Zum Inhalt:
St. Petersburg/Russland im Jahre 1825: Der amtierende Machthaber Zar Nikolaus wird gezwungen, die Machtverhältnisse in Bezug auf Freiheit und Demokratie zu klären und den Thron für Konstantin, seinem Bruder zu räumen. Russland befindet sich in Zeiten der Rebellion und Revolution in denen nichts wichtiger ist, seine Macht und politischen Verbindungen zu festigen und auszubauen. Zar Nikolaus verfolgt seine Ziele und will seinen eingeschlagenen Weg weiter gehen, auch auf die Gefahr hin, seine Familie Bedrohungen auszusetzen.
8 Jahre später. Die Lage in Russland ist nach wie folgt angespannt. Die 3 Töchter des Zaren, Olga (genannt Olly) und Alexandra (genannt Adini) die jüngste möchten noch nichts wissen von den Machtspielen und politischen Ränken. Zumindest Olly und Adini genießen ihre Kindheit spielerisch. Mary, die älteste Schwester der beiden hingegen kann es kaum erwarten in die Gesellschaft eingeführt und eine große Dame wie ihre Mutter, Zarin Alexandra zu werden.
Die kleine Olly, unscheinbar und schüchtern, steht seit jeher im Schatten ihrer großen Schwester. Wie Mary sehr auf ihr Äußeres und teilweise sehr oberflächlich in ihrer Art ist, so ist Olly jedoch bereits in Kindertagen sehr tiefgründig und voller Seele und Charakter. Ihr Ziel ist es, den Armen und Kranken zu helfen und somit Russland ein bisschen "besser" zu machen. Doch Olly macht die Rechnung ohne ihre Eltern und der Gesellschaft zur damaligen Zeit. Mit Hilfe ihrer Gouvernante Anna soll Olly in die Gesellschaft eingeführt werden und zu nutzen der politischen Machtverbindungen in ein großes Herrscherhaus einheiraten. Olly wehrt sich zunächst mit Händen und Füßen, muss sich jedoch letztendlich von Anna überzeugen lassen, dass es für ihre Lebensziele unablässlich ist, einen einflussreichen Ehemann an ihrer Seite zu haben.
Eine Bräutigamschau sondersgleichen beginnt.. Das arme Mädchen wird teilweise wie Ware feilgeboten und doch verschenkt sie ihr Herz zunächst nur an Kandidaten, die so gar nicht in das Bild des Bräutigams für ihre Zareneltern passt. Olly verliert zeitweise den Lebensmut, versucht aber immer wieder ihren Weg weiter zu gehen und alle Stolpersteine, die ihr in den Weg gelegt werden aus dem Weg zu räumen und außerdem ihrer Rolle als "behütete Prinzessin" zu entfliehen.
Meine Meinung:
Ich mag historische Romane und habe mich sehr auf "Die Zarentochter" gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht. Zwar nicht wirklich tiefgründig jedoch trotzdem sehr schön und anschaulich geschrieben habe ich manch mitfühlende Stunde zusammen mit Olly und der Zarenfamilie verbracht und sie durch halb Europa begleitet. Olly wird eine liebgewonnene Person. Petra Durst-Benning bringt einem die damalige Zeit wirklich sehr schön nahe, obwohl sie in ihren Ausführungen leider nur sehr allgemein bleibt und wahrscheinlich nur an der Oberfläche der Zarenzeit bleibt.
Ich empfehle das Buch gerne weiter und hoffe auf Neuigkeiten der Großfürstin Olga.
4 Punkte