Beiträge von fabuleuse

    Ich bin zwar reformiert, war aber auch schon in katholischen Messen. Wären diese auf Latein, hätte ich sichtlich Mühe. Da könnte es noch so schön und melodisch klingen, das wäre für mich am Volk vorbei gepredigt.
    Mit den lateinischen Messen konnte man früher das Volk "niedrig" halten. Sie verstanden nicht, um was es ging, viele konnten nicht lesen und sie "mussten" sozusagen glauben, was man ihnen erzählte.


    Das mit den Badezubern war für mich auch so eine Sache. Und dann noch die schwarzen Seifen :uebel Wobei die vielleicht von der Zusammensetzung her eh schon dunkel waren.
    Unser Dorf hat nebst dem deutschen Namen auch einen französischen, mit dem Zusatz ... les bains. Dies deshalb, weil es in einem Haus Badezuber gab, wo sich die müden Reisenden waschen und "erfrischen" konnten, wahrscheinlich ähnlich wie die in Konstanz.


    Ich finde Camping deshalb etwas unmögliches (für mich), weil da Kreti und Pleti gemeinsam die sanitären Anlagen nutzen. Und ich mag in Hotels weder Etagenduschen noch -WC.


    Dabei ist es noch gar nicht so lange her, als es das Bad am Samstagabend gab. Erst Vater, dann Mutter und dann die Kinder.

    Zitat

    Original von Bouquineur
    ... Ich muss ehrlich sagen, ich finde die Vorstellung, mir mit 200 Leuten einen Kelch zu teilen, nicht sonderlich angenehm. Der wird zwar mit einem Lappen am Rand abgewischt, aber wer weiß, wer da beim trinken reinsabbert :chen



    Das ist der Grund, weshalb ich bei der Abendmahlfeier (reformierte Kirche), sitzen bleibe und nicht nach vorne gehe, und da bin ich nicht die Einzige. Der Gedanke, wer da alles schon den Kelch am Mund hatte, lässt mich erschauern.
    So ist das für mich kein Gemeinschaftsgefühl.


    Die Frau von unserem Pfarrer sagte mir letzthin, ich könne auch einfach das Brot nehmen und in den Kelch tunken. Das ist für mich schon eher vorstellbar, und dennoch, das ändert nichts daran, dass andere schon am Kelch waren...

    Sabine Wassermann; Das Zeichen des Ketzers; 1; Monatshighlight
    Wilfried Meichtry; Verliebte Feinde: Iris und Peter von Roten; 1
    Nancy Atherton; Tante Dimity und die unheilvolle Insel; 1
    Nancy Atherton; Tante Dimity im Wilden Westen; 1
    Kristin Maria Baldursdottir; Möwengelächter; 2
    Edith Wharton; Der flüchtige Schimmer des Mondes; 2
    Andrea Sixt/Barbara Wilde; Der transparente Mann; 3

    Zitat

    Original von AlbertKnorr
    Servus Milla,


    könnte man das bei der Suche dazuschreiben? Damit ließe es sich nämlich vermeiden, dass künftig andere in die selbe Falle tappen. :rolleyes


    lg
    albert


    Sicher nich in "die selbe", sondern - wenn schon - in "dieselbe" Falle :rolleyes
    (passender wäre jedoch in die gleiche)


    Nur, den anderen passiert das offensichtlich nicht, keine bösen Fallen weit und breit, niemand, der will, dass gestrauchelt wird. Und das aus dem ganz einfachen Grund, weil das sehr gut erklärt wird, wie gesucht werden soll, muss, kann, darf...
    Denn die Admins haben genug anderes zu tun, als ständig verschiedene Threads zu einem zu vereinen.

    Es gibt im Buch zwar die eine und andere Rückblende der beiden Brüder, aber dass der Verlust der Finger auf das Konto von Alban geht, hätte ich nie gedacht.
    Bei den Rückblenden ging ich davon aus, dass der Streit der beiden damit zu tun hat und bis in die Kindheit zurück reicht.


    Ich fand den Tod von Rogatus ganz passend. Er starb, ohne zu wissen, wie es mit Martin weiter geht. Dass Korzs einfach verschwindet, resp. sagt, damit sei Martin nun frei - aber erst, nachdem Susanne ihn fragte, ob er wirklich so ein Feind sei - mag etwas gesucht sein. Martin hat jedoch deutlich Gott um Hilfe angerufen. Das werden auch die Anwesenden als das richtige Zeichen gedeutet haben.
    So gesehen finde ich, dass Martin Rogatus wirklich besiegt hat.


    Das Ende gefällt mir. Man kann davon ausgehen, dass Martin und Susanna zusammen bleiben, dass Alban seinen Weg machen wird und die Brüder wieder versöhnt sind. Dennoch ist noch genug Freiraum, um die Geschichte gedanklich selber weiter zu spinnen.



    Der Schreibstil hat mir äusserst gut gefallen. Bereits "Das gläserne Tor" hat mich schon sehr angesprochen. Die beiden Bücher kann man vom Stil her jedoch nicht vergleichen. Jedes ist für sich sehr schön geschrieben, schöner Lesefluss und viel Spannung, die mich mitgerissen haben.


    Für mich braucht "Das Zeichen des Ketzers" keine Fortsetzung mehr, zumindest im Moment nicht. Eigentlich sind alle Fragen schlüssig beantwortet.
    Über die Husitenkriege und Korzs gäbe es vielleicht noch zu schreiben. Aber Martin ist eine "in sich abgeschlossene" Person (geworden), es wäre schade, da noch mehr zu schreiben. (Vielleicht sieht das eines Tages ja anders aus ;-) )

    Sandros Tod fand ich tragisch und doch war er nicht ganz unerwartet. Mir kam vor, die Leser würden darauf vorbereitet.


    Nun hat Martin also keinen Freund und Vertrauten mehr. Wobei Susanne die Rolle der Vertrauten immer mehr übernimmt. Und ganz offensichtlich sieht Martin in ihr mehr als nur "irgendein Frauenzimmer".


    Alban entwickelt sich langsam und sieht, dass es noch anderes gibt als die Enge der Klostermauern, die er sich von daheim gewohnt ist.
    Dennoch ist er für mich immer noch nicht richtig fassbar, immer noch distanziert. Das liegt vielleicht auch an seinen Lebensumständen, er muss - oder will - ja einiges geheim halten.


    Das Finale rückt unaufhaltsam näher...

    Zitat

    Andererseits ist Alban aber auch klar, dass er Rogatus nicht blind gehorchen muss:


    Zitat: S. 199 ja diese Lehren besagten auch, dass man sogar dem Papst den Gehorsam verweigern solle, wenn dieser einen unchristlichen Lebenswandel führte. Doch die Kraft, dass zu tun, hatte Alban nicht aufgebracht.


    Er hätte sich also widersetzen können.


    Ich frage mich, wie gross der Leidensdruck für Alban war. Und wie gross sein schlechtes Gewissen, dass er so erpressbar war und sich vielleicht genau aus dem Grund widersetzte.
    Und wie wurde wohl in der damaligen Zeit der unchristliche Lebenswandel definiert? War der von Rogatus mehrfach durchgeführte Missbrauch geduldet und ergo christlich, weil er eine Bestrafung darstellen sollte? Dass Rogatus dabei ganz andere Empfindungen hatte, hätte er garantiert abgestritten.


    Und wenn das Kloster, in dem Alban mit Rogatus hauste, weit und breit das einzige war, so hatte er wohl kaum Chancen, zu "entkommen". Konstanz ist für Alban letztlich die Möglichkeit, die ihm zuvor fehlte. Aber da muss er selber drauf kommen, das kann ihm niemand abnehmen.

    Sabine, die Szene aus der Kindheit wurde nicht gestrichen. Alban lernte nie das reiten und durfte mehr drinnen sein, war schon eher der Künstlertyp. Martin hingegen war draussen anzutreffen und begann bereits in die Fussstapfen seiner Rittervorfahren zu treten.


    Dass damals ein besseres Verhältnis zwischen den Brüdern war, merkt man, kann man zwischen den Zeilen lesen.


    Ein zehnjähriger wird auf jeden Fall in irgend einer Weise Heimweh gehabt haben. Ich kann mir vorstellen, dass man im Kloster nicht wie im Internat an Wochenende oder zumindest monatlich einmal nach Hause fuhr. Und erst recht aus dem geschützten Rahmen daheim in eine Männerwelt zu kommen, das war bestimmt zusätzlich schwierig.


    Genau, die Steinszene. Nun kann man es sich als Leserin noch besser vorstellen. :-)

    Ich frage mich, wann Alban sich von Rogatus trennen kann. Oder Rogatus stirbt endlich, offenbar heilt seine Wunde nicht sehr gut.


    Johannes Hus hat es sehr schwer. Er soll sich rechtfertigen, seine Aussagen widerrufen, aber zu Wort kommt er kaum. Es zeigt einen starken, im Glauben verhafteten und doch verletzlichen Mann. Ein Mann, der kämpfen will und gewillt ist, sein Schicksal zu tragen, das mit dem Tod endet.


    Martin als Kuppler, das ist mal was ganz anderes. Bei der Beschreibung dachte ich erst, nun müsse er wieder in den Kerker. Gut, dass es anders war.


    Bei der Bücherverbrennung bekommt man einen kleinen Einblick in die Kindheit/Jugend von Alban. Und auch Martin macht einen Rückblick. Ich frage mich, ob Alban überhaupt freiwillig ins Kloster ging und ob der Missbrauch schon damals begann.


    Immerhin kapiert auch Martin endlich, was er an Susanna hat. Es ist eine wunderschön geschriebene Szene.


    Überhaupt ist der Schreibstil spannend, flüssig zu lesen, macht neugierig auf die nächsten Seiten.

    Dadurch, dass Sandro nicht mehr (kaum noch) erwähnt wird, befürchte ich, dass damit die Leser langsam darauf vorbereitet werden, dass er evtl. nicht mehr auftaucht. Sei es, dass er krank wird und stirbt, gemeuchelt wird oder flüchtet. Wobei ich ihm Flucht nicht zutraue...

    Die beiden Brüder sind sehr gegensätzlich, können kaum miteinander, aber doch auch nicht ohne einander auskommen. Sie helfen sich gegenseitig und sind doch wieder so distanziert.
    Ich glaube auch, dass bereits in der (frühen) Kindheit diese "Hassliebe" begann. Sie scheinen doch ziemlich verschieden aufgewachsen zu sein.


    Martin merkt als einziger nicht, dass sich Susanna längst in ihn verliebt hat. Ich kann mir aber vorstellen, dass auch ihn in absehbarer Zeit die Erkenntnis trifft. Susanna würde ihm auf jeden Fall gut tun, sie wird ihn immer mal wieder auf den Boden zurückholen und vielleicht sogar einen "besänftigenden" Einfluss auf ihn haben.


    Ob der Söldner am Ufer wirklich Martin umbringen wollte oder ob es ein Missverständnis war? Umbringen könnte ich mir vorstellen, weil ja Rogatus diesen Korsz angeheuert hat, und der wollte ja die Söldner übernehmen. Der wird ihnen bestimmt gesagt haben, dass Martin eliminiert werden muss. Obwohl ich Rogatus zutraue, dass er Martin nicht einfach umbringen lassen will, das wäre schnell und "schmerzlos". Ich glaube, der will ihn zuerst gehörig leiden sehen.


    Sandro fehlt, hoffentlich taucht er bald wieder auf. Er ist wahrscheinlich der einzige richtige Freund von Martin. Ich kann mir vorstellen, dass er Freunde braucht, dringend sogar.

    Der zweite Teil geht so flüssig weiter wie schon der erste.


    Martin ist zwar heldenhaft, wohl auch ein Held, aber doch ein völlig "normaler" Mann.
    Erstaunlich, und auch wieder nicht, dass er als erfahrener Söldner und Abenteurer - vielleicht gerade auch deshalb? - in die Falle ging.


    Alban wollte vielleicht nicht unbedingt Priester werden, versprach sich aber vom Kloster möglicherweise die nötige "Freiheit und Unterstützung", um sein Können in der Kalligraphie und Schrift zu verfeinern und um es überhaupt ausüben zu können. Gut möglich, dass sich alles anders entwickelt hätte, wäre er nicht an Rogatus geraten. Dann gäbe es aber den Roman nicht - zumindest nicht in dieser Form...


    Ich kann mir vorstellen, dass Alban doch mehr für seinen Bruder empfindet, als er vorgibt. Vielleicht plagt ihn auch das schlechte Gewissen, schliesslich hat er Rogatus den Hinweis gegeben. Rogatus hat die Strafe verdient, aber er wird nun um so bösartiger reagieren. Dass er Alban immer noch nicht in Ruhe lässt, ist bezeichnend.


    Mir gefällt Susanna sehr gut, sie hat eine positive und herzliche Art. Von ihr wird sicher noch einiges zu lesen sein.



    Hier in Schloss Gottlieben wurde Jan Hus gefangen gehalten.

    Was für ein Einstieg, da geht es gleich auf der ersten Seite los. Als Leserin bin ich gleich mitten in der Geschichte, sehe alles förmlich vor mir und die Gerüche habe ich auch in der Nase.
    Die Personen sind sehr lebendig beschrieben, jede ist wirklich ein Individuum mit eigener Sprache und Ausdruck und dass die Sprache der Zeit entspricht.
    Toll finde ich die gut recherchierten Beschreibungen, z. B. die Namen der verschiedenen Kleidungsstücke etc.


    Über den Thurgauer musste ich schmunzeln. Du hast das mit dem speziellen Dialekt sehr passend beschrieben ;-)


    Auch für mich sind der Bodensee und die Gemeinden rundherum vertrautes Gebiet. Ich mag Bücher, in denen eine Gegend beschrieben wird, die ich - mehr oder weniger - kenne.



    Martin ist mir, trotz seiner eher ruppigen Art, sehr sympathisch. Sein Bruder Alban ist wahrscheinlich seit jeher im Schatten des Bruders gestanden. Ich bin gespannt, ob die beiden sich wieder annähern können. Auch ihn finde ich eine angenehme Erscheinung, aber er ist noch nicht so "fassbar". Das liegt vielleicht auch daran, dass er eine Gesinnung vertritt, zu der er nicht offiziell stehen darf.
    Der Abt Rogatus war mir von Anfang an äusserst unsympathisch. Seine negative Art, das Finstere, das er ausstrahlt, ist sehr gut beschrieben und ist förmlich spürbar. Von ihm wird wohl zukünftig noch einiges schlechtes zu lesen sein. Der wird sich auf jeden Fall rächen wollen.

    Eine Zusammenfassung gibt ja nicht Satz für Satz wieder, den musst du dir nach wie vor selber erlesen buttercup .


    Mir geht es da wie LilStar, ich sehe das Problem nicht. Vor allem, weil es ja vorgängig dauernd so gehandhabt wurde. Und niemand hat das bisher kritisiert.


    Wenn jemand das Buch nicht noch einmal lesen will, dann ist das ein Problem der betreffenden Person, nicht der Leserunde.


    Eine ketzerische Frage habe ich dennoch: Geht es wirklich nur darum, dass in jedem Teil Einträge kurz hintereinander geschrieben wurden oder spielt da noch etwas anderes mit? Weil es - wie bereits geschrieben - bisher kein Problem war.


    Und wer sich in diverse LR reinliest, sieht doch, wie geschrieben wird, und wie das so abläuft. Man kann sich also entsprechend "arrangieren", wenn man mit Person A oder Person B gemeinsam in einer LR ist.


    Ketzerisch gefragt: Geht es um die Einträge kurz hintereinander oder um die Idee, dass "man selber" nicht der oder die Erste war mit einem Eintrag?


    [edit: 1. Abschnitt angefügt und 2. Rechtschreibung]

    Hm, es gab auch schon eine LR, bei der ich deutlich später eingestiegen bin als die anderen.
    Die haben alle ihre Beiträge in den ersten drei oder vier Kapitel bereits geschrieben, und ich war auf Seite 10 oder so ;-) Na und? Dann ist das halt so, die einen sind langsamer, die anderen schneller.
    (Dank meinem Lesetempo und zwei freien Tagen habe ich allerdings bald aufholen könnnen ;-) )

    Ich finde die Zusammenfassungen gut. Gerade auch in LR, wo ich quasi stiller Mitleser bin und ab und an mal reinschaue. Gerade dank solcher Zusammenfassungen und Meinungsäusserungen habe ich mich schon dazu entschieden, ein Buch zu kaufen oder in der Bücherei zu holen, das ich sonst überhaupt nicht beachtet hätte.


    Ob die Zusammenfassungen nun gleichentags oder auf mehre Tage verteilt reingestellt werden, spielt doch keine Rolle. Mir ist es auch egal, wer als erstes in einer LR seine Zusammenfassung/Meinung wiedergibt.


    Bei LR, wo ich aktiv dabei bin, finde ich die Zusammenfassungen genau so gut wie bei den "Mitleserunden". Die Beiträge zum jeweiligen Kapitel lese ich in der Regel erst, nachdem ich den entsprechenden Teil fertig gelesen habe.


    Und wenn ich mal zu früh etwas erfahre, wo ist das Problem? Zu der Stelle im Buch komme ich sowieso ;-) Und ich erfahre allenfalls etwas vorher, ob ich mit meiner Vermutung bezüglich einer Person oder Handlung richtig lag oder nicht.


    Es ist zudem jedem unbenommen, ein Buch vorab zu lesen. Das kann sogar interssanter sein, wenn man es in der LR zum zweiten Mal liest.