Beiträge von Bubo bubo

    Klar. Ich glaube hin und wieder packt jeden die Leseunlust (dachte ich mir jedenfalls). Die letzte Woche hatte ich praktisch so gut wie nichts gelesen, da in meinem Kopf andere (und wichtigere) Dinge rumgeisterten. Aber seit gestern haben mich die Bücher vorerst wieder zurück. :grin

    John Murray
    Kurze Notizen zu tropischen Schmetterlingen
    OT: A Few Short Notes on Tropical Butterflies (2003)


    Klappentext
    Zwei Brüder ertrinken auf hoher See, eine Schwester stirbt als Kind einen verdächtigen Tod, ein Vater und sein Sohn werden zufällig Zeuge der Untreue der Ehefrau und Mutter, eine Mikrobiologin entdeckt, dass sie schwanger ist, und trifft inmitten einer Cholera-Epidemie den Mann, der der Vater ihres Kindes werden könnte ... In acht Geschichten, die vor leidenschaftlicher Intensität geradezu überschäumen, erzählt uns John Murray von den wirklich entscheidenden Momenten im Leben eines Menschen.


    Meine Meinung
    Das Buch hat mich von Weitem vom Mängelexemplartisch angelacht, eines der wenigen Male, dass ich mir ein Buch aufgrund des Covers und Titels gekauft habe. Kurzgeschichten lese ich zwar nicht allzu gerne, bin aber froh, diesmal eine Ausnahme gemacht zu haben.


    Folgende 8 Geschichten beinhaltet das Buch


    1. Hill Station (The Hill Station)
    Elizabeth, Amerikanerin, Forscherin und Tochter von Indern, kommt nach Bombay um indische Ärzte in die Mikrobiologie einzuführen. Sie wird Zeugin einer Choleraepidemie in den Slums und muss feststellen, dass sie schwanger ist.


    2. Alle Flüsse dieser Welt (All the Rivers in the World)
    Seit Viteks Brüder vor vielen Jahren im Meer ertrunken sind, hat er große Angst vor dem Meer. Er macht sich auf nach Key West um seinen Vater, der die Familie verlassen hat, nach Hause zu holen. Er muss jedoch feststellen, dass bei seinem Vater bereits eine neue Frau wohnt.


    3. Kurze Notizen zu tropischen Schmetterlingen (A Few Short Notes on Tropical Butterflies)
    Der Ich-Erzähler, ein Chirurg, ist ein Schmetterlingssammler, genauso wie es sein Vater vor ihm war und sein Großvater. Seine Frau Maya, ebenfalls Ärztin, ist davon sichtlich genervt und möchte endlich ein eigenes Kind. Er jedoch ist nie ganz über den Tod seiner Schwester hinweggekommen und schiebt die Entscheidung vor sich hin.


    4. Weißes Mehl (White Flour)
    Hier trifft man auf Joseph und seine Familie. Joseph reist nach Indien, um seinem Vater, welcher die Familie verlassen hat und in Indien als Arzt praktiziert, eine Nachricht der Mutter zu überbringen. Die erste Kommunikation zwischen seinen Eltern seit mehr als 10 Jahren.


    5. Watson und der Hai (Watson and the Shark)
    Ein Missionarsdörfchen im Kongo während des Bürgerkrieges. Unter schwierigsten Bedingungen arbeitet eine Handvoll Ärzte dort, um Hunderte von Verletzten zu versorgen.


    6. Der Zimmermann, der wie ein Boxer aussah (The Carpenter Who Looked Like a Boxer)
    Seit seine Frau ihn vor einem Jahr verlassen hat, muss sich Danny alleine um seine zwei Kinder kümmern. In den Wänden seines selbst gezimmerten Hauses fängt er an, Termiten zu hören, welche gar nicht existieren.


    7. Blau (Blue)
    Simon, Sohn von Großbritanniens ehemals besten Bergsteigers und selbst Bergsteiger, nimmt sich vor, einen Gipfel des Himalaya zu erklimmen. Um das Werk seines verstorbenen Vaters zu vollenden.


    8. Erinnerung, Weisheit des Menschen (Acts of Memory, Wisdom of Man)
    Harry, der jüngere Sohn, erinnert sich an den Sommer im Jahre 1968. Sein Vater, ein Immigrant aus Indien, versucht ein amerikanischer Patriot durch und durch zu sein. Er möchte, dass sein älterer Sohn nach Vietnam geht.


    Murray verwendet eine schöne, klare Sprache, die sich leicht lesen lässt. Der Leser begleitet Menschen in meist alltäglichen Situationen, welche das Leben der Menschen nachhaltig beeinflußen. Manch noch so kleine, zuerst unscheinbare, Begebenheit gibt dem Leben eine gewisse Wendung. Dabei führt einen der Autor an vielerlei exotische Orte; nach Indien, in den Kongo, auf den Himalaya. Und immer wieder geht es um die Eltern, die das Leben der Personen in irgendeiner Art und Weise prägen und bestimmen. Sei es, weil sie die Familie verlassen haben oder weil sie ihr Leben den Schmetterlingen gewidmet haben. In fast allen Geschichten sind Ärzte und/oder (Hobby-)Naturwissenschaftler anzutreffen, welche diese oder jene Obsession aufweisen.


    Alles in allem eine wirklich gelungene Sammlung. Einzig und allein mit Weißes Mehl konnte ich nichts anfangen. Am Besten gefiel mir Blau, gefolgt von Hill Station, welche mit realistischen, aber nicht gerade appetitlichen Beschreibungen der Cholera aufweist. Ich breche zwar nicht in Begeisterungsstürme aus, gut war das Buch aber allemal.


    Ich freue mich schon auf einen Roman des Autors, an dem er anscheinend schon arbeitet.

    So, nach einer halben Stunde Suche habe ich mein Bildchen noch immer nicht gefunden. Jetzt überleg ich mir gerade ob ich das Ding mit Photoshop nachzeichnen könnte. Aber wer weiß ob man das darf .... :fetch Besonders doof ist, dass da die Forenbetreiber dran wären. Wenn wenigstens die User verklagt werden würden, ich dachte immer, jeder wäre für sein Tun und Handeln selbst verantwortlich. Scheint wohl doch nicht so zu sein... :gruebel

    Zitat

    Original von SiCollier
    Und im übrigen stimme ich Ikarus zu: es macht keinen Spaß mehr. Wir sind auf gutem Wege, solche Foren wie dieses zu verbieten bzw. unmöglich zu machen (weil das Risiko für die Betreiber zu groß wird). Weitere Kommentare zu diesem Thema verkneife ich mir jetzt lieber.


    Da kann ich SiCollier und Ikarus nur zustimmen. Lustig ist das echt nicht mehr. Es nervt.

    Zitat

    Original von Wolke


    Hallo Idgie,
    20 Bücher wurden von den Autoren direkt verschickt. Lübbe und Droemer/Knaur versenden die Bücher für mich auch direkt. Die anderen Verlage haben die Bücher alle an mich geschickt und diese 40 Stück habe ich an euch rausgeschickt. Das Porto bezahlt eigentlich ihr selber, mit dem, was ihr über Amazon bestellt, darum freue ich mich immer, wenn ihr den Eulenlink fleißig nutzt und an das Forum denkt, klick:wave


    Oh wei, da bekomme ich jetzt direkt ein schlechtes Gewissen. Ich möcht jetzt gar nicht wissen, wieviel das Porto nach Ö kostet :help Ich bestelle immer über den Link einer Tierschutzorganisation. Aber ich verspreche, ich werde zukünftig hin und wieder diesen Link hier nutzen. :blume

    Klappentext
    Pit ist fünf. Ein glücklicher Junge, der in der Geborgenheit eines liebevollen Elternhauses gross wird. Mit der plötzlichen Diagnose eines unheilbaren Hirntumors ändert sich für seine Familie alles. Die Räder der Krankenhausmaschinerie setzen sich in Bewegung - für Pit ein Alptraum, gegen den er sich mit aller Macht wehrt. Die Eltern hören auf den Hilfeschrei ihres Kindes und holen es nach Hause. Der kleine Pit spricht mit seiner Mama ganz offen über seine Vorstellungen zu dem, was nach dem Tod folgt, und schenkt seiner Familie Bilder, die unsagbar tröstlich sind. Ganz bewusst entscheiden sich die Eltern gegen quälende Folgetherapien und geben Pit damit letzte zufriedene Wochen und ein menschliches Sterben.
    Kathrin Lockenvitz begleitet den schweren Abschied von ihrem kleinen Jungen mit ihren Tagebuchaufzeichnungen und beschreibt den Weg der Familie gegen die üblichen Konventionen, der sich letztlich für ihr Kind als der richtige erweist.


    Meinung
    Juli 2004. Eine vierköpfige Familie verbringt ihren Sommerurlaub in Dänemark und erlebt eine wunderschöne Zeit. Doch das jüngste Familienmitglied, der 5jährige Pit, scheint etwas auszubrüten, ist matt, taumelig und muss würgen. Eine Woche später steht das Unfassbare fest: in seinem Kopf wächst ein Hirntumor der bereits gestreut hat. Noch bevor die endgültige Diagnose gestellt ist, weiß die Mutter, dass ihr Kind sterben wird. Es folgen Krankenhausaufenthalte, Untersuchungen und dem kleinen Pit geht es immer schlechter, es ist für ihn die reinste Qual. Er will nach Hause. Er ist ein Wald- und Wiesenkind. Möchte bei seinen Tieren und Blümchen sein. Und entgegen dem Rat der Ärzte holen die Eltern Pit nach Hause. Dort muss der Kleine viel neu erlernen, erlebt aber noch viele wunderbare Tage im Kreis seiner Familie. Bis schlußendlich der Krebs den Kampf gewinnt.


    Das Buch ist in Tagebuchform abgefasst und beschreibt den Weg von Pit und seiner Familie sehr genau. Man hat das Gefühl, man sei direkt dabei, ist sprachlos ob der Tapferkeit und des Mutes mit dem der Krankheit entgegen getreten wird, vor allem die Tapferkeit von Pit ist beeindruckend. Er fürchtet sich nicht, nimmt es als selbstverständlich an und sagt zu seiner Mutter: Du brauchst doch keine Angst haben, Mama. Wenn ich sterbe und begraben werde, dann komme ich als Blümchen wieder. Und dann pflückst du mich ab und ich bin immer bei dir. Ständig sitzt einem beim Lesen ein Kloß im Hals, dabei bietet das Buch auch sehr viel Positives. Ich konnte es aber beim besten Willen nicht in einem Zug durchlesen, sondern nur in kleinen Etappen. Anfangs hat mich oft eine richtige Wut gepackt auf so manchen "Gott in Weiß" und ich hätte diese gerne mal beim Kragen gepackt und ordentlich durchgeschüttelt. Leute, die nicht einsehen wollen, dass zum Leben auch Lebensqualität gehört und nicht nur das Atmen und Schlagen des Herzens. Hin und wieder denkt man, es wird von einem Gegenstand der funktionieren muss und nicht von einem Lebewesen geredet. Aber es gibt auch viele Personen die der Familie beistehen und sie auf ihrem Weg begleiten, ihnen Kraft geben....


    Es ist auf jedenfall das mitreißendste und wundervollste Buch das ich je gelesen habe, weniger ein Buch vom Sterben als vielmehr vom Leben.

    Zitat

    Original von büchi
    Zu Michael Köhlmeier "Geschichten von der Bibel" (ISBN: 3-492-24275-8):
    Köhlmeier erzählt die Bibel in moderner, sehr verständlicher Sprache neu. Zum ersten mal verstehe ich manche Zusammenhänge und kann die vielen biblischen figuren besser einordnen. Das Buch ist sehr lebendig und witzig geschrieben (gar nicht "katholisch".
    Von Köhlmeier gibt es auch die "Klassischen Sagen des Altertums" - wirklich toll!


    Da stimm ich dir zu. Ich habe gestern den ersten Band der Geschichten von der Bibel ausgelesen, war sehr unterhaltsam. Nur habe ich keinen Schimmer ob und was Köhlmeier in den Geschichten selbst dazugedichtet hat und was tatsächlich so in der Bibel steht, da ich diese bis jetzt noch nicht gelesen habe.

    Was die Wunschliste betrifft, da nutze ich die Amazon Wunschlistenfunktion. Das reicht vollkommen.


    Des weiteren bin ich BookCook-Besitzer um einen guten Überblick über meinen SUB zu haben. Seitdem kaufe ich mir wenigstens keine Bücher mehr doppelt. :rolleyes


    Dann führe ich noch eine Excel-Liste, in die ich alle gelesenen Bücher eintrage, inkl. Informationen bezüglich Genre, Seitenanzahl, Bewertung etc. Die führe ich aber eigentlich nur für eine Lesestatistik in einem anderen Bücherforum.

    Tja, verschieden. Mitte 2007 hatte ich einen Kaufwahn und etwa 180 Bücher gekauft. Seit ein paar Monaten kaufe ich nie mehr als ich lese. Das macht aufgerechnet max. 100 Bücher im Jahr. Da es für Österreich kein Tauschticket gibt, leihe ich mir in letzter Zeit immer mehr aus der Bibliothek, da die Kauferei schön langsam gewaltig auf den Geldbeutel drückt.


    Seit einigen Monaten verkaufe/vertausche ich fast alle Bücher aus Platz- und Geldgründen wieder. Außerdem sehe ich keinen Sinn darin, die Bücher zu horten obwohl ich weiß, dass ich sie nie wieder lesen werde.

    Mein Kater, der zusammenzuckt und 2m weit hüpft wenn man in die Hände klatscht oder hustet, hat mich heute überrascht. Den ganzen Abend stolzierte er seelenruhig durch die Wohnung und um Mitternacht saß er am Fensterbrett Feuerwerk gucken. Letztes Jahr musste ich mir ernsthaft Sorgen machen, ob er nicht einen Herzinfarkt oder Schock erleiden würde. :wow

    Ich wohne in Österreich, Bundesland Salzburg, Stadt Salzburg. Aber im Herzen werde ich immer Kärntnerin sein, da ich dort aufgewachsen bin. :-]

    Danke für die informative Rezi. Das Buch subt bei mir noch und hat mich aufgrund des weihnachtlichen Titels etwas abgeschreckt. Aber nach deiner Rezi werde ich es mir wohl bald vornehmen. Allerdings, wenn ich an die Widmung denke bin ich als Leser wohl denkbar schlecht für dieses Buch geeignet. :grin

    Vor meiner Bücherforenzeit habe ich immer nur ein Buch gelesen. Inzwischen... bis zu fünf Bücher gleichzeitig :wow Meistens sind ein Klassiker und ein Sachbuch darunter, diese kann ich nicht in einem Rutsch lesen, da brauche ich Zeit.

    Interessante Facharbeit. :-)

    Ich glaube nicht, dass so ein Buch das Umweltbewußtsein des Lesers verändern kann, dazu braucht es wahrscheinlich wirkliche Umweltkatastrophen. Aber es kann durchaus einen kleinen Denkanstoss liefern.

    Mich selbst hat das Buch nicht beeinflußt, da ich sowieso schon Ökologie studiere. Was die Einschätzung betrifft.... eher realistisch

    Früher habe ich Bücher fast immer ganz ausgelesen, egal wie uninteressant oder langweilig ich sie fand. Es gab nur 3 oder 4 die ich auch noch mehreren Anläufen nicht "geschafft" hatte.
    Jetzt denk ich mir einfach, dass das Leben viel zu kurz ist um es mit dem Lesen von Büchern zu verschwenden die mich nicht fesseln können. Demnach habe ich in den letzten Monaten relativ viele Bücher abgebrochen. Ich lese wirklich nur mehr das, was mich sehr interessiert und fesselt. Max. 100 Seiten bekommt ein Buch von mir um mich an sich zu binden. Manche fliegen aber auch schon nach 5 Seiten. Einziges Problem dabei ist, dass das auf Dauer relativ kostspielig wird. :wow