Ich bin noch nicht fertig mit dem Buch, aber möchte zwischendurch mal etwas anmerken. Es wird hier sehr gewollt und künstlich das Asperger-Syndrom eingebaut, und da fallen folgende Sätze: "Offenbar hat der Mann das Asperger-Syndrom." - "Das erklärt dann wohl, weshalb er so emotionslos auf Liva Jorgensens Ermordung reagiert hat", stellte Vibeke fest. "Soweit ich das weiß, gehört fehlende Empathie zum Krankheitsbild."
"Soweit ich weiß,..." - gut, dass das dazu steht, denn dieses Wissen ist unvollständig. Beim Asperger-Syndrom ist die kognitive Empathie beeinträchtigt, jedoch nicht die affektive bzw. emotionale Empathie.
Noch dazu hat die geschilderte Szene sowieso nichts mit Empathie zu tun. Die Ermittler sagen einem Mann, dass seine Putzfrau gestorben ist. Da reagiert er "emotionslos" (was schon mal ja von außen gar nicht eindeutig erkennbar ist, man kann auch Emotionen haben, ohne, dass es sich nach außen zeigt) - aber jedenfalls, hätte er Emotionen gezeigt, dann, weil er selbst von dem Tod getroffen wäre. Wenn er von dem Tod nicht getroffen ist, warum soll er dann Empathie haben, bzw. mit wem? Mit den Ermittlern, die vor ihm stehen, kann er keine Empathie haben, denn die sind ja selbst nicht betroffen. Mit der Toten kann er auch keine Empathie haben, denn sie ist ja tot.
Ansonsten muss ich als Zwischenfazit sagen, dass ich das Buch nicht sonderlich spannend finde. Bin auf Seite 275 von 428, ich hoffe, das wird noch besser. Es ist nicht schlecht, aber ich hatte nie den großen Wunsch, jetzt weiterzulesen, sondern lese nur aus Routine. Bei den Büchern, die ich davor las, von Charlotte Link und Viveca Sten, war das ganz anders, da wollte ich immer gern weiterlesen, weil es so spannend war.