Beiträge von darchr

    Hi,


    ich lese noch nicht so lange Fiktionales, also Belletristik; ich lese grundsätzlich Zeitung und auch Sach- und Fachbücher; ich bin auch sehr an klassischer Literatur interessiert und bin in der Schule auch in Textanalyse gut und mir macht es auch Spaß einzelne Passagen genau auf Charaktereigenschaften usw. zu untersuchen, aber ich kann bisher Belletristik nicht zur Entspannung lesen, obwohl ich es gern würde. Ich lese grundsätzlich an Orten, an denen ich meine Ruhe habe, an denen es mir gefällt und dennoch lasse ich mich sehr leicht ablenken, kann nicht eine Passage nicht unbedingt am Stück lesen bzw. mache Pausen zwischen Kapitel. Ich habe das Gefühl, mir fehlt es ein wenig an Vorstellungskraft; vllt. bin ich zu analytisch? Ich liebe auch klassische Musik; und bei dieser kann ich auch genießen und entspannen, mir fällt es aber eben bei klassischer Literatur schwer; habt ihr da Tipps? Kann man das "lernen", wenn ich einfach mehr und mehr lese? Stellt ihr euch richtig vor, was ihr lest (also bildlich) - häufig lese ich zwei Sätze zu einer Landschaftsbeschreibung, und habe dann bereits vergessen, was ich zuvor gelesen habe; so fällt es mir auch schwer, mich in die Charaktere hineinzuversetzen.


    Für Tipps bin ich euch sehr dankbar!

    Hallo "licht",


    könntest du oder ihr mir bei der Interpretation des Titels helfen?


    Ich habe zwar - so denke ich - den Roman verstanden (wenngleich ich noch mit der Intention Tellkamps etwas hadere), aber schaffe es nicht so recht, den Titel in Verbindung zu bringen. Zum Ende hin lässt der Erzähler die uhr der Marschalling schlagen. Er will doch nun, dass sein Vater die Oper abspielt (und sein Vater soll aufpassen, dass er die Schallplatte dabei nicht zerstört).


    Aber weshalb "Der Schlaf in den Uhren"? Man erfährt als Leser doch nicht, ob die Oper abgespielt wird, oder?


    Kurz vor dem Ende hat sich ja an den Gebäuden einiges geändert, auch ist von "Luxus" die Rede - ist dies schon die Zeit nach dem Mauerfall?


    Was will Tellkamp mit dem Zitat, "er lasse die Uhren in der Nachts manchmal alle stehen", sagen? Möchte er die Zeit stehen lassen? Aber eigentlich funktioniert das doch auch nicht, da ihn seine Erinnerungen doch nur so überrennen.

    Es handelt sich nicht um Hausaufgaben.


    Morgaine : Vielen Dank für deine Hilfe - Ich habe den Auszug noch nicht zu Ende gelesen, aber mir sind die Stationen DDR und 2. Weltkrieg schon aufgefallen. Kommt der 1. Weltkrieg hier erst später?
    Sehe ich das richtig, dass die Straßenbahn hier einen Unfall hatte ("in den Schienen schlenkerte" und "Funken stoben"), und das der Grund dafür ist, dass Muriel anscheinend krank ist ("Apparaturen").


    Weißt du zufällig, wer die Person "Fabian" in dem Auszug ist?

    Hi,


    kennt ihr den Romanauszug "Der Schlaf in den Uhren", verfasst von Uwe Tellkamp (in "Die Besten 2004"). Er bekam hier für den Ingeborg-Bachmann-Preis 2004.


    Habt ihr Interpretationsvorschläge? Ich habe es vor zwei Wochen gelesen, und echt Probleme den Auszug zu analysieren. Hier ein Link zum Auszug: http://bachmannpreis.orf.at/ba…reis/texte/stories/13752/


    Ich kann ja schonmal ein paar Sachen aufschreiben, die mir bzgl. der Interepretation zum Anfang des Auszugs einfallen...


    "Manchmal hör ich sie fließen unaufhaltsam. Manchmal steh ich auf, mitten in der Nacht, und laß die Uhren alle stehen."


    Möglicherweise befindet sich das lyrische Ich in einer schweren Situation - sie möchte, dass die Zeit nicht weitergeht (Zeit wird hier symbolisiert durch die Uhr), und sich die Situation vllt. verschlechtert.



    "Rosenkavalier: Monolog der Marschallin, mir ist, als ob ich sie hörte, die Stimmen, die Musik, Erinnerung –"


    Ich könnte mir vorstellen, dass mit "Rosenkavalier" eine Oper Richard Strauss' gemeint sein könnte. Das lyrische Ich denkt anscheinend an diese Oper. Ich kenne zwar die Oper nicht genau, aber möglicherweise ist eine der Figuren eine Marschallin. Das Personalpronomen sie bezieht sich wahrscheinlich auf diese Marschallin. Das lyrische Ich denkt außerdem an die Musik der Oper.


    "- aber die Uhren schlugen, Muriel, ich sehe dich, eingekapselt von Apparaten, die dich und deine Träume retten sollten, Träume, um die es im Grunde immer geht, erinnerst du dich, wie die Straßenbahn in den Schienen schlenkerte und Funken stoben, wenn sie, von der Haltestelle Leipziger Straße kommend, vor dem Bahnhof Neustadt um die Ecke bog,"


    Jetzt habe ich doch einige Probleme - eingeleitet wird mit "aber". Das Folgende muss also in einem Gegensatz zum Vorhergesagten (Oper) stehen. Es kommen erneut die Uhren ins Spiel. Das lyrische Ich hört die Uhren schlagen (im Prolog: fließen).
    Was es nun mit der Muriel auf sich hat, weiß ich incht exakt.
    Vielleicht habt ihr ja Ideen dazu und auch zu meinen Ausführungen.