Beiträge von Emi

    Oha, ich hätte ja gar nicht gedacht, dass mein Text hier nochmal ausgegraben wird - aber es freut mich natürlich sehr :)


    crycorner, ich könnte dir gerade (virtuell) in die Arme fallen dafür, dass du verstehst, was ich mit dem Text auszusagen versucht habe... wirklich, ich bin gerade zufällig auf die Seite gekommen, da ich hier eigentlich nicht wirklich aktiv bin, und habe gesehen, dass etwas zu meinem Text geschrieben wurde... und ich hab mich wirklich gefreut. Das mag jetzt echt übertrieben klingen, weil es einfach nur ein dummer Text ist, aber das Gefühl, verstanden zu werden, ist... genial. :)
    Naja, dass du sagst, ich hätte bei den Anfängern nichts zu suchen... ich glaub, da muss ich dir widersprechen... ich bin eigentlich Anfänger in jeglicher Hinsicht - ich hab hier kaum Forenbeiträge geschrieben, d.h. bin quasi immernoch Neuling hier, und was das Schreiben betrifft... hm... das ist, glaub ich, nach "Frühlingserwachen" der 2. Text dieser Art, den ich überhaupt jemals geschrieben habe... aber ich fühl mich durch deine Einschätzung natürlich sehr geehrt, also... danke! ;)


    licht, ich kann in gewissem Maß durchaus nachvollziehen, was du meinst. Mein Text ist mit Sicherheit nicht außergewöhnlich und bestimmt hätte man die Aussage auch besser verpacken können. Aber daran, dass crycorner alles vollkommen verstanden hat, sehe ich, dass ich anscheinend doch nicht ganz daneben gelegen haben kann...
    Trotzdem natürlich vielen Dank für deine Kritik und ich werd mir sicherlich einiges zu Herzen nehmen für weitere Versuche!




    Und übrigens... ich hab diesen Text jetzt zum ersten Mal wieder seit... ich glaube, seit meinem letzten Beitrag (oben) gelesen... das ist also fast ein Jahr her. Und ich kann mich an die Bahnfahrt noch genau so erinnern, als wär es gestern gewesen. (Ich find das fast ein bisschen unheimlich...) Ich weiß sogar noch, welches Lied ich gehört habe, als ich da saß... und ich glaube, dass das einiges zu meiner Stimmung in dem Moment beigetragen hat.
    Falls es jemanden interessiert...: http://www.youtube.com/watch?v=BLmTJpnqxj4
    Es geht nicht um den Text oder so, einfach nur um die Atmosphäre des Lieds.


    Naja... nun denn, schön, dass jemand meinen Text mag, ich freu mich immernoch x)


    Grüße,
    Emi

    Gefahr und Begierde, den Film kenne ich zwar nicht, aber auch Brokeback Mountain von Ang Lee hat der Kirche ja nicht gepasst. "Die römisch-katholischen Bischöfe der USA verurteilten den Film und stuften ihn in die höchste Gefahrenkategorie als „moralisch anstößig“ ein, da der Film zu unmoralischem Handeln einlade." (Quelle: Wikipedia)
    Wenn ich sowas lese, weiß ich nicht ob ich lachen, weinen oder kotzen soll...
    Ich hab das Gefühl, die Kirche befindet sich evolutionär gesehen einige Jahrhunderte zurück, irgendwo vor der Aufklärung vielleicht. Da hatte man's ja auch noch nicht so mit der Meinungsfreiheit, passt also alles.
    Aber bevor das hier ausartet, hör ich mal lieber auf, mich über die Kirche auszukotzen, schließlich geht's hier um den Goldenen Kompass. ;-)

    Zitat

    I did take out the use of the word "church" as the bad guy because [...] it would unnecessarily offend religious people who might go and see the film.


    Naja, das meinte ich eben mit der Meinungsfreiheit... Der Film soll so viel Geld einspielen wie möglich und daher richten wir uns besser mal nicht gegen eine so mächtige Institution wie die KIRCHE.
    Ach Waldlaeufer, ich stimme dir ja generell zu, was deine Argumentation betrifft... Und natürlich wäre mir das auch vollkommen egal, ob das da nun Magisterium oder Kirche oder wasweißichwie heißt - die Intention ist das, was mich stört.
    Wenn's um die Kirche und ihre "(indirekte) Zensur" geht, bin ich irgendwie ein bisschen empfindlich... sorry ;)
    Peace? :-)


    "Millions of vulnerable young people’s hearts and minds will be polluted with Pullman's vicious Antichrist gospel."
    HAHAHA Oh mann, diese Welt ist so krank. o.Ô :pille


    Gruß, Emi

    Hee, das gefällt mir echt gut!
    Ein bisschen deprimierend zwar, aber vielleicht gerade deshalb echt gelungen! Ich mag den Vergleich mit den Korridoren...


    Gruß, Emi

    Zitat

    Original von Telefonhexe
    dass das Magisterium ein Synonym für die Kirche (und da speziell für die katholische *G*) sein sollte - war doch auf dem ersten Blick klar erkennbar


    Fand ich jetzt nicht so... Und wenn es ein Synonym ist, warum verwenden sie dann nicht einfach das gebräuchliche Wort? Ich verstehs einfach nicht... Ich seh das als Einschränkung der Meinungsfreiheit, wenn in einem Film eine Institution als solche nicht offen kritisiert werden kann. In welcher Welt leben wir denn? Wenn ich die Kirche als Autorität nicht anerkennen möchte, warum darf ich das in einem Film nicht klar zum Ausdruck bringen?
    Vielleicht seh ich das ein bisschen zu krass, das kann schon sein, aber ich war einfach so enttäuscht vom Film...

    Zitat

    Original von Phoenix
    WAS? Jason Isaacs sollte Lord Asriel spielen?
    DER wäre um einiges besser gewesen als Daniel Craig! :-(


    Das seh ich mal ganz genauso...


    Zitat

    Original von WaldlaeuferNein, nicht arm. Näher am Original. Denn im Englischen schreibt Pullman nicht "church", sondern "magisterium". Dies ist kein lustiger Zufall, sondern benennt die institutionellen Strukturen m.E. viel besser. Insofern ist hier eher die deutsche Übersetzung des Buches zu beanstanden.


    Okay, das wusste ich zwar nicht, aber dennoch glaube ich nichtmal, dass es das Wort "Magisterium" im Deutschen überhaupt gibt. Im Englischen mag das eine besondere Institution innerhalb der Kirche bezeichnen, aber mal ehrlich: Jemand, der das Buch nicht gelesen hat und von den etwas kontroversen Diskussionen über den Film bezüglich Religion nichts mitbekommen hat, der kommt doch nicht auf die Idee, dass das ominöse "Magisterium" auch nur im Entferntesten mit der Kirche zu tun hat, oder? Und das finde ich eben schade, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich da um eine Präventivmaßnahme handelt um Stress mit der Kirche zu vermeiden. Und das wiederum find ich absolut daneben. Welcome to 1984... :-/

    Ohgottogottogott... Der Film ist ja meiner Meinung nach SOO eine Katastrophe...! Ich hab die Bücher gelesen, war vollkommen hin und weg und dachte, da muss ich mir natürlich auch den Film angucken. Hätte ich es doch bloß nicht getan... Er zerstört eigentlich das Buch. Wie konnten die das dieser wunderbaren Geschichte antun?!
    Also zum Ersten ist in dem Film alles verdreht: sowohl der Handlungsablauf als auch die Darstellung der Charaktere. Ich entsinne mich, dass Mrs Coulter als äußerst sympathisch dargestellt wurde - die blonde, kühle, durchtrieben aussehende Nicole Kidman ist das in diesem Film sicherlich nicht. Und Lord Asriel? Naja... Daniel Craig ist ein bisschen zu jung und gutaussehend für die Rolle, oder?
    Und wo bleiben bitte wichtige Szenen wie die Versammlung der Gypter?
    Und was ist mit den Hexen? Da tauchen im Film mal eben so ein paar mysteriöse Gestalten auf, die die Guten vor den Bösen retten. Typisch eben. Ohnehin ist im Film mal wieder kleinlichst darauf geachtet worden, dass Gut und Böse auch vom weniger anspruchsvollen (amerikanischen?) Publikum auch auf den ersten Blick zu unterscheiden sind. Aus demselben Grund heißt die Kirche im Film wahrscheinlich auch nicht Kirche, sondern Magisterium. Arm ist das.
    Und die Daemonen?! Pantalaimon hat ein niedliches Stimmchen und verwandelt sich andauernd in das niedliche Frettchen(?). Genau wie die Bären werden die Tiere viel zu sehr verniedlicht... gerade zu "verkuscheltiert". Wohin ist die Brutalität der Bären verschwunden? Die Brutalität der Machenschaften der "Oblationsbehörde"? Alles zu einem Kinder-Weihnachtsfilm verweichlicht, einfach nur schade.
    Und was ist mit dem wissenschaftlichen Fundament? Was ist mit dem Staub?!?! Davon kommt im Film nichts vor außer der vollkommen konfusen Szene am Anfang (in der übrigens natürlich auch der Kopf im Eisklotz fehlt). Dass die geheimnisvolle Stadt im Nordlicht zu sehen ist, spielt wohl auch keine Rolle - andererseits fällt dann in einem Gespräch zwischen Lyra und Mrs Coulter absolut und vollkommen zusammenhangslos der Satz "Es sind Elektronen, Lyra!". Wer ein bisschen Ahnung von Physik hat, wird wissen, dass das Polarlicht durch Elektronen und andere geladene Teilchen in der Erdatmosphäre entsteht. Nur: ohne Polarlicht keine Elektronen, also was soll der Müll?!


    Oh nein, oh nein, das arme, arme Meisterwerk von Philip Pullman... er tut mir ja so Leid.
    Und darum mein Apell: BITTE LEST DAS BUCH! (Und boykottiert am besten den Film.) Es ist wirklich großartig - was man vom Film nun wirklich nicht behaupten kann. Und da das hier ein Bücherforum ist, denke ich, bin ich ja mit dem Aufruf auch an der richtigen Stelle :)

    Danke für die Kommentare!


    @ Voltaire: Ich denke, wenn ich die Beschreibungen weggelassen hätte, wäre nicht mehr viel übrig vom Text ;)
    Mir ging es auch eigentlich darum, die Situation so zu schildern, wie ich sie erlebt habe, da mir ihre Absurdität in dem Moment so aufgefallen ist. Und ihre Übertragbarkeit auf einen größeren Kontext...


    Gruß, Emi

    Du versuchst, es dir trotz der Plastiksitze irgendwie in der Ecke bequem zu machen. Das helle Licht lässt die Umgebung neutral wirken, gefühllos. Menschen sitzen dir gegenüber, neben dir, weiter entfernt. Doch du nimmst nicht mehr von ihnen wahr, als ein ungenaues Bild ihrer Äußerlichkeiten. Deine Stirn berührt die kühle Scheibe und du blickst in die dunkler werdende Welt, bereits erleuchtet von Straßenlaternen. Sie zieht an dir vorbei, ohne dass du sie einer genaueren Betrachtung würdigst. Grau in grau reiht sich eine Straße an die andere. Dein Atem lässt die Scheibe leicht beschlagen. Du atmest, du siehst, du hörst. Dein Herz schlägt, doch du kannst es nicht hören, weil es vom Motorengeräusch übertönt wird. Du bewegst dich nicht, passt dich deiner Umgebung an, unbewusst. Dann schließt du die Augen und sinkst tiefer in deinen Sitz. Nächster Halt. Du musst aussteigen.

    Zitat

    Original von Humpenflug
    Unsicher drehte er der fluchwürdigen Hölle unter sich den Rücken zu, prüfte nochmal den Sprengstoffgürtel und schrie ein letztes mal im Fallen seine Botschaft an diese ungerechte Welt hinaus: Leckt mich doch alle am Arsch!


    sehr schön! :lacht
    Und du hast Recht, irgendwie fehlt da was... Das hab ich mir auch schon gedacht. In der ersten Version hatte ich ja auch noch dieses "Er hasste jeden einzelnen von ihnen..." usw., hab's dann aber rausgenommen auf Vorschlag von Waldläufer, dem das zu direkt war. Was ich ja auch gut nachvollziehen konnte... da ist mir die Alternative wohl nicht so gut gelungen. Das Ende ist irgendwie lahm.


    Das "vorsichtig" rührt von lichts Kritik her, den die technische Unmöglichkeit des Umdrehens auf dem Dachrand gestört hat. Da ich meinen Protagonisten aber wirklich gerne rückwärts fallen lassen möchte, dachte ich mir, mit einem "vorsichtig" hätte ich das vielleicht etwas praxisnaher gemacht...

    Zitat

    Original von Humpenflug
    "...nach hinten fallen..." ? "Nach vorne" wäre logischer, wenn er vorher an seinen Schlappen vorbei lugend, die Mickrigkeit des irdischen Wuselns unter sich beäugen kunnt. Oddr?


    Logisch? Nö :-] Guck da:

    Zitat

    Vorsichtig drehte er sich um sodass die Sonne seinen Rücken wärmte.


    Sinnvoller... vielleicht. Muss ich mal drüber nachsinnen... Soll er sich lieber nicht umdrehen?



    Zitat

    Original von HumpenflugWarum breitet er die Arme aus? Wieso nicht einfach in den Ärmel schnäuzen - auch eine starke Geste.


    Also ich will ja nicht spießig sein, aber das find ich schon ein bisschen unästhetisch... ;-)


    Grüße, Emi

    Sooo, ich hab den Text umgeschrieben. Ich habe sicherlich nicht alle Hinweise berücksichtigen können, aber mir trotzdem Mühe gegeben, möglichst viel von dem zu verwenden, was ich von euch als Tipps bekommen habe. Natürlich ist auch dieses Mal Kritik erwüscht. :-) Da ich einiges komplett geändert habe, wird es wohl auch einige Punkte geben, an denen etwas auszusetzen ist. ;-)
    (Diesmal ist beim Titel alles bewusst so gewählt... hätt' ja auch wenig Sinn sonst...) Well, here it is...



    Dead Society Poet


    Wind zerzauste sein Haar und ließ ihn leicht schwanken, als er die Augen schloss und den Kopf nach hinten neigte um den Geruch der frischen, lauwarmen Luft einzuatmen. Es roch nach Frühling und Freiheit und die Sonne schien ihm warm auf das Gesicht. Vor seinem geistigen Auge sah er eine grüne Wiese mit Bienen, Käfern und Blumen, deren Farben im Sonnenlicht leuchteten. Doch als er die Augen einen Spalt weit öffnete, erstreckte sich vor ihm ein Meer aus kaltem, grauem Beton. Flache schmutzige Dächer von hohen Bürogebäuden breiteten sich zu allen Seiten unter ihm aus. Er blickte an sich hinab und sah seine ausgetretenen Schuhe ein kleines Stück über den Rand des Daches ragen. An seinen Schuhspitzen vorbei konnte er die Menschen sehen, wie sie von einem Ort zum anderen hasteten. Nahmen sie die Welt um sich herum eigentlich wahr? Fragten sie nach einem Warum? Lebten sie, oder funktionierten sie nach ungeschriebenen Gesetzen? Sein Blick folgte den hupenden Autos, die sich einen Weg durch die enge Straße bahnten, und den graubraunen Wolken des Abgases, die vom Wind weggetragen wurden. Wie Gefängnisse versperrten die Gebäude mit ihren verdreckten Fenstern den Blick in blauen Himmel. Vorsichtig drehte er sich um sodass die Sonne seinen Rücken wärmte. Er legte den Kopf in den Nacken und sah zu den weißen Quellwolken hinauf, die sich strahlend vom blauen Himmel abhoben. Er breitete die Arme aus und ließ sich langsam nach hinten fallen. Als sich seine Füße vom Dachrand lösten, schloss er die Augen und lauschte dem Wind in seinen Ohren. Er selbst sah sich vollkommen frei in einen unendlichen Wolkenhimmel fallen.



    Also los, nehmt ihn auseinander! :grin

    Da guckt man mal drei Tage nicht nach und schon ist hier die Hölle los ;-)


    Erstmal danke an alle, die sich mit meinem Text auseinandergesetzt und mir Rückmeldung gegeben haben! Mit fast allen Kritikpunkten kann ich viel anfangen und werde mir die größte Mühe geben, sie bei meinem nächsten Versuch in die Tat umzusetzen. Diesen Text werde ich wohl auch noch einmal umschreiben und mir dabei eure Tipps zu Herzen nehmen.


    Natürlich hat mich vor allem die positive Kritik gefreut und mich dazu motiviert, weiterzuschreiben. Aber auch denen, die meinen Text in Einzelteile zerlegt und kommentiert haben, bin ich sehr dankbar, denn wie soll man lernen wenn nicht aus den eigenen Fehlern.


    Den Titel "Frühlingserwachen" hatte ich nicht im Zusammenhang mit dem Stück von Wedekind gewählt und natürlich will ich mir nicht anmaßen, etwas vergleichbares geschrieben zu haben!!! Angesichts der Tatsache, dass die Inhalte durchaus Parallelen aufweisen, kann ich aber jetzt nachvollziehen, dass da Assoziationen entstehen. Ich werde den Titel also ändern. (Schade eigentlich, ich fand, er passte gut... :gruebel)


    Und übrigens: nein, ich bin nicht tot und werde es hoffentlich auch so bald nicht sein! :P


    Grüße, Emi

    Danke, ich werde es mir für das nächste Mal merken. Du hast sicherlich Recht, ich sollte dem Leser nicht alles vor die Nase setzen, da muss ja Interpretationsspielraum sein... ;-)


    Wie steht es denn so mit dem Schreibstil, kann mir da jemand was zu sagen? Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob das was ich schreibe angenehm zu lesen ist. Wenn nicht, würde ich mich mit Hilfe konstruktiver Kritik gerne verbessern! :)

    Ich habe einen kleinen Text geschrieben, ich weiß nicht, ob man das schon als Kurzgeschichte bezeichnen kann. Jedenfalls würde ich mich über Meinungen dazu sehr freuen!



    Frühlingserwachen


    Wind zerzauste sein Haar und ließ ihn leicht schwanken, als er die Augen schloss um den Geruch der frischen, lauwarmen Luft einzuatmen. Es roch nach Frühling und Freiheit und die Sonne schien ihm warm auf das Gesicht, doch als er die Augen einen Spalt weit öffnete, erstreckte sich vor ihm ein Meer aus kaltem, grauem Beton. Flache Dächer von hohen Bürogebäuden mit schmutzigen Fenstern lagen vor ihm. Er blickte an sich hinunter und sah seine ausgetretenen Schuhe ein Stück über den Rand des Daches ragen. Zwischen seinen Schuhspitzen hindurch konnte er die Menschen sehen, wie sie von einem Ort zum anderen hasteten, scheinbar ohne die Welt um sich herum wahrzunehmen. Hupende Autos bahnten sich ihren Weg durch die enge Straße während ihre Abgase in grauen Wolken vom Wind weggetragen wurden. Er hasste jedes einzelne von ihnen, jeden Menschen, der sich dort unten in seinem eigenen Bewusstsein gefangen für den Mittelpunkt der Welt hielt. Jeden grauen Stein der Gebäude, die wie Gefängnisse den Blick in den blauen Himmel versperrten. Er drehte sich um und blickte hinauf zu den weißen Quellwolken, die sich strahlend vom blauen Himmel abhoben. Die Sonne wärmte seinen Rücken als er die Arme ausbreitete und sich langsam nach hinten fallen ließ. Als sich seine Füße vom Dachrand lösten, schloss er die Augen und lauschte dem Wind in seinen Ohren. Vor seinem inneren Auge sah er sich selbst vollkommen frei in einen Wolkenhimmel fallen. Glück durchströmte ihn, er war frei.