Ich habe das Buch letztes Jahr voller Vorfreude gelesen und wurde ziemlich schnell enttäuscht. Klar, in der Pubertät macht man schon mal Sachen, die der ganzen Umwelt unklar sind, aber sorry, Hannah ist wirklich grausam, unfair und extrem selbstinvolviert/egoistisch.
Ich fand es ehrlich gesagt auch nicht besonders spannend, vielleicht aber auch deshalb, weil ich mich das ganze Buch lang einfach nur über die Protagonistin, die Drama Queen aufgeregt habe.
Ich finde, dass es Jay Asher sich nicht leicht macht, indem er sich in die Psyche eines Teeniemädchens einfühlt. Mir blieb der schale Nachgeschmack des Jungenschwarms (denn eine Aussenseiterin ist sie ja nicht, unsere Hannah), die aus jeder Mücke einen Elefanten macht und sich selbst und ihre Wehwehchen als viel zu wichtig nimmt, soweit dass sie bis ins extremste geht und keine Sekunde die Schuld bei sich sucht, zurück.
Clay allerdings war mir ganz sympathisch.
Dennoch: eine schrecklich amerikanische, konstruierte Geschichte, die mich überhaupt nicht überzeugen konnte. Und die mir ein Bild von weiblichen Teenies vermittelt, das unsympathisch und unnachvollziehbar ist.
Nix für mich. 4 von 10 Punkten.
Übrigens:
Wie unglaublich dreist/komisch muss man sein, nie jemanden seine Probleme anzuvertrauen aber dann ewig und total koherent Tonbänder vollzusprechen? Und darauf Leute anzuklagen?!
Für mich macht das den Eindruck, als hätte der Autor entweder überhaupt keinen Plan von Depressionen, oder aber als legte er eh nicht viel Wert auf eine Geschichte, die wenigstens ein bisschen realistisch ist.