Beiträge von Cookiemonster

    Ich lese das Buch auch gerade und bin ziemlich begeistert. Ich habe ja vor ein paar Wochen Jonathan Safran Foers "Eating animals" gelesen, das ich auch sehr gut fand.
    Allerdings schreibt Frau Duve humorvoller und vor allem: es geht um Deutschland und Tierhaltung/Lebensmittelherstellung in Deutschland, nicht um die USA wie bei Safran Foer.


    Ich bin erst auf Seite 150, aber ich würde das Buch jedem empfehlen, der von "Tiere essen" begeistert war. Ich fühle mich hier besser unterhalten und kann Frau Duves Gedankengänge irgendwie besser nachvollziehen.


    Der Vorwurf von Gutmenschentum irritiert mich auch. Ich verstehe auch das Wort nicht, wer dies anderen vorwirft, sagt also von sich selbst, ein "schlechter Mensch" zu sein? Wäre ja nur logisch...
    Ich persönlich bin tatsächlich da angekommen, ohne Fleisch zu essen, jetzt fange ich auch an, darauf zu achten, dass nirgendwo Gelatine oder Lab drin ist und kaufe nur noch Demeter-Milch.
    Wenn es mich zu einem Gutmenschen macht, Massentierhaltung schockierend zu finden, dann ist das für mich okay. :-)

    Ich gehe seit Jahren auf die Leipziger Buchmesse, da ich da als Umfragelady arbeite (bei den anderen Messen hier auch, aber hier gehts ja um die Büchermesse).
    Dieses Jahr habe ich die Aussteller befragt (ich war am Samstag da) und ich habe mal wieder einige Eindrücke gesammelt, die eigentlich abschreckend sind.
    Da ich lange und viel warten muss, kann ich natürlich einiges an den Ständen beobachten.


    An den Ständen der großen Verläge liegen die gleichen Bücher wie in der Buchhandlung herum, zudem haben die sich dort befindlichen Angestellten oft besseres zu tun, als sich mit dem Publikum zu befassen. Allerdings ist mir an vielen Ständen aufgefallen, dass die Verlagsmitarbeiter untereinander (also verlagsübergreifend) Leseexemplare abstauben und tauschen. Da kommen dann auch Gespräche zu Stande. Irgendwann gibts Alkohol.


    Die kleinen Stände teilen sich in zwei Kategorien auf: die, die Eigenverlag anbieten (da habe ich einige haarsträubende Unterhaltungen mitangehört: "super, sie haben ein Manuskript? Ich zeige ihnen mal, wie billig das ist, es zu verlegen!") und Bücher veröffentlichen, die Titel tragen wie "Geschichte einer Pupsmaus" (!!!), tatsächlich gestern gesehen.
    Dann eben kleine und spezielle Verlage, die wirklich schönes anbieten. Leider stehen da meist wenige Leute drin. Und ich fand es ziemlich schwer, die in dem ganzen Gedränge, Geschiebe und Gelärme wahrzunehmen, zu erkennen und von den Eigenverlagen zu unterscheiden.


    Zudem gibt es die obligatorischen Verkaufsstände (Postkarten, lustige Schilder etc.) und die, die einem Abos andrehen wollen.


    Am härtesten fand ich aber die Cosplay/Manga/Jugendecke. Dort gab es richtige Verkaufsstände, an denen Jugendliche gut und gerne 50 Euro für irgendwelche Videospielfiguren hinblättern, oder K-Pop Artikel (koreanischer Pop, hat J-Pop überholt) und Mangaartikel kaufen. Das ist ein unvorstellbares Gedränge, in dem man sich normal bekleidet fehl am Platz fühlt. Zudem, und hier will ich niemandem zu Nahe treten, sind Cosplay-Kostüme oft wirklich eine visuelle Zumutung, ich habe gestern definitiv viel zu viele nackte Bäuche gesehen, über die ein Sichtschutz gehört.


    Gratisartikel gibt es keine interessanten abzustauben und die ganzen Broschüren nehme ich zwar auch immer mit, lese sie aber nicht mal zur Hälfte.


    Aber irgendwie...würde ich die Messe wahrscheinlich privat auch besuchen. Und wenn nur, um aus der Ferne zu erahnen, was der Autor da ganz weit vorne sagt, und mich über die riesigen Mengen zu freuen, die immer noch das Medium Buch mögen.


    Viel interessanter finde ich die ganzen Lesungen in Leipzig, die lohnen sich wirklich!

    Daran lese ich jetzt schon ein paar Tage (was aber nur daran liegt, dass meine bösen Hausarbeiten mich vom Lesen abhalten) und finds bis jetzt sehr gut.


    Kurzbeschreibung
    1984. Aomame hat zwei verschieden große Ohren. Beim Rendezvous mit einem reichen Ölhändler zückt sie eine Nadel und ersticht ihn. Ein Auftragsmord, um altes Unrecht zu sühnen. Tengo ist Hobby-Schriftsteller. Er soll einen Roman der exzentrischen 17-jährigen Fukaeri überarbeiten, damit sie einen Literaturpreis bekommt. Der Text ist äußerst originell, aber schlecht geschrieben, ein riskanter Auftrag. Aomame wundert sich, warum die Nachrichten ihren Mord nicht melden. Ist sie in eine Parallelwelt geraten? Um diese Sphäre vom gewöhnlichen Leben im Jahr 1984 zu unterscheiden, gibt Aomame der neuen, unheimlichen Welt den Namen 1Q84.

    Ich hab jetzt mal eine ganz blöde Frage, bitte bitte nicht steinigen, besonders du Tom. Aber: ich hätte deine Bücher jetzt (ungelesenermaßen, ich gebs zu) auf Grund der Beschreibungen direkt neben Gier und Jaud ins Regal gestellt (obwohl ich von letzterem auch nichts gelesen habe)?!!
    (Ich mag übrigens Giers Bücher, auch wenn die tatsächlich nicht sonderlich viel Tiefgang haben.)

    Zitat

    Original von Majorana
    Sind halt (fast) alles realistische Tatsachen, was Herr Sarrazin geschrieben hat.


    Das ist für mich der Knackpunkt: von welchen Grundlagen ausgehend kann man so etwas sagen? Ich kann andere Quellen raussuchen und mit ein wenig Statistikkenntnissen genau das Gegenteil von Sarrazin "glaubhaft" belegen.
    Oder redest du von deinen Alltagserlebnissen, die du hier bestätigt siehst?

    Scylla, ich hatte es ja auch aus der Bibliothek und dafür war es vollkommen okay. Ja, es liest sich wie ein langer Prolog. Die Liebesgeschichte fängt an und man lernt die Welt in der die Geschichte spielt kennen. Vielleicht ist das handlungsarme ja auch gewollt, aber mir war das einfach ein bisschen zu wenig, auch wenn es eine ganz nette Lektüre war. Aber es ist keines der Bücher, die lange in meinem Gedächtnis bleiben. :wave
    Schade!

    Ich hab das Buch in der Bibliothek gefunden und da ich neben meinen Hausarbeiten nur leichte Lektüre schaffe, mal auf Verdacht mitgenommen.


    Es ist ein nettes Buch.
    Ich war ja ziemlich gefesselt vom ersten Twilight-Buch (ja, ich gebs zu, auch wenn ich auch da viele Kritikpunkte hatte - fesselnd wars aber :lache), bin ein großer Panem-Fan und mag auch Cassandra Clare sehr - kurz, ich kann mich durchaus für Jugendbücher begeistern.


    Aber für meinen Geschmack ist das Buch einfach ziemlich handlungsarm. Nett, ja, süße Liebesgeschichte, aber es passiert halt wirklich ansonsten nichts.
    Zudem blieb für mich die Protagonistin, obwohl das Buch in Ich-Form geschrieben ist, sehr blass und schwammig, ich hatte gar kein Bild von ihr. Schade, denn gerade der Anfang des Buches ist vielversprechend und die Welt gibt einiges her, auch vom Gruselfaktor her.
    Das soll jetzt wirklich kein Verriss sein, ich fand das Buch nicht doof, aber auch nicht wirklich supertoll.


    Ich werde die Fortsetzung nicht lesen, da gibt es andere schöne(re) Bücher.
    Zum Beispiel die Panem-Trilogie, die hier meines Empfindens nach mehr als nur ein bisschen Pate gestanden hat.


    5,5/10 Punkten.

    Dazu habe ich noch nichts geschrieben? Skandal, ist es doch eines meiner Lieblingsbücher.


    T.C. Boyle hat mich mit Wassermusik zu einem seiner eingeschworenen Fans gemacht.
    Wer es schafft, auf eine so ausschweifende, barocke, wortgewaltige Art und Weise einen solchen Lesesog herzustellen...
    Wer Groteskes und Tiefsinniges so gut vereint...
    Wer es schafft, den Leser so nahe an seine Figuren heran zu lassen, ohne, dass diese an Glaubwürdigkeit verlieren...
    Wer nicht nur ein klar erkennbares Thema hat, sondern viele Subthemen und Reflexionsansätze liefert...
    Wer so unglaublich unterhaltsam, respektlos und lebendig schreibt...
    Wer so ein lustiges, trauriges und schönes Buch schreiben kann...
    Wer nie in Allgemeinplätze abdriftet...
    Und so ein lebendiges Bild einer verschwundenen Welt schafft...


    ...der gehört in meinen persönlichen Pantheon. :anbet


    Eines der besten Bücher, das ich je gelesen habe (und das waren beileibe nicht wenige).
    "Die Vermessung der Welt" ist ähnlich und bestimmt davon inspiriert...und um Welten weniger dicht und großartig (obwohl ich es auch sehr gut fand!).


    Punkte? Ach, die könnt' ihr euch doch denken!

    Ich habe das kleine Buch nun auch gelesen und möchte mich Buzz anschliessen. Airen hat meiner Meinung nach einen sehr schönen Schreibstil, sehr bildlich, teilweise poetisch, manchmal sehr vulgär, aber immer authentisch.


    Mich hat das Buch sehr an Frédéric Beigbeiders Bücher (und sogar ein wenig an "Fear and Loathing in Las Vegas", was ein echtes Kompliment ist) erinnert - die würde ich dir definitiv auch empfehlen, Buzz.


    Allerdings würde ich das Buch auch nur Menschen empfehlen, die Popliteratur mögen und kein Problem damit haben, über Drogenabstürze und Sexexzesse zu lesen.
    Airen setzt hier den 00er Jahren und der Berliner Technoszene ein Denkmal: ich-bezogen, drogengeil, sexuell zu allem offen und immer auf der Suche nach dem Kick der dem Ganzen (dem Leben) einen Sinn gibt. Mittelmaß als kleiner Tod.
    Hart aber realistisch.
    Ich saß im Bus als ich es gelesen habe und habe gemerkt: es ist kein Buch für den Bus. Die Texte sind echt teilweise zu hart um sie ahnungslosen, über-die-Schulter-mitlesenden Mitmenschen zuzumuten. Aber dann dachte ich mir: selber schuld! Es wird ja hier keiner gezwungen. :lache


    Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und habe "saugeile" 90 Minuten mit Airens Texten verbracht (bin allerdings auch ganz froh, das Buch aus der Bibliothek zu haben, es ist sehr kurz).


    Zudem hat es mir die Gestaltung des Büchleins angetan, der Blumen Bar-Verlag gibt sich da wirklich Mühe.


    Von mir 7,5/10 Punkten.

    Ich führe oft ausladende Selbstgespräche, wo ich grad Erlebtes nochmal reflektiere. Oft richte ich mich dabei an mich selbst. Manchmal leider nicht nur im Kopf und dafür aber in der Öffentlichkeit. Das aber nur weil ich manchmal so...


    ...verstreut bin und in meiner eigenen Welt versinke, dass mir alles egal ist und ich die Umwelt vergesse. Leider bin ich dann aber auch teilweise so weggetreten, dass ich an den Orten, wo ich hinwill vorbei geh, oder Geld hol und es im Automaten stecken lasse. Glücklicherweise passiert das nur manchmal.


    Ich kann es nicht ausstehen, wenn die Leiste von der Bettdecke oben ist. Die muss an die Füße, sonst kann ich nicht schlafen.


    Trockene Füße und Hände müssen sofort eingecremt werden. Ja, auch noch Abends im Bett.


    Ich kontrolliere andauernd, ob mein Geldbeutel noch in meiner Tasche ist, da bin ich richtig paranoid.


    Ich muss immer was zu lesen haben sobald ich kurz mal nichts mache (wie dasitzen und aufs Teewasser warten), sonst werde ich hibbelig. Aber das versteht ihr bestimmt. :-]


    Neue Worte (gerade wenn ich andere Sprachen lerne) muss ich geschrieben sehen, sonst kann ich sie mir partout nicht merken. Einmal geschrieben reicht dann allerdings auch schon...


    ...und bestimmt noch einiges mehr. :wave

    Ich verstehe die Leute nicht, die allen Ernstes immer noch Guttenberg schön reden und zurück wollen.
    Als Studentin kurz vor dem Diplom (und hoffentlich danach Promovendin) geht da mein Verständnis gen null. Jeder andere, der sich einen Titel so erschleicht wäre sofort dessen entledigt und für kein Unternehmen (und schon gar nicht für eine Uni) tragbar. Aber in der Politik ist das okay? Betrug? Hinterziehung von Steuergeldern (siehe die Abschriften aus dem Wissenschaftlichen Dienst)? Lügen und dann übermäßige Arroganz?
    Da kann ich nur den Kopf schütteln.


    Danke, Magali, für dein sehr schönes, aufschlussreiches Posting.

    Ich habe jetzt endlich diesen "Klassiker" zu Hand genommen. Es liest sich sehr gut an! :-)


    Kurzbeschreibung
    Eine unsichtbare, undurchdringliche Wand, jenseits derer Totenstille herrscht, schiebt sich auf einmal zwischen das Tal, in dem die Ich-Erzählerin lebt, und die Außenwelt . . .
    Ein unnachahmliches Gleichnis für das unüberwindliche Einsamsein.

    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Im Gegensatz zu vielen anderen Sklavinnen in der Karibik hat Zarité Sedella am Ende doch noch viel Glück gehabt. 40 Jahre ist die Mulattin zum Ende des 18. Jahrhunderts alt, und sie hat einen Mann, der sie liebt, vier Kinder sowie ein Enkelkind: eine Familie, deren Mitglieder in Freiheit leben. Dabei hatte alles zunächst nicht gut für sie ausgesehen: Mit neun Jahren wird Zarité an den frustrierten weißen Plantagenbesitzer Toulouse Valmorain verkauft, der sie vergewaltigt. Viele Misshandlungen an Körper und Seele muss sie hinnehmen – Misshandlungen, vor denen andere längst ins legendäre Paradies der Sklaven, dem Totenreich, der „Insel unter dem Meer“ geflohen wären. Aber Zarité vertraut den guten Geistern ihrer Heimat; sie hat die Leidenschaft des Tanzes – und einen unbändigen Freiheitswillen, der sie beschützt...


    Seit ihrem Welterfolg Das Geisterhaus hat die 68-jährige chilenische Schriftstellerin Isabel Allende immer wieder Bücher vorgelegt, die zwischen (Familien-)Geschichte und magischem Realismus hin- und herpendeln Zumeist standen dabei selbstbewusste Frauenfiguren im Zentrum, die mit unbändiger Energie für ihre Rechte – und die ihrer Kinder - kämpften. So ist es auch bei Die Insel unter dem Meer - einem Roman, der mit seinen Vorgängern noch andere (zumeist positive) Eigenschaften teilt. Dazu gehört eine faszinierende, farbige Sprache, eine mit viel Lokalkolorit durchsetzte Geschichte, die ständig raffiniert die Perspektive wechselt, sowie ein Plot, der beizeiten ein wenig das Kitschige streift.


    Dass Allende dabei immer wieder Wendungen findet, die das Klischeehafte relativieren, dass sie den Helden Figuren entgegenstellt, die auch das Schwarz-Weiß-Schema von Gut und Böse immer wieder durchbrechen, verwandelt Die Insel unter dem Meer in ein kleines Meisterwerk – ein Meisterwerk zudem, das sich sehr gut lesen lässt.

    Kurzbeschreibung
    An den äußeren Grenzen der Gesellschaft, am Rande der Großstadt, entscheidet sich das seltsame Schicksal des kleinen Ganoven Pinkie und der Kellnerin Rose. In den Kreisen dieser Menschen scheint alles, was wir als Gesetz, Recht und Tradition gesichert glauben, unbekannt. Diese Männer und Frauen führen ein vom Rest der Gesellschaft völlig abgelöstes Leben, das seine eigenen Gesetze hat. In ihrer Welt stehen die Bandenchefs gleich Fixsternen am Himmel, und alle anderen kreisen wie Trabanten auf unerklärlichen, unfaßbaren Bahnen um sie.
    Mit diesem Buch - erstmals 1938 erschienen - erhebt der Autor die moralische Forderung an alle, mitzuhelfen, damit die Welt nicht zu einem Inferno des Grauens, der Verzweiflung und der Maßlosigkeit wird, um schließlich daran zugrunde zu gehen.