fühlen. Falls Du "Eragon" noch nicht kennen solltest, das könnte Dir unter Umständen auch noch gut gefallen. Gibt auch schon Band 2. Band 3 und 4 sind derzeit in Arbeit.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Ich werde mal versuchen mich heute bis morgen Abend endlich dem letzten Leseabschnitt zu widmen. Bin aber ganz froh, dass ihr offenbar auch noch so viele Fragezeichen beim Lesen habt, wie ich :grin. Also wenn Faulkner es hinbekommt, aus diesen ganzen Handlungsfragmenten am Ende noch eine runde Geschichte mit vielen Überraschungen zu machen und einem plausiblen, in sich schlüssigen Ende, dann ist das ein Meisterwerk. Ich fürchte aber, am Ende werden eine Reihe Fragezeichen bei mir bleiben. Ich bin wirklich gespannt.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Zitat

    Original von geli73
    Gowan, dieser Feigling, haut einfach ab und lässt Temple bei den Kerlen sitzen. Schickt ihr ein Auto und meint, dasmit wäre er raus aus der Sache... :fetch


    Ich finde die ganze Abschlusspassage von Kapitel 10 so merkwürdig. "So mietete er den Wagen und gab dem Mann seine Anweisungen und bezahlte ihn und ging. Ein wenig später hielt ein aus der Gegenrichtung kommender Wagen an und nahm ihn mit.". Was für ein Wagen nimmt ihn da mit? Wohin wird er gebracht? Auch wenn man dann weiter liest erschließt sich das nicht, oder habe ich da was verpasst?


    Zitat

    Original von geli73
    Wäre das keine Leserunde, ich hätte abgebrochen. Aber Xyrion hat uns ja getröstet, dass es noch spannender wird. Darauf hoffe ich.


    Ich möchte aber nicht, dass Ihr Euch quält, nur weil ich entschieden habe bis zum Ende zu lesen. Ich finde, auch wenn`s eine Leserunde ist, sollte das jeder für sich selbst entscheiden dürfen. Ich wäre da niemandem böse.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Zitat

    Original von Booklooker
    Das Gespräch fing am Abend an, das wurde erwähnt und dann wurde gesagt, dass es bereits zehn Uhr am morgen war. Ich bin mir da relativ sicher. Finde aber die Stelle nicht wieder.... :gruebel


    OK, Du hast Recht. Steht auf Seite 91. Dann kann es ja nur so sein, dass der Raum komplett abgedunkelt werden kann, oder wie soll man das interpretieren?


    :wave


    Gruß
    Xyrion

    Zitat

    Original von Booklooker
    Aber wie kommt es, dass Louis beim Interview bis morgens 10 (bei mir zur Zeit) auf sein kann ohne zu verbrennen


    Die Stelle hatte ich zuerst auch als "morgens 10 Uhr" interpretiert. Ich glaube aber, er meinte 10 Uhr abends, kann das sein? Hab`s aber nicht mehr genau untersucht, weil's anders für mich nicht plausibel war.


    Ich denke schon, dass die Vampire einen Sarg oder alternativ eine lichtundurchlässige Kiste benötigten. Vermutlich waren es auf Reisen und in den Hotels eher Kisten, denn sonst wären sie spätestens in Transsylvanien aufgeflogen, nach dem Motto "Ach, bringen Sie bitte noch den Sarg auf unser Zimmer und wecken Sie uns bitte nicht vor Sonnenuntergang, wir haben eine anstrengende Nacht hinter uns". Ja nee, is klar :zwinker.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Zitat

    Original von Booklooker
    Aber mir ist so durch den Kopf gegangen. Ist nie jemandem aufgefallen, dass es so viele Tote gibt? Wenn jeder von den drei Vampiren jede Nacht nur eine Person tötet, dann sind das ja drei Tote pro Nacht. Das muss doch auffallen.
    Mein Freund meinte, dass damals die Leute an allem gestorben sind, daher wäre es nicht aufgefallen.... Ich weiss ja nicht.... :gruebel


    Was denkt ihr?


    Ich hab mir über diese "organisatorischen" Dinge auch immer wieder den Kopf zerbrochen beim Lesen. So beschäftigten mich, neben dem von Dir angesprochenen Problem, auch noch andere Fragen.


    Sicher stimmt es, dass die Leute früher an vielen Ursachen gestorben sind und Tote in den ärmeren Schichten oder sogar unter den Sklaven sind wahrscheinlich schnell abgehakt worden, ohne es weiter zu untersuchen. Wenn aber wohlsituierte Menschen tot aufgefunden worden sind, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass man das ohne weitere Untersuchung abgehakt hat und gerade die Häufung der Fälle mit den seltsamen Einstichen am Hals, müsste doch aufgefallen sein. Aber Anne Rice ignoriert das Thema leider, als würde sich die Frage gar nicht stellen.


    Außerdem habe ich mich oft gefragt, wie die Vampire die Zeit ihres Tagesschlafs so organisieren konnten, dass weder Zimmermädchen, noch Dienstboten, noch Lieferanten von Möbeln und Kunstwerken, noch Kutscher in irgendeiner Weise misstrauisch geworden sind. Später sind sie ja wahnsinnig viel gereist, aber immer ist alles glatt gegangen und die Vampire lagen von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang in ihren Kisten. Die Darstellung dieser Dinge erscheint mir zu selbstverständlich und unproblematisch.


    Sehe ich das zu kritisch?


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Zitat

    Original von nini
    Ich würde aber nicht soweit gehen,das ganze Vampirgenre mit Anne Rice gleichzusetzen,Xyrion,es gibt eine menge andere gute Schriftsteller dieses Genres.


    Da hast Du natürlich Recht und so hatte ich das auch nicht gemeint. Sigrid2110 hatte mir im Rezi-Thread zu diesem Buch auch schon einen Thread mit ein paar Tipps gelinkt. Klick. So schnell gebe ich auch nicht auf ;-). Trotzdem kann ich mir vorstellen, auch noch den "Fürst der Finsternis" zu lesen, weil ich ja nicht völlig enttäuscht von diesem Buch hier war, sondern nur ein wenig desillusioniert vom letztem Leseabschnitt.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    @Sigird2110


    Danke! Wusste gar nicht, dass es da so viele verschiedene Abstufungen gibt. Dann werde ich mich wohl am ehesten mal Richtung Fantasy bzw. Fantasy/Mystisch orientieren. Da bin ich eher zu Hause als bei... tja, bei welchem Subgenre würde man denn "Gespräch mit einem Vampir" einordnen? Historisch/Romatisch/Erotisch?
    Bei Amazon läuft das ja unter Horror. Also ich muss sagen, es gab wirklich keine einzige Stelle, an der ich vor lauter Angst eine Gänsehaut bekam... :erschreck


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion

    Ich habe das Buch gerade in der Leserunde gelesen und bin etwas zwiegespalten, was ich jetzt abschließend von dem Buch halten soll. Den Film habe ich bislang nicht gesehen.


    Teil 1 und 2 des Buches fand ich sehr gelungen, auch wenn die Spannung mich vornehmlich im zweiten Teil des Buches fesselte. Zweifellos ist Louis' innerer Kampf hervorragend herausgearbeitet und man kann jederzeit nachvollziehen was in ihm vorgeht. Letztendlich war aber die Enttäuschung, die Louis bei seiner Sinnsuche erleben musste, auch eine Enttäuschung für mich, weil ich mir doch mehr hinter dem Vampirdasein erhofft hatte.


    Abschließend bin ich weder begeistert noch enttäuscht von dem Buch. Ich werde Anne Rice (bzw. dem Vampirgenre) noch eine zweite Chance geben mit dem "Fürst der Finsternis" und mich mal informieren, welche Bücher sonst noch lesenswert sein sollen.


    :wave


    Viele Grüße
    Xyrion