Beiträge von Chrissy

    Ich bin gerade auf dem Weg nach Hill House. Dr. Montague hat mich zwar gewarnt bloß nicht in Hillsdale zu halten, aber irgendetwas in meinem Innern bringt mich dazu das Dorf zu besichtigen. Unheimlich hier... :umschau


    Zitat

    Original von Taneschka


    Es gibt aber auch Bücher bei denen mich diese kurzen Kapitel stören, weil sie doch auch den Lesefluss unterbrechen.


    Mich stören kurze Kapitel nur, wenn in jedem aus der Sicht einer anderen Person geschrieben wird. Es ist ziemlich nervig, wenn die Sichtweisen alle 3 Seiten wechseln.


    Und das mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kenne ich. :-] Ich bin auch immer am überlegen, wann ich besser Schluss mache. Nach dem Motto: Noch ein Kapiel? Oder besser kein Risiko eingehen, mitten im Abschnitt aufhören zu müssen?

    Mir fällt auch häufig auf, dass ich Bücher mit kurzen Kapiteln zügiger beende, als andere.
    Die Gründe dafür hast du gut zusammengefasst, chaosmausi.
    Man nimmt sich ein Buch einfach schneller zur Hand, wenn die Kapitel kurz sind. Wenn ich mir z.B. abends einen Film im TV anschaue, dann lese ich in jeder Werbung. Und bis der Film aus ist, hat man mal eben 5 Kapitel gelesen. Bei Büchern mit langen Kapiteln und Absätzen mache ich das nicht. Dann wird mir das Lesen zu anstrengend, da ich mitten in einem Kapitel/Abschnitt erst wieder in die Thematik finden muss. So ergeht es zumindest mir...

    Inhalt (Amazon):
    Im Rahmen einer Kooperation ihrer beiden Hochschulen tauschen zwei Jane-Austen-Spezialisten, der Amerikaner Morris Zapp und der Brite Phillip Swallow, ihre Plätze. Zapp geht an die unbedeutende Universität Rummidge in den britischen Midlands, während Swallow an der weltberühmten Universität Plotinus des Bundesstaats Euphoria an der Westküste der USA lehrt. Aus dem puritanisch-beschaulichen Rummidge in die Welt der Miniröcke, Sexorgien und Studentendemonstrationen versetzt, kommt Swallow kaum zur Ruhe. Ganz allmählich entwickelt er sich jedoch zum prominenten Fürsprecher der Studentenschaft. Zapp, der zunächst kaum wahrgenommen wird, hadert mit Widrigkeiten wie einer fehlenden Zentralheizung. Dank seiner Erfahrungen mit den amerikanischen Studenten profiliert er sich bei den nun auch in Rummidge ausbrechenden Unruhen als Vermittler. Beide Akademiker lernen die daheim gebliebenen Ehefrauen ihres Tauschpartners kennen und müssen am Schluss in einem New Yorker Hotel, wo alle vier zusammentreffen, ihre Seitensprünge gestehen.


    Steckbrief:
    Originaltitel: "A Tale of Two Campuses"
    Übersetzung: Renate Orth-Guttmann
    Erscheinungsjahr: 1975
    Seitenanzahl (TB List): 308
    Genre: Roman
    Sonstiges: 1. Teil einer Campustrilogie


    Meine Meinung:
    Die erste Hälfte von "Ortswechsel" finde ich richtig gut.
    Es dauert ein wenig, bis man sich an den etwas ungewöhlichen, (im positiven Sinne gesehenen) altmodischen Schreibstil gewöhnt hat. Wenn das erstmal geschehen ist, dann macht das Lesen richtig Spaß.
    Auch der Inhalt kommt nicht zu kurz. Er enthält Witz, Charme und Emotion.
    David Lodge hat das Buch zu einer Besonderheit gemacht, indem er mehrere Schreibtechniken benutzte. Knapp die erste Hälfte besteht aus gewohnter Erzählform. Dann wird das Geschehen in Form von Briefen erzählt. Das ist etwas, was ich in Büchern nicht gerne mag. Hier hat es mir aber gut gefallen.
    Schliesslich folgen zahlreiche Zeitungsausschnitte. Mit diesen wird die Thematik leider etwas unverständlich und meine Lust zum Lesen sank mit jeder Seite.
    Der letzte Teil ist in Form eines Filmskripts geschrieben. Da macht das Lesen endgültig keinen Spaß mehr und ist extrem verwirrend.
    Die Charaktere sind dafür einzigartig gut beschrieben.
    Insgeasamt hat "Ortswechsel" einen mittelmäßigen Unterhaltungwert. An manchen Stellen ist das Buch großartig und an anderen eher schwach. Schade, denn es hatte einen sensationellen Auftakt...

    Ich habe da auch eher Spanisch bevorzugt. Mir hat Französisch nie wirklich Freude bereitet.
    Aber der Thread ist wirklich eine super Idee. Vielleicht kann ich mich ja auch jetzt nach Beendigung der Schule mal überreden, ein spanisches Buch zu lesen.

    Zitat

    Original von Dany-Maus1986


    Und das machst du jedes Mal, wenn du wieder ein neues Buch zum Lesen brauchst????


    Das klingt in der Tat sehr aufwendig! :-)


    Ich lese selten 2 Bücher vom gleichen Genre hintereinander. Hauptsächlich lese ich Krimis/Thriller und Gesellschaftsromane.
    Wenn ich also gerade einen spannenden Thriller gelesen habe, dann ist zumindest schon klar, welches Genre ich als nächstes lese. So kann ich dann über ein ausgelesenes Buch nachdenken, während ich schon das nächste lese. Wenn ich z.B. 2 Krimis lesen würde, dann könnte ich mich nicht in den 2. einstimmen, weil der erste noch in meinem Kopf rumgeistert.


    Wenn das Genre dann allersings entschieden ist, dann wird es etwas schwieriger. Meistens helfen mir Rezis und Bewertungen hier aus dem Forum.


    Sehr oft hilft mir aber auch bei der Entscheidung ein einfaches "Das musst du unbedingt lesen!" von meinem Vater, der den gleichen Lese-Geschmack hat wie ich.

    Zitat

    Original von Maggy


    Und wenn ich ein neues Buch anfange suche ich mir immer ein *dazu passendes* Lesezeichen raus. Irgendwie muß ich das Gefühl haben das entweder Zeichen & Buch optisch zusammenpassen oder eben sonst die Chemie zwischen beiden stimmen muß :wow


    Das ist gut. :chen


    Aber das kenne ich auch. Wenn ich dann mal wieder einen Stapel Lesezeichen beisammen habe, dann teile ich mir diese in verschiedene Genres ein. Ein Lesezeichen, welches eine Mordszene zeigt, das passt z.B. eher nicht in einen Gesellschaftsroman.
    Irgendwie schräg! :grin

    Nachdem ich zufällig auf einer Teenager-Party mit viel Hasch und einer Menge skuriller Partyspiele gelandet bin, ziehen sich jetzt auch noch alle aus und schmieren sich mit Salatöl ein. :staun Ich bin wirklich zu alt für solche Sachen und verschwinde lieber! :schnellweg


    Ich habe es bisher nie geschafft "Einer flog über das Kuckucksnest" zu lesen. Ich habe zwar 2 Anläufe hinter mir, aber weit habe ich es nie gebracht. :unverstanden
    Mir ist klar, dass dieses Buch fast ein Lese-Muss ist. Vielleicht bringe ich ja noch die nötige Disziplin auf. Es wird auf jeden Fall einen weiteren Versuch geben. Damals war ich womöglich einfach nur noch was zu jung um mich dafür zu begeistern.


    Den Film habe ich noch nie gesehen. Ich kann mich erinnern, dass er öfters lief und ich ihn auch gerne sehen wollte, aber da lief der immer zu ganz unmöglichen Zeiten.... :fetch

    Zitat

    Original von bartimaeus


    Die Bürgerlichen hingegen stellen den verantwortungsvolleren und sympathischeren Gegenpart dar, Emilia Galotti, die zwar nicht den Hauch der Naivität, sondern den der Unschuld mit sich trägt, der vom Prinzen bedroht wird, und ihre Eltern scheinen sich für unsere Verhältnisse menschlicher und vernünftiger zu verhalten.


    Das sehe ich ein bisschen anders.


    Der Adel kommt sehr schlecht weg, das ist richtig. Lessing hat im Prinzen von Guastella das Bild des feudal-absolutistischen Herrschers festgehalten, der -wenn es um seine Interssen geht- alle Möglichkeiten nutzt. Auch seine triebhafte und mätressenreiche Haltung machen seine Moral fragwürdig. Demnach spiegelt der "brutale" Angriff auf Emilia, die das Bürgertum (natürlich in Form von Landadel) vertritt seine skrupellose, willkürliche Herrschaft wieder. Die Kritik am Adel wird also deutlich klar.


    Aber die Kritik am Bürgertum wird ebenfalls deutlich.
    Und zwar kritisiert Lessing die einfache, bürgerliche Moralvorstellung der Bürger. Denn die Eltern unterdrücken den eigenen Willen des Kindes. Der eigene Wunsch/eigene Wille des Kindes tritt hinter der freien Entwicklung der Triebe zurück. Wichtig wird so nur der innere Zwang der unbedingten Pflichterfüllung. Das wird an Emilia und Odoardo sehr deutlich: Emilia ist nicht dazu in der Lage eigene, möglicherweise lebensrettende Entscheidungen zu treffen, denn ihre Eltern haben sie nicht dazu erzogen. Deswegen ist ihre "Lösung" des Problems so drastisch. Sie bringt sich lieber um, als dass sie sich zutrauen würde ihren inneren Bedürfnissen zu widerstehen. Das kann ich schon als naiv bezeichnen. Ob sie für ihre Naivität etwas kann, das ist eine andere Frage.
    Ebenso wird Odoardo scharf unter die Lupe genommen. Denn er hat ein übersteigertes Ehrgefühl. Zwar zeigt er Ansätze für neues, rationales Denken , entscheidet sich aber im letzten Moment anders: Mord an seiner Tochter für den Bestand seiner Familienehre.
    Ich finde also nicht, dass das Bürgertum den "vollkommenen" "sympathischen Gegenpart" darstellt, sondern ebenfalls kritisiert wird. Ich kann somit auch nicht die Eltern als sonderlich "menschlich" oder "vernünftig" bezeichnen.


    P.S.: Das ist natürlich ein Ausschnitt meiner persönlichen Interpretation.


    Ich finde ebenfalls, dass Lessings Werk großartig ist. Mir hat es sehr gut gefallen. Wir haben es in der Oberstufe lesen müssen, genau wie "Kabale und Liebe" von Schiller. Die beiden Stücke im Vergleich zu lesen, war sehr interessant, denn vom Inhalt sind sie sich nicht so unähnlich. Aber der soziale Standpunkt und die Darstellung der gesellschaftlichen Schichten unterscheiden sich extrem.


    bartimaeus : Ich kann dir zustimmen. "Emilia Galotti" ist wirklich ein lohnenswertes Leseerlebnis, wenn man sich ein bisschen mit Thematik und Sprache beschäftigt.

    Es gibt Zeiten, da bekomme ich zufällig von allen Seiten Lesezeichen (als Geschenk, gratis in einem Buch, usw.). Dann habe ich einen riesigen Stapel und weiss garnicht, was ich mit so vielen Lesezeichen soll.
    Und dann plötzlich (das dauert immer nur ein paar Tage) verschwinden alle nach und nach spurlos. Das geht so lange, bis keins mehr übrig ist und ich wieder auf Blätter, Fotos, Postkarten, Kassenzettel, etc. umsteigen muss. :fetch
    Das kann man mit Socken vergleichen, die immer in der Waschmaschine verschwinden. :gruebel Da weiss man auch nie wo die bleiben....


    Aber Eselohren würde ich nicht in ein Buch knicken.
    Feronia : Die Sache mit dem "Seitenzahl merken" klappt bei mir auch nie!

    Hm.....das hört sich alles so gut an.... :freude


    Ich wollte gerade "Kalte Asche" auf meine Wunschliste setzen, da lese ich, dass es der 2. Teil ist.
    Aber dass ich dann mit "Die Chemie des Todes" anfangen muss, das scheint auch nicht schlimm zu sein, denn auch das klingt sehr spannend. Und die Bewertung ist ja auch erstaunlich hoch.


    Ich freu mich schon darauf das Buch zu lesen. :-]

    Zitat

    Original von Mrs.Caulfield


    Sehr unrealistisch waren außerdem die Begegnungen mit der Frau aus der Bar und ihrem Verhalten oder das der Protagonist am hellichten Tag in Häuser eindringt, überall Spuren hinterlässt und dennoch nicht gefasst wird.


    Das fand ich auch. Die Polizisten kommen wie die letzten Idioten rüber, die alles verpeilen und Spielchen mit sich spielen lassen. Ein Punkt, der mich wahnsinnig gestört hat.

    Ich sitze gerade im Flugzeug und merke, dass ich der einzige Mann unter 155 Frauen bin. Jetzt verstehe ich auch, warum mir eine der Studentinnen das Ticket so billig weiter verkaufen konnte, denn ich bin tatsächlich in einem "Abtreibungsflug" nach Europa gelandet.


    Zitat

    Original von Herr Palomar


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass Mein fast perfektes Leben von Jonathan Tropper verfilmt wird.


    Das ist mir auch spontan als erstes eingefallen. Mit der richtigen Umsetzung der Charaktere könnte das bestimmt eine gelungene Komödie werden.

    Zitat

    Original von Sara
    Schade, dass die Reihe nicht so bekannt ist.


    Ja das stimmt. Aber der Bekantheitsgrad wird durch den Film, der jetzt in den Kinos ist, wohl drastisch steigen.
    Ich werde ihn mir keinesfalls anschauen, da er nicht sehr authentisch sein soll, wie ich hörte. Und ausserdem will ich mir nicht meine Fantasievorstellung kaputt machen lassen. Ich finde Filme nie so gut wie die jeweiligen Bücher dazu. Ich hoffe nur, dass die Geschichte um Will Stanton nicht zu sehr im Film verfälscht wurde.