Beiträge von Daniliesing

    Zitat

    Original von Lipperin
    Wenn ich mal einfach hier so fragen darf:
    Wieso sind eigentlich die ersten sechs Rezi von "Wohin der Wind uns trägt" nicht mehr zu lesen? (Eine davon war doch meine, nicht das ich mir einbilde, sie wäre so toll, aber es war meine allererste überhaupt, und vermissen tu ich sie schon)
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    Kommando zurück, sie sind wieder zu lesen. Aber warum waren sie kurz weg? Liegt das auch am Browser (ja, ja, hier fragt eine technische Niete, Sorry)


    Das ist leider ein häufiger Fehler und liegt wohl tatsächlich meist am Browser.
    Einige Browser können bestimmte HTML-Codes nicht "erkennen" und dann kann es sein, dass Leseeindrücke, Rezensionen oder auch Beiträge im Forum nicht mehr lesbar sind. Das passiert immer, wenn jemand z.B. seine Rezension in Word schreibt, diese dann kopiert und bei vorablesen über das ganz normale Eingabeformular einfügt. Dann kommt es zu diesem "Fehler". Dadurch können dann einige, die eben über einen bestimmten Brwoser ins Internet gehen, die Rezensionen o.Ä. nicht mehr lesen.


    Hierzu sind diese Beiträge vom vorablesen-Team ganz interessant:


    http://www.vorablesen.de/node/9104#comment-11331


    http://www.vorablesen.de/node/9104#comment-13038

    Zitat

    Original von teardrops


    Hmmm... also bei uns bestimmt der Kunde mit beratender Unterstützung unsererseits, wie seine Webseite aussieht und auch welche Forensoftware verwendet wird. Aber vielleicht ist das ein Stilmittel der des Webdesigners und die Kunden fliegen auf so was.


    Ich denke, dass das einfach noch nicht richtig eingespielt ist.
    Wie gesagt gab es auch schon Probleme mit dem Relaunch. Es wird wohl einfach nicht so schnell umgesetzt, was eigentlich von vorablesen gewünscht ist.
    Vorstellen kann ich mir nicht, dass jemand auf sowas "fliegt".

    @babyjane: Ja, ich kam hier wohl ein bisschen reingestolpert. :groehl
    Vorher hatte mich jemand auf diesen Thread hier im Forum aufmerksam gemacht, deshalb habe ich da gar nicht weiter drüber nachgedacht.


    Der Aufbau des Forums bzw. der einzelnen Diskussionen gefällt mir so auch nicht. Ich denke und hoffe, dass das auch noch geändert wird. Vielleicht muss man dazu wissen, dass nicht die Verlage oder das Vorablesen-Team für den ganzen Internetauftritt zuständig sind, sondern ein unanbhängiges Unternehmen, dass sich ausschließlich mit der Gestaltung von Websites beschäftigt. Da gab es wohl auch schon öfter mal Probleme, weshalb sich z.B. der Relaunch damals ewig nach hinten verschoben hat.

    Kein Problem :-)
    Im Forum wurde es irgendwann mal erwähnt, aber das haben sicher viele nicht gelesen.
    Wenn ich irgendwo etwas sage, denken bestimmt immer alle, was ich eigentlich will :pille :rofl

    Zitat

    Original von Babyjane


    Frage am Rande, bist du lediglich Mitglied bei Vorablesen? Oder hast du da irgendwie andere Einblicke und Funktionen als wir?
    *neugierig


    Seit dem Relaunch sind RoseF und ich Moderatorinnen auf der Seite.
    Wir bekommen also schon etwas mehr Einblick ;-)
    Sicher kann ich auch nicht alle Fragen beantworten, aber vielleicht doch ein paar Unklarheiten beseitigen :-)

    Minerva : Ach - na das ist doch aber dann gar nicht schlimm! Natürlich kann man ein Buch abbrechen, wenn es einem nicht gefällt und die negativen Meinungen interessieren wirklich genau so sehr, wie die positiven. Das sagen wir auch nicht nur so :-)
    Mach dir doch dann keine Gedanken! Ich habe beides schon erlebt - mein Leseeindruck war sehr positiv und das Buch gefiel mir dann gar nicht. Somit gab es eine negative Rezension. Aber bei einem anderen Buch war mein Leseeindruck sehr sehr negativ und dann hat es mir doch ziemlich gut gefallen. Also nur Mut - jeder hat doch seine eigene Meinung und aus einer Leseprobe allein kann man häufig nicht erkennen, wie das Buch sich entwickeln wird. Gerade bei Marionetten ging es mir so. Tolle Leseprobe, aber der Rest???

    Hallo,


    ich klinke mich hier jetzt auch einfach mal ein.
    Habe auch ein bisschen zurückgelesen und doch einiges Interessantes bzw. Neues gelesen.
    Wenn es Probleme, Fragen o.Ä. zu vorablesen gibt, könnt ihr mich auch hier fragen. Natürlich nur wenn ihr möchtet.


    Besonders spannend fand ich ja, dass hier öffentlich zugegeben wird, dass man einfach nicht rezensiert. Gut zu wissen... Vielleicht sollte nochmal erwähnt sein, dass es sich eben nicht um ein Gewinnspiel handelt. Man geht mit einem Leseeindruck im Prinzip einen Handel ein und erklärt sich bereit (außer natürlich man schreibt, dass man ein Buch nicht haben möchte) das jeweilige Buch nach Erhalt zu rezensieren. Im Gegenzug bekommt man ja das Buch umsonst.


    Gerade bei "Seelen" habe ich mich z.B. gar nicht über die wenigen Rezensionen gewundert. Bei solchen Bestsellerautoren finden sich viel mehr, die einfach nur ein Buch abgreifen wollen und dann schnell wieder weg sind.


    Die Neuerungen sind folglich nicht nur gut, sondern auch unbedingt nötig. Die Verlage können doch niemals ohne Gegenleistung so viele Bücher verschenken.

    Langatmig und nicht das, was ich erwartet hatte


    Vorweg muss ich sagen, dass ich nur 200 Seiten gelesen habe und dann abgebrochen. Meine Bewertung bezieht sich also nur auf diesen Abschnitt. Doch finde ich, dass 200 Seiten schon recht viel sind um einem Buch eine Chance zu geben. (Auch wenn ich nicht alles gelesen habe, wollte ich trotzdem etwas schreiben, damit auch verschiedene Eindrücke hier vertreten sind und das Bild nicht verfälscht wird.)


    Mein positiver erster Eindruck nach einer knapp 30-seitigen Leseprobe hat sich im Fortgang der Geschichte leider nicht aufrecht erhalten. Die anfangs zärtlich anmutende, beginnende Liebesgeschichte zwischen Isabel und Richard hält leider nicht, was sie zu versprechen scheint. Vom einen Moment auf den anderen sind die beiden auch schon verheiratet und dann bald wieder räumlich getrennt, weil Richard in den Krieg muss. Mir passierte das alles viel zu schnell und auf die Gefühle der Figuren in dieser Situation geht die Autorin gar nicht mehr ein. Auch die Naturbeschreibungen, die mich am Anfang des Buches noch sehr eingenommen hatten, nahmen leider drastisch ab. Das Gefühl sich selbst am Meer zu befinden, mit Meeresrauschen und Wind im Haar, kam auch nicht mehr auf.


    Man sieht also schon, dass der Anfang doch einen ziemlichen Eindruck auf mich hinterlassen hat und das wahrlich nur in positiver Hinsicht. Wirklich schade, dass es nicht so geblieben ist. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Autorin im Verlauf der Geschichte immer mehr den roten Faden -bzw. den Blick für das Schöne und Besondere verliert.


    Es hätte tatsächlich ein ausgezeichneter Roman werden können...

    Adrenalinlose Berg- und Talfahrt


    Ich glaube John le Carrés Schreibstil kann man nur wirklich mögen oder aber gar nichts damit anfangen.
    Zu Beginn des Buches war ich richtiggehend begeistert von seinem Schreibstil und dem rasanten Einstieg in eine vielversprechende Story. Das erste Kapitel verging förmlich im Fluge.


    Dann kam jedoch für mich schon der erste Haken an diesem Buch. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit völlig anderen Figuren, als noch das erste und man wird "brutal" aus dem Zusammenhang gerissen. Dieser Szenenwechsel nahm für mich so ziemliche das gesamte Tempo aus der Geschichte.
    Leider geht es dann auch so weiter, denn im 3. Kapitel wird der Leser wieder in eine neue Szene geführt. Zwar sieht man nun schon minimale Zusammenhänge zum ersten Kapitel, aber trotzdem riss der rote Faden auf diese Weise ab. Ich mag diesen ständigen Wechsel einfach nicht und die unterschiedlichen Betrachtungsweisen bleiben lange Zeit unklar.


    Dabei beginnt alles so spannend:


    Melik, ein junger, türkischer Boxer, der in Hamburg lebt, trifft auf der Straße immer wieder einen ausgezehrt wirkenden Jungen. Dieser begegnet ihm an den ungewöhnlichsten Orten. Eines Tages steht er plötzlich vor seiner Haustür und bittet um Obdach. In den Zeiten nach dem 11. September sind aber alle viel misstrauischer, lebten doch einige der Attentäter zuvor in Hamburg. Jedoch führen der Glaube und das Mitgefühl von Meliks Mutter dazu, dass sie Issa, so heißt der junge Mann, aufnehmen. Melik ist davon wenig begeistert, aber je mehr er über Issa erfährt, desto mehr Mitgefühl hat er auch mit ihm.


    Die Figur des Issa wird nach und nach auch in den anderen Szenen und aus Sicht anderer Personen betrachtet. Durchaus interessant ist dabei, welches Licht hier nun auf Issa geworfen wird, sind es doch vollkommen verschiedene Blickwinkel unter denen er fortan betrachtet wird. So etwa aus Sicht des Bankiers Brue oder der etwas verschroben wirkenden und geheimnisvollen Anwältin Annabel Richter. Jedoch hat auch der Geheimdienst seine Aufmerksamkeit auf Issa gerichtet. Da stellt sich für den Leser natürlich die Frage, welches Issas wahres Gesicht ist. Es handelt sich also durchaus um eine interessante Geschichte, die nicht ohne Belang ist, ja sogar gehaltvoll ist. Aber ist es nicht wie beim Essen? Gehaltvolle Nahrung muss noch lange nicht schmecken.


    Mir persönlich ging zu viel der Spannung aus dem ersten Kapitel verloren. Alles wirkt darauffolgend sehr konstruiert und der Autor verliert sich des öfteren in ausufernden und langatmigen Situationsbeschreibungen, die die Geschichte in keiner Form voranbringen und auch nicht wichtig für das Verständnis sind.
    Zudem kommen noch einige sprachliche Fehler hinzu, die ich als störend empfunden habe. Da hat der Übsetzer bzw. das Lektorat nicht gut gearbeitet.


    Insgesamt ist es folglich ein inhaltlich interessanter, aber leider nur einigermaßen passabel umgesetzer Roman, der mich in seinem Grundtenor nicht überzeugen konnte. Zwar gab es ab und zu Lichtblicke, aber der Autor schafft es dann doch immer wieder diese zunichte zu machen. Ich fürchte, dass man ihm das nicht als Talent anrechnen kann.

    Wieso gut schreiben, wenn man auch lausige Wörter erfinden kann?
    Enttäuscht, enttäuschter, am enttäuschtesten... wie diese Steigerung verhielt es sich auch mit meiner Enttäuschung während der Lektüre dieses Buches.


    Anfangs wirkt die Geschichte noch wirklich fantasievoll auf den Leser: Das Haus mit den vielen Türen, aus dem Nathan und Shaé trotzdem keinen Ausweg finden und die beginnende Liebesgeschichte zwischen den beiden, die sich durch Shaés Fluchtinstinkt schwieriger gestaltet als gewöhnlich lassen den Leser gespannt erwarten, was da wohl noch kommen mag.


    Leider wird die Geschichte fortan hauptsächlich von Wortschöpfungen geprägt, für deren Erfindung sich der Autor anscheinend mehr Zeit genommen hat, als für seinen Schreibstil und die Handlungsstränge. Beim sprachlichen Niveau kann von Anspruch nicht die Rede sein. Für mich ist das prinzipiell kein Problem, wenn es sich um ein Jugendbuch handeln soll und die Satzstrukturen dementsprechend etwas einfacher gehalten sind. Inhaltlich ist für mich wiederumkein Jugendbuch, da es doch häufig burtaler wird und es eigentlich um ziemlich viele Katastrophen geht. Somit passen die inhaltliche - und die sprachliche Komponente schonmal nicht zusammen. Der Autor schreibt für zwei Zielgruppen gleichzeitig und es gelingt ihm aber nicht beiden gerecht zu werden. Da klang wohl das noch recht neue Genre der All-Age Literatur vielversprechend für den Autor. Ich würde das Buch eher zur, leider auch in Massen vorhandenen, "No-Age" Literatur zählen. (Ja, ich kann auch neue Wörter kreieren!)


    Im Buch geht es nun des weiteren darum, Onjü, das Herz des ANDEREN, zu besiegen. Es tut mir leid das sagen zu müssen, aber bei "Wörtern" wie "Onjü" da tun mir die Augen weh. Ähnlich tolle Wortschöpfungen werden im weiteren Verlauf noch folgen.


    Auch die Geschichte, Gut muss Böse besiegen, wird hier mal wieder in all ihren Klischees aufgezeigt. Dann kommt noch hinzu, dass die Liebesgeschichte zwischen Nat und Shaé in Kitsch abdriftet, womit wir wieder bei der Enttäuschung meinerseits wären.


    Was hat der Autor bloß aus dem ganz guten ersten Teil (Das achte Tor) und einem netten und interessanten Einstieg in dieses Buch gemacht? Musste das Buch schnell fertig werden? Hat ihn eine Schreibblockade übermannt? Ich werde es wohl nicht mehr verstehen.


    Wer auf klanglose Wortschöpfungen, anspruchslose Sprache, Allerwelts-Inhalt und Kitsch steht, dem dürfte das Buch gefallen.

    Auch ich beobachtete Elena


    Innerhalb von zwei Tagen habe ich dieses Buch nun gleich zwei mal gelesen und muss sagen: Es ist einfach wunderbar!


    Beim ersten Lesen wird man sich zunächst wohl über die Kapitellängen wundern, die ein bis zwei Seiten fast nie überschreiten. Schon bald wird aber klar, dass genau diese kurzen Kapitel wesentlich zur Vermittlung des Inhalts und zum Einfühlen in die Hauptfigur dienen.
    Man wird nämlich in die Rolle eines Mannes versetzt, der ständig einer Frau, Elena, begegnen möchte. Er kennt ihre ganzen Gewohnheiten und beobachtet sie so häufig wie möglich.
    Die kurzen Kapitel versetzen einen selbst nun in die Rolle des Beobachters und lassen einen von Situation zu Situation springen. Man spaziert gedanklich selbst im Park entlang, möchte gleichzeitig Elena aus nächster Nähe betrachten und trotzdem nicht auffallen. Später sitzt man gedankenverloren auf ihrer Haustürschwelle und ist komplett niedergeschlagen, weil Elena plötzlich verschwunden ist.
    Der Aufbau des Buches ebnet förmlich den Weg des Mannes, der Geschichte und der Gedanken des Lesers. Man sinkt einfach hinein und geht mit auf diesem Weg.


    Lange ist nicht klar, warum der Mann Elena verfolgt. Anfangs vermutet man vielleicht einen Stalker, was andererseits absolut nicht zur Tiefgründigkeit und Hingabe des Autors zur Sprache dieses Buches passen will. Welche Intention er wirklich hat, soll hier natürlich nicht verraten werden.
    Sowieso sollte man so wenig des Inhalts wie möglich vorwegnehmen, um den Fluss der Geschichte und dieses Hineingesogenwerden zu spüren.


    Dies ist ein zugleich bedrückendes und doch hoffnungsvolles Buch, dass tiefe Gefühle aufzeigt und den Leser mitten ins Herz trifft.


    Beim nochmaligen Lesen entdeckte ich immer mehr Zusammenhänge und mir wurde die inhaltliche Dichte dieses Buches noch bewusster.
    Was zunächst, vom Titel her, wie eine gewöhnliche Liebesgeschichte über Trennung, Verlust oder unerwiderte Liebe klingt, birgt sehr viel komplexere Gedankengänge. Für seine Fähigkeiten mit wenigen Worten so viel auszudrücken und das Kopfkino ins Rasen zu bringen, kann ich dem Autor, Joel Haahtela, nur absolut dankbar sein. Es ist ein Buch, das einfach zum Nachdenken bringt. Manchmal ist weniger eben doch mehr.

    Sprechende Mantas und Fische, die aussehen wie ein VW-Käfer


    Keine Sorge es handelt sich bei "Die Bucht am Ende der Welt" von Sergio Bambaren nicht um eine Autozeitschrift. Vielmehr ist es ein Buch, das von seinen außergewöhnlichen Beschreibungen lebt. Wieso also nicht Fische mit Autos vergleichen, wenn es der Beschreibung der eigenen Gefühle dienlich ist?


    Sergio Bambaren beschreibt hier seine Reise nach Tobago. Es handelt sich aber nicht um einen gewöhnlichen Reisebericht - nein, es ist eine Reise in ein neues, ihm noch unbekanntes Land und zugleich eine Reise zu sich selbst.
    Auf Tobago, das kein Ort ist, um traurig zu sein, trifft er auf die verschiedensten interessanten Menschen. Schon seine Taxifahrt ist alles andere als gewöhnlich. Denn wie die meisten Menschen dort, vermittelt auch der Taxifahrer eine außergewöhnliche Lebensfreude und positive, ja weise Sicht auf das Leben. Die unvoreingenommene Offentheit der Bewohner gegenüber Fremden bzw. Menschen im Allgemeinen ist beispielhaft und zeugt von einer tiefen inneren Zufriedenheit mit sich selbst. So ist es kein Wunder, dass sie Sergio schnell davon überzeugen können, dass es kein Verlust ist nicht surfen gehen zu können, wie er es ursprünglich geplant hatte. Tatsächlich eröffnen sich ihm doch so ganz neue, ungeplante Wege. Schon hat Sergio die Möglichkeit durch den Tauchlehrer André eine neue Seite des Meeres für sich zu entdecken. Diese Entdeckung ist einfach unglaublich und die Beschreibungen Sergio Bambarens zu den einzelnen Tauchgängen lassen einen den Atem anhalten, ob der unfassbaren Schönheit. Die bildhaften Darstellungen von Natur und Tieren, Nachttauchgängen und auch seinen damit verbundenen Gefühlen zeigen wiedereinmal, dass Sergio Bambaren eine meisterhafte Beobachtungsgabe hat.


    Aber ein wenig zwiespältig waren meine Gefühle während des Lesens auch. "Die Bucht am Ende der Welt" ist nicht mein erstes Buch von diesem Autor und dementsprechend hohe Erwartungen hatte ich auch daran. Diese wurden leider nicht ganz erfüllt, denn Bambarens Bücher tragen immer auch eine gewisse Weisheit und Lebenserfahrung in sich. Bei diesem Buch kam es mir jedoch so vor, als wiederhole sich der Autor des öfteren, weshalb ich als Leser mich doch dem Gefühl hingeben musste, dass er zu sehr versucht mich von seinen Ansichten zu überzeugen - sie mir nahezu aufzudrängen. Dabei sagt er im gleichen Zuge, dass man Weisheit nur durch selbst Erleben erfahren kann. Dann erscheint es mir doch etwas widersprüchlich, dass er so sehr auf seine Meinung und Sichtweise und auch auf derern Richtigkeit verweist.


    Trotzdem kann man dem Buch seine ganz gewisse Sinnlichkeit nicht absprechen. Die Leidenschaft des Autors für das Meer und seine unbändige Lebensfreude und -bejahung reißen den Leser mit. Habe ich selbst doch nun große Lust einmal tauchen zu gehen, obwohl ich einen ziemlichen Respekt davor habe. Aber wie Sergio Bambaren schon richtig sagt, kann man nie etwas Neues erfahren, wenn man nicht seine Ängste überwindet. Denn häufig entwickelt sich gerade daraus ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit mit sich selbst.


    Die tollen Farbfotos und das schöne feste Papier des Buches, sowie die Unterwasseransicht auf dem Buchvover unterstützen hervorragend den Fluss der Geschichte. Das Buch ist in seiner Gesamtheit stimmig und lässt einen gedanklich in großer Freude auf den nächsten Urlaub (vielleicht ja auf Tobago?) zurück. Denn wie Tobago kein Ort ist, um traurig zu sein, so ist dies ganz sicher kein Buch, um traurig zu sein.

    Fluglahme Rohrdommeln, verwunschene Räume: andere Kuriositäten


    Gleich vier Geschichten verbergen sich in diesem recht schmalen Buch. Vier Geschichten, die sehr unterschiedlich sind und trotzdem einen ähnlichen Grundklang haben. Es wird über das Leben philosphiert, Vorurteile werden ausgeräumt, nie Erwartetes funktioniert plötzlich und der Leser wird mit ganz neuartigen, interessanten Betrachtungsweisen überrascht.


    Alles beginnt mit Boris. Er hat eine Agentur für verworfene Ideen gegründet und versucht diese Ideen zu sammeln und wieder zu einem Ganzen zu verknüpfen. Damit erhofft er sich neue, grundlegende Aussagen zu gewinnen, die für alle eine Bedeutung haben. Die meisten Ideen kommen jedoch von Boris selbst und das Einzige, was er wirklich gar nicht annimmt, sind Romananfänge, denn davon hat er ebenfalls selbst genügend geschrieben. Durch einen Zufall betritt nun Rebecca seine Agentur, die sonst nur er selbst betritt, und es entfacht ein Gespräch, dass von bildhafter Sprache, Humor und genialen Gedanken nur so sprüht.


    Boris, der in seinem ganzen Verhalten recht sonderbar, gar schräg, erscheint, ist eine liebenswerte Hauptfigur. Er ergänzt sich perfekt mit der direkten Rebecca, die sich durchsetzen kann und von ihrer Meinung vollkommen überzeugt ist. Dadurch gewinnt die Geschichte ziemlich an Schwung. Die skurrilen Gedanken Boris' und die Fäden, die die beiden daraus spinnen, gehen ein ganzes Stück über die gewöhnliche Blickweite der meisten Menschen hinaus. Dies wiederum ist ein Spiegelbild für die Beobachtungsgabe und Gedankentiefe des Autors. Sein Wortwitz und ein Fünkchen Ironie machen das Buch zu einem sprachlichen Genuss.


    Wie schon erwähnt, schreibt Boris selbst Romananfänge und wirklich nur die Anfänge. Einen davon stellt er Rebecca vor. So entsteht die erste Geschichte in der Geschichte. Das Ganze soll sich noch zwei mal wiederholen und letztendlich ist in jeder der ersten drei Geschichten eine neue verborgen.


    In der dritten Geschichte verliert das Buch für mich jedoch einiges an Spannung und die vierte war für mich dann endgültig eine zu viel. Die gelungene Überleitung zur zweiten Geschichte gelingt bei den anderen beiden nicht mehr so ganz, was sehr schade ist. Gerade sprachlich empfand ich das Buch doch bisher als sehr gelungen und auch die Geschichte war interessant und neuartig.


    Letztendlich lösen sich alle Geschichten wieder von innen nach außen auf und man gelangt zu Rebecca und Boris zurück. Zu diesem Zeitpunkt stellte sich dann auch wieder das besondere Lesevergüngen bei mir ein.


    Im Endeffekt kann man sagen, dass die Grundidee des Romanes ziemlich gut ist, aber Jakob Hein sie leider mit den vier Geschichten etwas zu weit ausreizt. Viel lieber hätte ich noch 100 Seiten mehr über Rebecca und Boris gelesen.

    Wenn sich 860 Seiten kurz anfühlen, dann muss es sich für mich um ein ganz besonderes Buch handeln. Dies ist bei "Seelen" von Stephenie Meyer absolut der Fall. Ich hätte noch ewig weiterlesen können und das wahrscheinlich ohne mich nur annähernd zu langweilen oder mich nicht mehr an der Geschichte erfreuen zu können. Anfangs war ich wirklich skeptisch, was dieses Buch betraf, da ich SciFi sonst eigentlich absolut nichts abgewinnen kann. Nur weil mir die anderen Bücher der Autorin so gut gefallen hatten, habe ich mich auch an diesem Buch versucht. Meine Erwartungen wurden jedoch absolut übertroffen - dieses Buch gefällt mir sogar noch besser als die Biss-Bücher.
    Es ist sehr flüssig geschrieben und sehr gefühlvoll und einfühlsam. Besonders die Charaktere im Buch haben es mir angetan. Man erlebt es wirklich sehr selten, dass man sich deratig tief in die Figuren eines Buches einfühlen kann und sie versteht. Ich war seitenweise richtig gerührt und begeistert von der Schreibweise der Autorin. Nie hätte ich erwartet, dass mal ein Buch an die Bücher meiner Lieblingsautorin Juliet Marillier heranreichen würde. Dieses Buch schafft es aber tatsächlich. Deshalb wird es nun auch einen Ehrenplatz in meinen Regal erhalten.


    Die Geschichte der Seele Wanda, die in den Körper von Melanie eingesetzt wird und eigentlich Melanies Geist auslöschen sollte, um dann den Körper von Melanie zu übernehmen, hat mich wirklich berührt. Es funktioniert nämlich nicht, weil Melanie so stark ist und nun sind folglich zwei Seelen in einem Körper vereint, die sich einerseits bestimmte Gefühle teilen, andererseits aber auch in der Lage sind unterschiedliche Gefühle zu empfinden.
    Die Seelen sind eine Spezies, die andere Körper einnehmen können, und besonders bei den Menschen sehen sie es als notwenig an, da sie diese als sehr brutal und gefährlich wahrnehmen. Die Seelen selbst sind nicht in der Lage zu lügen oder jemanden zu verletzten. Deshalb erscheint es ihnen nur logisch auch die Menschen zu besetzen, um die Erde friedlicher zu machen.
    Im Fall von Wanda ist es aber anders. Sie wird von Melanies Gefühlen so sehr geleitet, dass sie sich auf die Suche nach "richtigen" Menschen macht. Das Zusammenleben mit ihnen gestaltet sich aber schwieriger als erwartet und gerade hier spielen die Gefühle von Wanda und Melanie eine übergeordnete Rolle. Es stellt sich die Frage, welche Gefühle echt sind und welche nicht, wer welche Rechte und Ansprüche haben darf und wer nicht. Vor allem aber geht es um die Freundschaft und Liebe. Dabei wirft Stephenie Meyer schon fast philosphische Fragen auf und viele Situationen, die als unlösbar erscheinen, können letztendlich doch zum Guten gekehrt werden.


    Ein wahrhaft einfallsreiches, farbenfrohes und beeindruckendes Buch, das mich in allen Punkten überzeugen konnte. Sogar die Covergestaltung (mit dem reflektierenden Auge - ganz passend zum Inhalt) und die Aufteilung im Buch sind einfach nur gelungen und ansprechend.


    Bisher mein absolutes Lesehighlight in diesem Jahr!

    Eine positive Überraschung


    Als ich den Titel dieses Buches las, dachte ich sofort "Oh nein, nicht ein Buch im Stil von Bauer sucht Frau". Auch der Klappentext konnte mich beim besten Willen nicht überzeugen. Wider erwarten hat das Buch aber mit seinem Cover und Klappentext eigentlich wenig bis gar nichts gemein. Deshalb wurde ich sehr positiv überrascht.


    Es ist eine Geschichte dreier sehr unterschiedlicher Schwestern. Als Kinder sind sie zusammen auf dem Hof ihrer Eltern aufgewachsen, wo es viel Arbeit mit den Tieren (speziell Kühen) gab. Frühes Aufstehen und körperliche Anstrengung gehörten zur Tagesordnung.
    Mittlerweile sind die 3 erwachsen und haben sich sehr verschieden entwickelt. Marie ist Barkeeperin in einer Rock-Bar, hat sich die Brüste vergrößern lassen und kümmert sich auch sonst eher um ihr äußeres Erscheinungsbild. Von ihrer Mutter hat sie sich nie verstanden gefühlt.
    Lena ist schon früh Mutter geworden, hat mittlerweile vier Kinder, so einige Haustiere und einen meist abewesenden Mann names Robert.
    Asa lebt allein mit ihrem Mann Adam in der Stadt. Zusammen haben sie eine riesige Wohnung und fühlen sich damit eigentlich gar nicht so wohl. Zwar haben sie viel Geld, aber noch viel lieber hätten sie ein Kind, was sich aber als schwieriger herausstellt, als erwartet.
    Alle drei sind nicht zufrieden mit ihren Leben und als dann auch noch der geliebte Vater stirbt, überschlägt sich alles. Sie fühlen sich auch unverstanden und es muss sich einfach etwas in den Leben der Drei ändern.


    Anfangs dachte ich ja, dass das Buch sehr von Vorurteilen behaftet ist und sich zu vieler Klischees bedient. Doch je länger ich gelesen habe, desto mehr überzeugte mich das Buch. Die Figuren wirken immer echter und trotz ihrer Unterschiedlichkeit kann man sich in ihre Probleme hineinversetzen. Wirklich liebevoll beschreibt Emma Hamberg die drei Schwestern und man muss sie einfach alle mögen. Zwar tun sie sich auch gegenseitig weh und sind manchmal nicht ganz fair den anderen gegenüber, aber trotzdem wird ihre Liebe zueinander klar ausgedrückt. Ihnen ist immer bewusster, dass man den Lebensstil und die Einstellungen der anderen nicht immer verstehen muss, um sich damit zu arrangieren und sie zu akzeptieren. Für jeden ist etwas anderes richtig und gut.


    Sprachlich kann man das Buch sicher nicht als hoch-literarisch bezeichnen, aber das muss es auch gar nicht sein. Es handelt sich ja um das Leben drei ganz normaler Schwestern und so wirkt der Sprachstil auch echt und passend zur Situation. So kann man das Buch sehr schnell lesen und ist doch traurig, wenn es vorbei ist. Man schließt die Figuren einfach ins Herz und gerade Maries Humor gefiel mir äußerst gut.


    Als negative Punkte kann ich wirklich nur anmerken, dass der Titel und der Klappentext nicht passen. Man könnte wirklich denken, dass diejenigen, die dafür verantwortlich sind, das Buch gar nicht gelesen haben.
    Am besten davon lässt man sich nicht abschrecken und liest diesen schönen, liebevollen und feinfühligen Familienroman selbst. Dann kann man sich nämlich eine passendere Meinung bilden.


    Gern würde ich auch eine Fortsetzung lesen, denn möglich wäre diese auf jeden Fall.

    Hallo,


    mir hat das Buch eigentlich gar nicht gefallen, aber auch negagtive Rezensionen können ja hilfreich sein, deshalb hier meine Rezension:


    Die Bezeichung "Leseratte" allein macht es nicht!:



    Nachdem ich das Buch "Firmin - Ein Rattenleben" von Sam Savage im neuen Ullstein-Katalog entdeckt und auch die Leseprobe gelesen hatte, war ich mir ganz sicher: Dieses Buch muss ich lesen.


    Leider war ich aber von Seite zu Seite enttäuschter. Die Geschichte der Ratte Firmin, die die schwächste des Wurfes ist und aus der Not heraus beginnt Buchseiten zu essen, fängt noch vielversprechend an, zumal ich es als interessant empfand wirklich mal ein Buch aus Sicht einer echten Leseratte zu lesen. Denn Firmin isst die Seiten nicht nur, nein er beginnt auch sie mit Begeisterung zu lesen und ist schon bald um einiges intelligenter als alle anderen Ratten. Auch die Tatsache, dass er in einer Buchhandlung lebt, machte das Buch für mich reizvoll.


    Aber sonst passiert im Buch nicht wirklich viel, Firmin beschreibt Kunden der Buchhandlung und den Besitzer, sowie einige Begebenheiten mit anderen Ratten/seiner Familie. Alles ist dabei sehr trocken und langweilig erzählt, ohne Humor oder besonderen Charme. Spannung kommt nichtmal ansatzweise auf. Wirklich schade, dass der Autor wohl der Meinung ist, es würde ausreichen einen neuartigen Hauptcharakter für sein Buch zu wählen, ohne selbst ein besonderes schreiberisches Talent zu besitzen. Schon mit dem Anfang macht er es sich schwer, wenn darauf hingewiesen wird, dass ein gutes Buch immer mit einem bedeutungsvollen/einprägsamen Satz beginnen sollte, denn dieses Buch selbst tut dies nicht.


    Mit der Aufmachung, die wirklich sehr gelungen ist (schöne(r) Covergestaltung/Einband, Buchschnitt im Rough Cut) soll das Buch wohl einen bibliophilen Eindruck bekommen, was ja auch prinzipiell zum Thema passen würde. So sollen Liebhaber bibliophiler Bücher gelockt werden (und bei mir hat es ja auch geklappt), aber dies kann nicht über die Belanglosigkeit des Inhalts und den faden Schreibstil hinwegtäuschen. Firmin wird somit keinen bleibenden Platz in meinem Regal erhalten.

    oh das war bei Tauschticket - aber ich war schon vorher hier angemeldet *lach*
    hatte bloß noch nichts gepostet, glaube ich...


    das blöde war ja, dass ich's vorhin im Bücherladen selbst entdeckt hatte und dann war ich aber zu spät zurück *seufz*