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Original von Rosha
@ ... alle, die sich sonst noch angesprochen fühlen ...
Da du ja schon viel aus diesem Genre gelesen hast, bist du vielleicht die Richtige, die mir meine Frage beantworten kann:
Wie groß sind die Unterschiede bei Gay-Romance, wenn sie von Frauen geschrieben werden gegenüber männlichen Autoren? Merkt man da Unterschiede oder ist das nicht zu verallgemeinern?
Kurioserweise schreiben ja ganz viele Frauen schwule Geschichten für Frauen. Treffen die den weiblichen Geschmack besser, dafür aber weniger die Wirklichkeit? Das ist wirklich eine Frage, dich ich zu gerne ausloten würde. Allerdings habe ich noch viel zu wenig aus diesem Genre gelesen, um mir eine Meinung bilden zu können.
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Die Frage kann man wohl eindeutig beantworten mit "kommt drauf an".
Hier hatte ich mal ausführlich auf die Frage "Warum wollen Frauen Romane über Schwule lesen" geantwortet und im zweiten Teil Deine Frage auch gestreift.
Leser des "Romance" Genres erwarten ja eine Happy-End-Garantie, und "schwule Literatur" kann natürlich auch mal eine Liebesgeschichte mit Happy-End sein, muss aber nicht. Ich weiß, dass auch schwule Männer "m/m Romance" lesen und schreiben.
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Wie groß sind die Unterschiede bei Gay-Romance, wenn sie von Frauen geschrieben werden gegenüber männlichen Autoren? Merkt man da Unterschiede oder ist das nicht zu verallgemeinern?
Deine Frage ist nicht ganz eindeutig, beziehst Du Dich damit nur auf das Genre Romance?
Da ich in der ganzen Bandbreite: schwule Literatur, m/m Romance, Slash, veröffentlichte Indie-Autoren und online Hobby-Autoren schon viel gelesen habe, bilde ich mir ein, männliche und weibliche Autoren, unabhängig des Namens / Pseudonyms erkennen zu können, aber ein wirklich guter Autor kann natürlich auch "so schreiben wie", wenn ihm bewusst ist, wo die (vermeintlichen) Unterschiede liegen. Und ich denke, je weniger "Genre", desto geringer die Unterschiede.
Den Autor Josh Lanyon hatte ich mit seinem ersten Buch "Fatal Shadows" ca. 1999/2000 entdeckt, das Buch war der Kategorie "Krimi - mit schwulem Protagonisten" zugeordnet, diesen Protagonisten, Buchhanändler Adrien, fand ich sehr unterhaltsam und süß, der Krimi-Plot war aber noch ein bisschen dünn. (Veröffentlicht waren "Fatal Shadows" und der Nachfolger als TB bei Millivres, einem Verlag der schwule Romane herausgebracht hat, aber inzwischen nicht mehr existiert).
Über die nächsten Jahre habe ich dann online verfolgen können wie aus Josh Lanyons "Eigenmarketing" über Amazon.com und Livejournal (zunächst nachdem er die Rechte der Bücher zurück hatte und selbst veröffentlicht hat) und dann regelmäßigen weiteren Veröffentlichungen (über die ab ca. 2000 entstandenen m/m Verlage, die hauptsächlich eBooks verkaufen, manche Bücher sind aber auch als TB erhältlich) eine erfolgreiche Karriere entstanden ist, und, soweit ich weiß, hat er seinen ehemaligen Brotjob aufgegeben und kann inzwischen vom Schreiben leben.
2008 hat Josh Lanyon einen Schreibratgeber für das gerade "in seiner Nische explodierende m/m Romance Genre" herausgebracht, "Man, Oh Man, Writing M/M for Cash & Kinks" und darin auch angesprochen, dass weibliche und männliche Sichtweise und Schreibweise sich unterscheiden. Für weibliche Autorinnen gibt es zum Beispiel ein Kapitel "Cheat Sheet for Chicks" (Schummelblatt für Mädels). Das Buch habe ich damals gelesen (obwohl ich nie Schreibambitionen hatte, sondern nur so aus Interesse als Leserin des Genres) und die erste Reziseite bei Amazon habe ich gerade nur grob überflogen, die Rezis sind aber vielleicht für Deine Frage auch nicht uninteressant.
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