In dem Buch „Teuflisches Genie“ von Catherine Jinks geht es um Cadel, einen hochbegabten Jungen, dessen Leidenschaft Computer – vornehmlich das Hacken - sind. Die Hacker-Karriere beginnt im zarten Alter von 7 Jahren und der Leser begleitet ihn bis zum 15. Lebensjahr. Cadel ist dem Einfluß seiner Adoptiveltern, den Pigotts, seines Therapeuten Dr. Roth und der Manipulation des Dr. Drakkon ausgesetzt und muss einige unangenehme Erfahrungen machen, bis er versucht dem allen zu entfliehen.
Erst mal muss ich sagen, dass ich dem Buch ohne die Leserunde im Büchereulen-Forum aufgrund des grellen Covers keine Beachtung geschenkt hätte. Geschweige denn, es gekauft hätte. Zudem war sehr viel Vorsicht erforderlich die Seiten aufgrund der schwarzen Färbung des Buchschnitts voneinander zu lösen.
Es liest sich flüssig und kurzweilig und ich war sehr schnell gedanklich in der Story. Auch die Tatsache, dass mir nur eine handvoll Rechtschreibfehler und zwei falsche Tatsachen aufgefallen sind, gestalteten das Lesen angenehm. Anfangs sind die Dialoge teilweise witzig ohne dass es billig wirkt, was mich sehr gefallen hat. Dies verliert sich jedoch im weiteren Verlauf. Schade ist es, dass das Buch erst ab der Hälfte spannend wird. Die Story lässt viel Raum für eigene Gedanken, Spekulationen und Theorien, was sehr viel Spaß gemacht hat. Leider sind viele Aktionen nicht en Detail erklärt, so dass ich zeitweise äußerst unbefriedigt weiter gelesen habe. Zum Ende sind viele Fragen offen und ungeklärt, so dass man wohl leider die beiden Folgebände braucht um ein umfassendes Bild zu erhalten. Dieser Umstand der Nichtaufklärung vieler Details, der Intension einiger Handelnder und wenige nicht nachvollziehbare Aktionen und Tatsachen, schmälern den Genuß. Zudem war es für mich streckenweise nicht verständlich aufgrund zu viel technisch-mathematischem Input, den ich aufgrund der fehlenden Bildung in diesem Bereich nicht verarbeiten konnte.
Die Idee ist gut, vor allem die des Axis-Instituts und den dortigen Lehren, doch die Umsetzung ist für mich mittelmäßig. Lange Zeit fehlt der roter Faden. Zeitweise hatte ich das Gefühl Kurzgeschichten mit demselben Protagonisten zu lesen. Was mich dennoch bewogen hat, das Buch zu Ende zu lesen und mich dazu gebracht hat, das Buch nicht wegzulegen, kann ich nicht ergründen und weiß aus der Leserunde, dass es einigen anderen auch so erging.
Das Buch ist für mich kein Must-Have und auch keines, was man gelesen haben muss. Weiter empfehlen werde ich es sicher nicht, denn da gibt es beachtlichere Werke.