So, die ersten 3 Kapitel sind geschafft. Und alles in allem gefällt mir was ich da lese. Und das, obwohl Romane -und dann auch noch mit tierischen Protagonisten- eher nicht zu meinen Lieblingsgenres gehören.
Was mir von Anfang an auffiel, ist die niedergeschlagene Stimmung, die verbreitet wird.
Die fängt schon damit an, dass der Protagonist nicht einmal weiss, wie er beginnen soll. Er zählt Zitate aus bekannten Werken auf. Und entscheidet sich dann natürlich für den traurigsten aller ersten Sätze.
Zudem ist Firmin voller Selbstkritik und Pessimismus. Sätze wie "Fast mein ganzes Leben habe ich freudige Ereignisse im Leben anderer erwartet, nur nicht in meinem." findet man zu Hauf.
Selbst seine Begabung sieht er als Krankheit, nämlich als "Biblio-Bulimie".
All dieses Gerede hat mich persönlich dazu gebracht von der ersten Seite an arges Mitleid mit dem armen Firmin zu haben.
Mal sehen wie sich das noch entwickelt.
Was ich nicht so gut finde, ist dass die Ratten zu sehr vermenschlicht werden. Dass Firmin lesen kann ist eine Sache. Schliesslich dreht sich die Handlung um seine Gabe.
Aber dass andere menschliche Charakteristika von Menschen auf die Ratten übertragen werde, finde ich nicht so gut. Z.B. ist Firmins Mutter anscheinend Alkoholikerin und wird als fette Schnapsdrossel bezeichnet.
Eines finde ich sehr unlogisch: Woher weiss Firmin, wie sich die Vorbereitungen seiner Geburt abgespielt haben?
Klar, es könnte ihm von seiner Mutter erzählt worden sein.
Allerdings erinnert Firmin sich an die kleinsten Details und wertet das Verhalten seiner Mutter vor seiner Geburt sehr kritisch. Das fiel mir als sehr unlogisch auf.