Meine Meinung
Es wird Frühling in Hamburg und nicht nur die Temperaturen steigen in die Höhe, sondern auch die Arbeit der Polizei steigt an: ein Serienmörder tötet junge, schöne Frauen vom Kiez und drapiert sie an der Elbe. Als Polizei und Staatsanwältin Chas Riley am ersten Tatort ankommen, finden sie eine junge Frauenleiche, die eine blaue Perücke trägt. Als man der Frau die Perücke vom Kopf zieht, stockt dem erfahrenen Ermittlerteam rund um Chas der Atem: der Mörder hat der Frau die Kopfhaut samt Haaren abgetrennt und scheinbar als Trophäe mit nach Hause genommen.
Die junge Frau soll allerdings nicht die einzige Frauenleiche sind, die der Hamburger Frühling für Chas bereit hält …
Chas Riley ist Mitte 30, Staatsanwältin in Hamburg und schleppt eine verkorkste Vergangenheit mit sich herum: die Mutter hat sie und ihren Vater zu früh verlassen und als sie selbst alt genug war, nahm ihr Vater sich das Leben, wegen gebrochenem Herzen.
Sie hat Frankfurt den Rücken zugewandt und hat in Hamburg schnell ein neues Zuhause gefunden. Sie liebt den Kiez und bald auch ihren Nachbarn Klatsche, obwohl der junge Mann 15 Jahre jünger ist, merkt sie bald, dass er ihr gut tut und es Zeit ist, mal den Kopf auszuschalten und einfach nur zu leben.
„Revolverherz“ ist ein richtig derber Hamburg-Krimi, der sich sprachlich nicht auf einem besonders hohen Niveau bewegt, der Story jedoch damit keinen Abbruch tut. Trotz der Einfachheit des Schreibstils habe ich mich auf den ersten Seite verliebt: in Chas, mit ihrer unverwechselbaren, etwas unweiblichen Art und auch in Hamburg. Die Stadt hat mich auf jeder Seite ein wenig mehr angezogen und ihren völlig eigenen Charme versprüht.
Und auch das Team rund um Chas haben sich wunderbar in die Geschichte eingefügt und den Plot toll abgerundet.
Der Krimi hebt sich für mich von allen bislang gelesen Krimis ab und wird mit Sicherheit auch nicht jeden Geschmack zu 100 % treffen – so ging es mir auch, Simone Buchholz hat 150 % bei mir getroffen.