Beiträge von kamelin

    Zitat

    Original von SteffiB
    Ich ersaufe so in Arbeit, dass ich sogar vorübergehend eulenabstinent bin ...


    Geht mir im Moment ganz genauso :keks Zum Treffen möchte ich aber kommen, auch wenn ich das Gefühl habe, in den letzten Monaten kaum etwas mitbekommen zu haben.


    Gestern bin ich über einen recht bösen Text gestolpert, der mich an meine Forumsanfänge erinnert hat. Falls also noch Platz ist, würde ich den gerne vortragen ;-)

    Kurzbeschreibung
    Charlie doesn't like being told what she can't do. She may be the youngest student in the entire high school, but she's not about to let the school ban her from the woodworking shop simply because she's female.


    Charlie's not like the other girls. When they dress up in short skirts for Halloween, Charlie comes to school as a lumberjack, complete with a cardboard ax. She'd like to catch the eye of the dark-haired, moody boy in her homeroom, but she only attracts weirdos, like Ross, the class clown who wears the penguin mascot costume.


    Before she can master her role as a school rebel, she's shaken to the core. Her mother and father may not be her birth parents. She's always been close to her father, but fears that her growing up will pull her family apart.


    Charlie must figure out who she is and take a stand for what she believes in, even if it means fighting with her best friend, her mother, and the entire school board.



    Meine Meinung
    Die dreizehnjährige Charlie hat es nicht leicht. Gefangen in der Hölle der Pubertät, muss sie nicht nur mit ihren vermeintlichen Hippie-Eltern auskommen, sondern kämpft zudem gegen antiquierte Schulregeln an, die Mädchen den Zutritt zu bestimmten Kursen verbieten. Als wäre das nicht genug, häufen sich die Indizien, das sie vermutlich adoptiert wurde - wenn nicht sogar das illegitime Kind ihrer Mutter ist.
    Charlie macht sich an die Arbeit, die Wahrheit herauszufinden. Über ihre Geburt, ihre wahre Mutter, die Wahrheit, wer sie wirklich ist.


    Das war mal eine schöne Abwechslung zu den aktuellen Teen-Novels, die sich derzeit auf dem Jugendbuch-Markt tummeln. Charlie ist ein liebenswerter – wenn auch eigenwilliger Charakter-, der dabei ist, seine Persönlichkeit zu entwickeln. Dass sie dabei öfter mal aneckt, und sich nicht nur Freunde macht, ist vorprogrammiert.
    Was mir an dieser Geschichte besonders gut gefallen hat ist die Nähe, die ich zur Heldin aufbauen konnte. Sie wirkt real und glaubwürdig, genau wie die Nebenfiguren wie ihre Eltern, Lehrer und Freunde. Jeder hat seinen eigenen, unaufdringlichen Charme, inklusive Schrullen und Macken. Niemand ist perfekt.
    Hierbei ist mir positiv aufgefallen, dass die Autorin davon absieht, zu polarisieren. So gibt es kein gut oder böse – ihre beste Freundin, Stacy, nervt zwar manchmal, aber sie überschreitet nie gewisse Grenzen. Es muss auch kein Feindbild geschaffen werden. Charlie hat genug damit zu tun, herauszufinden, wer sie ist und wofür sie eintreten will.
    Auf der Suche nach der Wahrheit legt sie sich nicht nur mit ihrer Mutter an, sondern auch mit ihrer Freundin Stacy, den Jungen an ihrer Schule und schließlich mit der gesamten Lehrerschaft.
    In dieser Zeit wandelt sie sich, wächst, verliert dabei jedoch nie ihr Ziel aus den Augen.


    Schreistil und Sprache sind an Charlies Charakter angelehnt, die Autorin bedient sich ihrer Stimme: klar und authentisch, passend zur Heldin. Dabei kommen Wortwitz und Situationskomik nicht zu kurz, sodass ich ein paarmal laut loslachen musste.


    Fazit:
    "Charlie" von Dalya Moon, ist ein tolles Lesevergnügen und hat mich neugierig auf die Autorin gemacht.
    Dabei sollte man als Leser nicht vergessen, dass dies ein Roman für Kids ab 11/ 12 Jahren ist.

    Kurzbeschreibung
    A girl who believes trust can be misplaced, promises are made to be broken, and loyalty is an illusion. A boy who believes truth is relative, lies can mask unbearable pain, and guilt is eternal. Will what they find in each other validate their conclusions, or disprove them all?


    When Jacqueline follows her longtime boyfriend to the college of his choice, the last thing she expects is a breakup two months into sophomore year. After two weeks in shock, she wakes up to her new reality: she's single, attending a state university instead of a music conservatory, ignored by her former circle of friends, and failing a class for the first time in her life.


    Leaving a party alone, Jacqueline is assaulted by her ex's frat brother. Rescued by a stranger who seems to be in the right place at the right time, she wants nothing more than to forget the attack and that night--but her savior, Lucas, sits on the back row of her econ class, sketching in a notebook and staring at her. Her friends nominate him to be the perfect rebound.


    When her attacker turns stalker, Jacqueline has a choice: crumple in defeat or learn to fight back. Lucas remains protective, but he's hiding secrets of his own. Suddenly appearances are everything, and knowing who to trust is anything but easy.



    Über die Autorin
    Tammara Webber is the author of New York Times and Amazon bestseller Easy and three novels in the Between the Lines series. Before becoming a full-time writer, she was an academic advisor at the University of Texas. Tammara lives in Texas with her husband and too many cats. She loves baby carrots and happily-ever-after endings.



    Meine Meinung
    Nachdem sich ihr Freund von heute auf morgen von ihr trennt, bricht für Jacqueline eine Welt zusammen. Drei Jahre waren sie und Kennedy das Traumpaar und plötzlich ist alles aus. Mit der Trennung wird ihr klar, dass sie all ihre Zukunftspläne auf Kennedys Bedürfnisse ausgerichtet hat. Statt auf ein Musikkonservatorium zu gehen, steckt sie nun an einer staatlichen Uni fest, die ihre musischen Begabungen nicht fördert. Neben ihrem Selbstvertrauen ist auch ihr Freundeskreis praktisch nicht mehr vorhanden, da sich Jacqueline in den letzten Jahren, ohne es zu merken, zunehmend untergeordnet hat.
    Zwei Wochen steht sie unter Schock und meidet den Unterricht, um ihrem Ex nicht zu begegnen. Als sie schließlich die Realität einholt, wird ihr klar, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Fach durchfallen wird.
    Den fehlenden Unterrichtsstoff nachzuholen, entpuppt sich allerdings als ihr geringstes Problem, denn Buck, ein Verbindungsstudent ihres Ex, verfolgt sie hartnäckig. Als er sie nach einer Studentenparty allein erwischt, kommt es beinahe zum Schlimmsten. Jacqueline hat Glück, denn im letzten Moment wird sie von jemandem gerettet, der ihr Leben komplett auf den Kopf stellt.


    Eleven voices screamed, "Run! Run!" But Don's big padded body blocked a straight escape to the designated safe zone by the door, and Erin hesitated for a split second. He rolled towards her and we screamed even louder. Roused, she leapt onto his chest like it was a springboard and launched herself, turning when she landed and kicking him two more times before running away.


    Vorab: "Easy war bisher mein absolutes Lese-Jahreshighlight, das mich komplett überrascht hat. Der Klappentext liest sich nett und auch die Kurzbeschreibung bereitet nicht auf das vor, was diese Geschichte zu bieten hat.
    "Easy" ist keine übliche "Boy meets Girl"-Story. Es ist eine außergewöhnlich einfühlsame Geschichte zweier Menschen, die beide an harten Brocken zu knabbern haben.
    Zunächst dreht sich die Handlung im Kern um Jacqueline und ihre aktuellen Problemen. Nach und nach lernt man die Heldin kennen – und lieben - denn dass man sie gernhaben muss, steht außer Frage. Unvermittelt findet sie sich in einer Krise wieder und muss erkennen, dass in ihrem Leben einiges schief gelaufen ist. Dass Vieles davon auf ihrem Mist gewachsen ist, weil sie die Augen vor der Wahrheit verschlossen hat, hilft ihr dabei nicht wirklich.
    Im Verlauf der Handlung ändert sich trotz Jacquelines Ich-Perspektive der Blickwinkel, und die Geschichte wendet sich mehr und mehr Lucas zu.
    Wer ist der Fremde mit den Tattoos, der sie gerettet hat und was verbirgt er vor ihr? Nach dem Zwischenfall mit Buck begegnet sie ihm überall auf dem Campus: in den Gängen, in ihrer Klasse, bei Starbucks. Je mehr sie über ihn erfährt, desto mehr Fragen kommen auf. Woher kommt er, was bedrückt ihn und warum lässt er niemanden an sich heran?


    Then, I noticed Erin's grim expression, and I took in Mindi's red-rimmed, bloodshot eyes. She did't just feel like shit from too much alcohol. She'd been crying. A lot. I swung my legs off the side of the bed.
    "Erin?"
    "J, we have a problem." The door shut behind them and Erin tugged Mindi to sit on her bed.
    "Last night, after you and I left, Mindi danced with Buck." Mindi flinched and closed her eyes, and tears started streaming down her face.


    Neben einem bemerkenswerten Spannungsbogen baut die Autorin noch etwas anderes auf, das ich oft in Romanen vermisse, nämlich Tiefe. So sind mir die Vielschichtigkeit und Stärke der aufkommenden Emotionen im Verlauf der Handlung ganz schön unter die Haut gegangen. Die Heldin versteckt sich nicht, sondern lässt den Leser an ihrer Gefühlswelt teilhaben. Man muss mit ihr lachen und weinen, mitleiden und kämpfen. Sie anfeuern und ihr gut zureden.


    "My only "type" has been Kennedy for the past three years! Who knows what my type is?"
    "Don't get huffy. You know what I mean - you don't even crush on dumb guys."
    "Well, who does?" I rebelled against the idea that Lucas was dumb. Maybe he was unmotivated in economies, but nothing about him seemed unintelligent.

    Schreibstil und Sprache sind trotz der Intensität der Gefühle leicht und humorvoll, ein weiterer Punkt, der einen für dieses Buch eingenehmen wird. Zudem überrascht die Geschichte mit immer neuen Wendungen, mit denen man so überhaupt nicht rechnet. Dabei verblüfft nicht nur der Handlungsverlauf, sondern auch die Figuren. Sowohl Haupt-, als auch Nebencharaktere haben eine eigene, teilweise ziemlich komplexe Persönlichkeit, die man als Leser nicht so leicht einordnen kann. Auf diese Weise umschifft die Autorin ausgetretene Pfade und verzichtet auf Klischees, was die Geschichte einmal mehr aufwertet. Spannend war auch Jacquelines Wandlung von einem schüchternen Mädchen zur selbstbewussten Frau.
    Dass ich während des Lesens irgendwann mit bangem Blick auf die schmelzende Seitenzahl gelinst habe, sagt vermutlich mehr, als alles andere.


    If someone had asked, How does this compare to kissing Kennedy? I would have answered, "Who?"



    Fazit:
    "Easy" ist einer dieser seltenen Diamanten unter den Jugendbüchern. Ein bewegender Roman, der mich zwei Nächte gekostet hat, weil ich ihn schlicht und ergreifend nicht aus der Hand legen konnte. Er handelt von einem Mädchen, das glaubt, Versprechen werden gemacht, um gebrochen zu werden, und dass Loyalität eine Illusion ist. Und von einem Jungen, der denkt, dass man für vermeintliche Fehler ein Leben lang bezahlen muss.
    Werden sich ihre Ängste bestätigen oder schaffen sie es gemeinsam, sie zu widerlegen?
    Volle Punktzahl für eine Geschichte, die richtig unter die Haut geht.


    Mehr zu Tammara Webber auf ihrem Blog: tammarawebber.blogspot.de


    “Easy” ist ein Kindle E-Book und steht als Download bei Amazon.de zur Verfügung

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    Original von churchill
    Ein Programmpunkt dürfte schon feststehen :grin


    Am Samstag abend werden Voltaire und Schnuckerle zum Abendessen um 18.30 Uhr an einen gemeinsamen Tisch gesetzt. Der Moderator wird im Laufe der dann folgenden 105 Minuten den beiden die jeweiligen Zwischenstände des Top-Spiels HSV - Bayern mitteilen. Die Foto- und Filmeulen halten die aktuellen Reaktionen der beiden fest :lache


    Also, das lasse ich mir bestimmt nicht entgehen :grin


    Ich komme am Samstag.


    Edit:
    Sorry, hatte ich ganz vergessen: Ich buche mein Zimmer selbst.

    Hier noch mein Senf:


    Die sechzehnjährige Sky zieht mit ihren Eltern für ein Jahr von England nach Colorado, da das Künstlerpaar einen lukrativen Auftrag in den Staaten angenommen hat. Auf der Highschool trifft Sky den ultracoolen Zed kennen, einen Bad Boy wie aus dem Bilderbuch, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt. Doch es ist mehr als äußere Attraktion, denn die beiden verbindet etwas, das tiefer geht. Als Zed schließlich behauptet, Sky wäre sein Seelenspiegel, glaubt Sky ihm nicht, denn die Fähigkeiten, die er in ihr wachruft, hat sie lange verleugnet, da sie ihr Leben in eine sprichwörtliche Hölle verwandelt haben.
    Zed hat eine Heidenarbeit vor sich Sky von ihrer Seelenverwandschaft zu überzeugen, und sie gleichzeitig vor den Leuten zu schützen, die ihn und seine Familie ausschalten will.


    Vorab: Ich fand das war ein zuckersüßes Jugendbuch, mit Schlagsahne und lecker Schokostreuseln oben drauf. Wer das nicht mag, hat unter den Dystopien genug Auswahl, in denen sich die Kids gegenseitig aufschlitzen und mit Gedärmen nur so um sich werfen. Und nein, nicht jedes Buch ist Panem oder Harry Potter. Manche Romane sind einfach nur schöne Unterhaltungsliteratur für Jugendliche. Finding Sky ist so eines.
    Als Leser bekommt man ein Teenie-Buch, das sich an der Zielgruppe orientiert, also etwas fürs Herz, zum Träumen & Schwärmen. Statt jetzt gleich zu den Fackeln und Forken zu greifen, kann man das Ganze auch entspannt aus der Teenager Perspektive betrachten und einfach nur genießen.
    Zugegeben, die Story ist nicht neu, dennoch ist die Geschichte gut umrissen mit genug Gefühl, dass ich mitfiebern konnte. Zudem ist Sky ein Charakter, den man schlichtweg gernhaben muss. An anderer Stelle habe ich hier gelesen, Sky wäre eine "lieblos gezeichnete, überdrehte Hauptfigur ..." Solche Aussagen kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
    Die Kleine hat einiges durchgemacht, ist verunsichert und verängstigt, schon deswegen habe ich ihr ein Stückchen Glück gewünscht. Als sie dann dieses super-heiße Sahneschnittchen Zed kennenlernt ist klar, dass die Beiden zusammenkommen müssen.
    Klischee? Ich fands super-süß, verklagt mich doch.


    Kritik habe ich dennoch, denn ich fand Skys Weigerung, Zed als ihren Seelenspiegel zu akzeptieren, ein bisschen zu arg in die Länge gezogen. Hier wäre meiner Ansicht nach weniger mehr gewesen, denn irgendwann war es außer Sky auch dem letzten Zweifler klar.
    Sprachlich ist das ganze locker flockig - zugegeben stilistisch nicht besonders anspruchsvoll. Wer allerdings die "House of Night" Reihe gelesen hat, ist Kummer gewöhnt.


    Fazit:
    Leichte Kost mit dem ganzen Erste-Liebe-Herzschmerz-Programm für junge Leserinnen ab 12 Jahren. Mir hat's Spaß gemacht .-)

    Kurzbeschreibung
    Zusammen mit ihrer Familie muss die 15-jährige Anna ausgerechnet in einem Kaff namens Qual Urlaub machen. Wenn der Name mal nicht Programm ist - Doch dann lernt sie den süßen Tjark kennen und da ist Herzklopfen angesagt! Aber auch sonst sind die Ferien alles andere als langweilig: Anna wird nachts von flüsternden Stimmen geweckt und im Gewitter begegnet ihr ein unheimlicher alter Mann, der urplötzlich wieder verschwindet. Kann es sein, dass es in Qual spukt? Tjark erzählt Anna, dass sich merkwürdige Geschichten rund um das Gelände neben dem Ferienhaus ranken, auf dem früher eine Lungenheilanstalt untergebracht war. Ein Arzt namens Hasselreuther hat dort Kinder behandelt, die an Tuberkulose erkrankt waren, und wird seitdem im Ort geradezu verehrt. Doch dann entdeckt Anna, dass es eben jener Dr. Hasselreuther war, der ihr im Gewitter begegnet ist! Anna stellt Nachforschungen an und findet Erstaunliches über den Arzt heraus. Doch je näher sie der Wahrheit kommt, desto stärker gerät sie in den Sog eines uralten Fluchs.



    Über die Autorin
    Sabine Städing wurde 1965 in Hamburg geboren. Sie schrieb schon als Jugendliche und brachte zwischenzeitlich mit Freunden das Punk-Fanzine PLASTIK heraus. Heute arbeitet sie im Bereich Marketing und gibt nebenbei Yoga-Unterricht. Sie lebt mit ihrer Familie vor den Toren Hamburgs. MAGNOLIA STEEL ist ihr erstes Buch.



    Meine Meinung
    Für die 15-jährige Anna kommt es faustdick. Nicht genug, dass es in diesem Jahr statt nach St. Tropez an die Nordsee in den Urlaub geht. Nein, es muss auch noch ein Dorf namens Qual sein.
    Als sie dann auch noch Nachts eine Erscheinung sieht, ist das Fass voll. Anna ist bereit, dies den schrecklichsten Urlaub aller Zeiten zu nennen, bis sie Tjark begegnet, ein Hottie, der eher nicht in die Kategorie Horrorurlaub passt. Zusammen gehen sie der Geschichte von Qual auf den Grund, die anscheinend weniger ruhmreich ist, als den Bewohnern bewusst ist. Als sich mehr und mehr herausstellt, dass einer der Ehrenbürger des Ortes, ein Arzt namens Hasselreuther, mit dem Verschwinden hunderter Kinder zu tun hat, wird es richtig unheimlich, zumal Anna glaubt, dass ihr der Arzt in ihrer ersten Nacht erschienen ist. Spätestens nachdem die erste Tote auftaucht, wird Anna klar, dass hier größere Mächte am Werk sind, und dass nur eine Person das Ganze stoppen kann – sie.


    "Die Jugendlichen auf dem Land sind eben nicht so verweichlicht wie die in der Stadt", antwortete mein Vater und hupte zweimal, als wir Tjark überholten.
    Mein Vater lässt selten eine Peinlichkeit aus. Ich hoffte inständig, dass Tjark uns nicht erkennen würde, aber da hob er schon grüßend die Hand.


    Für mich war diese Geschichte eine schöne Abwechslung zwischen den Zauberstab schwingenden, Biss-süchigen, Vollmond anheulenden All-Age-Romanen.
    Anna ist keine Superheldin, sondern ein typischer Teenager in der Hölle der Pubertät: Die Eltern nerven, der Bruder nervt, und überhaupt, warum muss Familie so absolut peinlich sein? Mich hat ihr Charakter sofort angesprochen, irgendwie muss man einfach mit ihr mitfühlen. Die Entwicklung der Heldin hat mir auch gut gefallen, vor allem Annas Verhältnis zu ihrem Bruder. Jedes Familienmitglied hat eine eigene Persönlichkeit, mit Ecken und Kanten, auch das hat mir gut gefallen.
    Die Heldin ist so unprätentiös wie die Sprache der Autorin, Sabine Städing. So liest sich das Buch fluffig & leicht, manchmal ein bisschen gruselig, ein anderes Mal spannend, mit einer Prise Romantik und viel Humor.
    Positiv aufgefallen ist mir zudem das Tempo der Geschichte. Es geht zügig voran, ohne künstliche Baustellen oder sonstige Verrenkungen. Auch der Schreibstil hat mir Spaß gemacht, er ist so schön schnörkellos und direkt.
    Am Ende konnte ich mir vorstellen, dass dies eine Serie wird, immerhin wissen die Geister jetzt, bei wem sie anklopfen können, und in Hamburg gäbe es für Anna bestimmt viel zu tun.


    Fazit:
    "Anna und die flüsternden Stimmen" ist ein Roman, das mir schöne Lesestunden beschert hat.
    Bei den aktuellen Dystopien auf dem Markt, und wenn man bedenkt, was Jugendliche mittlerweile an Lesestoff gewohnt sind, sollte man allerdings beachten, dass dies eher ein Buch für Kids zwischen 11 und 14 Jahren ist.

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    Original von Voltaire
    Ich hoffe das es okay ist, wenn ich mir in diesem Punkte erlaube eine eigene Meinung zu haben.


    Aber klar, darum geht's hier ja ;-) Wir tun nichts, wir wollen nur spielen :knuddel1
    Trotzdem finde ich das Cover außerordentlich gelungen. An sich ist das fast schon eine s/w Anmutung, aus denen die Augen hervorstechen. Das Ganze ist sehr reduziert und konzentriert, und passt für mich gut zum Inhalt der Story, der sich im Kern um Blanche dreht.

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    Original von Suzann
    Außerdem ist es eine nette Abwechslung zu den üblichen Covern dieses Genres, auf denen eine Dame in Hüfthosen aus Leder auf High Heels mit geschickt platzierten Tattoo in der urbanen nebligen Gegend herumsteht...


    Aber, aber! Damit meinst du bestimmt eines meiner Frühwerke. Ich bitte das zu entschuldigen. Ich war jung, ich brauchte das Geld ...

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    Original von Voltaire
    Nach den ersten gelesenen Seiten hier dann mal eine erste Wasserstandsmeldung.


    Und ich beginne gleich mal mit dem Negativen. Das Cover ist einfach nur total verkitscht - mit zwei Worten ausgedrückt: grausam schlecht!


    :yikes Weiche von mir, Dämon :kreuz Das Cover ist voll schön :fetch



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    Und Geschichten nach dem Motto "Erst schiessen und dann fragen" finde ich immer schon mal per se gut.


    Das mache ich zuhause auch immer so.



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    Original von Voltaire
    Und offenbar wird hier auch keine dieser dummen "Vampir-kuschel-Geschichten" erzählt.


    Das stimmt, hier wird eher eine: "Ich trete den Dämonen in den Ar***-Geschichte" erzählt. :wow :grin



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    Original von Voltaire
    Zwischenmeldung Nummer 2:
    Die Geschichte hat was. Die Autorin schafft es ihren Erzählstil durchzuhalten. Kühl, manchmal etwas burschikos, aber trotzdem irgendwie authentisch. Bin dann mal gespannt wie es weitergeht.


    Bin dann mal gespannt, wie du es weiter findest :-)

    Zitat

    Original von Alisha
    Ja, das mit den Himmelsrichtungen war das einzige, wo ich auch nicht so wirklich durchblicke.
    Blanche ist doch ein Mischlingskind mit einer menschlichen Mutter, oder? :gruebel


    Hm, wer weiß, wer weiß ;-)
    Was am Ende noch an Fragen offen ist, z.B. dieses Himmelsrichtungsding, wird sich im 2. und 3. Teil klären, versprochen :-)

    Die Epilogform wäre im Grunde das gleiche in Grün gewesen, also viele Infos am Ende. Länger wollte ich die Geschichte auch nicht haben, es sind ja 300 Standardseiten (die 200 Seiten im Paperback sind dem speziellen Buchformat geschuldet).
    Das Ganze in den 2. Teil zu packen fand ich auch nicht so prickelnd, denn dann wären am Ende von Band 1 zu viele Fragen offen geblieben. Und Band 2 hat mit sich selbst genug zu tun, da war mir ein sauberer Abschluss lieber. Dennoch verstehe ich die Kritik.
    Letztendlich hab ich mir überlegt, was mir als Leserin lieber wäre, und habe mich deswegen für eine Auflösung entschieden, zumal ich kein Fan von Cliffhangern bin.

    Zitat

    Original von Suzann
    Mir wäre es lieber gewesen, wenn die Infos nicht so konzetriert präsentiert worden wären.


    Ja, da sprichst du was an, denn in der Tat war das ein Problem. Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft ich den Text nach Möglichkeiten gescannt habe, die Infos mehr zu streuen. Das Haupthindernis war am Ende, dass das vermittelte Wissen auf Kosten der Spannung geht, und das wollte ich nicht. Deswegen gibt's zum Schluss eine Art Generalabwasch, in dem die offenen Fragen beantwortet werden :fruehstueck

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    Original von xania
    Eine Seitenzahl habe ich nicht, im Ebook bei 70%. Da bemitleidet ein Teil von ihr einen anderen Teil. Natürlich ist das normal, aber ich hätte es mir kürzer erwartet, weil auch der Rest des Buches nicht so stark um Gefühle dreht.


    Also, wenn du die Szene meinst, in der sie sich nach der Schlacht samt Klamotten unter die Dusche stellt, dann sprichst du einen sehr, sehr wichtigen Wendepunkt in der Geschichte an. Das ist das erste Mal, in der sie überhaupt Gefühle zulässt bzw. zeigt. Das kann sie sich auch nur deswegen erlauben, indem sie aus sich selbst heraussteigt und über ihr Leben nachsinnt. Aber nicht als Mitleids Leier, sondern als Beobachterin. Und dieses beobachten an sich ist völlig wertfrei. Sie schaut auf ihr Leben und das, was passiert ist. Um die Diatanz zu vergrößern wird das Ganze sogar noch im Erzählton eines dritten Betrachters wiedergegeben.
    "Seitenlange Selbstmitleid" kann ich da nicht finden, aber ich bin gespannt, wie der Rest der Bande das sieht ,-)
    Was ich mir von dieser Stelle allerdings erhofft habe ist, dass der Leser hier eine tieferen Einblick in Blanches Seelenlage bekommt, und begreift, warum sie mit ihren Gefühlen immer an der Oberfläche bleiben muss(te).

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    Original von Fay
    Was ich nicht verstanden habe ist, warum der Sex mit Belair nun heilsam war, wo es doch am Anfang sein Blut war. Vermutlich habe ich etwas falsch verstanden oder überlesen. Wäre für eine kurze Aufklärung egal vom wem dankbar.


    Ja, das Buch ist brutal. Aber ich habe es so geschrieben, dass der Leser das nicht allein durchmachen muss. Blanche ist die Barke, die einen durch die Kämpfe bringt. Durch ihren Humor, der zugegeben ziemlich sarkastisch ist, fand ich, wird vieles wieder abgefedert. Zumindest war das die Absicht. Ich hoffe, dass davon etwas rübergekommen ist.



    [quote]Original von Fay
    Was mir etwas zu einfach war ist, dass man sich so schnell wieder eine weiße Weste beim lieben Gott erkaufen kann.


    Na, na, na, nicht so schnell junge Dame! Reue ist der Schüssel, und der fängt (z.B. bei Beliar) erstmal den freien Fall ab. Danach muss der Gute arbeiten, und sich bewähren. D.h. er hat noch einiges vor sich, um seine rabenschwarze Weste mit Miceal-Oxi-Clean etwas mehr in die Grauregionen zu bekommen ;-)

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    Original von Clare
    Also, ich mag Weihrauchgeruch sehr gerne. :grin Aber im Buch riecht der falsche Typ danach.


    Ich auch. Und dass der falsche Typ danach riecht, ist Absicht. Ich will euch alle durcheinanderbringen. Total. :grin


    Zitat

    Original von Clare
    Ich finde (mal abgesehen davon, dass er ein Dämon ist ;-)) sehr schön, wie Beliar Blanche mit seinen Flügeln einhüllen kann. Ja, so etwas mögen wir, oder?


    :grin :grin :grin
    Ich hab in meinem Büro eine Hängematte unter der Decke, die ist so ähnlich. Man klettert rein, und schwups liegst du wie in einem Blatt eingerollt. Herrlich!

    Sorry, eigentlich wollte ich mich hier viel öfter blickenlassen, aber ausgerechnet jetzt habe ich eine Wageladung Arbeit auf dem Tisch, und komme weder zum lesen, schreiben oder posten :bonk


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    Original von sapperlot
    @ kamelin Sag mal für was für eine Altersgruppe ist das Buch denn gedacht? Aufgrund des Covers und des Klappentexts werden junge Mädchen zum Buch greifen die mit dem Schluss absolut überfordert sind.


    Nicht nur mit dem Schluss. Das ist kein Jugendbuch. Um das zu verdeutlichen habe ich die Heldin extra noch ein paar Jahre älter gemacht, anfangs war sie nämlich erst 18. Um Jugendliche mit dem Cover anzuziehen müssten da noch ein paar Blümchen, Schmetterlinge oder Feenstaub drauf. Ich glaube, die Gefahr besteht bei Blanche eher nicht ,-)



    Zitat

    Original von sapperlot
    Ich hab das unten angehängte Buch gelesen und weiss einiges über Engel was mir geholfen hat ...


    Hm, also das habe ich auch gelesen, aber viele Gemeinsamkeiten wirst du da nicht finden. Aber wenn es dir geholfen hat :-)


    xania
    Hast du mal eine Seitenzahl für mich. Soweit es mich betrifft gibt es in dem Buch keine einzige Szene, in denen sich Blanche selbst bemitleidet - und glaub mir, ich muss es wissen ;-) Das kann auch deswegen nicht sein, da Blanche überhaupt nicht der Typ für Selbstmitleid ist. Das ist so, also würdest du den Terminator als Frauenversteher beschreiben.

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    Original von Eskalina
    Ja, ein wenig mehr Präsenz der Exekutivorgane hätte nicht schaden können...


    Kinder, lasst mir 'ne Steigerungsmöglichkeit für den 2. Teil :grin Wenn ich hier jetzt noch die ganzen Beamten reingequetscht hätte, müsstet ihr euch noch mehr Namen merken - und das könnte ich mir dann bis in alle Ewigkeit anhören ;-)
    Kommt alles ,-)


    Zum Thema Fantasy: Ich benutze die eigentlich nur, um Sachverhalte/ Situationen/ Dinge (...) zu übersteigern, um sie zu verdeutlichen. Unlogik mag ich selber nicht. Denn wenn ich etwas nicht nachvollziehen kann, kann ich auch nicht mitfiebern, weil die Sachen dann für mich mehr greifbar sind.

    Zitat

    Original von Suzann
    Mir auch. :lache Aber diese liebenswerte, neurotische Ader ist wohl der Sexsucht zum Opfer gefallen...


    Ja, das ist wirklich schade. Obwohl ich echt lange drangeblieben bin (bis Teil 18 wenn ich mich richtig erinnere), denn ich fand ihre Sexorgien teils echt zum Piepen komisch. Aber die Pinguine haben mir irgendwie gefehlt ,-)