Beiträge von Deutschebea

    Kann man das Ding ungefährdet auch in die Badewanne mitnehmen?


    Ich lese seehhr gerne in der Wanne -- bis mir Schwimmhäute wachsen.


    Und ich meine, ein Buch das ins Wasser fällt ist zwar futsch, aber der Mensch lebt. Wenns jetzt ein elektronischer Apparat ist.... :kreuz


    bea

    taki32 ich glaube, das möchte ich schon. Obwohl ich mich grade in die Biografie eingelesen habe. Aber dieses Werk interessiert mich auch zutiefst.



    Mich amüsiert übrigens ein "Stilwerk" von Schwarzer. Es gibt AutorInnen, JournalistInnen etc. aber es bleiben einfach: Sekretärinnen.
    Vielleicht liegts auch nur an meiner gebraucht gekauften Ausgabe. Die ist so alt, das war das frühemanzipatorische noch voll in.
    Schön ist die Beschreibung der Kindheit in jedem Fall. Jetzt kommt die Jugend ab 1925. Ich bin gespannt.


    bea

    Hi Igdie
    ich hab mir in Potsdam auch so ne kleine Broschur über Cecilie gekauft. Aber die ist ein bisschen idealisierter. Die Bildbiografie ist für meine Begriffe ehrlicher.
    Übrigens hab ichs noch nicht geschafft, die Kronprinzenwohnung zu besichtigen. War immer zur falschen Zeit da.
    bea

    Kurzbeschreibung
    Kaiserreich, Weimarer Republik, Nazidiktatur, Bundesrepublik - vier Regierungsformen prägten das Leben von Deutschlands letzter Kronprinzessin Cecilie. Ihr Leben in zum Teil noch nie veröffentlichten Bildern.



    Jörg Kirschstein hat sich zur Ausstellung 2004 in Potsdam sehr eingehend mit der letzten deutschen Kronprinzessin Cecilie beschäftigt. Sie hat -- laut ihrer Schwägerin Viktoria Luise - ein wahrhaft preußisches Leben gelebt.


    JK zeichnet ein sehr umfassendes Bild dieses Lebens in Abschnitten. Von der Kindheit und Jugend in Schwerin und Cannes, dem frühen Tod des Vaters, den Reisen in die russische Heimat der Mutter, bis zur Verlobung mit dem ältesten Sohn Kaiser Wilhelm II. Grade 18 Jahre alt war sie damals. Dann ihre Zeit als Kronprinzessin, mit allen sozialen und gesellschaftlichen Verpflichtungen. Als Mutter von 6 Kindern (eines davon behindert) und Ehefrau eines Offiziers und untreuen Ehemannes. Schön, elegant, beherrscht, war sie ein Idol ihrer Zeit. Sie erlebt den Krieg und den Fall des Hauses Preußen. Der Kaiser, die Kaiserin, der Kronprinz gingen ins Exil. Cecilie und ihre Kinder blieben in Deutschland, sie kämpfte um das Hohenzollern-Vermögen, einmal im Jahr besuchte sie ihren Mann auf der holländischen Insel Wieringen. Als dieser 1923 zurückkehren darf, ist die Ehe eigentlich am Ende. Doch sie bleibt auf dem Papier aufrechterhalten bis zum Tode des Kronprinzen 1951. Eine starke Frau, auch während der Herrschaft der Nazis, die sie und der Kronprinz relativ schnell durchschauen. 1940 fällt ihr ältester Sohn, 1945 muss sie vor den Russen fliehen, die meisten verbliebenen Besitzungen der Hohenzollern lagen im Osten. Heimatlos zunächst wohnt sie in Bad Kissingen, bis sie 1952 nochmals ein eigenes Haus in Stuttgart beziehen kann. Immer hält sie sich aufrecht, bewahrt sie Contenance.


    Ich mag mich eh gerne mit den Frauen der Wittelsbacher, Habsburger, Württemberger, Badener etc. beschäftigen. So hat sich mit Cecilie der Kreis der Hohenzollern/Preußen-Frauen geschlossen. JK flicht ihr keine Kränze, sondern versucht sie objektiv darzustellen. Schön sind die vielen Fotografien, viele unbekannt. Zum Beispiel das Original eines als colorierte Postkarte verkauften Bildes des jungen Paares, draußen aufgenommen wegen des Lichts, sollte es aber den Eindruck eines Salons vermitteln.
    Dieses Buch zeigt Cecilie in Wort und Bild sehr umfassend und man kann sich durchaus auch nur mal mit den Fotos beschäftigen.


    bea

    Hallo zusammen,


    ich dachte, hier kann man den anderen so richtig schön den Mund wässrig machen. Auf leckere Weihnachtsplätzchen - bei uns Gutsle genannt.


    Meine Lieblingskekse sind zum Beispiel Vanillekipferl. Schön mürb und mit einer hmmm-lecker Vanille-Zucker-Schicht umhüllt.


    Wer kann dazu schon NEIN sagen??


    Was backt ihr oder esst ihr lieber? Zum Tee, Kaffee oder einfach so..


    :adventskranz


    Gruß
    bea

    Ich hab das Buch vorgestern ausgelesen.


    Und ja, auch ich habe mir die Frage gestellt, wieso sie das Buch geschrieben hat. Sich und seine Vergangenheit kennen zu lernen, muss ja nicht öffentlich geschehen, wie geli geschrieben hat. Vielleicht ist es aber etwas anderes, wenn man Jacobs heißt. Und sich womöglich in einer solchen Familie auch profilieren muss (der Älteste erbt den Hof, die anderen müssen sich selbst freischwimmen...).


    Dennoch fand auch ich die Aufarbeitung interessant, aber mich haben die "Brüche" nicht gestört. Denn die wiesen ja immer wieder auf eine Änderung in der Geschichte hin, waren Ergebnis von Interviews mit Verwandten. Das hat mich schon fasziniert, quasi unbekannte Onkel und Tanten (die man allenfalls mal bei ner Hochzeit oder Beerdigung zu Gesicht bekommt), Sekretärinnen und Verwalter aufzustöbern und zum Reden zu bringen. Das Schwanken zwischen den Jacobs und den Jessuruns, was manchmal die Story etwas schwierig machte, möchte ich ihrer Jugend zu schreiben. Sie wollte im Endeffekt beschreiben, was ihre Ahnen in den selben Zeitabschnitten erlebt haben. Die Dialoge der Vorfahren halte ich allerdings auch für gesunde Phantasie der Autorin.
    Die Sache mit dem Stammbaum würde ich ebenfalls unterschreiben. Fand aber beispielsweise die Fotos am Ende des Buches wichtig.


    Mein Eindruck am Ende der Lektüre: dass sie wohl ihre sephardischen Ursprünge suchte, aber irgendwie Walther Jacobs die Hauptrolle im ganzen Buch spielte.


    Also bleibe ich bei meiner "Zipfelmützenphilosophie". Denn ich bin der Meinung, dass extrem viel im Elternhaus (was für ein Klischee) beantwortet werden kann. Das heißt: den Kindern das Zusammenleben mit "Anderen" (was auch immer das heißt) nahe bringen, ihnen Toleranz vorleben. Was für mich ebenso wichtig ist, wie die Verurteilung dessen, was in der Nazi-Zeit passiert ist (und nicht nur den Juden). Und damit dem Antisemitismus entgegenzuwirken. Welcher ethnischen Abstammung auch immer.
    Aber Schuld an der Geschichte und Verständnis der Geschichte sind nach wie vor zwei paar Socken. Und die haben unterschiedliche Farben!

    Und warum soll man immer alles hinterfragen, warum kann man nicht -- ganz für sich selbst -- entscheiden, ob auf dem Karton bewältigt oder unbewältigt steht.
    Scherr und Schäuble stellen ja auch fest, dass das ganze für viele Jugendliche irrelevant ist, ob aus Desinteresse oder Informationsmangel. Wenn es also jemanden nicht interessiert, warum soll dann einer kommen und in Problemen herumstochern, wie der Zahnarzt mit seinem Häkchen, die der Jugendliche vorher gar nicht hatte? Nur um den Informationsmangel auszugleichen?


    Natürlich muss Anti-Semitismus entgegen getreten werden - mit Information. Vor allem muss aber Aufklärung an den Schulen über braunes Neo-Nazi-Gesocks und deren subtiler Methoden erfolgen.


    Die "Judenfrage" so hoch zu hängen im Zeitalter von Migrationsproblemen en masse an Schulen scheint mir übertrieben. Auch wenn die Studie dieses Thema vergleichend aufgreift.


    Eltern, Verwandte und Pädagogen sollten dann bereit stehen, wenn Fragen an sie herangetragen werden. Ich weiß nicht, wie und was in den Schulbüchern steht. Aber meine Tochter hat sich sehr lebhaft mit Hitler, den Juden und dem dritten Reich auseinandergesetzt, was wir durch Gespräche und Bücher unterstützen. Während das Thema ihren Klassenkameraden mit Migrationshintergrund ziemlich gleichgültig war. Willst du die nun zwingen, sich damit zu beschäftigen?


    Die Jugendlichen empfinden Scham, weil sie es nach wie vor von den Medien oktroyiert bekommen. Und genau das sollte aufhören. Man sollte schon mal zu einer gewissen Normalität im Umgang mit der deutschen Geschichte gelangen. Was nicht heißt zu vergessen und zu verdrängen. Aber schon meine Eltern hatten keine Schuld an dem, was ab 1938 passierte, sie waren Kinder. Und wenn meine 16-jährige Tochter sagt, sie lasse sich verdammt noch mal keine Schuld für etwas in die Schuhe schieben, das 50 Jahre vor ihrer Geburt passierte, dann hat sie recht.


    Mal sehen, was die Studie noch so alles bringt

    Ich liebe übrigens meine Klischees!



    "Mich beschämt, dass Deutsche so viele Verbrechen an Juden begangen haben"
    Was bitte ist das für eine Frage an junge (18-29-jährige) Menschen, die ja gar nichts dafür können. Schämen sich die jungen US-Amerikaner für das Verhalten ihrer Vorväter an den Indianern?


    Bringe ich mit solchen Fragen Geschichte näher?


    Ich werde die Studie weiterlesen, obwohl auch sie nicht auf Klischees verzichtet.

    Sorry, aber Studien und Statistiken begegne ich mit Skepsis. Die nützen mehrheitlich nur dem, der sie erstellt. Ändere die Fragestellung und du bekommst ein anderes Ergebnis.


    Müssen diese Kinder nach 70 Jahren noch bis in den hintersten Winkel der Geschichte vordringen. Ist es nicht insgesamt wichtiger, ein Bewußtsein zu wecken, dass solches Geschehen sich NIE WIEDER wiederholen darf? Egal ob es Juden, Muslime, Sinti, Roma, Behinderte, Andersdenkende, Sozialdemokraten, Pfarrer oder wen auch immer betrifft.


    Auch hier in Stuttgart kochte übrigens wegen des 9.11. der Kessel über. Sollte doch - mal wieder - an eben diesem Datum der Landespresseball über die Bühne gehen. Bis ein Tübinger Pfarrer das Staatsministerium auf die Brisanz dieses Datums hinwies. Daraufhin wurde aus dem Ball ein Gala-Abend ohne Tanz. Sehr zum Unverständnis vieler Stuttgarter aber auch zum Ärger des Zentralrates der Juden.
    Zitat: Der Zentralrat der Juden bleibt im Streit über die Gala der baden-württembergischen Landespresse am 9. November hart. Nach einem Telefonat mit Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) sagte Generalsekretär Stephan Kramer am Mittwoch, es fehle ihm "weiter jedwedes Verständnis" dafür, dass das Fest am Datum der Pogromnacht von 1938 stattfinde. Dies sei "geschmacklos und unangemessen".



    Hier ist der Leitartikel und einige Leserbriefe zu diesem Thema
    http://www.stuttgarter-nachric…n/page/detail.php/1559245


    So. Ich hoffe, ich hab mich jetzt nicht zu weit OT bewegt.


    Liebe Grüße
    bea


    PS: Waldläufer ich stimme dir zu!

    @ Herr Palomar -- ich hab auch diese Ausgabe gelesen. Und muss dir auch im Weiteren zustimmen. Elizas Tochter verschimmelt mittlerweile im Regal.


    Jane Faifax hab ich aber deshalb gerne gelesen, weil ich einfach auf die Person neugierig war. Ich hab dann teilweise mit Emma verglichen -- und Joan Aiken hat Dialoge wörtlich übernommen. Nun kann halt jeder für sich selbst Figuren interpretieren. Und Aiken hats halt so gemacht. Ich glaube schon, dass sie Jane Austen mag, sonst würde sie sich doch mit den Werken gar nicht auseinander setzen.


    Danke für die Rezi -- ich muss es unbedingt mal wieder genauer lesen.


    bea

    Warum hab ich nur das Gefühl, immer wenn Waldläufer auftaucht gibts nur noch EINE Meinung? :gruebel


    Und alle anderen werden kostenlos belehrt... ?(