Beiträge von Lemon

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    Original von Delphin
    Die ganzen "Radio Free Lymond"-Anspielungen versteht man ja erst, wenn man die Lymond-Chronicles auch gelesen hat. :lache


    Stimmt, Delphin.
    Ich habe ja mit Niccolo begonnen und konnte zum damaligen Zeitpunkt natürlich nichts damit anfangen. Als ich dann mit Lymond unterwegs war, hatte ich überhaupt keine Zeit :grin, noch mal im HoN nach den RFL-Stellen zu wühlen.
    Aber jetzt!


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    Original von Delphin
    Also, nur weil man zwischendurch mal meint, dass man was verstanden hat, muss es nicht richtig sein.


    Ja, das ist gerade das Schöne (neben vielem anderen natürlich :grin), dass Dunnett uns immer wieder Red Herrings auslegt, denen zumindest ich treu gefolgt bin, um dann aber festzustellen, nichts ist wie es scheint.

    Ich habe 'Die Weisheit des Eunuchen' sehr gern gelesen, es machte Spaß ins Istanbul des 19. Jhdts. einzutauchen.


    Für einen Krimi kam allerdings recht wenig Spannung auf, trotz einiger übel zugerichteter Leichen und Yaschims unermüdliche Suche nach den Mördern.
    Viel fesselnder fand ich die historischen Einschübe, vor allem über die Janitscharen, über ihre Bedeutung für das osmanische Reich, über ihre interne Struktur und auch über ihre Entwicklung von Elitesoldaten zu Störrfaktoren im politischen Gefüge. Erfahren habe ich auch einiges über die Bektashi-Derwische (im Buch Karagozi), was ich vorher nicht wusste und interessant fand.


    Für mich lag also eher der Schwerpunkt beim Lesen im historischen Bereich, die Krimihandlung war mehr Transportmittel der Geschichte.


    Auch in der deutschen Übersetzung (Ulrike Wasel und Klaus Timmermann) ist die Sprache mehr in Richtung modern, manchmal ein bisschen flapsig, was aber nicht weiter störend war. Das passte ganz gut zu dem Humor, der an einigen Stellen aufblitzte.


    Yaschim Togalu ist ein sympathischer Ermittler, von dem ich durchaus gerne mehr lesen möchte. Wie ich gerade gesehen habe, gibts ja bereits eine Fortsetzung.
    .

    In Istanbul, im Jahr 1836. Vier junge Gardeoffiziere sind verschwunden und tauchen nach und nach reichlich zerfleddert und leider leblos in verschiedenen Teilen der Stadt wieder auf, ein Haremsmädel wurde ermordet und die Sultansmama ist ungehalten, weil ihr Schmuck geklaut wurde. Yaschim und ich haben also viel zu tun.


    In Burgund. Wir mussten einen kleinen internen Aufstand regeln. Das ging recht schnell, wir haben den Anführer mit dem Schwert erledigt. Schade, war ein guter Lanzenkämpfer!



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    Original von Herr Palomar


    Claes ist ein ausgeklügelt entwickelter Protagonist.
    Einige Szenen gibt es doch, die mich etwas irritierten. So wird Claes die ganze Zeit geprügelt, ausgepeitscht, gestochen und eben auch noch das Gesicht aufgeschlitzt. Das ist schon ziemlich hart!! :heul


    Was so ein richtiger Kerl ist... und bitte beachten: er behält immer alle Zähne! Das ist doch fein.


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    So schwanke ich bei dem Roman hin und her. Einerseits bewundere ich Stil, Handlung und Figurenentwicklung, andererseits blicke ich oft nicht durch.


    Mach dir nichts draus, Herr Palomar, das ging uns auch so! Geduld! Spätestens in Band 8 klärt sich alles auf. :lache



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    Original von Pelican


    Bis jetzt war ja ein Band spannender als der nächste. Ich hoffe, das bleibt so, kann mir das aber fast nicht vorstellen.


    Doch, doch! DD schafft es, die Spannung durch zu ziehen. Erlösung kommt erst in Gemini. Das dauert bei Klett-Cotta ja noch ein bißchen. :grin

    Dieses kleine Buch (210 Seiten) hat es wirklich in sich!


    Da wird eine Familie mitleidslos bis auf die Knochen seziert. Harriet Köhler schreibt scharfzüngig und bitterböse über das Verhältnis der Familienmitglieder untereinander, da wird mit kühlem Blick beobachtet, interpretiert und geurteilt.


    Und doch schimmert zwischen diesen harten Attacken viel Verletzliches durch, die Einsamkeit der einzelnen, ihr Wunsch nach Zugehörigkeit, nach Verständnis, nach Geborgenheit.


    'Ostersonntag' war für mich harte Lesekost und zugleich ein faszinierendes Portrait einer desolaten Familie. Ich bin während des Lesens immer wieder hin und her geschwankt zwischen Ablehnung der Protagonisten und Mitgefühl für sie.


    Ein beachtliches Debut, empfehlenswert!

    Es gab mal einen netten Artikel in der SZ (ich kann ihn leider online nicht finden), der sich mit dem Thema Bücher sammeln beschäftigte.


    Der Autor hat zwei Arten von Sammlern unterschieden: Die Horter horten alles, die Gärtner gehen regelmäßig die Regale ab und jäten das Unkraut aus.


    Ich fands eine nette Idee und habe mich entschlossen, vom Horter zum Gärtner zu wechseln. Seitdem kommen die Ungeliebten und die Nicht-so-Geliebten gleich in eine separate Kiste, die regelmäßig von Freunden durchsucht wird. Der Rest wird zu Oxfam o.ä. gebracht.

    Wir sind in Arizona, Sheriff Joanna und ich. Außerdem sind wir hochschwanger, haben einen verärgerten Teenager zu Hause, die ungeliebte Schwiegerbaggage ist angerückt, ein Mitarbeiter erkrankt, ein anderer verschwunden, wir müssen einen Mörder suchen und einen Hundeserienkiller fangen. Wir sind also etwas in Eile! :wave


    Jetzt muss ich diesen Thread auch noch mal aus der Versenkung holen.


    SPQR: Was für ein netter Auftakt zu einer Serie.


    Ein Humor, der mich wirklich schmunzeln lässt, und wie schon weiter oben geschrieben wurde, Roberts vermittelt ein sehr lebendiges Bild des alten Roms, auch wenn Decius recht neuzeitlich daher kommt und an einigen Ecken der 'Amerikaner in Rom' (danke, Iris, für diesen Ausdruck) schon kräftig durch schimmert.


    Eigentlich habe ich während des Lesens vergessen, dass es sich hier um einen Krimi handelt, das war für mich nur ein bisschen Beiwerk, um Decius zu erlauben, verschiedene Menschen zu treffen und die politischen Verwicklungen auseinander zu dröseln. Und gerade das macht für mich auch einen großen Teil des Charmes dieses Buches aus: Ich freue mich an den politischen Intrigen und dass immer mal wieder 'alte Bekannte' auftauchen.


    Band 1 und Band 2 habe ich auf deutsch hier, überlege aber nun, ob ich nicht ins Englische wechseln soll. Hat jemand Vergleichsmöglichkeiten, wäre der Wechsel sinnvoll?

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    Original von Delphin


    :wow


    Hätte irgendwie nicht gedacht, dass so viele verschiedene Titel und Autoren dabei rauskommen.


    Ich auch nicht, ich hätte vermutet, dass es sich mehr knubbelt.


    Interessant finde ich die Auflistung der 6er Kandidaten und ich muss gestehen, die 1er würden mich schon auch noch interessieren. Wobei ich natürlich völlig einsehe, dass 183 Bücher aufzulisten zu viel des Guten ist.


    Vielen Dank für die Auswertung, Queedin.
    Und dyke für die Durchschnittsberechnung!

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    Original von Grisel


    Ich habe das auch schon gemerkt, daß man für jeden geangelten Leser irgendwann bezahlen muß, indem man seinerseits schönes empfohlen bekommt. Hartes Leben!


    Aber so sinnvoll, selbst auf die Gefahr hin, ab und an in die falsche Richtung geschickt zu werden.


    Was ist ein -önch? Internes Scherzchen oder tut sich da eine schmerzliche Bildungslücke bei mir auf?

    Und noch eins, wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob ich da wirklich so allein dastehe:


    Conn Iggulden: The Gates of Rome aus der Emporer Serie, Bd.1 - dt.: Die Tore von Rom, Imperator 1


    Da ich zur Zeit in einer historischen Phase mit dem Schwerpunkt Römisches Reich unterwegs bin, kam mir die Empfehlung gerade recht. Aber es war eine große Enttäuschung, weil hier historische Daten und Ereignisse munter umgebogen werden.


    Alle paar Seiten 'Das stimmt doch nicht' zu denken, trübt mein Lesevergnügen ganz gewaltig. Auch die Erklärungen im Nachwort, welche Abänderungen vorgenommen worden sind, haben mich nicht versöhnt - und den Sinn verstanden habe ich auch immer noch nicht. :help