Da gabs ja einige sehr interessante Treffen und Gespräche in diesen Kapiteln.
Das Riberac - Nicholas Treffen fand ich wie üblich, wenn Riberac auftaucht, sehr spannend. Aber ich zerbreche mir den Kopf, warum FFJ überhaupt in Erwägung gezogen hat, das Kind zu kaufen. Welchen Vorteil hat er denn davon? Der gute Comte hat doch bestimmt einen üblen Hintergedanken?
Und Adorne hat sich nicht wirklich von dieser Pferdegeschäftsidee 'kaufen' lassen, oder? Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Ich glaube ja eher, dass er Nicholas, auch wenn sie geschäftlich Rivalen sind, schon recht wohlgesonnen ist.
Schön zu lesen finde ich immer wieder den Humor, der ja trotz der angespannten Situation immer wieder aufblitzt. Gerade Dunnetts kurze Sätze haben es oft in sich oder auch, wenn sie Nicco so trocken antworten läßt. Das sind jedesmal Highlights für mich.
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Original von taciturus
Zuerst bei Tilde. Da zeigt er sich von seiner Zuckerseite. Da bin ich genauso wie er erstaunt, warum er aufeinmal zum Cousin Nicholas geworden ist.
Meine Idee dazu ist, dass Tilde (und Diniz) sich dazu entschlossen haben, Simon als Niccos Vater anzusehen. Dann wäre er ja tatsächlich Diniz' Cousin.
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Original von sassenach
Was kann man denn auch von Julius anderes erwarten, er macht sich halt zu gerne wichtig.
Das sehe ich auch so. Ist es nicht allgemein bekannt, dass Julius eine Tratschbase ist und hat Niccolo diese Eigenschaft nicht auch mal geschickt eingesetzt, als er geschäftliche Widersacher auf die falsche Spur locken wollte? Ich kriege die Geschichte nicht mehr ganz zusammen, aber irgendwas war doch da mit Murano, Glas? Wo Julius diese 'Geschäftsidee' ausplaudert, Niccolos Feinde (?) davon erfahren und so versuchen, seine Absichten zu durchkreuzen? Und am Ende stellt sich raus, dass er sie nur ablenken wollte und genau dazu Julius Neigung, fröhlich alles weiter zu erzählen, ohne dessen Wissen benutzt hat?
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Original von taciturus
Völlig anders das Stimmungsbild bei Julius. Für mich kaum verständlich, warum er auf einmal eine fast juviale Haltung an den Tag legt. Weil er dabei war und erzählen kann? Glaubt er sich jetzt etwa über den anderen zu sein? Oder glaubt er wieder an die alten Zeiten anschließen zu können?
Ich hätte seine Reaktion völlig anders eingeschätzt.
Ich glaube das Letztere. Oder sogar noch weiter darüber hinaus: Julius will nicht nur an alte Zeiten anschließen, Julius befindet sich in seiner Vorstellung noch in den alten Zeiten. Er war der ältere, der klügere, der 'Lehrer' von Felix und Claes und ich glaube, aus der Vorstellung hat er sich, trotz aller Erfolge von Nicco, immer noch nicht gelöst. Von daher betrachtet er vieles sicher als typische dumme Nicholas-Eskapaden, die ihm auch irgendwie Spaß machen.
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Original von taciturus
Auf diesen Namen für das Kind von Gelis wäre ich auch nicht gekommen. Aber im Grunde fände ich andere Namen provokativer.
Original von sassenach
Ich auch nicht, das arme Kind!!
Ich finde die Namenswahl sehr geschickt von Gelis, zumindest ganz im Rahmen ihres Erzeugerverwirrspiels. Der Name hat so oder so Familientradition.
Entweder ist das Kind nach seinem Großvater (via Simon) oder nach seinem möglichen Urgroßvater (via Niccolo) benannt. Sie hält sich also immer noch alle Möglichkeiten offen.
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Original von Grisel
Es müßte ein typisches De Fleury Merkmal an Nicholas geben, das er nur von der Mutterseite haben kann, das sich im Baby wiederfindet.
Es gibt ja ein sehr charakteristisches Nicholas-Merkmal, das wohl weder Simon noch Riberac haben. Stammt vielleicht aus der anderen Familienlinie?
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Original von sassenach
Sie weiß mit Sicherheit Bescheid, es ist hier nur die Frage, weswegen sie dieses Spiel mitmacht, da kann man nur raten. Als einziges fällt mir hierzu nur ein, dass sie nicht Niccolo fürchtet sondern Gelis? Sehr gewagt von mir, aber könnte Gelis das Kind nicht verschwinden lassen, sie muss es ja gar nicht töten? Eine bessere Begründung fällt mir im Moment nicht dazu ein.
Das ist eine interessante Idee, sie würde mir mehr einleuchten, als die Annahme, dass Gelis nur so vorgeht, weil Nicholas ihr noch irgendwas Schlimmeres getan hat. Vielleicht ist Margot auch von beider Verhalten angewidert und will das Kind schützen, um es nicht zum Spielball der Kontrahenten werden zu lassen?
Aber dazu müßte sie sich ja das Kind schnappen und verschwinden?
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Original von Darcy
Ich bin inzwischen bei Kapitel 18 und ich muss sagen, das mir der neue Nicholas besser gefällt.
Ich finde sein verändertes Verhalten auch durchaus reizvoll. Er ist nicht gerade bester Stimmung, tief verletzt und wohl auch ziemlich sauer und zornig. Dass er gerade seine Freunde und langjährigen Mitstreiter vor den Kopf stößt ist sicher nicht nett, aber sie sind halt auch am nächsten an ihm dran. Und auch, dass er mal den Chef raushängen läßt und John le Grant und Astorre sehr direkte Anweisungen gibt, hat sicher mit seinen (geheimen) Plänen zu tun. Er will sie an bestimmten Positionen für bestimmte Aufgaben, vermute ich.
Auf der anderen Seite erntet er natürlich auch das, was er bisher eingepflanzt hat. Durch seine geheimniskrämerische Art und die versteckten Manipulationen sehen sich die anderen natürlich durchaus als berechtigt an, Entscheidungen (mit) zu treffen und handeln eigenverantwortlich. Dass ihm das jetzt nicht in den Kram paßt, kann ich verstehen, aber das Vorgehen der anderen genauso.
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Original von Grisel
Das er eine Familie wollte, glaub ich auch. Aber dies wurde ihm durch Gelis mit der WNS zerstört. Ich glaube auch, dass ihn diese ganze Geschichte gerade deswegen so hart getroffen hat, weil er jetzt wirklich gedacht hat endlich eine Familie gründen zu können und dann dieser Schlag ins Gesicht.
Original von sassenach
Da hast du schon recht, so richtig dran glauben, tue ich auch nicht, aber schon irgendwie schade. Ich denke immer noch, eigentlich müssten sie gut zueinander passen.
Ich kann mir nicht helfen, streckenweise gehen mir diese van Borselen Frauen auf die Nerven.
Erst Katelina, die sich nach einigen vergnüglichen Nächten mit Claes plötzlich einbildet, dass er ihr großes Unrecht angetan hat, wobei sie doch diejenige war, die ihm versichert hat, dass sie nicht schwanger ist. Dann auf Zypern wieder die große Kehrtwende. Und nun Gelis, die offenbar ihr Leben der Rache ihrer Schwester verschrieben hat und vor keinem Mittel zurückschreckt, um Nicholas die Hölle heiß zu machen. Wenn ich mal den Vergeltungswunsch als Lebensleitmotiv akzeptiere, - was mir ein wenig schwer fällt -, dann gefällt mir zumindest Gelis mit ihrer klugen Strategie und Ausdauer zwar um einiges besser, aber irgendwas ziemlich Zickiges ist für mich auch dabei.