Beiträge von Bubo bubo

    Also mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Es hat irgendwie von allem etwas. Liebesroman, Krimi, Mystery und spannend ist es auch. Der Klappentext ist wieder mal ein tolles Bespiel für Dämmlichkeit. Joan hat ihren großen Auftritt auf den letzten 100 Seiten, ansonsten spielen andere Personen eine gewichtigere Rolle. Das Buch ist sicher nicht das, was man anspruchsvoll nennt, aber unterhalten tut es allemal. Vor allem wenn man sich für indigene Völker und deren Sitten und Bräuche interessiert (obwohl ich sagen muss, dass mir diese ein klein wenig zu kurz kamen).

    Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, aber jetzt habe ich es nach 100 Seiten abgebrochen. Unbestritten ein sehr interessantes Buch, mit wahnsinniger Recherche des Autors. Aber es ist einfach total überladen mit Informationen. Die Infos in diesem Buch müssten auf mindestens 1,000 Seiten aufgeteilt werden, und nicht auf knapp 400. Wie Doc schon anmerkte, anscheinend wollte der Autor einfach alle Informationen los werden. Noch dazu hüpft er von einem Thema zum anderen, hin und her, dort hin und da hin. Mit so einem Buch kann ich (leider) nicht viel anfangen, so interessant es auch sein mag, das ist mir zu anstrengend.

    Zitat

    Original von Booklooker


    Und ich hab mich andauernd gefragt, was das bloss für ein komischer Nick ist...
    Der sieht ja echt toll aus....


    Ja, wenn man's nicht weiß, hört sich der Nick schon recht :pille an :grin

    Nigel Barley
    Tanz ums Grab
    OT: Dancing on the grave. Encounters with death (1995)


    Der Autor
    Nigel Barley ist ein britischer Autor und Anthropologe, studierte moderne Sprachen und Ethnologie in Cambridge und Oxford. Bis 2003 arbeitet er als Kustos im British Museum.


    Klappentext
    Da am Tod kein Weg vorbeiführt, auch wenn wir davor die Augen fest verschließen, ist es hilfreich, herauszufinden, wie das Ende in anderen Kulturen verkraftet wird. Der Ethnologe Nigel Barley hat "tausendundeine" Geschichten über den Tod gesammelt und die Phantasien, Mythen, Rituale, Vorschriften auf Gemeinsamkeiten hin untersucht. Der Tod ist universal, doch, wie die Lebenden mit den Verstorbenen umgehen, welche Bedeutung der Tod im Leben hat, das ist von Kultur zu Kultur verschieden.


    Meinung
    Eines gleich vorweg. Es handelt sich keinesfalls um eines dieser trockenen Sachbüchern in denen man mit Fremdwörtern bombardiert wird. Ganz im Gegenteil, sehr verständlich geschrieben und hin und wieder kommt einem das Lachen aus. Kann sich jemand vorstellen, dass es ein Volk gibt, das im Rahmen der Totenrituale mit Exkrementen um sich wirft? Nein? Ist aber so. Oder wusstet ihr, dass man an die Klagemauer in Jerusalem ein Fax adressieren kann, welches dann auch zugestellt wird? Oder dass man u.U. bei einem Besuch bei den Torajas in Indonesien in ihrer Behausung die vor Jahren verstorbene Großmutter antrifft, unter einem Riesenstapel saugfähigen Stoffes? Was uns abstrus erscheint, ja, teilweise angeekelt den Kopf schütteln lässt, ist in anderen Kulturkreisen unter Umständen selbstverständlich. Der Autor stellt Begräbnisrituale, Todes- und Jenseitsvorstellungen und die Beziehungen zwischen Lebenden und Toten in verschiedenen Kulturen vor. Dabei führt er den Leser rund um den Globus, der Schwerpunkt liegt aber in Afrika und Asien.


    Ein negativer Punkt den ich anbringen möchte, ist die geringe Anzahl der Bildtafeln. Mit etwa 20 an der Zahl sind sie doch etwas mickrig ausgefallen. Ausserdem frage ich mich, wie der Autor darauf kommt, dass Fäulnis das einzig sichere Todeszeichen ist. Jemand, der sich so mit dem Tod beschäftigt hat wie Barley, sollte das schon besser wissen.


    Zum Schluß stellt sich einem natürlich noch die Frage, warum man dieses Buch lesen sollte. Man wird seine Ansichten dem Tod gegenüber oder sein Trauerverhalten in keinster Weise ändern, nur weil man weiß, dass es anders auch gehen würde. Jeder verhält sich so, wie es seine Kultur ihn gelehrt hat, ob er will oder nicht. Aber wer ein paar Stunden gut unterhalten werden möchte, staunen und schmunzeln möchte, ist mit dem Buch sicher gut bedient.


    8 Punkte sind durchaus angemessen

    Zitat

    Original von Joan
    Guten Morgen Bubo bubo


    super Rezi...sehr informativ, danke.


    Ich habe dieses Buch schonmal auf meine Wunschliste gesetzt, aber mit Vorbehalt, weil ich befürchte, dass das ein Buch ist, dass viel Trauer beinhaltet....dem Leser also einiges an Emotionen abverlangt....oder?


    Natürlich berührt einem das Lesen von solch Briefen. Manchen mehr, manchen weniger.
    Ich persönlich muss sagen, dass ich die Briefe viel eher schön als traurig fand. Die meisten Briefe sind einfach ganz ruhig, nichts dramatisches; der Tod/Abschied wird als etwas zum Leben gehörendes betrachtet. Wo ich mir allerdings Taschentücher holen musste, war beim Lesen des Essays. Jeder, der schon einmal jemand Liebes verlor, findet sich darin auf die ein oder andere Weise wieder.


    So makaber es vielleicht klingen mag, für mich ist das einfach ein schönes Buch.

    Katja Behrens (Hrsg.)
    Abschiedsbriefe
    Herausgegeben und mit einem Essay von Katja Behrens
    244 Seiten


    Klappentext
    Diese Briefe, die im Angesicht des Todes oder einer schmerzlichen Trennung geschrieben wurden, sind auf seltsame Weise tröstliche Dokumente des Lebens, der Nähe, der Freundschaft, der Liebe. Die Verfasser: Lucrezia Borgia, Maria Stuart, Charles Dickens, Heinrich von Kleist und Henriette Vogel, Lieselotte von der Pfalz, George Sand, Oscar Wilde, C.G. Jung, Kurt Tucholsky, Virginia Woolf, Thomas Mann, Helmuth James Graf von Moltke und andere.


    Meinung
    Liest man das Wort Abschiedsbriefe, kommt einem meist das Bild Sterbender vor Augen. Auch in diesem Buch stammt ein Großteil der Briefe von Personen, die kurz vor ihrem Tod standen. Beginnend mit einem Abschiedsbrief von Lucrezia Borgia an Papst Leo X. im Jahr 1519, endend mit einem Abschiedsbrief eines Japaners der 1985 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Die meisten Briefe richten sich naturgemäß an Familienmitglieder. Sehr viele dieser Briefe stammen aus der Zeit des Nationalsozialismus; von Personen, die kurz vor ihrer Hinrichtung standen. Ein weitaus geringerer Teil entstand auf Grund einer anderen Art des Abschiedes. Als Beispiel F. Dostojewskis Brief an seinen Bruder Michail Michailowitsch, kurz nachdem Dostojewskis Todesurteil zu Zwangsarbeit und Verbannung umgewandelt wurde. Die Briefe sind genauso unterschiedlich wie ihre Verfasser, ich fand sie bis auf ein, zwei Ausnahmen sehr interessant.

    Einzige negative Kritik: Es wäre toll gewesen, wenn die Herausgeberin etwas mehr Information zum Leben der Betroffenen in das Buch gepackt hätte (soweit nachvollziehbar). Leider gibt es immer nur spärliche Informationen dazu, so musste ich aus Neugierde immer wieder Wikipedia zu Rate ziehen. Andererseits heißt es ja auch Abschiedsbriefe und nicht Lebensläufe.

    Das Buch beginnt mit einem zwölfseitigem Essay der Herausgeberin über den Abschied. Ich finde dieses äußerst gelungen, alleine deswegen hat sich das Buch für mich schon gelohnt.

    Nur das Paradies ist ohne Anfang und ohne Ende, ohne Zeit, die kommt, und Zeit, die geht, ohne Vorher und Nachher....

    Zitat

    Original von Idgie
    bubo
    geht das soweit, dass du auch auf andere Lederprodukte verzichtest? Schuhe aus Leder z. B. Interessiert mich wirklich. Ich meine, warum soll ich es für respektlos halten, einen Gebrauchsgegenstand anders zu behandeln, als einen anderen?


    Ja, das geht soweit. Sonst hätte ich nicht "Boah, ist das krank geschrieben." Wäre ja mehr als scheinheilig sich über ein Lesezeichen aufzuregen und 10 Min. später in die Rindlederschuhe zu schlüpfen. Wobei ich nicht behaupten kann, dass sich gar nichts zB Ledernes in meinem Besitz befindet, da ich bis vor ein paar Jahren genauso Ledersachen kaufte, aufgrund der natürlich viel besseren Qualität. Vor allem bei Schuhen macht sich das bemerkbar. Meine jetzigen Schuhe gehen ein wie Eintagsfliegen. Aber Gott sei Dank habe ich wenigstens keine Probleme mit Stinkefüssen. :lache


    Phoenix : :knuddel1

    Zitat

    Original von licht


    ich nehme an, ihr seid strenge Veganer, oder?


    Über Geschmack läßt sich sicher streiten und auch darüber, ob sowas praktisch ist. Aber diese Art der Aufregung geht mir echt meilenweit ab!


    Nö, dzt. nur Vegetarier. Ich halte das schlicht und einfach nur für krank weil es sowas von unnötig ist (genauso halte ich es mit Rindsleder etc.). Wieso sollte ich die äußere Hülle eines (ehemals lebenden) Geschöpfes in mein Buch stecken wollen? Außerdem stellt das für mich auf gewisse Art eine Respektlosigkeit dem Tier gegenüber dar. Da stehe ich zwar mit meiner Ansicht meilenweit alleine da, aber das ist mir herzlich egal. Das ist einfach der Grund warum ich mich darüber aufrege.

    Luis Miguel Ariza
    Der Fluch des Schamanen
    445 Seiten
    OT: La sombra del chamán (2002)


    Der Autor
    Der Biologe Luis Miguel Ariza zählt zu den bedeutendsten Wissenschaftsjournalisten Spaniens. Er leitet das Wissenschaftsressort der renommierten Zeitung La Razón und schreibt für internationale Magazine wie Scientific American und New Scientist. Der Fluch des Schamanen ist sein Debütroman, der sowohl bei der Presse als auch beim Publikum ein riesiger Erfolg war.


    Klappentext
    Der geniale Molekularbiologe Francis Harley ist gerade dabei, ein bahnbrechendes Medikament zu entwickeln, als er im Labor der Pharmax Medical getötet wird. Also setzt der Firmenchef alles daran, Harleys letzte Forschungsergebnisse an sich zu bringen. Bei einem Interview kurz vor seinem Tod hat Harley dem Journalisten David Ribes das Tagebuch seines ehemaligen Professors anvertraut. Dieses führt Ribes und die Biologin Maria Dubois in den venezolanischen Regenwald - und direkt zu Harleys Entdeckung: einem Molekül, das den Krebs für immer besiegen könnte ...


    Meinung
    Der Klappentext ist wohl etwas irreführend, der Titel hingegen kommt dem Ganzen schon eher nahe. Es handelt sich ohne Frage um einen Mystery-Thriller mit paranormalen Phänomenen. Astralreisen, Mythologie der Indios und seelenjagende Tiere - all dies ist Bestandteil dieses Buches, vor allem in der zweiten Hälfte.


    Ich brauchte etwa Zeit um mit dem Schreibstil klar zu kommen, der Satzbau war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Leider schreibt der Autor ziemlich lange um den heißen Brei herum, die erste Hälfte des Buches zieht sich ziemlich in die Länge, die Spannung hält sich demnach in Grenzen. Wie schon erwähnt wird es oftmals sehr mystisch, einzelne Abschnitte lesen sich teilweise wie aus einem Horrorbuch entnommen. Dies ist, wie so vieles andere auch, Geschmackssache. Für mich zählt es zu den positiven Eigenschaften des Buches. Die Zeichnung der Charaktere hingegen finde ich auf ganzer Länge mißlungen, ich konnte überhaupt keinen Bezug zu ihnen aufbauen. Positiv hervorheben möchte ich, dass der Autor versucht hat, den (negativen) Einfluß der sogenannten zivilisierten Welt auf Indianerstämme aufzuzeigen. Aber vor allem hier hätte ich mir gewünscht, dass darauf noch näher eingegangen wird, ebenso auf das Leben der Piaroa-Indios.


    Leider nur unterer Durchschnitt, man hätte viel mehr daraus machen können.

    Ich habe mir das Buch rein aus Interesse an der Thematik gekauft. Ich hätte mich wohl vorher über Berg's Stil informieren sollen. Nach ca. 50 Seiten musste ich aufgeben. Die Sprache fand ich in keinster Weise wunderschön. Irgendwie hat mich das Buch einfach nur genervt. Nö, um Berg mache ich in Zukunft einen großen Bogen.

    Also ich konnte mit dem Buch überhaupt nichts anfangen. Ich fand es furchtbar langweilig und der Schreibstil sagte mir auch nicht zu. Ich habe es nach etwas über 100 Seiten abgebrochen, das war nur noch eine Qual. Da bleib ich lieber bei Dan Brown. ;-) Anscheinend habe ich im allgemeinen Probleme mit deutschen Thrillern und Krimis, bis auf sehr wenige Ausnahmen kann ich mit denen gar nichts anfangen.

    Stephen King; The Green Mile; 1,2
    Pierre Bellemare; Das verwunschene Haus und andere wahre Begebenheiten; 3,5
    James Patterson; Die Wiege des Bösen; 4,5
    Jonathan Stroud; Bartimäus Das Amulett von Samarkand; 2,5
    Alexandra David-Nèel; Liebeszauber und schwarze Magie; 2,5
    Val McDermid; Ein kalter Strom; 2,5
    Roald Dahl; Kiss Kiss; 1,5
    Peter James; Dead simple; 2
    Margaret Craven; Ich hörte die Eule, sie rief meinen Namen; 1; Highlight
    Günter Ewald; Nahtoderfahrungen; 1,5
    Frank McCourt; Die Asche meiner Mutter; 1,5
    Sibylle Berg; Ende gut; 6; abgebrochen
    Hef Buthe; Das Erbe der Loge; 6; abgebrochen

    Ich finde, Coelho hat sich mit dem Thema übernommen. Glaubt der Autor wirklich, dass sich die Probleme, welche zum (versuchten) Suizid führen, in Wirklichkeit so einfach lösen lassen? Dann hat er schlicht und einfach keine Ahnung. Außerdem noch recht oberflächlich geschrieben, sollte sich wohl tiefsinnig anhören, ging aber gewaltig daneben mMn.
    Ich finde das Buch ziemlich schlecht. Aber vielleicht habe ich auch nur irgendeine versteckte Botschaft nicht verstanden. :wow

    Jetzt habe ich es auch gelesen. Wirklich ein wunderbares Buch, das darauf wartet nochmals gelesen zu werden.
    Ich kann nur unterschreiben was Si und Caia schrieben.


    Und dieses wunderbare Zitat gehört ab sofort zu meinen Lieblingszitaten


    Zitat

    Am Dorf vorbei floß der Fluß - wie die Zeit, wie das Leben selbst. Er wartete darauf, daß der Schwimmer wiederkäme, auf dem Weg zum Höhepunkt seines abenteuerreichen Lebens und zu dem Ende, für das er geschaffen wurde.


    Wa Laum
    (Das ist alles)


    :anbet

    So an die 15 bis 20 Bücher habe ich bis jetzt von King gelesen.
    Meine Lieblinge sind Friedhof der Kuscheltiere, Nachtschicht, Green Mile und Das Bild. Richtig schlecht fand ich bis jetzt nur Tommyknockers und Regulator.

    Ich habe das Buch gerade beendet (auf englisch). Mir hat es gut gefallen, ich fand es jetzt nicht soooo vorhersehbar, sondern wurde öfters mal überrascht. Allein dass ich ein englisches Buch in 2 Tagen lese, zeigt mir, dass ich es spannend und gut fand (wobei mir Joschis Posting zur Hälfte viel von der Spannung geraubt hat, da wird etwas zu viel verraten).

    Einzig und allein die letzten ca. 30 Seiten habe mir nicht so gefallen, ansonsten empfehlenswert.