Beiträge von Lille

    Ich fange jetzt gleich damit an:


    "Brooklyn" von Colm Tóibín
    Kurzbeschreibung:
    Die junge Irin Eilis Lacey wandert um 1950 nach Amerika aus, um in Brooklyn eine neue Arbeit zu finden. Doch sie passt sich nur langsam an das neue Leben an, schließt nicht leicht Freundschaft. Ganz allmählich gewinnt sie Selbstvertrauen und merkt, dass sie zu einer selbständigen, erwachsenen Person geworden ist. Das macht ihr die Entscheidung zwischen Irland und Amerika, zwischen dem einen und dem anderen Mann, nicht leichter. Der preisgekrönte Autor Colm Tóibin beschreibt eindrucksvoll ein klassisches Schicksal einer Emigration, den Werdegang einer ganz normalen Frau - ganz und gar aus ihrer Perspektive gesehen.


    Liebe Grüße
    Lille

    Zitat

    Original von Salonlöwin
    Hat jemand schon dieses Buch gelesen?


    Ja, ich habe das Sachbuch "Die Heimwehfabrik - Wie das Gedächtnis im Alter funktioniert" schon gelesen. Mir hat es damals wirklich gut gefallen - der Inhalt war für mich sehr interessant und der Schreibstil des Autors las sich schön flüssig. Ich hoffe, das hilft dir.


    Liebe Grüße
    Lille

    Ich lese dieses hier und bis jetzt ( Seite 56) gefällt es mir schon sehr gut:
    "angerichtet" von Herman Koch
    Kurzbeschreibung:
    Zwei Ehepaare - zwei Brüder und ihre Frauen - haben sich zum Essen in einem Spitzenrestaurant verabredet. Sie sprechen über Filme und Urlaubspläne und vermeiden zunächst das eigentliche Thema: die Zukunft ihrer Söhne Michel und Rick. Die beiden Fünfzehnjährigen haben etwas getan, was ihr Leben für immer ruinieren kann. Paul Lohman, der Erzähler und Vater von Michel, will das Beste für seinen Sohn. Und ist bereit, dafür weit zu gehen, sehr weit. Auch die anderen am Tisch haben ihre eigene, geheime Agenda. Während des Essens brechen die Emotionen auf, schwelende Konflikte zwischen den Brüdern entladen sich, und auf einmal steht eine Entscheidung im Raum, die drei der vier mit aller Macht verhindern wollen.


    Liebe Grüße
    Lille

    Lieber Sapperlot,
    ich habe hier vergeblich ein Männchen mit knallroter Rübe gesucht - aber so sah ich eben aus, als ich deine Rezi zu meinem Roman gelesen habe. Es freut mich sehr, dass er dir so gut gefallen hat!


    Liebe Grüße
    Lille :wave


    PS: Über die Hälfte des Romans hab ich in der schönen Schweiz geschrieben...

    Ich lese gerade das hier:
    "Pierre und Luce" von Romain Rolland
    Kurzbeschreibung:
    Ein literarisches Kleinod in neuer Übersetzung Im Paris des Jahres 1918 begegnen sich Pierre und Luce. Im trunkenen Gefühl ihrer Liebe vergessen sie den Geschützdonner über der Stadt - zwei selige Kinder, die über dem Abgrund spielen. "Hier spürte ich menschliche, moralische Überlegenheit, eine innere Freiheit ohne Stolz, Freiheit als Selbstverständlichkeit einer starken Seele. Auf den ersten Blick erkannte ich den Mann, der in entscheidender Stunde das Gewissen Europas sein würde", schrieb Stefan Zweig über den Nobelpreisträger Romain Rolland, den es mit dieser Neuübersetzung wiederzuentdecken gilt. Im Paris des Jahres 1918, in das der Krieg tiefe Wunden schlägt, erleben zwei junge Menschen eine unvergleichliche Liebe. Pierre, Kind einer bürgerlichen Familie, verzweifelt angesichts der Rohheit, die ihn umgibt: Nur wenige Monate trennen ihn von der Einberufung. Luce dagegen, die sich mit Malarbeiten ihr Brot verdient, ist heiter, unbekümmert um ihre Armut wie um das Leben, das morgen schon zu Ende sein kann. Sie lieben sich, verschließen die Augen vor dem Abgrund des Krieges, verbergen sich in ihrem Glück, wissend um seine Unmöglichkeit. Romain Rolland, dessen Pazifismus ihn zeitweilig zum großen Antipoden Thomas Manns werden ließ, gibt hier eine literarische Antwort auf die Grausamkeit des Krieges.


    Liebe Grüße
    Lille

    Zitat

    Original von Googol
    Tolle Lesung heute auf der quietschenden und knarrenden Cap San Diego!


    Hey, schön, dass du da warst :wave Ich fand es lustig, so tief in einem Schiffsbauch zu lesen.


    Zitat

    Original von GoogolDie vorgetragenen Textpassagen waren schon mal vielversprechend (habe gerade meine Meinung zur Existenzberechtigung von Prologen korrigiert). Werde den Roman sicherlich lesen.


    Das freut mich sehr! Aber wegen der Existenzberechtigung von Prologen - hab ich da wat verpasst ?(


    Liebe Grüße
    Lille

    Oh nein... Ich hab das Buch nicht nur in meinem SuB, sondern auch gleich zweimal verschenkt :cry


    Vielen Dank für die Rezi, Voltaire, mit dem Verschenken bin ich da jetzt erstmal vorsichtig, bis ich es selbst gelesen habe.


    Liebe Grüße :wave
    Lille

    Ich fange jetzt damit an:
    "Der Klang der Fremde" von Kim Thúy
    Kurzbeschreibung:
    »Man glaubt immer, das Leben von Einwanderern sei nur schwer. Und vergisst dabei, dass ihre Erfahrungen auch wunderbare, lustige, bewegende und oft ganz absurde Momente umschließen ...« Die kleine Kim ist zehn, als ihre Familie aus Vietnam fliehen muss. Auf einer abenteuerlichen Odyssee gelangen sie übers Meer, vegetieren in überfüllten Flüchtlingslagern, finden schließlich im Westen, im fernen Kanada eine neue Heimat. Wenn der Schock der Fremdheit überwältigend ist, lässt sich die Welt nur über die Sinne erschließen. An Klängen, Farben, Gerüchen entfalten sich deshalb die Erinnerungsbilder, an denen Kim Thúy dreißig Jahre später der Spur ihres Lebens nachgeht eine lose Kette, mäandernd zwischen Einst und Jetzt, Krieg und Frieden, Verstörung und überraschendem Glück. Da ist die Kindheit im goldenen Käfig einer großbürgerlichen Familie in Saigon. Die Flucht im lichtlosen Unterdeck eines maroden Schiffes. Ein Kinderarmband aus rosa Plastik, in dem die Eltern Edelsteine schmuggelten. Der erste Anblick von Schnee in Québec, der Krach, den fremde Stimmen machen, auch wenn sie freundlich sind. Die Komik zahlloser Missverständ nisse. Die Wiederbegegnung mit der alten Heimat, in die man als Fremde zurück kehrt. Mit selbstverständlicher Meisterschaft hat Kim Thúy einen überraschenden, ganz und gar persönlichen Lebensroman einer Emigration geschrieben. In unvergesslichen, sinnlichen Bildern erzählt er von Flucht, Vertreibung und Neubeginn, von Schmerz und Lust der Erinnerung und dem täglichen Glück, sein Leben zu wagen.


    Liebe Grüße
    Lille

    Zitat

    Original von Roma
    Das Thema ist zwar verwandt, aber "Alle, alle lieben dich" habe ich abgebrochen, weil ich einfach keinen Zugang fand und "Vom Atmen..." habe ich voller Interesse zu Ende gelesen.
    Der Schreibstil der Autorin sagte mir eher zu.


    Das dir mein Roman gefallen hat, freut mich sehr, Roma! :wave


    Mir persönlich hat "Alle, alle lieben dich" sehr gefallen. Ich fand es einfach stark, wie Stewart O'Nan die Leere fühlbar gemacht hat, die nach Kims Verschwinden innerhalb der Familie entsteht.


    Liebe Grüße
    Lille

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Ich hatte immer den Eindruck, der Roman wäre in der Ich-Form geschrieben, aber tatsächlich ist es nicht so.


    Dieser erstaunliche Effekt kommt wohl, weil man beim Lesen so tief im Kopf der Figuren drinsteckt. :wow


    Lieber Herr Palomar,
    dass du diesen Eindruck hattest, freut mich sehr! :-] Mir war es sehr wichtig, den Leser ganz tief in die Figuren "hineinzuziehen", um die Intensität dieser Ausnahmesituation zu vermitteln. Begonnen habe ich das MS allerdings mit 3 Ich-Erzählern, aber nach 100 Seiten wurde deutlich, dass die 3 dauernd dabei sind, sich und ihr Handeln zu rechtfertigen. Das hat für mich überhaupt nicht funktioniert. Behalten wollte ich aber die Nähe zum Leser, die durch die Kombination Ich+Präsens sehr stark ist. Deswegen habe ich mich dann für eine sehr nahe personale Erzählperspektve entschieden, die aus drei Figurenperspektiven erzählt. Ich bin also den Figuren so nah auf die Pelle gerückt, wie es die personale Erzählperspektive erlaubt und habe darauf geachtet, alle sprachlichen Stilmittel, die Distanz erzeugen, zu vermeiden.


    Liebe Grüße :wave


    Lille