Beiträge von Bell

    antjemue Freut mich, das zu lesen. Ich habe sehr lange gar keine Romane mehr gelesen und nur dank Charlotte Link, die ich auch früher gern las, habe ich wieder Leselust für Krimis u.ä. bekommen. Dass ich bei Gefallen und fortbestehender Leselust gleich Band 2 im Anschluss lesen kann, finde ich sehr gut.

    Ich wünsche dir dann gute Unterhaltung auch mit dem zweiten Band.

    Ich frage mich gerade, warum so wenig Rezensionen geschrieben werden.


    ...


    Was hält so viele Eulen ab, ihre Meinung kund zu tun? Ist der Anspruch zu hoch? Sei es der eigene oder der erwartete?

    Ich habe vergeblich Rezensionen gesucht zu "Einsame Nacht" von Charlotte Link, das hat mich auch sehr gewundert. Vielleicht denkt man da, es gibt an anderer Stelle im Internet so viele Rezensionen, dass es nicht lohnt, hier eine zu schreiben?


    Insomnia Danke :)

    Mir gefällt die Geschichte sehr gut. Alan Bennett schreibt unterhaltsam - sprachlich auf hohem Niveau und mit viel britischem Humor. Dabei ist das Thema alles andere als "leicht":


    Zwei Menschen leben seit Jahrzenten zusammen wie in einem Museum - Besteck, das nie benutzt wird, wird regelmäßig poliert, Dinge, die gar nicht beachtet werden, werden regelmäßig abgestaubt, im Kleiderschrank befindet sich vieles, was nie getragen wurde. Sie reden kaum miteinander, von Zärtlichkeiten ganz zu schweigen. Und dann kommen sie eines Tages nach Hause und alles, "jedes einzelne Ding", ist weg.


    Während der Ehemann (Polizist: "Wir sind alle Menschen." - Ehefrau: "Mein Mann ist "Anwalt.") zwar die nötigen bürokratischen Schritte unternimmt - Polizei, Versicherung - überlässt er es gänzlich seiner Frau, sich um das Praktische zu kümmern. Einzig und allein eine neue Stereoanlage schafft er an, damit er sich wieder unter seine Kopfhörer verkriechen und Mozart lauschen kann. Ansonsten ignoriert er das Geschehene und es scheint ihm eher nur lästig zu sein.


    Bei der Ehefrau hingegen stellt sich etwas ein, was man nicht anders als Befreiung und Freude nennen kann. Langsam und fast heimlich setzt sie Schritt für Schritt in die Welt und erkundet ihre Umgebung. Sie kauft plötzlich billigen Kram, der ihr aber Freude bereitet, wie zum Beispiel eine Halskette für 75 Pence aus dem Lebensmittelgeschäft.


    Dann kommt eine große Überraschung und der Autor spinnt die Geschichte phantasievoll und spannend weiter. Das Ende ist dann wirklich sehr kurzgefasst.


    9 von 10 Punkten

    Schön, dass das Buch gerade mal wieder hier besprochen wurde - danke, sapperlot.


    Ich bin noch ziemlich am Anfang und sehr angetan. Bisher habe ich von Jack London nur "Wolfsblut" gelesen, das Buch hatte mich gut unterhalten und angerührt. "Der Seewolf" gefällt mir auch von Anfang an sehr gut.


    Jack London hatte ein großes Erzähltalent! Das "starke Durchschimmern der moralischen Absichten" fällt mir allerdings auch auf, da ist er teilweise fast plump. Aber seine starken Beschreibungen und manchmal leisen, berührenden Passagen machen das wieder gut.

    Das Buch wurde jetzt im "Literaturclub" (3sat bzw. SRF) besprochen und ist dort vorwiegend gut angekommen.


    Ich las es vor einigen Monaten und war sehr angetan. Die Geschichte lässt einen nicht kalt. Manchmal war es mir fast zu düster, aber die Autorin konnte mich mit ihrer Sprache immer bei der Stange halten.


    Nicola Steiner vom "Literaturclub" sagte, dass es in dem Buch um Güte geht, und dem kann ich zustimmen. So schwer das Leben für die Figuren in dem Buch sein mag, immer wieder taucht sie auf, die unverhoffte Güte, durch einen fremden Menschen noch dazu, und das ist das Hoffnungsvolle an dem Buch. Lila wird als Kind von der fremden Doll gerettet, Doll und der Pfarrer retten sich quasi gegenseitig und Doll gibt die Güte, die sie erfahren hat, an einen fremden Landstreicher weiter (der ihr allerdings nur äußerlich fremd ist, denn auf Grund seiner Lebensweise fühlt sie sich ihm nahe).


    Die Sendung ist noch in der 3-Sat Mediathek verfügbar (Sendedatum war der 17.01.16). Elke Heidenreich gehörte auch zu den Gästen.

    Nachdem ich dem Link von bartimaeus gefolgt bin (ich hatte nicht gewusst, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruft), wollte ich unbedingt noch mehr wissen und habe dieses hier gefunden:


    http://amanidreamtup.blogspot.…ohnson-invisible-boy.html


    Die Geschichte ist ja viel unglaublicher, als ich dachte! Also, für alle, die das Buch gelesen haben und halbwegs gut Englisch lesend verstehen können, kann ich die Lektüre dieser Seite nur empfehlen, denn hier ist fast die vollständige Geschichte um diesen Jungen (?) und seiner Beziehung zu Maupin und den vielen anderen Personen, die mit ihm telefoniert haben, erzählt.


    Wirklich unglaublich!

    hestia und bartimaeus, ich danke Euch für die treffenden Worte, die Ihr für das Buch gefunden habt. Ich habe es soeben beendet und kann auch sagen, dass es ein wunderschönes und auch fesselndes Buch ist. Ich kenne auch die "Stadtgeschichten", wovon mich vor allem die ersten Bände fasziniert hatten. Auch hier wendet Maupin seine Tricks an, um die Spannungsschraube immer wieder ordentlich anzuziehen, was ich zu schätzen weiß.


    Die Geschichte ist sehr anrührend, wenn auch ein wenig unheimlich, wie ich finde. Der Ich-Erzähler ist mir ans Herz gewachsen und, wie schon gesagt wurde, auch die anderen Figuren sind rundum überzeugend. Und zum Glück kommt mitten in dieser tragischen Geschiche auch immer wieder der herrliche Humor von Maupin durch.


    "Der nächtliche Lauscher" ist ein besonderes Buch von einem Autor mit einem großen Herzen.


    10/10

    Nun ist es schon wieder etwas her und von dem Buch ist nicht viel hängengeblieben. Ich muss sagen, es war wirklich gerade so mäßige Unterhaltung. Den Plott empfand ich als sehr an den Haaren herbeigezogen.


    "Nachts kommt die Angst" kann ich ruhigen Gewissens empfehlen, aber dieses hier leider nicht. Ich sag mal 5 Punkte.

    Danke für die Buchvorstellung, Voltaire. Ist ja schon etwas her, aber ich finde sie erst jetzt. Ich habe heute überlegt, ob das mein nächstes Buch werden soll, konnte mich aber für gar nichts entscheiden. Ich denke, ich versuch's jetzt mal damit :-)


    Gruß, Bell

    "Der norwegische Gast" ist das erste Buch, das ich von Anne Holt gelesen habe. Gerade, weil ich seit längerem keine Krimi-Reihe gelesen habe, freue ich mich sehr, dass es mir so gut gefallen hat! Ich habe mir heute gleich den ersten Band "Blinde Göttin" besorgt und hoffe, dass ich wie Babyjane, die hier wunderbarerweise sämtliche Bände hintereinander vorgestellt hat, die Reihe Buch für Buch bis zum letzten, bereits gelesenen Band, genießen werde (bin ja nun vorbereitet und weiß, dass nicht alle gleich stark sind).


    Der ganze Plot hat mir sehr gefallen, die Figuren waren hervorragend gezeichnet, es fehlte nie an Spannung und der Schreibstil sagte mir auch zu. Ich habe Hanne Wilhelmsen schnell gemocht, sie ist eine sehr starke und intelligente Frau, die mich als Leserin berührt hat.


    Eine gewisse Schwere liegt auf diesem Krimi, die mir nicht immer ganz behagte. Umso gespannter bin ich auf den ersten Band und darauf, wie Hanne Wilhelmsen da noch so ist.


    8 von 10 Punkten

    Es ist schon etwas her, aber ich erinnere mich, dass mir das, was ich gelesen habe, sehr konfus und nicht greifbar, teilweise fast schon inhaltlos vorkam. Ich habe für die ersten Seiten sehr, sehr lange gebraucht. Und da ich viel unterwegs lese, was mit diesem Buch nicht geht, verließ mich schnell die Geduld, mich so weit vorzuarbeiten, bis es vielleicht packend werden würde.


    Das Buch hat mich natürlich durch seine regelrechte Abartigkeit angesprochen - das ist gar kein Buch, sondern ein Monster ;-) Und die Horrorgeschichte klang genau nach meinem Geschmack. Aber das Buch ist unlesbar, wenn man nicht große Geduld mitbringt.

    Ich sehe gerade, dass ich vor drei Jahren meinte, das Buch irgendwann nochmal anpacken zu wollen - bis heute nicht geschehen, der Klopper steht da im Regal und wird seit Jahren ignoriert. Dann lese ich hier "in drei Tagen gelesen"!! Ich bin sowas von neidisch auf alle, die so schnell lesen können :-( Ich fange es ja nur deshalb nicht wieder an, weil ich dafür eeeewig bräuchte, auch, wenn es zusammengerafft nicht ganz so dick ist, es liest sich doch ziemlich sperrig.

    Ich werde immer mehr zum Suter-Fan! Auch der zweite Allmen-Krimi hat mir sehr gut gefallen, ich liebe Suters Stil und es ist wunderbar, wenigstens fiktiv in einem Luxus zu schwelgen, der mir in der Realität wohl nie zuteil werden wird. Ich fühle mich selbst ganz luxuriös, wenn ich dabei bin, wie Allmen mal eben eine Hotelrechnung von 14.000 Euro entgegen nimmt oder etwas im doppelten Boden seines Louis Vuitton-Koffers (ohne das allseits bekannte Logo, dafür mit seinen eigenen Initialen!) versteckt oder wie er 500-Euro-Scheine als Trinkgeld über den Hoteltresen schiebt.


    Die ganzen Computer- und Börsen-Software-Details waren für mich nicht immer ganz nachvollziehbar, was mich aber kaum stört. Wie auch Voltaire fühlte ich mich einfach wieder bestens und außerdem sehr stilvoll unterhalten.


    8/10

    Sehr viele begeisterte Rezensionen hier haben mich verführt, dieses Buch zu kaufen - leider, muss ich sagen! Nach 120 Seiten muss ich die Lektüre abbrechen, ich langweile mich und ärgere mich auch über dieses Buch.


    Es ist konfus geschrieben und die Autorin hat überhaupt keinen prägnanten Schreibstil. Wie sie (die Zugezogene) über Berlin schreibt, dass sich ja ach so drastisch ändert durch die Neuberliner und überhaupt, ärgert mich ganz besonders. Nicht, dass es nicht stimmt. Aber das hat jeder Berliner schon vor zehn Jahren oder noch früher bemängelt, das muss man nicht mittels ausufernden, völlig unzusammenhängenden Exkursen in einen (angeblichen) Krimi einbauen. Zumal eine Großstadt sich immer rasant ändert.
    (Noch so einen Exkurs gibt es um den Automechaniker Jazek - ich fragte die Autorin innerlich die ganze Zeit, was sie mir damit sagen will und warum ich das wissen muss. Sie lässt die extrem klischeehafte Lebensgeschichte dieses Typen nicht Stück für Stück durch die Geschichte erkennbar werden, sondern gibt sie einfach auf zwei Seiten wie in einem Aufsatz wieder.)


    Der Gipfel war für mich folgende Feststellung: "Zur Volksbühne zog es die Avantgarde der proletarisch-revolutionären Herzen. Ins Scheunenviertel mit seinen Restaurants und Bars pilgerten Neuberliner und Touristen."


    Platter und klischeehafter geht es für mich kaum.


    Ich könnte darüber hinwegschauen, wenn der Krimi sonst gut wäre, aber wie gesagt ist er das nicht - meiner Meinung nach.


    Eine Frage müsste man übrigens der Autorin direkt stellen: warum fragt gleich am Anfang diese Kathaina Oettinger: "Frau Hoffmann?", als der Vernau die Kanzleitür öffnet? Man kann sie erst für etwas doof halten oder denken, es sei ein Scherz. Dann stellt sich aber gleich auf der nächsten Seite heraus, dass sie "Frau Hoffmann" kennt, und zwar seit Jahren persönlich. Außerdem hat sie mit "Frau Hoffmann" besprochen, dass sie in die Kanzlei kommen soll, um mit Vernau zu reden, um ihn für den Teen Court zu gewinnen. - ?? Da wird meiner Meinung nach die Logik für einen platten Witz geopfert. Wenn ein Buch schon so anfängt, ist das kein gutes Zeichen!

    Tja, ich kann es mir einfach machen, da hier schon sehr viel Gehaltvolles über das Buch geschrieben wurde.


    Ich fand das Buch sehr schön und die Autorin, von der ich vorher nur "Die unsichtbare Frau" gelesen hatte (gefiel mir gut, war aber nicht ganz überzeugend), hat sich mit diesem Roman in mein Herz geschrieben, wenn ich das mal so schmalzig ausdrücken darf.


    Vieles von dem, was Siri Hustvedt hier schreibt, spricht etwas in meiner "Seele" an. Ich war oft berührt und auch dankbar dafür, dass sie Dinge ans Tageslicht holt und so präzise benennt. Der Aufbau des Buches hat auch einiges zum Lesevergnügen beigetragen, er ist erfrischend locker.


    Ich hoffe übrigens, dass dies nicht nur Frauenliteratur ist, sondern dass es auch Männer gibt, die sich mittels dieses Romans ins andere Geschlecht einfühlen wollen und können.


    9/10


    ---------------------------------------------------------


    Es gibt das Buch gerade für ca. 6 Euro als Weltbildausgabe, in schönem Flexcover. Diese Ausgabe gibt es aber nicht nur dort, ich habe sie bei Jokers gefunden.


    ----------------------------------------------------------