Beiträge von RowenaR

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    Original von magali
    RowenaR


    beunruhige Dich nicht wegen des China-Ausrutschers, freue Dich lieber, daß Du offenbar bei Leuten gelandet bist, die nie etwas falsch machen und in diesem Forum noch niiiiiiiiiiiiie Blödsinn geschrieben haben.
    :grin


    Ach, das kenn ich aus anderen Foren. Ich warte jetzt einfach wie ein Geier auf den nächsten Fauxpas und stürz mich dann drauf :grin


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    Deine ND-Empfehlung erschüttert mich zutiefst. ;-)
    Du weißt doch, daß das nur Leute lesen, die ohnehin Bescheid wissen.
    Zur heutigen Ausgabe bin ich übrigens noch nicht gekommen, das werde ich jetzt nachholen.


    Ich les es sonst aus Faulheit auch nicht, aber bei mir wurde ein Back-Up gemacht, und der Kollege hatte es auf dem Tisch liegen, da dachte ich mir, ich komm mal meiner Sozialistenpflicht nach :grin (obwohl ich ehrlich gesagt zum ND ein recht gespaltenes Verhältnis habe... ein Genosse meinte mal zu mir: "Es gibt zwei Arten von Medien, die gegen uns sind: Die bürgerlichen, und unsere eigenen.").

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    Original von Babyjane
    Rowen....


    Polizisten werden nicht heiß gemacht und wenn hat das mit der Lage vor Ort am wenigsten zu tun.


    Kauf dir halt das ND von heute, und schau dir den Artikel an. Wenn mich einer so behandeln würde, wär ich auch sauer. Schön fand ich auch: "Keine freundlichen Worte hört man von den Staatsdienern auch, wenn man das Thema Ausrüstung anspricht. Man fragt sich, wie manche Fahrzeuge der Landespolizeien überhaupt bis Rostock gekommen sind. Und wer keine anständige Schutzkleidung hat, wie viele der Berliner, der folgt dann eben der Losung: Angriff ist die beste Verteidigung."


    Himmelnochmal, die wussten doch nicht erst seit gestern, dass der Gipfel in Heiligendamm stattfindet (tatsächlich hat das noch Rot-Grün entschieden, und das ist mittlerweile... ja... so... 2 Jahre her - ist also nicht so, als wenn sie nicht genug Zeit zur Planung gehabt hätten). Und auch nicht, dass sie eine massive Polizeipräsenz da haben wollen. Dann schaff ich die verdammte passende Infrastruktur, wenn ich schon soviele Polizisten da vor ort haben will. Es kann doch nicht sein, dass die da nur einmal am Tag was zu essen bekommen. Da sind die Gipfelgegner mit ihren Volksküchen ja besser organisiert.


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    Ich traue nahezu jedem Beamten zu auch unter schlechten Bedingungen im Einzelfall noch sichere Entscheidungen treffen zu können und Anordnungen zu befolgen.


    Ich traue Leuten, die in undichten Gebäuden schlafen, jeden Tag bis zu 16 Stunden auf den Beinen sind, keine ausreichende Ausrüstung haben, nicht genug zu essen bekommen und sich außerdem von ihrer Einsatzleitung im Stich gelassen fühlen, vor allem jede Menge Frust und Erschöpfung zu. Ich weiß, wie das ist, und glaub mir, nach drei Tagen unter solchen oder ähnlichen Bedingungen ist dein Urteilsvermögen und deine Frusttoleranz so langsam bei Null angelangt.


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    Du scheinst nicht verstanden zu haben, daß die Ausschreitungen aufgrund der Deeskalationstaktik entstanden sind, welche zunächst von den Polizeiführern vor Ort als zweckmäßig erachtet wurde.


    Das musst du mir aber mal erklären. Wie kann etwas, das deeskalierend wirken soll, Ausschreitungen verursachen? Logikfehler much?


    Und irgendwie... die Deeskalationstrategien, die ich kenne, sind immer aufgegangen. Irgendwas müssen die da falsch gemacht haben... Aber halt, nein, die Einsatzleiter wissen alle, was sie tun, die Organisation ist ausgezeichnet, die Polizisten haben Frustschwellen von nahezu unmenschenlichen Ausmaßen... da kanns ja nur an den bösen und dummen Demonstranten gelegen haben. Na so ein Mist aber auch.


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    Was China angeht, willst du nicht wirklich deine Unwissenheit als vorrausschauende Meinungsäußerung darstellen, oder?


    Äh... hä?


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    Das ist traurig, aber nicht zu ändern.


    Ja, Kacke, dass die Polizisten mit dem großartigen Urteilsvermögen da noch den ein oder anderen friedlichen Demonstranten erwischt haben bzw. nicht in der Lage waren, die gealttätigen Demonstranten schnell genug von den friedlichen zu trennen, was?


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    Als Demonstrant habe ich die Wahl und entscheide mich aktiv an einer Demonstration teilzunehmen, in dem Wissen, daß die Demonstration vermutlich unfriedlich ablaufen wird.


    Gelinde gesagt... Schwachsinn. Es passieren auch jeden Tag Autounfälle, trotzdem wird niemand sagen "Ja, Schuld eigene, dass der sich ins Auto gesetzt hat, die Wahrscheinlichkeit, dass was passiert, ist ja schon recht hoch." Niemand, der zu einer Demo, die als friedliche Demo ausgeschrieben ist, geht rechnet ernsthaft damit, am Ende des Tages im Krankenhaus zu liegen. Selbst, wenn es Drohungen gibt. Man rechnet aber schon damit, dass die Polizei, die zum Schutz abgeordnet ist, einen nicht auf einmal angreift, obwohl man nichts dafür kann.


    Du kannst es dir meinetwegen so sehr zurechtbiegen wie du willst, aber wer als friedlicher Demonstrant am Ende des Tages im Krankenhaus lag, ist nicht Schuld daran. Er hatte lediglich das große Pech, Opfer von politischer und/oder Polizeigewalt zu werden. Aber so jemandem vorzuwerfen "Pah, Schuld eigene." ist der pure Hohn und an Arroganz gar nicht mehr zu überbieten. Niveau hat es übrigens auch nicht.

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    muß ich als verantwortungsbewußter Demoteilnehmer mithelfen Krawall zu verhindern und mich gegebenenfalls zurück ziehen.


    Ah, und wie soll das gehen? Also, abgesehen von dem, was von den Veranstaltern eh schon die ganze Zeit getan wird.


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    Dazu kommt, daß einiges mehr dazu gehört einen vollbepanzerten und mit Helm versehenen Polizisten schwer zu verletzen, als lediglich einen Demonstranten ohne jeglichen Schutz.


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    Mich würde allerdings interessieren, was ihr von dem bereits gefällten Schnellurteil im Fall des nicht vorbestraften Steinewerfers haltet. 10 Monate Haft ohne Bewährung... ich finde es... nun INTERESSANT... :gruebel


    Der reinste Justiz-Aktionismus *schulterzuck Irgendwas verhindern wird das ganz sicher nicht, zumal der bestimmt in Berufung gehen wird. Die rechtliche Hilfe in so einem Fall ist ganz gut organisiert in der Linken.

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    Original von Bernard


    Deine Aussage war also falsch.


    Was ich im Übrigen auch schon so geschrieben hab. Wird mir hier wirklich nicht zugelesen?


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    Schlau, das nicht zu sagen, denn im internationalen Vergleich hat das deutsche Pressespektrum einen deutlichen Schlag nach links, was auch nicht verwundert, wenn man sich die Zusammensetzung der Studiengänge Journalistik, Politik etc. anschaut. Hierzulande gilt deswegen ja auch "bürgerlich" schon als "rechts".


    Ich hab nie gesagt, dass "bürgerlich" = "rechts" ist. Aber es ist doch schon ziemlich auffällig, dass zwar überall immer über die Ausschreitungen geschrieben wird, das ganze friedliche Drumherum aber größtenteils totgeschwiegen wird. Trommelnde Dreadlocksträger und der Alternativgipfel sind ja auch langweiliger als vermummte Steineschmeißer.


    Wie gesagt, ich empfehle die heutige ND-Ausgabe durchzuarbeiten. Schon alleine, um eine etwas andere Sicht auf den Gipfel wenigstens mal gesehen zu haben. Welche Meinung man sich dann drüber bildet, ist ja jedem selbst überlassen.


    Und wer das ND nicht mal mit spitzen Fingern anfassen will: Das sagt die heutige Thüringer Allgemeine (ein konservatives WAZ-Gruppen-Blatt).

    Eventuell hab ich was überlesen, aber: Hat noch jemand so wie ich so gar keinen Zugang zu den Charakteren im Buch - besonders Sonea - gefunden? Band 1 und 2 hab ich gelesen und Band 3 angefangen, aber ehrlich gesagt... mich nervt die etwas altbackene Sprache (ich les es auf Englisch, die deutsche Übersetzung kenn ich nicht), und mich nerven diverse Charaktere, darunter leider Sonea und Cery.


    Ich fands zum Beispiel echt anstrengend, wie Sonea im 1. Teil immer wieder geflohen ist, weil ich schon wusste, dass ihr eigentlich keine Gefahr droht. Mein einziger Gedanke war irgendwann leider nur noch "Boah, jetzt STELL DICH HALT NICHT SO AN! " Aus Sicht von Sonea war zwar klar, dass sie Angst hatte und fliehen wollte, aber es war etwas unglücklich, dem Leser zwischendurch immer wieder zu verraten, dass sie gar keine Angst haben muss.


    Und wenn ich mich doch irgendwann durch den 3. Band durchgequält hab, fallen mir wahrscheinlich auch die ganzen anderen Sachen wieder ein...


    Das, was ich mochte, war die recht detaillierte Darstellung der Zauberschule (wobei mich das doch recht traditionelle Rollenverständnis, was da transportiert wird, doch ziemlich genervt hat - zuviel DSA-Romane für mich wohl) und des gesamten Drumherums. Außerdem Soneas Mentor und dessen Sohn (die Namen sind mir gerade entfallen). Zum Teil waren die der einzige Grund, warum ich überhaupt noch weitergelesen hab .

    Ich weiß nich mehr, wer's war, der mir widersprochen hat, dass China zu den G8 gehört. Tun sie zwar tatsächlich nicht, aber das stand heute im ND:


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    Neues Deutscland
    Auch wenn man inzwischen Kanada und Russland aufgenommen hat, mit Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika so genannte Schwellenländer am Katzentisch dabei sein dürfen und in diesem Jahr zudem mehrere Staatschefs aus Afrika zur Audienz geladen wurden: Es ist nicht zuletzt die jenseits der Vereinten Nationen fehlende Legitimierung der elitären G8 mit 13 Prozent der Weltbevölkerung, die für Kritik sorgt.


    (den ganzen Artikel gibt es hier)


    Außerdem gibt es (leider nur in der Printausgabe, und zu lang, um ihn vollständig abzutippen) noch einen Artikel darüber, wie unzufrieden die Polizisten vor Ort mit der Organisation, ihrer Unterbringung und ihrer Verpflegung sind. O-Töne im Artikel: "Der Begriff "Quartier" löst bei seinen Kollegen hämisches Lachen aus. "Das ist eine alte Bundeswehrkaserne, von oben egnet es rein, von unten drückt das Grundwasser. Vier Mann auf zehn Quadratmeter, kein Tisch, kein Stuhl, kein Schrank - und das über zehn oder mehr Tage.", lästert ein anderer [...]", ""Früh um sieben haben wir was zu essen bekommen", erzählt eine junge Polizistin. "Seitdem sind 12 Stunden vergangen." Zusammengefasst: Beschissene Unterkunft, beschissene Verpflegung, beschissene Ausrüstung, beschissene Einsatzleitung. Hab ich angedeutet, dass die heiß gemacht werden oder hab ich das nicht angedeutet, hm?


    Insofern hat Voltaire völlig recht damit, wenn er sagt, dass auch die Polizei im Grunde nur missbraucht wird.


    Die ND-Ausgabe von heute ist übrigens sehr zu empfehlen, vor allem als Gegengewicht zur sonst eher... also... ich will nicht sagen, hetzerischen bürgerlichen Presse.... wie auch immer. Sehr zu empfehlen.

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    Original von Waldlaeufer


    Wie du siehst, strick ich mir auch meinen gordischen Knoten.
    Das Chaos hat also System. Ne andersrum.
    Wie dem auch sei.
    Ich wünsch dir eine gute Nacht.


    It's not easy having a brain . Ganz ehrlich, manchmal wünsch ich mir heimlich, die Welt ohne schlechtes Gewissen in Schwarz und Weiß teilen zu können und keinen Gedanken mehr daran verschwenden zu müssen. Ich finde, das klingt ein bisschen wie das Paradies (für mich, nicht für alle anderen, die dann mit einer hirnlosen Hexe leben müssten). :liegestuhl (BTW die Smileys hier sind der Hammer ).


    Gute Nacht. Und so.


    PS.: Uah. Knapp 300 verletzte Polizisten. Wenn man bedenkt, dass den friedlichen Demonstranten sowohl hochgerüstete (und sowieso schon genervte) Polizisten und ungefähr 2500 gewaltbereite Autonome gegenüberstanden, dann wage ich die Prognose, dass die Zahl der verletzten friedlichen Demonstranten sich auch im dreistelligen Bereich bewegt, wenn nicht sogar höher als bei den Polizisten. Ich mach mir ernsthafte Sorgen um meine Lieblingskollegen :(

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    Original von Waldlaeufer
    Seine Stimme ist auch unerträglich.
    Fand ich ebenfalls bisher.
    Aber die Platte rockt und irgendwie passt es gut.
    Campino kann auch nicht singen und trotzdem mag ich die meisten Hosen-Songs. :lache


    Campino kann aber grölen, das hat er dem Jan und der Nena weit voraus :lache

    Das Spannungsfeld Mehrheit - Individuum ist ehrlich gesagt nicht so meins. Also, jedes Mal, wenn ich anfange, mir Gedanken drüber zu machen, bekomm ich Kopfschmerzen (das ist wie bei Zeitreisenparadoxa oder der unsäglichen "Es gibt kein richtiges Leben im falschen."-Debatte ), und komme zu keinem definitiven Ergebnis.


    Die Frage Gemeinwohl vs. Wohl des Einzelnen kläre ich für mich selbst nur für den Einzelfall. Aber abgesehen davon glaube ich auch, dass eine abschließende und allgemeingültige Antwort gar nicht gefunden werden kann. Also, das klingt wie ne Platitüde, und die Antwort "Tja... also... es kommt drauf an, nech..." mögen wir bestimmte alle so dolle wie ich ;), aber ich halte es auch für einen Fehler, das überhaupt abschließend klären zu wollen, schon allein, weil man bei 6 Milliarden Menschen wohl nur zum Kompromiss mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner (ungefähr von der Größe eines e.coli oder so wohl...) kommt. Der dann auch wieder unbrauchbar und unfein gesagt scheiße wäre.


    Meine Fresse, das liest sich vielleicht sinnfrei... aber ich weiß grad nicht, wie ich noch verständlicher ausdrücken soll, was ich sagen will.

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    Original von Waldlaeufer
    Ich mag Jan Delay seitdem er Kommerz macht.
    Nur die Interviews, die könnt er sich bei den Antworten sparen.
    Also gute Songs, nerviger Künstler mit schlechten Kommentaren.


    Ich find' seine Stimme leider unerträglich, egal, ob er singt oder redet . Und Nena geht auch gar nicht. Da könnten die Texte toll sein, ich würd' trotzdem aggressiv werden.


    Das schrob ich schon. magali hat die meiner Meinung nach genauso gut beantwortet, wie ich das gekonnt hätte. Eventuell sogar besser. Wirklich jetzt. Das ist keine Ausrede. Ich hasse Leute, die seitenlang vor sich hinschreiben bzw. stundenlang reden, nur um eigentlich zu meinen "Ich schließe mich meinem Vorredner an." Deswegen versuche ich das für mich selbst grundsätzlich zu vermeiden.


    Zur Illustration: Wir hatten vor einer Weile eine Klausursitzung mit zwei Gremien, wobei ich einem davon angehöre. Es ist unglaublich viel geredet worden. Zum Teil echter Scheiß, zum Teil wirklich gute Sachen. Und jedes Mal, bevor ich was zum Thema hätte sagen können, hatten schon 5 andere Leute was gesagt, und mindestens 3 hatten dasselbe gesagt, was ich sagen wollte. Also hab ich die ganzen 5 Stunden oder so die Klappe gehalten. Nachher kam die Große Vorsitzende und fragte mich, warum ich die ganze Zeit so ruhig gewesen wäre, ich wär doch sonst nicht so. Ich hab ihr dasselbe geantwortet wie dir, und sie hat mir nur am Ende zustimmen können. Wird meine Position in etwa klar?

    "Das Beste" von Silbermond geht mir irre auf die Nerven. Ich kann's nicht haben, wie da Liebe offenbar mit psychologischer Abhängigkeit verwechselt wird und das dann auch noch unters Volk gebracht wird. Ich mochte Silbermond mal, vor allem in der Zeit, als sie "Durch die Nacht" und "Symphonie" gemacht haben, aber das jetzt... nein einfach.


    Ansonsten hatte ich beim Lesen des Threads ein bisschen das Gefühl, als wenn hier einige einen auf pseudointellektuell machen, um sich ja von "der Masse" abzugrenzen. Ich hab eigentlich nur auf "Früher mochte ich mal XYZ, aber seit die auf jedem Sender gespielt werden und Konzerte geben, wo mehr als 5 Leute kommen, sind die so scheeeeiße geworden!" gewartet...

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    Original von Babyjane


    Schön friedlich ist das abgelaufen.... super, ein Hoch auf die friedlichen Demonstranten !!


    Ey, liest du eigentlich irgendwas von dem, was hier geschrieben wird? Das war ja mal wirklich n sinnfreier Beitrag...


    Und ja, ich finde das auch schlimm. Aber genauso schlimm find ich, dass du a) mal frank und frei darauf verzichtest, die Zahlen der verletzten Demonstranten anzugeben bzw. dir nicht die Mühe gemacht hast, die wenigstens gleich mit zu recherchieren und b) den Eindruck erweckst, die Polizei sei prinzipiell dem Lager der "Guten" zuzuordnen (ob gewollt oder nicht, sei mal dahingestellt). Super, wie reflektiert und differenziert du uns deine Meinung zum Thema wiedergegeben hast (versuch noch mal, nach oben zu scrollen, dann weißt du, warum ich so reagiere).

    Gibt's einen Grund, warum SPON da nur NGOs genommen hat? Also, das ist jetzt nicht polemisch gemeint oder so, es interessiert mich einfach.


    Edit: Bin ich eigentlich die Einzige, die sich über die irreführende Bezeichnung "Globalisierungsgegner" ärgert? Dass Globalisierung grundsätzlich stattfindet, erkennen ja erstmal alle an (bis auf die politische und die extreme Rechte, die eigentlich die einzigen sind, die dieses Label tatsächlich verdient haben) und finden auch die meisten gar nicht schlecht (Sachen wie das Weltsozialforum und weltweite Massendemos gegen den Irak-Krieg wären ohne Globalisierung ja gar nicht möglich). Nur wie es passiert, wird kritisiert. Nicht, dass es passiert.


    Ähja. Just my two cents. Und so.

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    Original von Voltaire


    Übrigens, jeder kann und sollte sofort helfen, aber bestimmt nicht mit Worten. In irgendeinem sozialistischen Kampflied gibt es die Stelle ".....es macht ihn ein Geschwätz nicht satt, dass schafft kein Essen her....", das trifft es genau.


    Es ist das beliebte "Einheitsfrontlied". Ich musste das aber auch erstmal googlen ;) (ich persönlich mag aber lieber "Und weil der Mensch ein Mensch ist, d'rum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern." aus dem Lied).


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    Original von magali
    Du könntest es Dir natürlich auch ganz einfach machen und schlicht RowenaRs postings lesen.


    Gut, ich hätte jetzt gesagt: "magali kann das viel besser als ich ausdrücken, lest euch ihre Beiträge durch." :grin


    Also, aber hier im Ernst jetzt: Ich wollte mich eigentlich noch zu einigen Sachen von gestern äußern, aber a) bin ich hauptamtlich in der Politik beschäftigt und ehrenamtlich recht eingespannt (ich sag jetzt nicht wo, das dürft ihr gerne raten), und hab dementsprechend solche Diskussionen sowieso schon den ganzen Tag an der Backe, weswegen ich gestern dann einfach ausgestiegen bin, als ich merkte, dass ich bei aller Liebe zur Politik doch mal Feierabend brauchte und b) hat der Wochenendeinkauf dann doch etwas länger gedauert ;)


    In der Zwischenzeit haben sich magali und voltaire so gut dazu geäußert, dass ich nicht mehr viel sagen muss. Man vergebe mir das bitte, aber ich persönlich finds auf Sitzungen und in Besprechungen ziemlich nervig, wenn jeder erstmal 5 Minuten reden muss, nur um Ende dasselbe wie der Vorgänger zu sagen, nur weil er sich gerne reden hört.


    Zum Thema "Event-Charakter von Demos": Ja, ist vorhanden. So what? Politik darf und soll Spaß machen. Und wenn von 100 Spaßdemonstranten einer durch die Demo ernsthaft politisiert wird, dann ist das nett, aber nicht unabdinglich für ihren Erfolg. Und überhaupt: Unterstellt ihr tatsächlich Leuten, die "die Stimmung auf der Demo gut fanden" und denen sie Spaß gemacht hat, dass sie da nur aus Spaß sind? Ich bin auch lieber auf Demos, wo die Leute lachen, ein paar nette Protestsongs singen, vielleicht auch mal lustige Sprechchöre bringen und die Sambatruppe trommelt als auf einer, die nach guter alter DDR-Manier "ernsthaft" demonstriert (was ist ernsthaftes Demonstrieren eigentlich?).


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    Bernhard
    Ich hoffe für die friedlichen Demonstranten, dass ihr Anliegen dadurch nicht in das falsche Licht gerückt wird.


    Ich auch, aber 4 Jahre ernsthaftes politisches Engagement im linken Spektrum haben mir meine Illusionen ausgetrieben :( Ich bin jedes Mal wieder wütend, wenn Polizei und Autonome sich gegenseitig hochschaukeln (zu dieser ganzen Steinerwerferei und Prügelei gehören blöderweise immer zwei, und ich maße mir mal kein Urteil drüber an, bei wem mehr Schuld liegt - das kann man am Ende meist auch gar nicht mehr genau sagen), weil ich weiß, dass es auch anders geht, sowohl von Demonstrantenseite als auch von der Seite der Polizei aus.


    Und am Ende sehen die Leute nur die Bilder der Gewalt. Nicht den Trommelworkshop im attac-Camp oder die Anhörung der Linksfraktion oder das Aktionsklettern im ['solid]-Camp oder das ganze andere friedliche Treiben. Damit ist das linke Spektrum dann wieder als ein Haufen gewaltbereiter Spinner verschrien, und das macht mich wirklich wütend.


    Im Übrigen sind mindestens 10 meiner Kollegen bzw. Parteifreunde oben, und ich mag die (fast *hust) alle. Ich mach mir ein bisschen Sorgen jetzt :(

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    Original von Oryx
    Chavez ist übrigens ein Caudillo, der mit "sozialistischem Mäntelchen" versucht, die absolute Macht an sich zu reissen.


    Warum liest mir hier eigentlich keiner richtig zu? Ich hab doch gesagt, dass ich kein Fan bin von dem, was in Lateinamerika passiert. Mit keinem Wort hab ich erwähnt, dass ich gut finde, was da abläuft. Im Gegenteil, ich hab dem schon immer kritisch gegenüber gestanden.


    Was ich damit sagen wollte war lediglich, dass die Einladungspraxis der G8 ja offenbar sehr selektiv ist, was Länder der Dritten Welt angeht. Spricht jetzt auch nicht grade für das hehre Ansinnen, das sie uns verkaufen wollen.


    Und dass China nicht mit dabei ist... kann passieren. Aber schön, wenn man sich auf sowas stürzt, wenn man schon keine anderen Gegenargumente hat. Im Übrigen sind die G8 trotzdem nicht legitimiert, die Entscheidungen zu treffen, die sie treffen. Sie gelten weder als internationale Organisation noch als formelles Entscheidungsgremium, sondern lediglich als informelles Treffen (i.e. Kaffeekränzchen), das in "entspannter Runde" globale Themen bespricht und nebenbei Entscheidungen für Milliarden trifft. Da ist es im Grunde am Ende egal, ob China mit dabei ist oder nicht.


    Und zu dem Rest äußere ich mich, wenn ich mich um meinen Wocheneinkauf gekümmert hab.

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    Original von Waldlaeufer


    Kinokarten für alle. Warum sollte sie sich jeder leisten können?
    Warum sollte ich das wollen?


    Eventuell erwartest du jetzt was hoch-theoretisches, aber ich bin Praktikerin. Also: Weil es um soziale Stigmatisierung geht, und das schlichte sogenannte Sozialleben. Und es geht ja nicht nur um Kinokarten. Es geht um Bücher, Theaterkarten, einen Besuch im Zoo, die Klassenfahrt... Auch solche profanen Dinge gehören zu gesellschaftlicher Teilhabe. Wenn wir von vorneherein Menschen davon ausschließen - zum Beispiel, weil sie sich das nicht leisten können - berauben wir sie dermaßen vieler Dinge... soziale Kontakte, persönliche Entfaltung und Entwicklung, Bildung...


    Eventuell liegt unser Grundproblem darin, dass du das gar nicht so schlimm findest, weil du sowieso der Meinung bist, dass jeder seines Glückes Schmied ist und ich der Meinung bin, dass die Schwachen dieser Gesellschaft unsere Hilfe brauchen und wir ihnen diese nicht verweigern dürfen, wenn wir nicht wollen, dass (immer größer werdende) Teile von dieser Gesellschaft ausgeschlossen werden. Zum Beispiel, weil das die Demokratie gefährdet.


    Wenn dem so sein sollte, werden wir heute wohl nicht mehr zu einem Konsens kommen ;)


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    Warum sollte ein demokratisches Bewusstsein durch so etwas gebildet werden?


    Warum sollte ich etwas für diese Gesellschaft tun wollen, wenn ich das Gefühl habe, gar kein Teil mehr von ihr zu sein?


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    Legt man hier nicht den falschen Grundstein, dass alles immer an den finanziellen Partizipationen hinge?


    Oi, du hast mir nicht richtig zugelesen. Ich sagte, dass sowohl Wahlrecht als auch die Kinokarte dazugehören. Ich bin nur davon ausgegangen, dass bei Wahlrecht ja wohl klar ist, warum das zu gesellschaftlicher Teilhabe gehört, bei der Kinokarte aber eventuell nicht, deswegen hab ich mich eher darauf gestürzt.


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    Aber wie machst du das im weniger litarischen Bereich - im Alltag?
    Ab wann ist einer der Böse - wenn er anders denkt als der Konsens (siehe obige Frage), ja gar anders als die gute linke Politik?


    Du befindest dich da grade echt auf gefährlichem Gebiet. Und du verdrehst mir ein bisschen das Wort. Ich sagte auch nicht, dass linke Politik grundsätzlich moralisch "gut" sei, während andere Politik "schlecht" sei. Ich sagte nur, dass menschenverachtende Gesinnung (egal, ob "rechts" oder "links" bzw. menschenverachtendes Handeln) keine Meinung sei, über die man diskutieren könne, sondern dass es da nichts mehr zu diskutieren gäbe. Und dass man dem nicht auch noch ein Forum bieten sollte. Es ging hier um demokratisches Handeln und Verhalten, und nicht linkes oder konservatives oder sozial-demokratisches Handeln.


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    Zu deiner Anmerkung Stalinismus habe nichts mit linker Politik zu tun. Aha. Soso. Also alles, was schlecht läuft machen die anderen?


    Äh... bitte?


    Linkssein heißt für mich tolerant sein, Demokrat sein, für die Rechte Schwächerer kämpfen, solidarisch zu sein... und soweit ich mich erinnern kann, waren das im Stalinismus nicht grade Prioritäten.


    Und um mal deine Argumentationslinie zu fahren: Immer, wenn man linken Argumenten nichts mehr entgegenzusetzen hat, kramt man in der Mottenkiste des Staatssozialismus und des Stalinismus rum und verharmlost damit auch gleich mal lustig das NS-System. Soll ich mal anfangen, in den Wurzeln der FDP rumzukramen? Oder die großartigen Widerstandstaten einer Angela Merkel oder eines Dieter Althaus recherchieren? Mal ehrlich, wollen wir uns jetzt echt in eine Geschichtsdiskussion verstricken?


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    Noch einmal also: Wo ist die Grenze zwischen Gesinnung und Verbrechen?


    Überliest du Begriffe wie "menschenverachtend" und "das Recht des Stärkeren" eigentlich mit Absicht?

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    Original von magali


    Die G- Veranstaltungen sind Machtdemonstrationen. Das ist wie vor dreihundert Jahren, die hohen Herrschaften zeigen sich in alle ihrem Glanz. Fehlt eigentlich bloß das Pferdeballett.


    Ich möchte das so uneingeschränkt unterstützen :grin


    Rosenstolz :


    Aber mir liegt das Thema eben sehr am Herzen, schon von Berufswegen ;)

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    Original von taciturus


    Da es in den letzten Tagen rund um den Gipfel oft in den Medien war, vermute ich, dass du speziell die Nichteinhaltung der auf dem Gipfel in Glen Heagels (schreibt man vermutlich ganz anders) getroffenen Vereinbarung zur Unterstützung von Afrika ansprichst. Hier ist es sicher schade, dass man sich die eigenen Verpflichtungen nicht erfüllt. Genauso wie die Milleniumziele der UN vermutlich sehr weit verfehlen wird.


    Ich meinte auch den UN-Sozialpakt. Darin verpflichten sich alle Unterzeichnerstaaten unter anderem auch dazu, den Hochschulzugang kostenfrei zu halten. Theoretisch hätte die Bundesregierung das längst in geltendes Recht umsetzen müssen. Bzw. nach dem BVerfG-Urteil und dieser unseeligen Föderalismus-Reform die Länder.


    Und was bringt es denn zu sagen "Ja, ne, is schade, dass das nicht funktioniert hat." und mit den Schultern zu zucken? Was tun muss man. Demos sind da ein Weg, aber nicht der einzige. Und in Rostock und Bad Doberan passieren ja nun auch noch sehr viele andere Dinge außer Demos. Ein Alternativ-Gipfel, die schon erwähnte Anhörung... deswegen hats mich gelinde gesagt genervt, dass hier alle die Gegenaktionen zum Gipfel auf die Großdemo in Rostock und den steinewerfenden Schwarzen Block reduzieren.


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    Und in der UN würden genauso sehr viele Staaten, die keine in unserer Form demokratisch legtitimierte Regierung haben mitstimmen.


    Ah, aber da liegt der Hase im Pfeffer: Da haben sie immerhin Stimmrecht (auch wenn mir persönlich das nicht passt). Beim G8-Gipfel sind sie wahlweise Zaungäste, Feigenblatt oder Objekt der Begierde. Und auch nur ausgesuchte Einzelne. Wird Hugo Chavez eigentlich dort sein (ich bin kein uneingeschränkter Fan der Dinge, die in Lateinamerika passieren, aber wäre man tatsächlich an einem konstruktiven Austausch statt an wirtschaftlicher Kungelei interessiert, hätte man die auch eingeladen)? Ehrlich jetzt, diese ganze Sache ist im Grunde ein enorm teures Kaffeekränzchen, bei dem 8 Menschen Entscheidungen für 6 Milliarden treffen, die sie nachher nur dann umsetzen, wenn sie ihnen in den Kram passen.

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    Original von Waldlaeufer
    Konsens. Schönes Wort. Aber es gibt Situationen ohne Konsens. Was dann?
    Und: Auch in einer Diktatur kann es Konsens geben. Wann hab ich das Recht gegen den Konsens zu sein?


    Das war eine Aufzählung ohne jegliche Gewichtung ;) Also, das alles in seiner Gesamtheit gehört zu einem Demokraten. Jemand, der einen Konsens schließt, der bestimmte Teile der Gesellschaft vorsätzlich von der gesellschaftlichen Teilhabe ausschließt bzw. der sie ausschließt, obwohl er sie auch hätte einschließen können, ist keiner. Insofern: Ein Konsens, der nicht alle Beteiligten einschließt bzw. sie einschließt, soweit das Möglich ist, ist im Grunde keiner.


    Schönes Beispiel übrigens in deiner Signatur: Man könnte die Oper am DNT streichen und nur noch auf Erfurt beschränken. Wäre sicher auch Konsens im Kultusministerium, würde aber die Rechte und Bedürfnisse der beteiligten Angestellten nicht ausreichend würdigen (und vermutlich auch nicht die des Weimarer Publikums). Wenn man sich im Ministerium nur etwas anstrengen würde, könnte man aber auch eine andere Lösung - einen echten Konsens finden, aber... äh... über die Intelligenz der sich im Ministerium befindenden Spitzenbeamten und dem Minister will ich mich jetzt lieber nicht auslassen, da werde ich nur ausfallend...


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    Was ist gesellschaftliche Teilhabe - Wahlrecht oder Kinokarten für alle?


    Ich glaube, die Frage ist falsch gestellt. Denn im Grunde ist - mittelbar - beides ein Teil davon. Gesellschaftliche Teilhabe bedeutet nämlich tatsächlich auch, dass jeder sich eine Kinokarte kaufen kann, ohne dreimal überlegen zu müssen, ob man dann am nächsten Tag noch was zu essen hat. Es heißt, dass jeder dieselben Chancen darauf hat, am Bildungsangebot, am kulturellen Angebot, am sozialen Angebot einer Gesellschaft teilhaben zu können. Und wenn man mal genau darüber nachdenkt, dann dürfte jedem auffallen, dass das heute nicht mal hier - in einem der reichsten Länder der Welt - möglich ist.


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    Worin liegt der Grenze zwischen Gesinnung und Verbrechen, außer einem aphoristischen Merkspruch, bei dem gleich klar ist, wer der Böse ist?


    Ich hoffe, die Frage ist eher spitzfindig-theoretisch als ernst gemeint. Eine Gesinnung, die menschenverachtend ist und auf dem Recht des Stärkeren beruht, ist keine Meinung mehr. Tut mir leid, aber inzwischen diskutiere ich dazu nicht mehr (und mit Nazis diskutiere ich auch nicht mehr, obwohl ich in der Anfangszeit meines politischen Engagements auch noch zu denen gehört hab, die immer erzählt haben "Aber wir müssen doch mit denen reden! Alles andere ist doch undemokratisch!"). Und falls jetzt der Einwand mit "Aber der Kommunismus war doch auch so!" kommt: Der Staatssozialismus der DDR und all die anderen totalitären Regime, die sich kommunistisch schimpfen, haben nichts mit linker Politik zu tun.


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    Weil Politik nicht so funktioniert, dass man den Rest der Welt ausblenden kann, weil man deren Staatsform doof findet. Oder wäre das ... demokratisch? Politik ist Interaktion. Und da man die Regierungen anderer Länder schlecht selber wählen kann, aber gegenseitige Wirtschafts- und Diplomatiebeziehungen bestehen, muss man Wege und Verhandlungen finden.


    Ach ja? Das ganze passiert aber schon ein bisschen selektiv... die undemokratischen Oberhäupter der afrikanischen Staaten, die aber dummerweise sehr ressourcenreich sind, lädt man ein, um ihnen um den Bart zu gehen und Kuba, das eher weniger Ressourcen hat, boykottiert man? Hier gehts gar nicht darum, wirklich ein besseres Leben, mehr Demokratie und ein Ende der Armut für alle zu wollen, sondern um knallharte wirtschaftliche Interessen. Wie immer.


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    Wie viel von dem, was man plant, stagniert oder verlangsamt, weil die Umstände Schwerpunktverlagerungen erforden oder man sich mit hinzukommenden Hürden auseinandersetzen muss. Politik hat den Nachteil, dass sie nicht als zeitlich exakt planbare Power-Point-Präsentation funktioniert.


    Sachzwang war ja schon immer ne gute Ausrede... Entschuldigung, aber damit kann man wirklich jede Vereinbarung aushebeln. Leider verliert man aber auch seine Glaubwürdigkeit damit. "Tut uns leid, dass immer noch jeden Tag 30.000 Kinder sterben, aber das mit dem Entschulden der Länder der Dritten Welt erschien uns dann doch als eine blöde Idee." - hmhm.