Zum Thema "Träume verkaufen" (auch wenn es ein wenig OT ist) Das Dilemma Kunst gegen Kommerz ist im Buchgeschäft wohl nicht aufzulösen.
Ich stimme in dem Fall Vandam voll und ganz zu. Unterhaltungsliteratur ist eben ein Geschäft, und ehrlich gesagt KAUFE ich ganz bewusst und gerne Träume zwischen Buchdeckeln. Wichtig ist mir dabei einzig, dass der Traum mich befriedigt und unterhält. Dann war es gut, ganz gleich wie der Autor wirklich heißt. Der Inhalt muss stimmen. Wenn die schöne Verpackung mich zu diesem Inhalt geführt hat, umso besser.
Und auch wenn viele Romane auf dem Reißbrett entstehen (was gar nicht mal schlecht sein muss), so gibt es ja noch genug andere, die ganz normal aus einer eigenen Idee entstanden sind. Vielleicht hat man dann unter seinen Ideen die genommen, die sich am besten verkaufen wird, aber das ist ja legitim.
Ich kaufe auch gern rustikal verpackte Schlemmereien, die "hausgemacht und authentisch" suggerieren, obwohl ich weiß, dass das oft genauso aus der Fabrik kommt. Wenn ich mich dabei verwöhnt fühle, war es in Ordnung.
Bei Buch/Film/Fernsehen/Computer nennt man sowas Medienkompetenz. Die muss man leider haben heutzutage.
Und ich glaube auch, dass vieles des Buchhändlers wegen gemacht wird. Was man aber dem Buchhändler auch nicht vorwerfen kann, denn der will auch nur überleben, und es ist absolut verständlich, dass er/sie skeptisch oder vorsichtig wird, wenn sich ein Buch nicht verkauft hat und dann vielleicht dem Autor keine Chance mehr gibt. Wenn man nicht gerade eine Kette ist, dann ist dieser Job ja eh ein harter Kampf um die eigene Existenz. Und selbst ein Einkäufer in einer Kette wird sich nicht allzuviele Flops leisten können.
Bücher zu verkaufen unter der Prämisse, dass Menschen nicht subjektiv und mit Vorurteilen handeln, wäre sehr idealistisch, aber nicht realistisch. Vor allem nicht bei Unterhaltungsliteratur. Damit sich da was ändert, müssten die Buchkäufer erst mal beweisen, dass sie alle reflektiert und bewusst einkaufen.