Beiträge von Bubo bubo

    Bewußt schließe ich überhaupt keine Region (mehr) aus. Bis vor nicht allzu langer Zeit habe ich um Literatur aus Österreich und teilweise auch Deutschland einen ziemlichen Bogen gemacht. Vollkommener Unsinn, einige meiner Lieblingsbücher stammen nun aus diesem Gebiet. Was mir aber bei einem Blick ins Bücherregal auffällt, ist, dass Asien, Lateinamerika und Ozeanien sehr schlecht vertreten sind. Dafür bin ich leicht zu ködern mit Europas Norden, Kanada, Russland und Italien. Das sind auch die Länder, die mich "in echt" am meisten interessieren. :-)

    Ich war von dem Buch leider auch nicht so sonderlich begeistert...


    Tom ist ein absoluter Katzennaar. Von Kindheit an ist er den eigensinnigen schnurrhaartragenden Vierbeinern verfallen. Versuche, ohne diese auszukommen, sind zumindest mittelfristig kläglich gescheitert. Soweit hat er sich auch mit allen Vertretern der Art verstanden, nur an einem Kater beißt er sich die Zähne aus: The Bear, der Kater seiner Freundin Dee, ist ein ganz besonderes Exemplar. Wohl oder übel muss er sich mit ihm zusammenraufen. Im Lauf der Jahre kommen immer mehr Fellnasen in den Haushalt dazu, und überhaupt würde Tom am liebsten sämtliche Katzen Großbritanniens retten und bei sich aufnehmen....


    Tja, hier sitz ich nun und bin etwas zwiegespalten was das Buch betrifft... aber der Eindruck den ich schon von der Leseprobe hatte, hat sich (leider) bestätigt.
    Der Autor erzählt von seinem Leben und dem der Katzen, diese Berichte werden hin und wieder für ein paar Seiten unterbrochen um tabellarische Kurzvorstellungen von bisherigen Katzengefährten unterzubringen oder sogar eine Art "Katzenwörterbuch". Mir wäre es lieber gewesen, wenn das Buch kürzer wäre und sich der Autor allein auf das kätzische Leben beschränkt hätte, für meinen Geschmack gibt es zu viel BlaBla aus seinem eigenem Leben, auch die ständigen Rechtfertigungen, dass er als Mann den Katzen verfallen ist, waren irgendwann etwas nervig. Davon fast 300 Seiten... ufff. Positiv hervorzuheben wäre der locker flockige Schreibstil, weswegen sich das Buch trotzdem sehr schnell lesen lässt.


    Hin und wieder hatte ich schon etwas zum Schmunzeln, da ich viele Situationen von meinen eigenen Vierbeinern kenne. Allerdings schießt der Autor oft übers Ziel hinaus mit seinen gewollt witzigen Beschreibungen. Auch mit den Vergleichen zu Bands, Songs etc. konnte ich überhaupt nichts anfangen, das mag ich im Allgemeinen nicht. Ich würde nur zu gerne die Höchstwertung vergeben, da ich selbst absolut verrückt nach Katzen bin. Aber zu mehr als 4 Punkten kann ich mich nicht durchringen. Ich empfehle das Buch ausschließlich Katzenfans, und denen auch nicht vorbehaltlos. Am besten vor der Anschaffung des Buches ein paar Seiten darin lesen, dann bekommt man rasch einen Eindruck mit was die knapp 300 Seiten gefüllt sind.

    Ich habe schon 2 gescheiterte Versuche mit Picoult hinter mir, beim dritten Anlauf hat es schließlich doch noch geklappt.


    Der Klappentext lässt auf eine andere Grundthematik schließen. Auf Geister, auf Mystik, auf Paranormales. Ganz so falsch ist das nicht, jedoch ist das eigentliche Thema ein ganz anderes. Das Sterilisationsgesetz in den USA im 20. Jahrhundert.


    Einer der Hauptprotagonisten ist Ross Wakeman, ein ziemlich seltsamer Kauz. Andere halten ihn für einen großen Glückspilz, da er immer wieder lebendig aus lebensgefährlichen Situationen kommt. Er selbst ist darüber alles andere als erfreut, er möchte nämlich sterben um bei seiner geliebten Aimee zu sein, die Jahre zuvor bei einem Unfall verstarb. Oder zumindest will er wenigstens mit Geistern in Kontakt treten können um so Verbindung zu ihr aufzunehmen. So versucht er sich als Geisterjäger. Durch Zufall wird er von einem Bauherrn angeheuert, der ein Einkaufszentrum auf einem alten Indianerfriedhof bauen möchte, auf dem aus angeblich spuken soll. Und schon bald macht Ross Bekanntschaft mit einem Geist...


    Das ist noch lange nicht alles, die Story ist ziemlich umfangreich. Paranormale Erscheinungen, Verlust, Eugenik & Pränataldiagnostik, Zwangssterilisation, Benachteiligung bestimmter Bevölkerungsgruppen, all das ist auf die paar Seiten gequetscht. Die einzelnen Fäden der relativ komplexen Geschichte sind geschickt miteinander verwoben. Anfänglich war ich aufgrund der vielen Charaktere und Nebenschauplätzen etwas verwirrt, aber je mehr die einzelnen Teile miteinander verknüpft wurden, umso mehr Nebel lichtete sich in meinem Kopf. Man sollte das Buch aber wohl nicht über einen längeren Zeitraum hinweg lesen, um den Faden nicht wieder zu verlieren. Ein Teil des Buches erzählt die Geschichte rund um das Ehepaar Lia und Spencer Pike in den 30er Jahren, der Rest ist in der Gegenwart angesiedelt.


    Aufgrund der Fülle an Personen und Handlungssträngen auf den etwas über 400 Seiten bleibt leider die Charakterzeichnung etwas auf der Strecke, die meisten Figuren bleiben relativ blass. Nur mit Ross hat Picoult einen Protagonisten geschaffen, der mir wider Willen sympathisch war und mit dem ich mitfieberte. Kein strahlender Lebemann, sondern ein depressiver, sich als Versager fühlender, suizidgefährdeter Mann. Andere Leser mögen es als im Selbstmitleid ertrinken sehen, mir tat dieser Kerl nur unendlich leid, der einfach nicht die Kraft aufbringen kann, um ins Leben zurück zu finden. Das also ist, mehr oder weniger, der große Held des Romans.
    Auch das eigentliche Thema, das Sterilisationsgesetz, kam mir etwas zu kurz. Das Buch hätte meiner Ansicht nach ruhig noch ein paar hundert Seiten mehr vertragen.


    Fazit: Alles in allem aber ein spannender Unterhaltungsroman, der gut zum schmökern geeignet ist. Das Thema selbst wird mir in Erinnerung bleiben, die Story hingegen verblasst leider jetzt schon.


    8 Punkte

    Mein RUB liegt inzwischen bei etwas über 330 :wow Die Reaktionen fallen immer ziemlich ungläubig bzw. teilweise verständnislos aus.


    Einer (im übrigen selbst eine Leseratte) stand vor meinem Bücherregal und frage ob es hier auch Bücher gäbe, die ich noch nicht gelesen hätte. Ich hab gegrinst und gesagt, er würde davor stehen. Nach Rätselei seinerseits welches Buch es nun sein könnte, hab ich die Situation geklärt (die Antwort lautete "alle"). Er guckte ziemlich eigenartig aus der Wäsche und war mal kurz sprachlos :lache Mein Freund, der selbst so gut wie nix liest, hat auch etwas seltsam geguckt bei der Vorstellung meines RUBs. Und es folgt natürlich immer wieder die Frage nach dem Warum? des Bücher anhäufens. Und jedes mal wieder kann ich es selbst nicht so genau erklären.

    Sascha Handke. Verunfallt mit dem Fahrrad, Brillenbügel im Auge steckend. Resultat: Krankenhaus.
    Frau Ella. Juckendes Auge, überredet vom Arzt zu einer Operation. Resultat: Krankenhaus.
    Frau Ellas Krankenzimmer. Wasserrohrbruch. Resultat: temporäre Verlegung in Saschas Krankenzimmer.


    Sascha ist eigentlich ein Mensch, der nicht wirklich weiß wohin im Leben. Vor kurzem ist ihm zudem seine Freundin Lina abhanden gekommen. Als Frau Ella in sein Krankenzimmer verlegt wird, ist er anfangs ziemlich frustriert. Aber schon nach kurzer Zeit stellt er fest, dass die alte schnarchende Schachtel so übel gar nicht ist. Da Frau Ella in der geplanten Vollnarkose Lebensgefahr wittert und ziemlich verzweifelt ist, entführt Sascha sie kurzerhand aus dem Krankenhaus und quartiert sie bei sich zu Hause ein. Aus dem ursprünglich geplanten einen Tag werden noch einige mehr. Und ob Sascha will oder nicht, er findet immer mehr Gefallen an der schrulligen alten Dame.


    Beckerhoff übertreibt stellenweise maßlos. Allein die Vorstellung, dass eine Endachzigerin dermassen fit und trinkfest wie beschrieben ist, ist unrealistisch. 15 Jahre jünger und ich hätte ihm das durchaus abgekauft. Saschas Freund Klaus wuchs mir mit seiner Begeisterung für Frau Ella eigentlich am meisten ans Herz. Seine verbale Ausdrucksweise war zwar stellenweise unterirdisch, doch hat der Gute Herz bewiesen. Beckerhoffs Schreibstil ist stellenweise ziemlich platt und etwas holprig. Aber schon lange kam mir kein Buch mehr in die Finger, bei dem ich in der Mittagspause im Park sitzend auf einmal lauthals loslachen musste. Da kann ich dann über so etwas gerne hinwegsehen. Ein kleiner Pluspunkt in diesem Buch ist auch die Kritik an der modernen Gesellschaft, vor allem am Umgang des Krankenhauspersonals mit Frau Ella deutlich gemacht. Leider kam auch das etwas zu platt daher.


    Resultat: Federleichte, lustige, wenn auch etwas oberflächliche Unterhaltung die ich ausgesprochen gerne gelesen habe.


    8 von 10 Punkten :-)

    Das ist mir auch ein Rätsel. Zumeist sind das dieselben Leute, die noch vor zwei Wochen die CD's ganz schnell versteckt haben, damit sie bloss keiner sieht, ist ja uncool (so erlebt). Jetzt ist es aber wieder "in" MJ zu hören :pille


    Seit ich im Kindergarten war, habe ich seine Musik wahnsinnig gerne gehört. Kann mich noch gut erinnern, als ich stundenlang vor dem Radio auf der Lauer lag und wartete, dass mal wieder ein MJ Lied gespielt wurde. Um dann ganz schnell auf REC zu drücken. Hinterher war ich immer richtig glücklich. Und was hatte ich Poster von dem Herrn an der Wand... Ach, diese Erinnerungen.... *seufz*


    Wahrscheinlich werd ich mit 80 im Schaukelstuhl rumlümmeln, mit den Füssen zu Smooth Criminal wippen und noch immer lautstark mitsingen :-]


    Mir tut's sehr leid um ihn.

    Hallo Lilia!


    Ich war bis vor kurzem dort Mitglied. Ursprünglich bin ich eigentlich nur wegen dem Kennenlernangebot dazu gegangen.


    Überleg es dir gut, ob du dich wirklich auf diesen Kaufzwang einlassen möchtest. Oftmals ist das echt lästig. Die Bücher sind dort zwar generell billiger, aber in Anbetracht der Versandkosten relativiert sich das oft wieder. Wenn es die Donauland-Filiale in Klagenfurt noch gibt, kannst du auch dort den Quartalskauf tätigen, somit entfallen die Versandkosten. Ich glaub aber, dass sie die auch schon zugedreht haben. Die Versandzeit ist jetzt auch nicht gerade superschnell. Von der Bestellung bis zum Erhalt der Ware dauerte es bei mir immer zumindest eine Woche.


    Manche Mitglieder erhalten zwar auf Anfrage bzw. Androhung von Kündigung Befreiung vom Quartalskauf bzw. Versandkosten, allerdings entscheiden die da sehr willkürlich.


    Grüße in meine Heimatstadt aus Salzburg :-)

    11 abgegebene Leseeindrücke, 5 zugeloste Bücher. Wobei ich nach dem ersten schon dachte ich bekomme nichts mehr da ich bei den nächsten 5 leer ausging. Mit diesem Schnitt bin ich äußerst zufrieden."Frau Ella" gehört übrigens zu den 5 Zugelosten, bei dieser Menge an Leseeindrücken hatte ich nicht damit gerechnet. Freut mich wirklich :-]

    Vor kurzem (freiwillig) gelesen und für großartiges befunden, eines meiner Lieblingsbücher :-) Ich habe während des Lesens mit diesem Jammerlappen namens Werther mitgelitten Ende nie. Und dann erst Goethes Sprache... :anbet Noch nie habe ich mir aus einem Buch so viele Sätze herausgeschrieben wie aus diesem. Nur Lotte fand ich äußerst unsympathisch, das ist aber schon das Einzige, was ich an diesem Buch nicht mochte.

    Noch nicht, wobei mir das was ich damals las, schon sehr gut gefallen hat (überraschenderweise, ich ging nämlich anfangs davon aus, mich sicher zu Tode zu langweilen :grin ). Aber zuerst ist mal Der Spieler an der Reihe.

    Ich bin ganz entsetzt, dass es zu diesem Buch noch keinen Thread gibt, das muss ich mal schnell ändern :grin



    Das Büchlein umfasst gerade einmal 188 Seiten, inkl. Zeittafel, Bibliografie, Zeugnissen und relativ vielen Bilddokumenten. Lavrin vermittelt den Leser einen ersten Überblick über den Menschen Dostoevskij sowie über dessen Werke. Angefangen von seiner schwierigen Kindheit, über das Todesurteil bis hin zu seiner Spielsucht wird alles mehr oder weniger kurz angerissen. Dabei werden immer wieder auch diejenigen Werke genannt (und deren Inhalt zusammengefasst), auf die sein Erlebtes unmittelbaren Einfluss hatte. Mir war schon beim Lesen von Der Idiot bald klar, dass das Buch viel von ihm selbst beinhaltet. Mich beschlich so der Verdacht, ich hätte mich vorher etwas mit dem Autor beschäftigen sollen, daher habe ich die Lektüre damals auch kurzerhand abgebrochen. Aber wieviel seines eigenen Lebens, Glaubens, Zweifelns in seine Bücher flossen hat mich dann doch ziemlich überrascht. Immer wieder finden sich zwischen Lavrins Ausführungen Zitate Dostoevskijs, die ich, mit etwas Hintergrundwissen versorgt, jetzt natürlich ganz anders lese als vorher.


    Ich habe hier eine Werksausgabe stehen, diese kleine Monographie werde ich sicher beim Lesen dieser noch oft zur Hand nehmen.


    Fazit: In Anbetracht der Kürze und des Preises von nur € 7,50 hätte man es wohl kaum besser machen können. Sehr empfehlenswert für diejenigen, die sich für diesen großen russischen Literaten interessieren und sich noch nicht näher mit ihm beschäftigt haben!

    ...ich heute vormittag ein Bewerbungsgespräch hatte für einen Job den ich wirklich gerne hätte. Ich hatte eigentlich kein gutes Gefühl aber gerade bekam ich einen Anruf, dass ich einen Schnuppertag absolvieren kann :freude

    Die Kombination Teppich und Katzen würde ich mir 3mal überlegen ;-) In meiner jetzigen Wohnung habe ich Teppichböden und das ist einfach schrecklich, so sehr ich Teppiche und Teppichböden auch mag. Katzen kotzen nun mal hin und wieder (garantiert dorthin wo sie es auf keinen Fall tun sollten) und dann guck zu, dass du den Teppich fleckenfrei hälst :wow Und wie Bouquineur schon erwähnte, die Haare hängen darin als hätten sie Widerhaken. In meiner vorigen Wohnung hatte ich nur hin und wieder kleinere Teppiche, damit die Katzen die Kurven kriegen :lache

    Ehrlich gesagt interessiert mich der neuartige Kram wenig bis gar nicht, irgendwann vor ein paar Jahren habe ich da total den Überblick verloren. Ständig kommt irgendein neuer Kram raus, wahrscheinlich einer unnötiger wie der andere. Ich weiß nicht mal, was ein iPod ist (ich glaube, das Ding ist aber auch gar nicht mehr neu inzwischen :rolleyes ). Den Begriff Blue Ray habe ich hier überhaupt zum ersten Mal gelesen. Mein Fernseher ist 9 Jahre alt und war damals schon nicht das beste Modell. Mein Freund möchte seit neuestem so ein Flachbildding, aber mir reicht es, wenn da ein Bild raus kommt. Mein Handy ist auch schon ziemlich alt und trotz eines Lautsprecherdefekts überleg ich mir jetzt noch immer ob ich mir ein neues zulegen soll. Mich macht das ganz kirre, wenn ich in der Beschreibung lese, was die Dinger so alles können. Ich brauche Telefon und SMS, mehr will ich doch gar nicht :gruebel
    Ich werde schon so wie meine Oma: Früher hatten wir das Zeugs auch nicht, und sind trotzdem gut zurecht gekommen :grin Über solche Aussagen habe ich immer den Kopf geschüttelt und jetzt bin ich selbst so. Davon mal abgesehen, dass dieser Kram meistens ziemlich teuer ist.


    Einen MP3 Player habe ich mir vor über 2 Jahren mal gekauft, weil ich so eine 24-h-am-Tag- Musik-hör-Phase hatte, die aber schon lange wieder vorbei ist. Jetzt verstaubt das Ding irgendwo und meist greife ich dann doch wieder auf CD's zurück die ich in den Laptop oder die Anlage schiebe.

    Zitat

    Original von ricki
    @ bubo


    Da bin ich ja froh, dass ich nicht die Einzige bin, die den Roman oberflächlich fand *schweißvonderstirnwisch* :-)


    Und ich habe mich gefreut, als ich unter den vielen lobenden Rezis deine gefunden hatte :-] Dachte mir schon, ich hätte das Buch irgendwie nicht richtig verstanden und was wesentliches übersehen.

    Unser Paketmann ist auch mehr erfreut als verärgert über meinen Bücherwahn. Letztens meinte er mal, dass solange wir (mein Freund kauft ständig bei ebay) so weitermachen, er sicherlich nicht arbeitslos wird :grin

    Dafür tut mir der Briefträger manchmal schon etwas leid. Der läuft da mit seinem kleinen Wägelchen rum und hat da stapelweise Bücher drinnen. Da war mal eine Woche dabei, in der an die 20 Bücher einzeln kamen. Aber bisher hat er sich nie beschwert und war auch immer sehr freundlich, genauso wie der Aushilfsbriefträger. Der meinte aber schon mal augenzwinkernd: Das ist alles für Sie und drückte mir dann 4 Büchersendungen in die Hand. Und an den Tagen vorher kam auch schon so einiges. Meistens klingeln die gar nicht, zum Glück haben wir einen riesigen Briefkasten wo auch nichts rausguckt. Wenn's halt doch zuviel wird, wird es auf der Postfiliale hinterlegt. Somit brauche ich gar keine Packstation (die gibt's in Österreich sowieso erst gar nicht).

    Auf der einen Seite Abbie, wunderschöne Tochter eines Senators. Auf der anderen Seite der Künstler Chris, in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und auch als Erwachsener alles andere als betucht. Trotz des Widerstandes von Abbies Eltern heiraten die beiden und führen zusammen ein wunderbares Leben (ganz großer Klischeealarm). Jahre später erk rankt Abbie an Krebs, jahrelang kämpft sie gegen ihn an. Und verliert schlußendlich den Kampf. Zuvor jedoch möchte sie sich mithilfe von Chris noch 10 Wünsche erfüllen. Einer davon ist eine Reise vom Beginn des St. Mary's River bis zu seinem Ende. Kurzerhand machen sich die zwei, trotz Abbies schwachem Zustand, auf die Reise ihres Lebens.


    Wenn ich mich kurz fassen wollte, würde ich sagen Das Buch ist um zweihundert Seiten zu lang und wartet mit vielen Klischees auf.


    Die Langfassung sieht folgendermassen aus: Das Buch teilt sich, kapitelweise abwechselnd, in zwei Handlungsstränge auf. Strang eins, die Reise auf dem St. Mary's in der Gegenwart. Strang zwei das Kennenlernen und die Heirat der beiden Protagonisten. Meine Kritik richtig sich ausschließlich auf ersteren. Wohl knapp die Hälfte der Seiten werden mit ausufernden Beschreibungen des Flusses und der Umgebung gefüllt. Nicht einmal in meinem Studium habe ich bislang soviel über einen einzigen Fluss und dessen Umgebung erfahren wie in diesem Buch. Das Problem, das sich mir stellte war nur folgendes: Es interessierte mich so überhaupt nicht. Etwa zur Hälfte des Buches war ich knapp daran, aufzugeben. Nach Beendigung des Buches kennt man jede einzelne Biegung des Flusses, weiß um die Wassertiefe auf der ganzen Länge bestens Bescheid. Dies mag zu manchen Büchern gut passen, zu diesem passt es ganz und gar nicht.


    Zu Chris und vor allem Abbie hatte ich trotz dessen, was ich aus den Vergangenheitskapiteln über sie erfuhr, überhaupt keinen Draht. Auch die Ich-Perspektive aus Chris' Sicht brachte mir keinen wirklich näher. Die ganze Story hätte Potenzial einen ganz tief eintauchen zu lassen, aber man paddelt nur auf der Oberfläche herum. Chris' aufopfernde Pflege von Abbie mag zwar romantisch anmuten, wirkte auf mich aber überzogen. Auch haben weder Abbie noch Chris irgendwelche Ecken und Kanten. Alles was sie von sich geben scheint perfekt und weise zu sein, Schema F. Das Ende kommt dann ziemlich abrupt daher und das letzte Kapitel war mir zu sehr schöne heile Welt und wirkte auf mich wie ein Fremdkörper in diesem Buch.


    Viele Klischees hätten weggelassen werden können, ebenso viele landschaftsökologische Beschreibungen. Dann hätte das Buch, das sich sonst sehr flüssig lesen lässt, eine höhere Bewertung bekommen. So aber war es für mich nur eines von vielen mittelmässigen Leseerlebnissen.


    Von mir deshalb nur 5 Punkte